• Gesellschaftliche Unterschiede zur Zeit des Absolutismus
  • 45minuten
  • 03.10.2022
  • Geschichte
  • 7
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Das Leben der Adligen zur Zeit des Absolutismus

Liselotte von der Pfalz, die Schwägerin von König Ludwig XIV. berichtet dir von ihrem Leben am Hofe des Königs:

Ich habe den König oft vier Teller verschiedener Suppen essen sehen, einen ganzen Fasanen, ein Rebhuhn, einen großen Teller mit Salat, zwei große Scheiben Schinken, Hammelfleisch mit Brühe, einen Teller voller Backwaren und dann noch Obst und harte Eier.



Es herrscht hier in Versailles eine Pracht, die du dir nicht ausdenken kannst. An Marmor und Gold wurde nicht gespart. Edelsteine, Spiegel, Edelhölzer, Teppiche wohin man schaut. Köstliche Gemälde und Statuen an den Wänden. Und erst die Springbrunnen und Pavillons in dem riesigen Park. Ich habe den ganzen Tag Zeit, in dem Park spazieren zu gehen, tolle Speisen zu essen oder auf die Jagd zu gehen. Nur gut,

dass wir dem König keine

Steuern bezahlen müssen.

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Lies den Bericht Liselottes sorgfältig durch und betrachte die beiden Bilder.
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Fülle anschließend die Tabellenspalte der Adligen aus.

Liselotte mit ihren zwei Kindern



Adlige

Bauern

Lebensbedingungen





Kleidung





Essen





Arbeit





Belastungen/Abgaben





Hättest du gern so gelebt? Begründe.

Das Leben der Bauern zur Zeit des Absolutismus

Jean-Pierre, ein Bauer mit einem Hof in der Nähe von Paris, berichtet dir von seinen Lebensbedingungen als hart arbeitender Bauer:

Der Hof, den ich bewirtschafte, gehört nicht mir. Dieser gehört meinem Gutsherren, dessen Land ich mir nur geliehen habe. Dafür bezahle ich ihm Grundabgaben, die er regelmäßig erhöht! Und das, obwohl er weiß, dass der Hagel im letzten Jahr den Weizen zerstört hat und ich nur die Hälfte der normalen Ernte einfahren konnte. Bei der Heuernte für den König starb auch noch ein Ochse.

Die Leute kaufen immer weniger von meiner Ware und der Händler verlangt mehr Geld für Salz, weil die Salzsteuer steigt. Meine Familie isst fast nur noch Eicheln und Wurzelbrot. Zwei meiner Kinder sind krank. Auf uns nimmt keiner Rücksicht! Dabei sind wir es, die durch Steuern und Abgaben den Reichtum des Königs vergrößern. Gerecht ist doch nur ein König, der dafür sorgt, dass alle seine Untertanen genug zu essen haben.

1
Lies den Bericht Jean-Pierres sorgfältig durch und betrachte die beiden Bilder.
2
Fülle anschließend die Tabellenspalte der Bauern aus.


Bauernfamilie in der Stube



Adlige

Bauern

Lebensbedingungen





Kleidung





Essen





Arbeit





Belastungen/Abgaben





kleine Wohnräume, auf engem Raum mit Familie, Hof gehört Bauern nicht

Palast, edle Gegenstände, Gemälde, Parkanlagen, viel Platz

billiger Stoff, alt, einfach, funktionell

teurer Stoff, neuwertig, verschiedene und prachtvolle Kleidung

Eicheln, Wurzelbrot, kaum Salz

Suppen, Fleisch, Salat, Backwaren, Obst und Eier

keine Arbeit – Freizeitvergnüngen wie bspw. jagen oder spazieren gehen

Feldarbeit

keine

Grundabgaben, Steuern & Abgaben, schlechtes Wetter zerstört Ernte

Hättest du gern so gelebt? Begründe.

Rollenspiel

Gaspard ist ein Adliger, der am Hofe des Königs lebt. Schon immer hat er sich für das Leben der Bauern interessiert. Als er eines Tages auf dem Weg in die Hauptstadt Paris ist, entdeckt er aus seiner Kutsche heraus einen arbeitenden Bauern auf dem Feld. Er lässt die Kutsche anhalten und beginnt ein Gespräch mit dem Bauern.


Der Bauer trägt den Namen Jean-Pierre. Sein Hof liegt in der Nähe von Versailles. Er hat schon oft von den ausschweifenden Festen des Königs gehört und es würde ihn durchaus interessieren, wie das Leben der Adligen ist. Eines Tages hält eine Kutsche an seinem Feld, auf dem er gerade arbeitet. Ein Adliger steigt heraus und beginnt ein Gespräch mit ihm.

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Schreibt ein kurzes Gespräch zwischen den beiden Personen. Die Rollenkarten helfen euch dabei. Bedenkt auch, wie die Personen damals geredet oder sich bewegt haben könnten.
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Bereitet euch vor, euren Dialog vor der Klasse vorzustellen.
Rollenkarte: Ein Bauer vor den Toren Paris

Stell dir vor, du bist Jean-Pierre:



- Du arbeitest täglich viele Stunden sehr hart, um deine Familie zu ernähren.



- Die vielen und hohen Abgaben machen es dir sehr schwer.



- Dich hat schon immer interessiert, wie die Adligen am Hofe des Königs lebten.



- Du wünschst dir, dass der König etwas gegen die Ungerechtigkeiten unternimmt.

Rollenkarte: Ein Adeliger auf dem Weg nach Paris

Stelle dir vor, du bist Gaspard:



- Du lebst ein angenehmes Leben am Hofe des Königs.



- Die ausschweifenden Feste des Königs besuchst du am liebsten.



- Oft nimmt dich der König mit auf die Jagd.



- Du bist sehr froh, dass du keine Steuern zahlen musst.



- Das Leben der Bauern hat dich schon immer interessiert.

Einen Brief verfassen

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Verfasse einen Brief. Schreibe mindestens eine halbe Seite. Du kannst aus zwei Möglichkeiten wählen:

  • Stelle dir vor, du bist ein Diener im Palast des Königs. Schreibe einen Brief an deine Familie, in dem du ihm mitteilst, wie die Adeligen leben.

  • Stelle dir vor, du bist ein Berater des Königs. Gib dem König einen Rat. Was könnte er machen, um die Situation der Bauern zu verbessern?
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