• Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953
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  • 27.02.2023
  • Geschichte
  • 11, 12, 13
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Der Volks­auf­stand vom 17. Juni 1953

Auf der II. Par­tei­kon­fe­renz der SED im Juli 1952 ver­kün­de­te SED-​Chef Wal­ter Ulb­richt den „plan­mä­ßi­gen Auf­bau des So­zi­a­lis­mus.“

Q1: Pro­to­koll der II Par­tei­kon­fe­renz vom 09. – 12. Juli 1952 (Aus­zü­ge):

„Es ist zu be­ach­ten, daß die Ver­schär­fung des Klas­sen­kamp­fes un­ver­meid­lich ist (…).“

„Den Land­ar­bei­tern und werk­tä­ti­gen Bau­ern, die sich auf völ­lig frei­wil­li­ger Grund­la­ge zu Pro­duk­ti­ons­ge­nos­sen­schaf­ten zu­sam­men­schlie­ßen, ist die not­wen­di­ge Hilfe zu ge­währ­leis­ten (…). Gleich­zei­tig ist im Rah­men der Bünd­nis­po­li­tik die Zu­sam­men­ar­beit mit den in­di­vi­du­ell ar­bei­ten­den Klein-​ und Mit­tel­bau­ern wei­ter zu stär­ken (…).“



Pro­to­koll der Ver­hand­lun­gen der II. Par­tei­kon­fe­renz der So­zi­a­lis­ti­schen Ein­heits­par­tei Deutsch­lands, 9. bis 12. Juli 1952.



Nach­trag 1953: „Be­sit­zern von land­wirt­schaft­li­chem Grund­be­sitz, die gegen die Ge­set­ze der DDR ver­sto­ßen und die Be­stim­mun­gen über die ord­nungs­ge­mä­ße Be­wirt­schaf­tung grob ver­letzt haben, kann durch Ent­schei­dung des Rates des Krei­ses oder Be­schluss des Ge­rich­tes die wei­te­re Be­wirt­schaf­tung ihres Grund­be­sit­zes un­ter­sagt wer­den (…).“



Ver­ord­nung zur Si­che­rung der land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­on und zur Ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung, Fe­bru­ar 1953.

Q2: Pro­to­koll der II Par­tei­kon­fe­renz vom 09. – 12. Juli 1952 (Aus­zü­ge):

„Die Si­che­rung des Frie­dens, des de­mo­kra­ti­schen Fort­schritts und des so­zi­a­lis­ti­schen Auf­baus in der Deut­schen De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik (…) er­for­dert die Or­ga­ni­sa­ti­on be­waff­ne­ter Streit­kräf­te, die mit der neus­ten Tech­nik aus­ge­rüs­tet sind. (…)

Die Par­tei­kon­fe­renz lenkt die Auf­merk­sam­keit der Par­tei­mit­glie­der im Staats­ap­pa­rat und in der In­dus­trie auf die Not­wen­dig­keit der Re­kon­struk­ti­on der Hüt­ten­in­dus­trie (Metall-​ und Stahl­er­zeug­nis­se), des Berg­baus, des Schwer­ma­schi­nen­baus und der En­er­gie­wirt­schaft (…).“



Pro­to­koll der Ver­hand­lun­gen der II. Par­tei­kon­fe­renz der So­zi­a­lis­ti­schen Ein­heits­par­tei Deutsch­lands, 9. bis 12. Juli 1952.



Q3: Aus dem Be­schluss der 13. Ta­gung des ZK der SED, 14. Mai 1953:



„Das Zen­tral­ko­mi­tee der So­zi­a­lis­ti­schen Ein­heits­par­tei Deutsch­lands steht auf dem Stand­punkt, daß die Mi­nis­ter, Staats­se­kre­tä­re sowie die Werk­lei­ter alle er­for­der­li­chen Maß­nah­men zur Be­sei­ti­gung des schlech­ten Zu­stands in der Ar­beits­nor­mung ein­lei­ten und durch­füh­ren mit dem Ziel, die Ar­beits­nor­men auf ein nor­ma­les Maß zu brin­gen und eine Er­hö­hung der für die Pro­duk­ti­on ent­schei­den­den Ar­beits­nor­men um durch­schnitt­lich min­des­tens 10 Pro­zent bis zum 1. Juni 1953 si­cher­zu­stel­len.“

Ar­beits­auf­trag:

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Ar­bei­ten Sie die we­sent­li­chen Be­schlüs­se, wel­che im Zuge des „plan­mä­ßi­gen Auf­baus des So­zi­a­lis­mus“ ver­ab­schie­det wur­den, her­aus (linke Tisch­sei­te: linke Spal­te; rech­te Tisch­sei­te: rech­te Seite).
2
In­for­mie­ren Sie sich ge­gen­sei­tig über die je­wei­li­gen Be­schlüs­se und dis­ku­tie­ren Sie an­schlie­ßend ge­mein­sam, wel­che Fol­gen dies ge­habt haben könn­te. Be­zie­hen Sie dabei Ihr Wis­sen aus den Vor­stun­den mit ein!

For­de­rungs­ka­ta­log der De­mons­tran­ten

3
Er­ar­bei­ten Sie in Ihrer Grup­pe einen an die DDR-​Regierung adres­sier­ten For­de­rungs­ka­ta­log aus Sicht der ost­deut­schen De­mons­trie­ren­den!

Die Werk­tä­ti­gen des Krei­ses Bit­ter­feld for­dern:



1.So­for­ti­ger Rück­tritt d. Re­gie­rung, die durch Wahl­ma­nö­ver an die Macht­ge­kom­men ist



2.Ein­set­zung einer pro­vi­so­ri­schen deut­schen de­mo­kra­ti­schen Re­gie­rung



3.freie, de­mo­kra­ti­sche, ge­hei­me und di­rek­te Wah­len in vier Mo­na­ten



4.Zu­rück­zie­hung der deut­schen Po­li­zei von den Zo­nen­gren­zen und so­for­ti­ger Durch­gang für alle Deut­schen



5.so­for­ti­ge Frei­las­sung der po­li­ti­schen Häft­lin­ge (Kir­che, welt­li­che An­schau­ung so­ge­nann­ter Wirt­schafts­ver­bre­cher) und Rück­kehr aller Ge­fan­ge­nen aus aller Welt



6.so­for­ti­ge Nor­ma­li­sie­rung des Le­bens­stan­dards ohne Lohn­sen­kung



7.Zu­las­sung aller gro­ßen deut­schen de­mo­kra­ti­schen Par­tei­en West­deutsch­lands in un­se­rer Zone



8.keine Re­pres­sa­li­en gegen die Strei­ken­den



9.so­for­ti­ge Ab­schaf­fung der so­ge­nann­ten Volks­ar­mee



10.Zu­las­sung der De­le­ga­ti­on aus der Ost­zo­ne, die eine der west­deut­schen Par­tei­en­grün­den wol­len.

Das Streik­ko­mi­tee des Krei­ses Bit­ter­feld

BStU, MfS, BV Dres­den, AU 102/53, S. 6.



1.So­for­ti­ger Rück­tritt d. Re­gie­rung, die durch Wahl­ma­nö­ver an die Macht­ge­kom­men ist



2.Ein­set­zung einer pro­vi­so­ri­schen deut­schen de­mo­kra­ti­schen Re­gie­rung



3.freie, de­mo­kra­ti­sche, ge­hei­me und di­rek­te Wah­len in vier Mo­na­ten



4.Zu­rück­zie­hung der deut­schen Po­li­zei von den Zo­nen­gren­zen und so­for­ti­ger Durch­gang für alle Deut­schen



5.so­for­ti­ge Frei­las­sung der po­li­ti­schen Häft­lin­ge (Kir­che, welt­li­che An­schau­ung so­ge­nann­ter Wirt­schafts­ver­bre­cher) und Rück­kehr aller Ge­fan­ge­nen aus aller Welt



6.so­for­ti­ge Nor­ma­li­sie­rung des Le­bens­stan­dards ohne Lohn­sen­kung



7.Zu­las­sung aller gro­ßen deut­schen de­mo­kra­ti­schen Par­tei­en West­deutsch­lands in un­se­rer Zone



8.keine Re­pres­sa­li­en gegen die Strei­ken­den



9.so­for­ti­ge Ab­schaf­fung der so­ge­nann­ten Volks­ar­mee



10.Zu­las­sung der De­le­ga­ti­on aus der Ost­zo­ne, die eine der west­deut­schen Par­tei­en­grün­den wol­len.

Das Streik­ko­mi­tee des Krei­ses Bit­ter­feld

Die Werk­tä­ti­gen des Krei­ses Bit­ter­feld for­dern:

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BStU, MfS, BV Dres­den, AU 102/53, S. 6.
BStU, MfS, BV Dres­den, AU 102/53, S. 6.

Ver­lauf des 17. Junis: Ori­gi­nal­auf­nah­men der Wo­chen­schau

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Be­schrei­ben Sie mit­hil­fe des Vi­de­os, wel­che wei­te­ren Ak­teu­re am Auf­stand be­tei­ligt waren und wie diese (re)agier­ten!
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