• Schreiben eines Herbstgedichtes
  • 45minuten
  • 21.12.2022
  • Deutsch
  • 7
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Au­gust Hein­rich Hoff­mann von Fal­lers­le­ben (1798 - 1874) über den Herbst





Der Früh­ling hat es an­ge­fan­gen, Der Som­mer hat's voll­bracht.

Seht, wie mit sei­nen roten Wan­gen So man­cher Apfel lacht!



Es kommt der Herbst mit rei­cher Gabe,

Er teilt sie fröh­lich aus.

Und geht dann wie am Bet­tel­sta­be,

Ein armer Mann, nach Haus.



Voll sind die Spei­cher nun und Gaden,

Dass nichts uns mehr ge­bricht.

Wir wol­len ihn zu Gaste laden,

Er aber will es nicht.



Er will uns ohne Dank er­freu­en,

Kommt immer wie­der her:

Lasst uns das Gute drum er­neu­en,

Dann sind wir gut wie er.





Bald fällt von die­sen Zwei­gen

Das letz­te Laub herab.

Die Büsch' und Wäl­der schwei­gen,

Die Welt ist wie ein Grab.

Wo sind sie denn ge­blie­ben?

Ach! Sie san­gen einst so schön -

Der Reif hat sie ver­trie­ben

Weg über Berg und Höh'n.



Und bange wird's und bän­ger

Und öd' in Feld und Hag;

Die Näch­te wer­den län­ger

Und kür­zer wird der Tag.

Die Vögel sind ver­schwun­den,

Su­chen Früh­ling an­ders­wo;

Nur wo sie den ge­fun­den,

Da sind sie wie­der froh.



Und wenn von die­sen Zwei­gen

Das letz­te Laub nun fällt,

Wenn Büsch' und Wäl­der schwei­gen,

Als trau­er­te die Welt -

Dein Früh­ling kann nicht schwin­den,

Immer gleich bleibt dein Ge­schick,

Du kannst den Früh­ling fin­den

Noch jeden Au­gen­blick.

Herbst­lied (1)

Herbst­lied (2)

Der Herbst ist:

Der Herbst ist:





bunt

grau

Merk­ma­le:

Merk­ma­le:

fröhlich

rot

reiche Gabe

großzügig

bringt uns Gutes

kurze Tage

still

Reif

Laub fällt

Vögel sind verschwunden

Erntedank bringt Ernte

gerüstet für den Winter

Endzeitstimmung

kündigt düsteren Winter an

Herbst hat unterschiedliche Wesensmerkmale (Attribute)

Ar­beits­auf­trag: Schnei­de die ein­zel­nen Stro­phen aus. Ordne die Stro­phen so, dass wie­der zwei Ge­dich­te ent­ste­hen. Achte dabei auf die Rei­hen­fol­ge der Stro­phen!

Der Früh­ling hat es an­ge­fan­gen,

Der Som­mer hat's voll­bracht.

Seht, wie mit sei­nen roten Wan­gen

So man­cher Apfel lacht!

Und bange wird's und bän­ger

Und öd' in Feld und Hag;

Die Näch­te wer­den län­ger

Und kür­zer wird der Tag.

Die Vögel sind ver­schwun­den,

Su­chen Früh­ling an­ders­wo;

Nur wo sie den ge­fun­den,

Da sind sie wie­der froh.

Er will uns ohne Dank er­freu­en,

Kommt immer wie­der her:

Lasst uns das Gute drum er­neu­en,

Dann sind wir gut wie er.

Es kommt der Herbst mit rei­cher Gabe,

Er teilt sie fröh­lich aus.

Und geht dann wie am Bet­tel­sta­be,

Ein armer Mann, nach Haus.

Bald fällt von die­sen Zwei­gen

Das letz­te Laub herab.

Die Büsch' und Wäl­der schwei­gen,

Die Welt ist wie ein Grab.

Wo sind sie denn ge­blie­ben?

Ach! Sie san­gen einst so schön

Der Reif hat sie ver­trie­ben

Weg über Berg und Höh'n.

Und wenn von die­sen Zwei­gen

Das letz­te Laub nun fällt,

Wenn Büsch' und Wäl­der schwei­gen,

Als trau­er­te die Welt –

Dein Früh­ling kann nicht schwin­den,

Immer gleich bleibt dein Ge­schick,

Du kannst den Früh­ling fin­den

Noch jeden Au­gen­blick.

Voll sind die Spei­cher nun und Gaden,

Dass nichts uns mehr ge­bricht.

Wir wol­len ihn zu Gaste laden,

Er aber will es nicht.

Die Ge­dicht­werk­statt

1
Schrei­be acht Wör­ter auf, die zum Thema Herbst pas­sen.
2
Strei­che die vier Wör­ter, die dir am un­wich­tigs­ten er­schei­nen!
3
Schrei­be zu jedem der vier ver­blei­ben­den Wör­ter einen Satz.
4
For­mu­lie­re deine Sätze so um, dass sich ein Reim­sche­ma er­gibt!
5
Über­le­ge dir eine pas­sen­de Über­schrift und über­tra­ge dein fer­ti­ges Ge­dicht auf ein Extra-​Blatt!

Tipp: Damit sich die Zei­len rei­men, brauchst du viel­leicht ein an­de­res Wort mit der glei­chen Be­deu­tung (Syn­onym).

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