Viel Spaß in meinem herrschaftlichen Schloss: Welch eine Augenweide muss es für meine Gefolgschaft sein?!
Liebe Schülerinnen und Schüler,
Willkommen zu dieser Freiarbeit. Dich erwarten mehrere Stunden voller spannender Fakten und Arbeitsaufträge über vergangene sowie aktuelle Herrschaftsformen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie alt die Demokratie bereits ist. Natürlich hat sich vieles über die Jahre verändert, auf der anderen Seite aber auch nicht. Deswegen begeben wir uns jetzt auf die Reise durch die Jahrhunderte, um all das herauszufinden.
Jetzt fragt ihr euch sicher, wie die Stunden ablaufen werden. Das ist ganz einfach, folgt den einzelnen Schritten und ihr werdet keine Probleme haben. Was ihr genau in den vier Einheiten lernen werdet? Ihr werdet vier Herrschaftsformen kennenlernen, die es über die Jahrhunderte gegeben hat. Ihr fragt euch vielleicht, warum wir uns damit auseinandersetzen? Das Wissen über die verschiedenen Herrschaftsformen hilft euch bei der politischen Orientierung für Gegenwart und Zukunft. Anhand der vorgelegten Aufgabe entwickelt ihr ein Verständnis darüber, dass sich die Herrschaftsformen in einem steten Wandel befanden und sich teilweise stark von der heutigen abheben. Schlussendlich sollt ihr sie unterscheiden, vergleichen und zur politischen sowie zeitlichen Orientierung heranziehen können.
Um euch dabei nicht ganz alleine zu lassen, werden euch verschiedene (historische) Persönlichkeiten durch das jeweilige Zeitalter leiten. Sie stehen nicht nur für die damalige Herrschaftsform, sondern haben auch bis heute Bedeutung.
Lasst uns mal die wichtigsten Fragen klären:
Darf ich mit meiner Freundin oder mit meinem Freund zusammenarbeiten?
Ob ihr die Aufgaben alleine oder zu zweit macht, ist euch überlassen. Jedoch gilt, dass nicht mehr als zwei Personen zusammenarbeiten dürfen. Egal ob ihr alleine oder zu zweit arbeitet, folgendes ist noch zu beachten: Bitte arbeitet mit bestem Wissen und Gewissen. Das heißt, arbeitet genau und zeigt, dass ihr euch bemüht habt. Es muss nicht alles richtig sein, aber es soll ersichtlich sein, dass ihr euch Mühe gegeben habt. Weiter sollt ihr beachten, dass ihr nichts unreflektiert abgebt oder irgendwo abschreibt.
Müssen wir alle Arbeitsaufträge handschriftlich abgeben, oder dürfen wir sie auch digital erledigen?
Ob ihr die Arbeitsauftrage analog oder digital erledigt, ist euch überlassen.
Welche Arbeitsaufträge sind verpflichtend?
In der Tabelle sind zwei verschiedene Auftragsformate gekennzeichnet. Es gibt Pflichtaufgaben (👍), welche bis zum Abgabetermin erledigt werden müssen. Die Zusatzaufgaben (💎) sind als Bonus anzusehen, die nicht verpflichtend zu bearbeiten sind. Wenn jemand am Ende des Jahres zwischen zwei Noten stehst, wird darauf geschaut, ob die Zusatzaufgaben erledigt wurden oder nicht.
Epoche
Arbeitsauftrag
Zeit
Pflicht/Bonus
✓
Antike
Arbeitsauftrag 1: Definition Demokratie
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👍
Antike
Arbeitsauftrag 2: Vorteile der Demokratie
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👍
Antike
Arbeitsauftrag 3: Bildliche Darstellung der Gruppen
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👍
Antike
Arbeitsauftrag 4: Unterschiede + Gemeinsamkeiten
💎
Mittelalter
Arbeitsauftrag 5: Ständegesellschaft im Mittelalter
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👍
Mittelalter
Arbeitsauftrag 6: Stände bildlich darstellen
⏳⏳
👍
Mittelalter
Arbeitsauftrag 7: Der Klerus
⏳⏳⏳
👍
Mittel-alter
Arbeitsauftrag 8: Definition Adel
⏳⏳
👍
Mittelalter
Arbeitsauftrag 9: Adel - Rittertum
⏳⏳
👍
Mittelalter
Arbeitsauftrag 10: Rittersteckbrief
💎
Mittelalter
Arbeitsauftrag 11: Quellentext Bauern
⏳⏳
👍
Mittelalter
Arbeitsauftrag 12: Grundherrschaft im Mittelalter
⏳⏳
👍
Mittelalter
Arbeitsauftrag 13: Leibeigene/Hörige
💎
Neuzeit
Arbeitsauftrag 14: “L’état c’est moi”
⏳
👍
Neuzeit
Arbeitsauftrag 15: Versailles - Vogelperspektive
⏳
👍
Neuzeit
Arbeitsauftrag 16: Versailles - Außenansicht
💎
Neuzeit
Arbeitsauftrag 17: Versailles - Innenansicht
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👍
Neuzeit
Arbeitsauftrag 18: Portrait Ludwigs XI.
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👍
Gegenwart
Arbeitsauftrag 19: Demokratie bildlich darstellen
⏳
👍
Gegenwart
Arbeitsauftrag 20: Definition Republik und Diktatur
⏳⏳
👍
Gegenwart
Arbeitsauftrag 21: Social-Media und PolitikerIn
⏳⏳⏳
👍
Aspasia: Hallo, ich bin Aspasia von Milet, eine Freundin von Perikles. Ich habe einen philosophischen Salon gegründet und auch geleitet. Ihr seht, in der Antike hat man nicht immer einen Mann gebraucht – selbst ist die Frau! Die Männer brauchten eher uns. Meinem Freund Perikles habe ich oft mit seinen Reden geholfen. Im Umgang mit Worten (Rhetorik) war ich immer schon gut.
Unsere Verfassung trägt den Namen ,Volksregierung’, weil sie nicht zum Vorteil von Wenigen, sondern für die Mehrzahl eingerichtet ist
Aspasia: Dieser Satz von meinem Freund Perikles hat es in die Geschichtsbücher geschafft und wird bis heute oft zitiert. Das Problem ist nur, dass ihn heutzutage viele nicht mehr verstehen. Dabei fasst er meiner Meinung nach sehr gut zusammen, was ich unter dem Begriff Demokratie
verstehe. Kannst du mir vielleicht helfen und eine verständlichere Erklärung finden?
Demokratie.
Du kannst dazu auch das Internet verwenden. Das Video
Demokratie einfach erklärt
kann dir dabei helfen.
Öffne es, indem du mit der Kamera-App deines Smart-
Phones oder Tablets den QR-Code einscannst.
Aspasia: Nun stellst du dir vielleicht die Frage, warum gerade mein Freund Perikles immer wieder im Geschichtsbuch vorkommt. Als Redner und Politiker hat er sich in Athen sehr für die Reformideen seines Vorgängers Kleistehens interessiert. Dieser hat zwar schon erste Schritte in Richtung einer Demokratie gemacht - aber bei Weitem nicht genug. Perikles und mir hat vor allem die Macht des Adels keine Ruhe gelassen. Denn warum sollte eine Bevölkerungsgruppe nur aufgrund ihrer familiären Herkunft bevorzugt werden? Diese Frage stellten wir uns in meinem Salon oft.
Reform: eine neue Umgestaltung
Aspasia: Hier siehst du einen Ausschnitt einer Rede von Perikles mit dem Titel Rede auf die Gefallenen
aus der Zeit 431/430 v. Chr. Ja, ich weiß. Auch diese Sätze sind nicht leicht zu verstehen, aber gemeinsam schaffen wir das!
Auszug aus : Rede auf die Gefallen
:
Die Verfassung, die wir haben, richtet sich nach keinen fremden Gesetzen; viel eher sind wir für sonst jemand ein Vorbild als von anderen abhängig. Mit Namen heißt sie, weil der Staat nicht auf wenige Bürger, sondern auf eine größere Zahl gestellt ist, Volksherrschaft. Es haben aber nach dem Gesetz in dem, was den Einzelnen angeht, alle gleichen Teil, und der Geltung nach hat im öffentlichen Wesen den Vorzug, wer sich irgendwie Ansehen erworben hat, nicht nach irgendeiner Zugehörigkeit, sondern nach seinem Verdienst; und ebenso wird keiner aus Armut, wenn er für die Stadt etwas leisten könnte, durch die Unscheinbarkeit seines Namens verhindert. Sondern frei leben wir miteinander im Staat und im gegenseitigen Geltenlassen des alltäglichen Treibens, ohne dem lieben Nachbarn zu grollen, wenn er einmal seiner Laune lebt, und ohne jenes Ärgernis zu nehmen, das zwar keine Strafe und doch kränkend anzusehen ist.Bei soviel Nachsicht im Umgang von Mensch zu Mensch erlauben wir uns doch im Staat, schon aus Furcht, keine Rechtsverletzung, im Gehorsam gegen die jährlichen Beamten und gegen die Gesetze, vornehmlich die, welche zu Nutzen und Frommen der Verfolgten bestehen, und gegen die ungeschriebenen, die nach allgemeinem Urteil Schande bringen.
Die Verfassung, die wir haben, richtet sich nach keinen fremden Gesetzen; viel eher sind wir für sonst jemand ein Vorbild als von anderen abhängig. Mit Namen heißt sie, weil der Staat nicht auf wenige Bürger, sondern auf eine größere Zahl gestellt ist, Volksherrschaft. Es haben aber nach dem Gesetz in dem, was den Einzelnen angeht, alle gleichen Teil, und der Geltung nach hat im öffentlichen Wesen den Vorzug, wer sich irgendwie Ansehen erworben hat, nicht nach irgendeiner Zugehörigkeit, sondern nach seinem Verdienst; und ebenso wird keiner aus Armut, wenn er für die Stadt etwas leisten könnte, durch die Unscheinbarkeit seines Namens verhindert. Sondern frei leben wir miteinander im Staat und im gegenseitigen Geltenlassen des alltäglichen Treibens, ohne dem lieben Nachbarn zu grollen, wenn er einmal seiner Laune lebt, und ohne jenes Ärgernis zu nehmen, das zwar keine Strafe und doch kränkend anzusehen ist.Bei soviel Nachsicht im Umgang von Mensch zu Mensch erlauben wir uns doch im Staat, schon aus Furcht, keine Rechtsverletzung, im Gehorsam gegen die jährlichen Beamten und gegen die Gesetze, vornehmlich die, welche zu Nutzen und Frommen der Verfolgten bestehen, und gegen die ungeschriebenen, die nach allgemeinem Urteil Schande bringen.
Auszug aus : Rede auf die Gefallen
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Aspasia: Mein Freund Perikles fordert die aktive Mitsprache aller Bürger. Jeder soll seine Meinung einbringen. Er möchte, dass alle Bürger von Athen mitentscheiden können. Auch der Bauer aus dem Bergland, der Fischer von der Küste und der Kaufmann aus der Stadt. Wie du dir denken kannst, gefiel das den adeligen Bürgern nicht besonders. Trotz Gegenwind konnte Perikles ihren Einfluss eindämmen.
Wie er das gemacht hat? Einerseits bestand das Gericht nun aus athenischen Bürgern, andererseits hat er dafür gesorgt, dass die Politiker Sitzungsgelder bekommen. Das hatte auch sein Gutes, denn so konnten Leute bei Gericht sitzen, die vielleicht nicht ganz so viel Geld verdienten und nicht nur die Reichen, die es gar nicht so nötig hatten.
Großgrundbesitzer, Kaufleute
Bauern, Handwerker
kleine Gewerbetreibende
Volksversammlung
Lohnarbeiter
Fremde, Sklaven ohne polit. Rechte
alle anderen Bürger
Frauen
Platz für deine Zeichnung:
Aspasia: Nun gut. Ich muss zugeben, ganz so gerecht war unser System wohl nicht. Aber wie sieht es heute in Österreich aus? Dürfen da eigentlich alle Menschen wählen? Bei der Nationalratswahl 2019 waren von den 8,86 Millionen EinwohnerInnen nur 6,4 Millionen Menschen wahlberechtigt. Mehr als eine Million Menschen waren ausgeschlossen.
Wer sind die volljährigen Menschen, die nicht wählen durften?
Darüber kannst du dich auf folgender Seite informieren.
Öffne sie, indem du mit der Kamera-App deines Smart-
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Rudolf I.: Mein Name ist Rudolf I. von Habsburg und ich war der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger. Römisch-deutscher König sagt euch nichts? Na, dann werde ich es euch erklären! Damit ist der Herrscher des Heiligen Römischen Reiches gemeint, das es seit dem 10. Jahrhundert gab. Ihr fragt euch bestimmt, welche Länder das Reich umfasste, aber das ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn das änderte sich ständig. Am Machthöhepunkt umfasste das Reich beinahe das ganze Gebiet des heutigen Mittel- und Südeuropas.
Südeuropas. Wichtig ist jedenfalls, dass ich König dieses Reichs und damit ein bedeutender Teil des Adels war. Tatsache ist, dass es aber auch noch andere – wie nennt ihr es heute? - Berufe gab. Welche waren das noch schnell? Bitte helft mir auf die Sprünge!
Im Mittelalter lebten die Menschen in sogenannten Ständen. Je nach Stand hatten sie besondere Pflichten oder Rechte innerhalb der Gesellschaft. Man wurde in seinen Stand hineingeboren.
Der erste Stand war der Klerus
. So nannte man Geistliche, etwa Bischöfe, Priester und Mönche oder Äbte, die Vorsteher von einem Kloster. Ihre Aufgabe war es, sich um das Seelenheil der Menschen zu kümmern und für sie zu beten. Außerdem mussten sie dafür Sorge tragen, dass die Gebote Gottes eingehalten wurden. Dazu nutzen sie zum Teil grausame Methoden. Oft waren nur Anhänger des Klerus in der Lage, zu lesen und zu schreiben. Sie sprachen Latein und auch Griechisch. Geistliche hatten besondere Vorrechte. An Hunger litt keiner von ihnen. Der wichtigste Mann dieses Standes war der Papst.
Den zweiten Stand machte der Adel aus. Auch die Adligen genossen besondere Rechte, ganz egal, ob sie zum Hochadel oder dem zum Teil verarmten Landadel gehörten. An ihre Spitze gehörte der König (manchmal auf Kaiser) eines Landes. Nach ihm kamen Fürsten, Grafen und Ritter. Der zweite Stand musste sein Land verteidigen und die Bevölkerung vor Angriffen beschützen. Er durfte das ihm gehörende Land an Bauern verteilen, die ihm dafür hohe Abgaben leisten mussten. Adlige durften ihren Stand wechseln. Viele adlige Frauen etwa entschieden sich für ein Leben im Kloster.
Der größte Stand war der dritte. Zu ihm gehörten Bauern, Handwerker und Unfreie, sogenannte Leibeigene. Sie arbeiteten auf den ihnen zugewiesenen Ländereien und mussten den Großteil ihrer Ernte an Adel und Klerus abgeben, um diese zu ernähren. Besondere Vorrechte hatten sie nicht. Häufig litten die Menschen des dritten Standes an Hungernöten durch Missernten oder starben aufgrund von Seuchen wie der Pest. Angehörige des dritten Standes konnten ihren Stand nicht wechseln.
Platz für deine Darstellung:
Rudolf I.: So, nun habt ihr ja einiges über die Stände erfahren und auch ich konnte mein Wissen wieder auffrischen. Dem Klerus gehörten also alle “Geistlichen” an, beispielsweise Päpste, Bischöfe, Priester usw. Der Adel, der die weltliche Macht ausübte, war eng mit dem Klerus, geistliche Macht, verbunden und beide Stände waren voneinander abhängig. Da der Klerus selbst für einen König wie mich von Bedeutung war, solltet ihr euch den Stand vielleicht genauer anschauen!
Die Kirche und der Glaube an Gott hatten im Mittelalter eine besondere Bedeutung für die Menschen und somit auch große Macht und sogar Einfluss auf die herrschenden Könige.
Als Klerus bezeichnet man alle Geistlichen. Dazu zählen der Papst als Oberhaupt der Kirche, aber auch dessen Berater, die Kardinäle, Bischöfe, Äbte (=Klostervorstände), Mönche und Priester. All diese Menschen werden auch Kleriker genannt.
Der Klerus musste sich nicht an die weltlichen Gesetze, also an die Gesetze des Königs, halten, sondern richtete sein Leben nach den Gesetzen Gottes und dessen, was in der Bibel stand, aus. Daher waren die Hauptaufgabenbereiche des Klerus Gott zu dienen, zu beten, Gottesdienste zu feiern, sich um die Sorgen der Bevölkerung zu kümmern und Sakramente, wie die Ehe, zu spenden.
* Kardinal: steht für eine vom Papst verliehene Würde der Kirche
Ritter
Papst
Tugend
Geistlichkeit
Landwirtschaft
2. Stand
Arbeit
Politische Macht
Verteidigung
privilegiert
Klerus
Bürger
Name
Adresse
Herkunft und Familie (adelig/nicht adelig)
Tugenden
Stärken
Schwächen
Lieblingsbeschäftigungen
Ein Bild von mir:
Was ich noch unbedingt sagen wollte:
Rudolf I.: Ich bin beeindruckt! Ihr habt bereits einiges über die zwei Stände Adel und Klerus gelernt, aber wie ihr wisst, gibt es auch einen dritten Stand, und zwar die Bauern. Auch sie waren von Bedeutung, denn im Mittelalter war die Landwirtschaft ein wichtiger Aspekt des allgemeinen Lebens. Immerhin muss der Mensch doch essen, von Liebe und Luft kann sich auch der König nicht ernähren. Aber wie genau sah das Leben der Bauern aus?
Quellentext: ist ein Text einer Quelle; eine Quelle kann zum Beispiel eine Fotografie, ...
Johannes Boemus schreibt 1520 über den Bauernstand:
Bauern leben ein hartes und trauriges Leben. Ihr Heim besteht aus Lehm und Holz, das Dach aus Stroh. Zum Essen haben sie nichts außer ein bisschen Brot, Haferbrei und gekochtes Gemüse, würde dir das schmecken? Ich denke nicht, dabei ist ihr Essverhalten noch nicht einmal das schlimmste! Tag und Nacht arbeiten die armen Leute. Ernten, pflanzen, säen und bauen, ist alles, was sie tun. Anschließend muss die Ware in die Stadt zum Verkauf gebracht werden, damit man sich Dinge zum Leben leisten kann. Ja, es ist ein bedauernswertes Leben, das die Bauern führen.
Frondienstegemeint ist und was darunter verstanden werden kann.
Anna von Österreich: Hallo! Da bist du ja wieder. Dieses Mal nehme ich dich mit zu mir nach Frankreich. Ich heiße Anna von Österreich und bin die Mutter von Ludwig dem XIV. Als mein Ehemann im Jahr 1643 starb, wurde mein Sohn mit nur fünf Jahren zum König ernannt, welcher auch als sogenannter ,,Sonnenkönig” bezeichnet wurde. Mit meinem Sohn Ludwig verband mich ein inniges Verhältnis. Wenn wir unter uns waren, wurde ich von ihm nicht wie üblich, „Madame“, sondern „Maman“ genannt. Mein Sohn wuchs unter meiner Regentschaft auf. Mit 22 Jahren erklärte Ludwig XIV., dass er die alleinige Macht übernehmen werde. Diese Herrschaftsform nennt man auch
auch Absolutismus: Ein Mensch beansprucht für sich alleine die ganze (absolute) Macht. Woher er sich dieses Recht herausnimmt? Gute Frage. Er meint, dass er von Gott auserwählt
wurde. Deshalb wird der Königstitel meist an die Kinder weitervererbt. So sagt er über sich: l’état c’est moi
.
l’état c’est moiins Deutsche übersetzt werden kann. Was meint Ludwig XIV. damit?
Viel Spaß in meinem herrschaftlichen Schloss: Welch eine Augenweide muss es für meine Gefolgschaft sein?!
Du kannst das neue Portrait verändern, indem du dich selbst mit modernen Requisiten fotografieren lässt oder das Portrait von dir selbst neu gezeichnet wird.
Hier ist Platz für dein Ergebnis:
Irmgard Griss: Guten Tag! Mein Name ist Irmgard Griss. Ich bin Juristin und Politikerin und war Präsidentin des Obersten Gerichtshof in Österreich. Bei der letzten Bundespräsi-dentenwahl habe ich auch für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert. Ziemlich viele Begriffe, die nicht einfach zu verstehen sind, oder?
Aber der der Reihe nach. Ich wohne in Wien. Dort befinden sich einige Gebäude, die für unsere Demokratie sehr wichtig sind. Zum Beispiel das Parlament. Hier treffen sich Vertreter:innen unterschiedlicher Parteien, die ihre Wünsche diskutieren und besprechen und neue Gesetze beschließen.
Das Wort “Demokratie” hatten wir schon einmal. Erinnert ihr euch noch?
Hier ist Platz für dein Ergebnis:
Irmgard Griss: Doch wie hat die Demokratie nach Österreich gefunden? Dem will ich mit euch nun auf den Grund gehen. Lasst die spannende Reise in das letzte Jahrhundert beginnen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde aus der Österreichischen Monarchie eine demokratische Republik. In Österreich wird diese Erste Republik genannt. Die hat aber nur bis 1934 gehalten, da Österreich dann Teil vom nationalsozialistischen Deutschland (eine Diktatur) wurde. Die Gründung der Ersten Republik war eine große Umstellung nach der Demokratie. Seit dem 12. November 1918 (Tag der Ausrufung der Republik) haben auch Frauen das Wahlrecht. Zum ersten Mal durften sie 1919 wählen und sich auf für Wahlen aufstellen lassen.
Monarchie: ist eine Staatsform; der Monarch ist eine einzige Person, die die Herrschaft alleine ausübt
Erste Republik: steht für Weimarer Republik
Irmgard Griss: Nach dem 2.Weltkrieg (1945) wurde die Zweite Republik ausgerufen. In dieser leben wir bis heute. Sie ist auch auf einer Demokratie aufgebaut. Die erste provisorische Regierung unter Karl Renner (war der erste Staatskanzler der 1.Republik) war aber noch nicht gewählt. Sie übernahm unmittelbar nach der Befreiung von Deutschland die Regierung. Diese Regierung hatte die Zustimmung der sowjetischen Besatzungsmacht. Die zweite Republik wurde am 27.April 1945 gegründet. Erst im September 1945 fanden die ersten Wahlen statt. Nationalsozialisten waren von dieser Wahl ausgeschlossen.
Ihr fragt euch jetzt bestimmt was diese sowjetische Besatzungsmacht war. Das ist ganz einfach. Die Befreiung von Österreich erfolgte von alleierten Besatzungsmächten. Alleierte waren verbündete Mächte, die aber die Gegner von Deutschland waren. Die vier alleierten Besatzungsmächte
Besatzungsmächte waren die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion.
- Sowjetische Besatzungszone: Niederösterreich und Burgenland
- Amerikanische Besatzungszone: Oberösterreich und Salzburg
- Britische Besatzungszone: Steiermark und Kärnten
- Französische Besatzungszone: Tirol und Vorarlberg
Wien wurde unter den vier Besatzungsmächten aufgeteilt. Österreich wurde insgesamt 10 Jahre von den Alliierten besetzt. Am 15. Mai 1955 wurde der Staatsvertrag im Schloss Belvedere in Wien unterzeichnet. Von diesem Zeitpunkt an war und ist der Anschluss an Deutschland verboten. Weiters wurden die Rechte der slowenischen und kroatischen Minderheiten niedergeschrieben. Teilweise sind diese bis heute nicht erfüllt. In Kärnten gibt es zum Beispiel noch immer den Ortstafelstreit. Dabei geht es um zweisprachige (Deutsch und Slowenisch) Ortstafeln. Nicht alle wollen diese haben. Unterschrieben wurde der Staatsvertrag von den Außenministern von den USA, der Sowjetunion, Frankreich, Großbritannien und Österreich. Eine Voraussetzung für das Unterschreiben war die „immerwährende Neutralität“. Diese wurde auch am 26. Oktober 1955 beschlossen. Seit damals ist der 26. Oktober der Staatsfeiertag.
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