• Die Höhlenmalerei - Mehr als nur Kunst?
  • 45minuten
  • 03.10.2022
  • Geschichte
  • 5
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Entspannungsphase:

Du liegst ganz bequem. Arme und Beine liegen locker und ausgestreckt. Deine Finger liegen ruhig und entspannt. Schließe jetzt deine Augen. Konzentriere dich ganz auf deine Atmung. Mach deinen Kopf leer und atme ganz bewusst:

Ein… aus….ein….aus……………………

Du entspannst dich immer tiefer. Mit jedem Atemzug entspannst du dich mehr. Dein Körper wird schwer. Zuerst deine Beine. Du spürst, wie sie ganz schwer werden. Dann deine Arme. Sie werden schwerer und schwerer mit jedem Atemzug.



Es ist der 12. September 1940. Du stehst in einem ruhigen Wald irgendwo in Frankreich. Es riecht nach Moos und Rinden. Du atmest die gute und frische Luft ein. Plötzlich hörst du Stimmen. Vier Jungen spielen in deiner Nähe. Sie machen sehr viel Lärm. Ihr Spiel stört die Stille des Waldes. Durch ihr Gespräch erfährst du, dass ihre Namen Simon, Marcel, Georges und Jacques lauten. Sie können dich nicht sehen, obwohl du nur wenige Meter von ihnen entfernt stehst. Dein Zauber-Zeitreise-Umhang macht dich unsichtbar. Die vier Freunde toben und schreien. Die zwitschernden Vögel sind davongeflogen.



Plötzlich bricht einer der Jungen in der Nähe eines großen Steines in den Boden ein. Seine Schreie kommen nun von unter der Erde. Sie sind dumpf und klingen weit entfernt. Die anderen Jungen rufen den Namen des Eingestürzten. Simon! Simon! Simon!



Endlich antwortet er. Es geht ihm gut, aber die anderen sollen schnell mit ihren Taschenlampen nach unten kommen. Alle Jungen verschwinden in dem Loch. Du gehst näher an das Loch heran, traust dich aber nicht nach unten. Sie könnten dich berühren oder dein Umhang könnte hängen bleiben. Nein, das kannst du dir nicht erlauben. Die vier Freunde verbringen viel Zeit unter der Erde. An der Oberfläche wird es kalt, du frierst, aber du kannst nicht gehen. Deine Neugierde zwingt dich zu bleiben. Was geht da unten nur vor? Du sitzt auf dem Stein und hörst den Jungen leise und konzentriert zu. Du siehst, wie sie im Licht ihrer Taschenlampen etwas notieren. Irgendetwas haben sie gefunden. Nur was? Als sie an die Oberfläche zurückkehren, nehmen sie ihre Notizen hervor und malen daraufhin etwas. Leider kannst du nicht erkennen, was sie da zeichnen.



Nach einiger Zeit sind die Jungen fertig. Sie rennen mit ihren Zeichnungen davon. Ihre Notizzettel haben sie aber vergessen. Die Neugier treibt dich zu den Zetteln. Du musst unbedingt wissen, was die Jungen in der Höhle gesehen haben.



WAS KÖNNTEN DIE JUNGEN IN DER HÖHLE GESEHEN HABEN?



Ausstieg:

Das Bild vor deinen Augen verschwindet jetzt wieder. Du bist wieder in der Schule. Schlage ganz langsam und vorsichtig die Augen auf. Strecke deine Arme und Beine. Bewege dich ein wenig, bis du wieder ganz wach bist.

Notizzettel

Georges Beschreibung



Aufgabe: Du hast nicht viel Zeit! Die Jungen könnten zurückkommen und ihre Notizen holen. Gestalte mit Hilfe der Notizen das beschriebene Bild!



Ich sehe auf der Höhlenwand:

- Einen bräunlichen Hintergrund.

- Ein großes vierbeiniges Tier mit nach oben eingeknicktem Schwanz. Es ist weiß und hat einen großes roten Fleck auf dem Bauch. In seinem Gesicht befinden sich drei vertikale, dicke rote Streifen mit weißen Strichen an beiden Enden, vor der Schnauze reihen sich sechs weitere solcher Streifen auf - vielleicht eine Falle?

-Auf dem Schwanz des Tieres steht ein weiteres Tier, das einem Reh ähnelt. Seine Beine sind nur dünne Striche.

- Unter den beiden Tieren reihen sich sechs weiße Menschen auf, die aussehen, als würden sie tanzen. Sie sind gemalt wie Strichmännchen.

- Zwischen den Menschen ist ein großes Tier. Es hat einen langen Schwanz und eine spitz zulaufende Schnauze und streckt Beine und Arme von sich, als wäre es erlegt worden.

- Rechts im Bild befinden sich zwei weitere Gestalten mit weißen, ovalen Körpern, Strichen als Arme und Beine und lange, rote Haare, die sich aufrichten. Einen Kopf erkennt man nicht. Die Haare scheinen direkt aus dem Körper zu kommen.

Jaques Beschreibung



Aufgabe: Du hast nicht viel Zeit! Die Jungen könnten zurückkommen und ihre Notizen holen. Gestalte mit Hilfe der Notizen das beschriebene Bild!



Ich sehe auf der Höhlenwand:

- Einen steingrauen Hintergrund, der nach unten etwas braun wird.

- Mindestens sechs Tiere.

- Zwei große Tiere stehe sich gegenüber. Sie sind am rechten und am linken Rand des Bildes zusehen und blicken sich an. Man sieht beide Tiere nur halb Sie scheinen sehr groß zu sein, da ihre Körper sehr viel Fläche einnehmen. Beide Tier haben Hörner und dünne, kurze Beine. Das linke Tier hat schwarze Umrisse und schwarze Punkte auf dem Körper.. Das rechte Tier hat ebenfalls schwarze Umrisse, aber keine Punkte.

- Zwischen den beiden Tieren kann man mindestens drei kleinere Tiere erkennen. Sie haben längere Beine, dünne Körper und sehr große Geweihe, welche sich mehrfach verzweigen. Diese Tiere schauen alle nach links. Zwei dieser Tiere sind braun gemalt. Eines ist schwarz gemalt.

- Über den kleineren Tieren in der Mitte befindet sich ein weiteres Tier. Es ist mittelgroß dargestellt und hat keine Beine. Es hat eine lange Schnauze und Haar, was einer Mähne ähnlich sieht. Dieses Tier schaut nach rechts. Der Körper ist braun gemalt. Die Haare am Kopf sind schwarz.

Marcels Beschreibung



Aufgabe: Du hast nicht viel Zeit! Die Jungen könnten zurückkommen und ihre Notizen holen. Gestalte mit Hilfe der Notizen das beschriebene Bild!



Ich sehe auf der Höhlenwand:

- Einen ockerfarben Hintergrund.

- Mindestens siebzehn gemalte Figuren, die wie Menschen aussehen. Sechs von diesen Menschen sind braun gemalt und haben zum Teil weiße Kleidungsstücke an. Die übrigen elf Menschen sind hellbraun gemalt und haben zum Teil ebenfalls weiße Kleidungsstücke an.

- Alle Menschen stehen zusammen. Einige heben die Hände auf Kopfhöhe. Ihr Hände sind leer. Sie schauen in verschiedene Richtungen.

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Fülle die Lücken mit den Lösungswörtern! Nicht alle fehlenden Wörter sind angegeben! Recherchiere – falls nötig!

Vier Jungen entdeckten 1940 auf dem Gutshof Lascaux in Südfrankreich durch Zufall eine Höhle, die tief im Inneren mit Felszeichnungen bedeckt war. Sofort eilten Archäologen an die Fundstelle. Ihr Ergebnis: Die Bilder stammten aus der Zeit um 15000 vor Chr. Damit hatten die Jungen Spuren der ersten europäischen Jetztzeitmenschen (homo sapiens sapiens) entdeckt, die gegen Ende der Altsteinzeit von Afrika aus eingewandert waren.

Gemalt hatten die Künstler der Altsteinzeit vor allem Großwildtiere. Warum sie diese Werke anfertigten, ist unter Forschern umstritten. Manche meinen, dass sie Glück bei der Jagd bringen sollten, andere sagen, dass Schutzgeister angerufen werden sollten. Unbestritten ist, dass sie eine Zeichensprache darstellten, die die Menschen damals verstanden.

Sie nutzten Naturfarben. Gelb- und Brauntöne waren aus Ocker (Farberde), schwarze Farbe stellten sie aus Mangan oder einfach aus Holzkohle bzw. Asche her. Rote Farbpigmente gewannen sie aus dem Mineral Hämatit.

Die Felsbilder zeigen, dass sich das Denken und die Lebensweise der Höhlenmenschen von Lascaux im Vergleich mit den Urmenschen Afrikas stark weiterentwickelt hatte. Sie dachten über Tiereund Natur nach, über Götter und Tod.

Diese Wörter kannst du einfügen:

Felszeichnungen - Naturfarben - Ocker - schwarze - weiterentwickelt

Asche - Archäologen - Tiere - Lascaux

Felsmalerei im Tassili n’Ajjer (Algerien)
Höhlenmalerei aus Lascaux
Höhlenmalerei in Serra da Capivara National Park, Brasilien
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