• Herrschaftsformen im Wandel
  • 45minuten
  • 27.10.2022
  • Geschichte
  • 6
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.

Liebe Schülerinnen und Schüler,



Willkommen zu dieser Freiarbeit. Dich erwarten mehrere Stunden voller spannender Fakten und Arbeitsaufträge über vergangene sowie aktuelle Herrschaftsformen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie alt die Demokratie bereits ist. Natürlich hat sich vieles über die Jahre verändert, auf der anderen Seite aber auch nicht. Deswegen begeben wir uns jetzt auf die Reise durch die Jahrhunderte, um all das herauszufinden.



Jetzt fragt ihr euch sicher, wie die Stunden ablaufen werden. Das ist ganz einfach, folgt den einzelnen Schritten und ihr werdet keine Probleme haben. Was ihr genau in den vier Einheiten lernen werdet? Ihr werdet vier Herrschaftsformen kennenlernen, die es über die Jahrhunderte gegeben hat. Ihr fragt euch vielleicht, warum wir uns damit auseinandersetzen? Das Wissen über die verschiedenen Herrschaftsformen hilft euch bei der politischen Orientierung für Gegenwart und Zukunft. Anhand der vorgelegten Aufgabe entwickelt ihr ein Verständnis darüber, dass sich die Herrschaftsformen in einem steten Wandel befanden und sich teilweise stark von der heutigen abheben. Schlussendlich sollt ihr sie unterscheiden, vergleichen und zur politischen sowie zeitlichen Orientierung heranziehen können.



Um euch dabei nicht ganz alleine zu lassen, werden euch verschiedene (historische) Persönlichkeiten durch das jeweilige Zeitalter leiten. Sie stehen nicht nur für die damalige Herrschaftsform, sondern haben auch bis heute Bedeutung.



Lasst uns mal die wichtigsten Fragen klären:



Darf ich mit meiner Freundin oder mit meinem Freund zusammenarbeiten?



Ob ihr die Aufgaben alleine oder zu zweit macht, ist euch überlassen. Jedoch gilt, dass nicht mehr als zwei Personen zusammenarbeiten dürfen. Egal ob ihr alleine oder zu zweit arbeitet, folgendes ist noch zu beachten: Bitte arbeitet mit bestem Wissen und Gewissen. Das heißt, arbeitet genau und zeigt, dass ihr euch bemüht habt. Es muss nicht alles richtig sein, aber es soll ersichtlich sein, dass ihr euch Mühe gegeben habt. Weiter sollt ihr beachten, dass ihr nichts unreflektiert abgebt oder irgendwo abschreibt.



Müssen wir alle Arbeitsaufträge handschriftlich abgeben, oder dürfen wir sie auch digital erledigen?



Ob ihr die Arbeitsauftrage analog oder digital erledigt, ist euch überlassen.



Welche Arbeitsaufträge sind verpflichtend?



In der Tabelle sind zwei verschiedene Auftragsformate gekennzeichnet. Es gibt Pflichtaufgaben (👍), welche bis zum Abgabetermin erledigt werden müssen. Die Zusatzaufgaben (💎) sind als Bonus anzusehen, die nicht verpflichtend zu bearbeiten sind. Wenn jemand am Ende des Jahres zwischen zwei Noten stehst, wird darauf geschaut, ob die Zusatzaufgaben erledigt wurden oder nicht.



Laufzettel

Epoche

Arbeitsauftrag

Zeit

Pflicht/Bonus

Antike

Arbeitsauftrag 1: Definition Demokratie

👍

Antike

Arbeitsauftrag 2: Vorteile der Demokratie

⏳⏳

👍

Antike

Arbeitsauftrag 3: Bildliche Darstellung der Gruppen

⏳⏳

👍

Antike

Arbeitsauftrag 4: Unterschiede + Gemeinsamkeiten

💎

Mittelalter

Arbeitsauftrag 5: Ständegesellschaft im Mittelalter

⏳⏳⏳

👍

Mittelalter

Arbeitsauftrag 6: Stände bildlich darstellen

⏳⏳

👍

Mittelalter

Arbeitsauftrag 7: Der Klerus

⏳⏳⏳

👍

Mittel-alter

Arbeitsauftrag 8: Definition Adel

⏳⏳

👍

Mittelalter

Arbeitsauftrag 9: Adel - Rittertum

⏳⏳

👍

Mittelalter

Arbeitsauftrag 10: Rittersteckbrief

💎

Mittelalter

Arbeitsauftrag 11: Quellentext Bauern

⏳⏳

👍

Mittelalter

Arbeitsauftrag 12: Grundherrschaft im Mittelalter

⏳⏳

👍

Mittelalter

Arbeitsauftrag 13: Leibeigene/Hörige

💎

Neuzeit

Arbeitsauftrag 14: “L’état c’est moi”

👍

Neuzeit

Arbeitsauftrag 15: Versailles - Vogelperspektive

👍

Neuzeit

Arbeitsauftrag 16: Versailles - Außenansicht

💎

Neuzeit

Arbeitsauftrag 17: Versailles - Innenansicht

👍

Neuzeit

Arbeitsauftrag 18: Portrait Ludwigs XI.

⏳⏳

👍

Gegenwart

Arbeitsauftrag 19: Demokratie bildlich darstellen

👍

Gegenwart

Arbeitsauftrag 20: Definition Republik und Diktatur

⏳⏳

👍

Gegenwart

Arbeitsauftrag 21: Social-Media und PolitikerIn

⏳⏳⏳

👍

Antike

Aspasia: Hallo, ich bin Aspasia von Milet, eine Freundin von Perikles. Ich habe einen philosophischen Salon gegründet und auch geleitet. Ihr seht, in der Antike hat man nicht immer einen Mann gebraucht – selbst ist die Frau! Die Männer brauchten eher uns. Meinem Freund Perikles habe ich oft mit seinen Reden geholfen. Im Umgang mit Worten (Rhetorik) war ich immer schon gut.

Unsere Verfassung trägt den Namen ,Volksregierung’, weil sie nicht zum Vorteil von Wenigen, sondern für die Mehrzahl eingerichtet ist

Perikles

Aspasia: Dieser Satz von meinem Freund Perikles hat es in die Geschichtsbücher geschafft und wird bis heute oft zitiert. Das Problem ist nur, dass ihn heutzutage viele nicht mehr verstehen. Dabei fasst er meiner Meinung nach sehr gut zusammen, was ich unter dem Begriff Demokratie verstehe. Kannst du mir vielleicht helfen und eine verständlichere Erklärung finden?

1
Erkläre in zwei bis drei Sätzen die Bedeutung des Worts Demokratie.
Tipps zum Lösen der Aufgabe

Du kannst dazu auch das Internet verwenden. Das Video

Demokratie einfach erklärt kann dir dabei helfen.

Öffne es, indem du mit der Kamera-App deines Smart-

Phones oder Tablets den QR-Code einscannst.

Aspasia: Nun stellst du dir vielleicht die Frage, warum gerade mein Freund Perikles immer wieder im Geschichtsbuch vorkommt. Als Redner und Politiker hat er sich in Athen sehr für die Reformideen seines Vorgängers Kleistehens interessiert. Dieser hat zwar schon erste Schritte in Richtung einer Demokratie gemacht - aber bei Weitem nicht genug. Perikles und mir hat vor allem die Macht des Adels keine Ruhe gelassen. Denn warum sollte eine Bevölkerungsgruppe nur aufgrund ihrer familiären Herkunft bevorzugt werden? Diese Frage stellten wir uns in meinem Salon oft.

Reformideen sind Ideen, die man für eine Reform hat.

Reform: eine neue Umgestaltung

Aspasia: Hier siehst du einen Ausschnitt einer Rede von Perikles mit dem Titel Rede auf die Gefallenen aus der Zeit 431/430 v. Chr. Ja, ich weiß. Auch diese Sätze sind nicht leicht zu verstehen, aber gemeinsam schaffen wir das!

Auszug aus : Rede auf die Gefallen:

Die Verfassung, die wir haben, richtet sich nach keinen fremden Gesetzen; viel eher sind wir für sonst jemand ein Vorbild als von anderen abhängig. Mit Namen heißt sie, weil der Staat nicht auf wenige Bürger, sondern auf eine größere Zahl gestellt ist, Volksherrschaft. Es haben aber nach dem Gesetz in dem, was den Einzelnen angeht, alle gleichen Teil, und der Geltung nach hat im öffentlichen Wesen den Vorzug, wer sich irgendwie Ansehen erworben hat, nicht nach irgendeiner Zugehörigkeit, sondern nach seinem Verdienst; und ebenso wird keiner aus Armut, wenn er für die Stadt etwas leisten könnte, durch die Unscheinbarkeit seines Namens verhindert. Sondern frei leben wir miteinander im Staat und im gegenseitigen Geltenlassen des alltäglichen Treibens, ohne dem lieben Nachbarn zu grollen, wenn er einmal seiner Laune lebt, und ohne jenes Ärgernis zu nehmen, das zwar keine Strafe und doch kränkend anzusehen ist.Bei soviel Nachsicht im Umgang von Mensch zu Mensch erlauben wir uns doch im Staat, schon aus Furcht, keine Rechtsverletzung, im Gehorsam gegen die jährlichen Beamten und gegen die Gesetze, vornehmlich die, welche zu Nutzen und Frommen der Verfolgten bestehen, und gegen die ungeschriebenen, die nach allgemeinem Urteil Schande bringen.

Perikles

Die Verfassung, die wir haben, richtet sich nach keinen fremden Gesetzen; viel eher sind wir für sonst jemand ein Vorbild als von anderen abhängig. Mit Namen heißt sie, weil der Staat nicht auf wenige Bürger, sondern auf eine größere Zahl gestellt ist, Volksherrschaft. Es haben aber nach dem Gesetz in dem, was den Einzelnen angeht, alle gleichen Teil, und der Geltung nach hat im öffentlichen Wesen den Vorzug, wer sich irgendwie Ansehen erworben hat, nicht nach irgendeiner Zugehörigkeit, sondern nach seinem Verdienst; und ebenso wird keiner aus Armut, wenn er für die Stadt etwas leisten könnte, durch die Unscheinbarkeit seines Namens verhindert. Sondern frei leben wir miteinander im Staat und im gegenseitigen Geltenlassen des alltäglichen Treibens, ohne dem lieben Nachbarn zu grollen, wenn er einmal seiner Laune lebt, und ohne jenes Ärgernis zu nehmen, das zwar keine Strafe und doch kränkend anzusehen ist.Bei soviel Nachsicht im Umgang von Mensch zu Mensch erlauben wir uns doch im Staat, schon aus Furcht, keine Rechtsverletzung, im Gehorsam gegen die jährlichen Beamten und gegen die Gesetze, vornehmlich die, welche zu Nutzen und Frommen der Verfolgten bestehen, und gegen die ungeschriebenen, die nach allgemeinem Urteil Schande bringen.

Auszug aus : Rede auf die Gefallen:

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29

Perikles
Perikles
2
Versuche mit eigenen Worten zu formulieren, was Perikles von den Bürgern Athens erwartet und worin er den Vorteil der Demokratie sieht.

Aspasia: Mein Freund Perikles fordert die aktive Mitsprache aller Bürger. Jeder soll seine Meinung einbringen. Er möchte, dass alle Bürger von Athen mitentscheiden können. Auch der Bauer aus dem Bergland, der Fischer von der Küste und der Kaufmann aus der Stadt. Wie du dir denken kannst, gefiel das den adeligen Bürgern nicht besonders. Trotz Gegenwind konnte Perikles ihren Einfluss eindämmen.

Wie er das gemacht hat? Einerseits bestand das Gericht nun aus athenischen Bürgern, andererseits hat er dafür gesorgt, dass die Politiker Sitzungsgelder bekommen. Das hatte auch sein Gutes, denn so konnten Leute bei Gericht sitzen, die vielleicht nicht ganz so viel Geld verdienten und nicht nur die Reichen, die es gar nicht so nötig hatten.

3
Perikles forderte also die aktive Mitsprache aller Bürger. Anders könnte man formulieren: Jeder soll seine Meinung einbringen.

Jeder? Wer durfte wirklich an der Volksversammlung teilnehmen? Finde diese Gruppen mithilfe des Schaubilds heraus und stelle deine Antwort bildlich dar.

Großgrundbesitzer, Kaufleute

Bauern, Handwerker

kleine Gewerbetreibende

Volksversammlung

Lohnarbeiter

Fremde, Sklaven ohne polit. Rechte

alle anderen Bürger

Frauen

Platz für deine Zeichnung:

Aspasia: Nun gut. Ich muss zugeben, ganz so gerecht war unser System wohl nicht. Aber wie sieht es heute in Österreich aus? Dürfen da eigentlich alle Menschen wählen? Bei der Nationalratswahl 2019 waren von den 8,86 Millionen EinwohnerInnen nur 6,4 Millionen Menschen wahlberechtigt. Mehr als eine Million Menschen waren ausgeschlossen.

Politiklexikon für junge Leute

Wer sind die volljährigen Menschen, die nicht wählen durften?

Darüber kannst du dich auf folgender Seite informieren.

Öffne sie, indem du mit der Kamera-App deines Smart-

Phones oder Tablets den QR-Code einscannst.

4
💎 Vergleiche die heutige Situation mit der in Athen der Antike. Was sind Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten gibt es?

Mittelalter

Rudolf I.: Mein Name ist Rudolf I. von Habsburg und ich war der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger. Römisch-deutscher König sagt euch nichts? Na, dann werde ich es euch erklären! Damit ist der Herrscher des Heiligen Römischen Reiches gemeint, das es seit dem 10. Jahrhundert gab. Ihr fragt euch bestimmt, welche Länder das Reich umfasste, aber das ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn das änderte sich ständig. Am Machthöhepunkt umfasste das Reich beinahe das ganze Gebiet des heutigen Mittel- und Südeuropas.

Südeuropas. Wichtig ist jedenfalls, dass ich König dieses Reichs und damit ein bedeutender Teil des Adels war. Tatsache ist, dass es aber auch noch andere – wie nennt ihr es heute? - Berufe gab. Welche waren das noch schnell? Bitte helft mir auf die Sprünge!

5
Der untenstehende Text liefert einen Überblick zu den Ständen im Mittelalter und bietet die Grundlage für das weitere Arbeiten.
Lies dir den Text aufmerksam durch und beantworte anschließend die folgenden Fragen, mithilfe des Informationstextes, schriftlich und in ganzen Sätzen.

Im Mittelalter lebten die Menschen in sogenannten Ständen. Je nach Stand hatten sie besondere Pflichten oder Rechte innerhalb der Gesellschaft. Man wurde in seinen Stand hineingeboren.

Der erste Stand war der Klerus. So nannte man Geistliche, etwa Bischöfe, Priester und Mönche oder Äbte, die Vorsteher von einem Kloster. Ihre Aufgabe war es, sich um das Seelenheil der Menschen zu kümmern und für sie zu beten. Außerdem mussten sie dafür Sorge tragen, dass die Gebote Gottes eingehalten wurden. Dazu nutzen sie zum Teil grausame Methoden. Oft waren nur Anhänger des Klerus in der Lage, zu lesen und zu schreiben. Sie sprachen Latein und auch Griechisch. Geistliche hatten besondere Vorrechte. An Hunger litt keiner von ihnen. Der wichtigste Mann dieses Standes war der Papst.

Den zweiten Stand machte der Adel aus. Auch die Adligen genossen besondere Rechte, ganz egal, ob sie zum Hochadel oder dem zum Teil verarmten Landadel gehörten. An ihre Spitze gehörte der König (manchmal auf Kaiser) eines Landes. Nach ihm kamen Fürsten, Grafen und Ritter. Der zweite Stand musste sein Land verteidigen und die Bevölkerung vor Angriffen beschützen. Er durfte das ihm gehörende Land an Bauern verteilen, die ihm dafür hohe Abgaben leisten mussten. Adlige durften ihren Stand wechseln. Viele adlige Frauen etwa entschieden sich für ein Leben im Kloster.

Der größte Stand war der dritte. Zu ihm gehörten Bauern, Handwerker und Unfreie, sogenannte Leibeigene. Sie arbeiteten auf den ihnen zugewiesenen Ländereien und mussten den Großteil ihrer Ernte an Adel und Klerus abgeben, um diese zu ernähren. Besondere Vorrechte hatten sie nicht. Häufig litten die Menschen des dritten Standes an Hungernöten durch Missernten oder starben aufgrund von Seuchen wie der Pest. Angehörige des dritten Standes konnten ihren Stand nicht wechseln.

Wie viele Stände gab es im Mittelalter und wie wurden sie genannt?
Was sind die Aufgaben der verschiedenen Stände? Wofür war jeder einzelne Stand zuständig?
Worin unterscheidet sich der Klerus vom Adel?
Kann man den Stand wechseln? Wenn ja, wer und wer nicht?
Die meisten Menschen gehörten dem dritten Stand an. Überlegt, woran das liegen könnte und fasst eure Gedanken in einigen Sätzen zusammen.
6
Stelle die drei Stände bildlich dar. Als Hilfestellung kannst du dir gerne nochmals den Text von Arbeitsauftrag 5 durchlesen.

Platz für deine Darstellung:

Rudolf I.: So, nun habt ihr ja einiges über die Stände erfahren und auch ich konnte mein Wissen wieder auffrischen. Dem Klerus gehörten also alle “Geistlichen” an, beispielsweise Päpste, Bischöfe, Priester usw. Der Adel, der die weltliche Macht ausübte, war eng mit dem Klerus, geistliche Macht, verbunden und beide Stände waren voneinander abhängig. Da der Klerus selbst für einen König wie mich von Bedeutung war, solltet ihr euch den Stand vielleicht genauer anschauen!

7
Lies den kurzen Informationstext und bearbeite anhand dessen die anschließenden Punkte.

Die Kirche und der Glaube an Gott hatten im Mittelalter eine besondere Bedeutung für die Menschen und somit auch große Macht und sogar Einfluss auf die herrschenden Könige.

Als Klerus bezeichnet man alle Geistlichen. Dazu zählen der Papst als Oberhaupt der Kirche, aber auch dessen Berater, die Kardinäle, Bischöfe, Äbte (=Klostervorstände), Mönche und Priester. All diese Menschen werden auch Kleriker genannt.

Der Klerus musste sich nicht an die weltlichen Gesetze, also an die Gesetze des Königs, halten, sondern richtete sein Leben nach den Gesetzen Gottes und dessen, was in der Bibel stand, aus. Daher waren die Hauptaufgabenbereiche des Klerus Gott zu dienen, zu beten, Gottesdienste zu feiern, sich um die Sorgen der Bevölkerung zu kümmern und Sakramente, wie die Ehe, zu spenden.

* Kardinal: steht für eine vom Papst verliehene Würde der Kirche

Definiere das Wort Klerus in einem Satz.
Charakterisiere die Aufgaben des Klerus in eigenen Worten (mind. 2 Sätze)
➝ Charakterisieren = beschreiben, kennzeichnen
Beurteile, ob die Kirche im heutigen Österreich nach wie vor einen wichtigen Stellenwert hat. (eigene Meinung, mind. 2 Sätze)
8
Recherchiere zum 2. Stand und zum Adel im Internet. Scanne dazu die folgenden QR-Codes, du kommst dann automatisch auf die Rechercheseiten:
9
Löse nun mit dem Wissen aus Arbeitsauftrag 8 die folgenden Aufgaben.
Kreise die Begriffe, die mit dem Adel in Verbindung stehen, mit roter Farbe ein.

Ritter

Papst

Tugend

Geistlichkeit

Landwirtschaft

2. Stand

Arbeit

Politische Macht

Verteidigung

privilegiert

Klerus

Bürger

Lies dir die Aussagen durch und stelle fest, ob sie wahr oder falsch sind. Kreuze an.
Verbessere anschließend die falschen Aussagen. Schreibe dazu die eine richtige Version davon auf die Zeilen darunter.
wahr
falsch
Der Adel musste für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen.
Im Falle eines Krieges musste der Adel nicht in den Krieg ziehen.
Der niedrige Adel hatte großen politischen Einfluss.
Zum hohen Adel gehörten Herzoge, Grafen und Fürsten.
Zum Ritter konnte nur jemand werden, der von Geburt an adelig war.
10
Überlege dir eine Ritterfigur deiner Wahl. Verfasse nun zu deinem Ritter einen Steckbrief. Alle Felder müssen ausgefüllt werden.

Name

Adresse

Herkunft und Familie (adelig/nicht adelig)

Tugenden

Stärken

Schwächen

Lieblingsbeschäftigungen

Ein Bild von mir:

Was ich noch unbedingt sagen wollte:

Rudolf I.: Ich bin beeindruckt! Ihr habt bereits einiges über die zwei Stände Adel und Klerus gelernt, aber wie ihr wisst, gibt es auch einen dritten Stand, und zwar die Bauern. Auch sie waren von Bedeutung, denn im Mittelalter war die Landwirtschaft ein wichtiger Aspekt des allgemeinen Lebens. Immerhin muss der Mensch doch essen, von Liebe und Luft kann sich auch der König nicht ernähren. Aber wie genau sah das Leben der Bauern aus?

11
Lies dir den Text aufmerksam durch und schreibe danach in eigenen Worten wie es den Bauern damals ergangen ist und wie sie gelebt haben. Dazu sollen mindestens vier Sätze geschrieben werden. Der Text ist fiktiv, d.h. er wurde von einer Lehrperson geschrieben, wäre das aber ein Original aus der damaligen Zeit, würde es sich um einen Quellentext handeln.
Quelltext

Quellentext: ist ein Text einer Quelle; eine Quelle kann zum Beispiel eine Fotografie, ...

Johannes Boemus schreibt 1520 über den Bauernstand:

Bauern leben ein hartes und trauriges Leben. Ihr Heim besteht aus Lehm und Holz, das Dach aus Stroh. Zum Essen haben sie nichts außer ein bisschen Brot, Haferbrei und gekochtes Gemüse, würde dir das schmecken? Ich denke nicht, dabei ist ihr Essverhalten noch nicht einmal das schlimmste! Tag und Nacht arbeiten die armen Leute. Ernten, pflanzen, säen und bauen, ist alles, was sie tun. Anschließend muss die Ware in die Stadt zum Verkauf gebracht werden, damit man sich Dinge zum Leben leisten kann. Ja, es ist ein bedauernswertes Leben, das die Bauern führen.

12
Scanne den QR-Code und sieh dir das Youtube-Video „Grund-herrschaft im Mittelalter: Das musst du wissen!“ bis zur Minute 01:40 an.

Es wird das System der Grundherrschaft beschrieben. Beantworte dazu die folgenden drei Fragen:
Wie wurden die „freien“ Bauern zu unfreien Bauern?
Wer waren die Grundherren?
Was musste der Grundherr für den Bauer leisten und was hatte der Bauer für Pflichten gegenüber dem Grundherrn?
13
Recherchiert selbstständig im Internet mithilfe der angegebenen QR-Codes, was es als Bauer bedeutet ein „Leibeigener“ zu sein bzw. ein „Höriger“ zu sein. Was bedeuten die beiden Begriffe und inwiefern unterscheiden sie sich voneinander? Finde im Zuge dessen heraus, was mit Frondienste gemeint ist und was darunter verstanden werden kann.

Beantwortet die Frage in wenigen Sätzen.

Neuzeit

Anna von Österreich: Hallo! Da bist du ja wieder. Dieses Mal nehme ich dich mit zu mir nach Frankreich. Ich heiße Anna von Österreich und bin die Mutter von Ludwig dem XIV. Als mein Ehemann im Jahr 1643 starb, wurde mein Sohn mit nur fünf Jahren zum König ernannt, welcher auch als sogenannter ,,Sonnenkönig” bezeichnet wurde. Mit meinem Sohn Ludwig verband mich ein inniges Verhältnis. Wenn wir unter uns waren, wurde ich von ihm nicht wie üblich, „Madame“, sondern „Maman“ genannt. Mein Sohn wuchs unter meiner Regentschaft auf. Mit 22 Jahren erklärte Ludwig XIV., dass er die alleinige Macht übernehmen werde. Diese Herrschaftsform nennt man auch

auch Absolutismus: Ein Mensch beansprucht für sich alleine die ganze (absolute) Macht. Woher er sich dieses Recht herausnimmt? Gute Frage. Er meint, dass er von Gott auserwählt wurde. Deshalb wird der Königstitel meist an die Kinder weitervererbt. So sagt er über sich: l’état c’est moi.

14
Finde nun über das Internet heraus, wie der Satz l’état c’est moi ins Deutsche übersetzt werden kann. Was meint Ludwig XIV. damit?
Ludwig XIV. (1638-1715)
Erwähnenswert ist auch, dass sich Ludwig XIV. in Versailles, das ist ein Vorort von Paris, ein riesiges Schloss errichten lassen hat, um seine ,,absolute Macht” auszudrücken. Wie wäre es mit einem kleinen Ausflug in die Nähe von Paris? Pack dich warm ein und folge einfach diesem QR-Code. Dort erwarten dich die Aufgaben 15 - 17.
Nutze für deine Lösungen den Platz auf der nächsten Seite.

Viel Spaß in meinem herrschaftlichen Schloss: Welch eine Augenweide muss es für meine Gefolgschaft sein?!

15
Betrachte mithilfe des Satellitenbildes das Schloss und seine Umgebung aus der Vogelperspektive. Beschreibe deine Eindrücke davon.
16
Wandere mit Google Maps einmal von Ost nach West durch den Schlosspark. Schildere erneut deine Eindrücke. Was fällt dir auf?
17
Das Schloss Versailles ist auf der ganzen Welt bekannt. Besonders viele Menschen zieht sein riesiger Spiegelsaal an, der auch politisch gesehen von großer Bedeutung ist. Bewege dich im Raum umher. Betrachte die Einrichtung und die Wirkung des Mobiliars. Halte deine Beobachtungsergebnisse in zwei bis drei Sätzen fest.
18
Schau dir das Portrait von Ludwig XIV. mithilfe des QR-Codes genauer an. Wenn du mit der Maus auf die Punkte klickst, werden verschiedene Details vergrößert und kurz beschrieben.
Stelle nun dieses Portrait aus dem Jahr 1701 in unserer heutigen Zeit bildlich dar! Hier ist deine Kreativität gefragt!

Hilfestellung

Du kannst das neue Portrait verändern, indem du dich selbst mit modernen Requisiten fotografieren lässt oder das Portrait von dir selbst neu gezeichnet wird.

Hier ist Platz für dein Ergebnis:

Gegenwart

Irmgard Griss: Guten Tag! Mein Name ist Irmgard Griss. Ich bin Juristin und Politikerin und war Präsidentin des Obersten Gerichtshof in Österreich. Bei der letzten Bundespräsi-dentenwahl habe ich auch für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert. Ziemlich viele Begriffe, die nicht einfach zu verstehen sind, oder?

Aber der der Reihe nach. Ich wohne in Wien. Dort befinden sich einige Gebäude, die für unsere Demokratie sehr wichtig sind. Zum Beispiel das Parlament. Hier treffen sich Vertreter:innen unterschiedlicher Parteien, die ihre Wünsche diskutieren und besprechen und neue Gesetze beschließen.

Das Wort “Demokratie” hatten wir schon einmal. Erinnert ihr euch noch?

19
Stelle bildlich dar, was dir einfällt wenn du das Wort “Demokratie” hörst.

Hier ist Platz für dein Ergebnis:

Irmgard Griss: Doch wie hat die Demokratie nach Österreich gefunden? Dem will ich mit euch nun auf den Grund gehen. Lasst die spannende Reise in das letzte Jahrhundert beginnen.



Nach dem Ersten Weltkrieg wurde aus der Österreichischen Monarchie eine demokratische Republik. In Österreich wird diese Erste Republik genannt. Die hat aber nur bis 1934 gehalten, da Österreich dann Teil vom nationalsozialistischen Deutschland (eine Diktatur) wurde. Die Gründung der Ersten Republik war eine große Umstellung nach der Demokratie. Seit dem 12. November 1918 (Tag der Ausrufung der Republik) haben auch Frauen das Wahlrecht. Zum ersten Mal durften sie 1919 wählen und sich auf für Wahlen aufstellen lassen.

Kleines Wörterbuch:

Monarchie: ist eine Staatsform; der Monarch ist eine einzige Person, die die Herrschaft alleine ausübt



Erste Republik: steht für Weimarer Republik

20
Recherchiere was eine Republik und eine Diktatur ist. Verwende dazu folgenden Links. Schreibe pro Begriff zwei bis vier Sätze.
Republik
Diktatur

Irmgard Griss: Nach dem 2.Weltkrieg (1945) wurde die Zweite Republik ausgerufen. In dieser leben wir bis heute. Sie ist auch auf einer Demokratie aufgebaut. Die erste provisorische Regierung unter Karl Renner (war der erste Staatskanzler der 1.Republik) war aber noch nicht gewählt. Sie übernahm unmittelbar nach der Befreiung von Deutschland die Regierung. Diese Regierung hatte die Zustimmung der sowjetischen Besatzungsmacht. Die zweite Republik wurde am 27.April 1945 gegründet. Erst im September 1945 fanden die ersten Wahlen statt. Nationalsozialisten waren von dieser Wahl ausgeschlossen.



Ihr fragt euch jetzt bestimmt was diese sowjetische Besatzungsmacht war. Das ist ganz einfach. Die Befreiung von Österreich erfolgte von alleierten Besatzungsmächten. Alleierte waren verbündete Mächte, die aber die Gegner von Deutschland waren. Die vier alleierten Besatzungsmächte

Besatzungsmächte waren die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion.



- Sowjetische Besatzungszone: Niederösterreich und Burgenland

- Amerikanische Besatzungszone: Oberösterreich und Salzburg

- Britische Besatzungszone: Steiermark und Kärnten

- Französische Besatzungszone: Tirol und Vorarlberg



Wien wurde unter den vier Besatzungsmächten aufgeteilt. Österreich wurde insgesamt 10 Jahre von den Alliierten besetzt. Am 15. Mai 1955 wurde der Staatsvertrag im Schloss Belvedere in Wien unterzeichnet. Von diesem Zeitpunkt an war und ist der Anschluss an Deutschland verboten. Weiters wurden die Rechte der slowenischen und kroatischen Minderheiten niedergeschrieben. Teilweise sind diese bis heute nicht erfüllt. In Kärnten gibt es zum Beispiel noch immer den Ortstafelstreit. Dabei geht es um zweisprachige (Deutsch und Slowenisch) Ortstafeln. Nicht alle wollen diese haben. Unterschrieben wurde der Staatsvertrag von den Außenministern von den USA, der Sowjetunion, Frankreich, Großbritannien und Österreich. Eine Voraussetzung für das Unterschreiben war die „immerwährende Neutralität“. Diese wurde auch am 26. Oktober 1955 beschlossen. Seit damals ist der 26. Oktober der Staatsfeiertag.

21
Heute wird die Social-Media Plattform „Instagram“ oder “Facebook” auch vermehrt von PolitikerInnen genutzt. In ihren Postings machen sie nicht nur auf tagesaktuelle Themen aufmerksam, sondern geben auch einen Einblick in ihr Privatleben.

Recherchiere nun mithilfe des Internets (Google, Instagram, Facebook,…) nach Bildern aus dem privaten Leben von einem österreichischen Politiker oder einer österreichischen Politikerin. Klebe/kopiere ein klar erkennbares Bild aus dem Privatleben in das graue Feld hinein.
Beantworte nun die folgenden Fragen:
  • Beschreibe die Bilder die du siehst. Zu welchen Themen sind die Posts verfasst. Welche Personen kannst du erkennen?

  • Beschreibe, wie sich der Politikerdie Politikerin darstellt. Welche Kleidung trägt ersie, wie ist seineihre KörperhaltungGestik/Mimik?

  • Welche Symbole kannst du im Bild finden?
Nenne mindestens zwei positive sowie negative Auswirkungen von Social Media-Plattformen auf die Demokratie. Welche Regeln sollten in einer demokratischen Gesellschaft mit Netzwerken wie z.B. Instagram oder Facebook gelten?
x