• Widerstand im Nationalsozialismus
  • anonym
  • 30.06.2020
  • Geschichte
  • 9
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1. Wiederholung: Die Machtergreifung Hitlers

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Aktiviere dein Wissen zur Machtergreifung Hitlers.
Löse dazu das Quiz M1.
Wie du den QR-Code scannen kannst

Öffne die Kamera-App auf deinem iPhone und scanne den Code damit. Für Android suche im Play Store nach QR Code Secuso. Diese App ist kostenlos und datenschutzfreundlich. Viel Erfolg!

M1: Quiz

2. Widerstand im Nationalsozialismus

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Informiere dich über die Formen, Stufen und Motive von Widerstand. Nutze dafür das Erklärvideo M2.

M2: Erklärvideo

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Definiere den Begriff Widerstand.
Widerstand im Nationalsozialismus



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Ein Stufenmodell bietet die Möglichkeit Formen des Widerstandes zu unterscheiden. Ergänze die Übersicht nach dem Modell Peukerts. Finde jeweils ein geeignetes Beispiel.
Stufe
Beispiel
Nonkonformität
Fernbleiben von NS-Veranstaltungen, das Nicht-Ausführen des Hitler-Grußes
Protest
Gegnerschaft, Sturz des Regimes auf gewaltfreiem oder gewaltsamen Weg
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Diskutiere die These, der deutsche Widerstand gegen die NS-Herrschaft sei ein Widerstand ohne Volk gewesen.
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Recherchiere selbstständig Informationen zu verschiedenen Widerstandsgruppen. Nutze die Links als erste Recherchemöglichkeit. Trage deine Ergebnisse in T1 zusammen.

M3: digitales Arbeiten

Erste Eindrücke für alle Gruppen erhaltet ihr hier: https://t1p.de/ca1q

Widerstands-gruppen

Mitglieder

Motive

Form des Widerstands

Reaktion des NS-Staates

bürgerlicher Widerstand

(Kreisauer Kreis)

https://t1p.de/567s



































studentischer Widerstand

(Weiße Rose)

https://t1p.de/jehx































Widerstand Einzelner

(George Elsner)

https://t1p.de/542b































Widerstand in der Arbeiter-bewegung

https://t1p.de/lwxt





















Widerstand im Militär

(Stauffenberg)

https://t1p.de/tevy

























T1: Widerstand im Nationalsozialismus

3. Carl Friedrich Goerdeler - Widerstand in Leipzig

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Informiere dich in M3 über Carl Friedrich Goerdeler.
Q1: Carl Friedrich Goerdeler

M3: Recherche

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Erläutere die Motive und die Formen des Widerstandes von Carl Friedrich Goerdeler.
3
In der nördlichen Innenstadt wurde 1992 der Goerderlerring zu Ehren Goerdelers umbenannt. Außerdem wurde für ihn ein Denkmal vor dem Neuen Rathaus errichtet.
Recherchiere den Namen des Goedelerringes vor 1992.

Q2: Goerdeler-Denkmal, Martin-Luther-Ring in Leipzig, 7. Juli 2015, Frank Vincentz, GNU Free Documentation License, https://t1p.de/goerdelerdenkmal.

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Suche das Goerdeler-Denkmal am Neuen Rathaus auf. Analysiere das Denkmal anschließend mit Hilfe der Tabelle T2.
Hilfe zum Finden: https://t1p.de/0zsm

M3: digitales Arbeiten

Kriterien

Goerdeler-Denkmal

Beschreibung

(Aussehen des Denkmals, Innenschriften, Symbole)















Datum der Fertigstellung









Material













Darstellung der Person/historischen Ereignis (z.B. positiv-verherrlichend oder negativ-mahnend)

















Name des Erbauers











mögliche Aussageabsicht des Erbauers













T2: Tabelle zur Untersuchung eines Denkmals

4. Die Leipziger Meuten - Widerstand in Leipzig

Hast du das gewusst?

Der Begriff „Meute“ war gleichbedeutend mit „Jugendclique“ und wurde spätestens in den 40er Jahren umgangssprachlich verwendet.

Zunächst benannten sich die Mitglieder der Meuten jedoch nur nach ihren jeweiligen Treffpunkten: z.B. „Hundestart“ und „Reeperbahn“.

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Lies die Interviewausschnitte Q3 und Q4 aufmerksam.
Markiere Aussagen zu Formen des Widerstandes der Leipziger Meuten.

Q3: Werner Wolf von der Meute Reeperbahn wurde 1920 geboren und wuchs im Leipziger Osten auf. Das Interview wurde im Mai 2002 in Leipzig vom Historiker Sascha Lange geführt.

Interviewer: Sie waren einmal an einem Anschlag auf das HJ-Heim in der Holzhäuser-straße im Leipziger Osten beteiligt.

Werner Wolff: Während die unten ihre Versammlung bzw. ihren Abend hatten, sind wir aufs Dach hochgeklettert und haben den Schornstein zugestopft, das war im Winter. So hatten die unten dann den ganzen Qualm. (...) Wir sind auch mal unterwegs gewesen zu einer Fahrt in die Dübener Heide, wo ein Zeltlager der HJ war. Da haben wir schnipp, schnapp im Finsteren die Zeltleinen durchgeschnitten und ehe die rauskamen, waren wir fort.

Interviewer: Es wurden auch Flugblätter hergestellt.

Werner Wolff: Das haben wir in Lindenau gemacht. In Lindenau wurden diese Zettel in Briefkästen geworfen, außen an Schaufenster geklebt oder im Kino auf den Sitzen liegegelassen.

Interviewer: Was stand denn auf den Flugblättern drauf?

Werner Wolff: Das ging also bis hin zu „Weg mit Hitler“ und teilweise auch solche Sachen, wie „Wir möchten keine Soldaten werden“, oder Parolen wie „HJ- schlagt sie zu Brei! “Sagen wir mal so: was einem eben mit 18 Jahren durch den Kopf ging, was einen beschäftigte, weil man damit nicht einverstanden war.

Interviewer: Hörten Sie bei den Schieweg-Brüdern illegale Radiosender?

Werner Wolff: Ja, in der Wohnung Radio Moskau, wenn die Eltern nicht da waren, und darüber diskutierten wir auch ein bisschen. (…) Dort hatten wir eben Sachen diskutiert, die wir nirgendwo anders besprachen. Damals war das stellenweise sehr schwierig, Radio Moskau zu empfangen, manchmal nur bruchstückweise.

Interviewer: Sie waren einmal an einem Anschlag auf das HJ-Heim in der Holzhäuser-straße im Leipziger Osten beteiligt.

Werner Wolff: Während die unten ihre Versammlung bzw. ihren Abend hatten, sind wir aufs Dach hochgeklettert und haben den Schornstein zugestopft, das war im Winter. So hatten die unten dann den ganzen Qualm. (...) Wir sind auch mal unterwegs gewesen zu einer Fahrt in die Dübener Heide, wo ein Zeltlager der HJ war. Da haben wir schnipp, schnapp im Finsteren die Zeltleinen durchgeschnitten und ehe die rauskamen, waren wir fort.

Interviewer: Es wurden auch Flugblätter hergestellt.

Werner Wolff: Das haben wir in Lindenau gemacht. In Lindenau wurden diese Zettel in Briefkästen geworfen, außen an Schaufenster geklebt oder im Kino auf den Sitzen liegegelassen.

Interviewer: Was stand denn auf den Flugblättern drauf?

Werner Wolff: Das ging also bis hin zu „Weg mit Hitler“ und teilweise auch solche Sachen, wie „Wir möchten keine Soldaten werden“, oder Parolen wie „HJ- schlagt sie zu Brei! “Sagen wir mal so: was einem eben mit 18 Jahren durch den Kopf ging, was einen beschäftigte, weil man damit nicht einverstanden war.

Interviewer: Hörten Sie bei den Schieweg-Brüdern illegale Radiosender?

Werner Wolff: Ja, in der Wohnung Radio Moskau, wenn die Eltern nicht da waren, und darüber diskutierten wir auch ein bisschen. (…) Dort hatten wir eben Sachen diskutiert, die wir nirgendwo anders besprachen. Damals war das stellenweise sehr schwierig, Radio Moskau zu empfangen, manchmal nur bruchstückweise.

Q3: Werner Wolf von der Meute Reeperbahn wurde 1920 geboren und wuchs im Leipziger Osten auf. Das Interview wurde im Mai 2002 in Leipzig vom Historiker Sascha Lange geführt.





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Q4: Rolf Franz. Der folgende Erinnerungsbericht wurde 1987 niedergeschrieben.

„(…) Ab Herbst 1938 trafen wir uns fast jeden Abend. Eine organisierte Form für unsere Treffen gab es nicht. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit resultierte aus der gemeinsamen Kontra-Haltung - um es „sanft“ auszudrücken- gegenüber allem, was von den Nazis kam und mit Ihnen zusammenhing. (…). Einige von uns unternahmen Fahrten nach Grossen an der Elster, wo in einer Blockhütte übernachtet werden konnte. Auch besuchte ich oft die Schiewegs zu Hause. Dort hörten wir Musik von ausländischen Rundfunksendern. Natürlich hörten wir ebenso deutschsprachige Nachrichtensendungen von Radio Moskau und anderen Auslandssendern, über die wir uns austauschten. (…) Natürlich haben wir uns bei Provokationen der Hitlerjugend mit Fäusten gewehrt, so auch am Abend des 8. Juni 1939, kurz vor meiner Verhaftung. Nein, wir waren in dieser Beziehung keine Kinder von Traurigkeit und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass wir einmal den sogenannten Kürzeren gezogen hätten.Später warf uns die Anklage vor, mit dabei gewesen zu sein bei einer Aktion gegen das neu errichtete „Herrmann-Göring-Heim“ der HJ, wo Schaukästen und Fensterscheiben eingeschlagen und durch Steinwürfe Mobiliar im Inneren beschädigt wurde. Meiner Erinnerung nach muss diese Fahrradaktion im März oder April 1939 stattgefunden haben. Dabei waren die Gebrüder Schieweg, Rolf Ackermann, Rolf Schuberth sowie noch drei oder vier andere (…).

„(…) Ab Herbst 1938 trafen wir uns fast jeden Abend. Eine organisierte Form für unsere Treffen gab es nicht. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit resultierte aus der gemeinsamen Kontra-Haltung - um es „sanft“ auszudrücken- gegenüber allem, was von den Nazis kam und mit Ihnen zusammenhing. (…). Einige von uns unternahmen Fahrten nach Grossen an der Elster, wo in einer Blockhütte übernachtet werden konnte. Auch besuchte ich oft die Schiewegs zu Hause. Dort hörten wir Musik von ausländischen Rundfunksendern. Natürlich hörten wir ebenso deutschsprachige Nachrichtensendungen von Radio Moskau und anderen Auslandssendern, über die wir uns austauschten. (…) Natürlich haben wir uns bei Provokationen der Hitlerjugend mit Fäusten gewehrt, so auch am Abend des 8. Juni 1939, kurz vor meiner Verhaftung. Nein, wir waren in dieser Beziehung keine Kinder von Traurigkeit und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass wir einmal den sogenannten Kürzeren gezogen hätten.Später warf uns die Anklage vor, mit dabei gewesen zu sein bei einer Aktion gegen das neu errichtete „Herrmann-Göring-Heim“ der HJ, wo Schaukästen und Fensterscheiben eingeschlagen und durch Steinwürfe Mobiliar im Inneren beschädigt wurde. Meiner Erinnerung nach muss diese Fahrradaktion im März oder April 1939 stattgefunden haben. Dabei waren die Gebrüder Schieweg, Rolf Ackermann, Rolf Schuberth sowie noch drei oder vier andere (…).

Q4: Rolf Franz. Der folgende Erinnerungsbericht wurde 1987 niedergeschrieben.





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Formen des Widerstandes der Leipziger Meuten

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Waren die Leipziger Meuten bloß randalierende Banden oder politisch motivierte Widerstandskämpfer? Formuliere gemeinsam mit einem Mitschüler einen Beitrag für die Schülerzeitung. Arbeitet gemeinsam digital mit M4.

M4: digitale Partnerarbeit

5. Widerstand heute

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Lies Artikel 20 des Grundgesetztes und informiere dich über das dort verankerte Widerstandsrecht.

Artikel 20 des Grundgesetztes

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein

demokratischer und sozialer Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie

wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen

und durch besondere Organe der

Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt

und der Rechtsprechung ausgeübt.

(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige

Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung

sind an Gesetz und Recht gebunden.

(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu

beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum

Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Quelle: www.bundestag.de/grundgesetz

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein

demokratischer und sozialer Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie

wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen

und durch besondere Organe der

Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt

und der Rechtsprechung ausgeübt.

(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige

Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung

sind an Gesetz und Recht gebunden.

(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu

beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum

Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Artikel 20 des Grundgesetztes





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Quelle: www.bundestag.de/grundgesetz
Quelle: www.bundestag.de/grundgesetz
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Erkläre mit Hilfe des Auszugs einer Rede von Nobert Lammert,
inwiefern das Widerstandsrecht im Grundgesetz auf den Widerstand gegen das NS-Regime zurückgeht.

Norbert Lammert zum Recht auf Widerstand

Auszug aus einer Rede des ehemaligen Präsidenten des

Deutschen Bundestages, Norbert Lammert, in der er anlässlich

des 60. Jahrestages den Widerstand vom 20. Juli 1944

würdigt.

„Die Auflehnung gegen staatliches Unrecht hat in einer

auch international beispiellosen Weise ihren Niederschlag

im Grundgesetz gefunden. Im zeitlichen Kontext

der Debatte um die sogenannten Notstandsgesetze

[1969] und der damit verbundenen Besorgnis erneuter

staatlicher Bedrohung unentziehbarer Grundrechte ist

im Art. 20, Abs. 4, nun das Recht auf Widerstand verankert

(…).

Man mag darüber streiten, ob sich ein Recht auf Widerstand

überhaupt kodifizieren lässt. Dass unsere Verfassung,

solchen Bedenken zum Trotz, ausdrücklich

ein Recht auf Widerstand in die Verfassung integriert,

um diese Verfassung gegen ihre mutwillige Zerstörung

zu schützen, zeigt die Nachwirkung des im Scheitern

erfolgreichen deutschen Widerstandes.“

Quelle: www.norbert-lammert.de

„Die Auflehnung gegen staatliches Unrecht hat in einer

auch international beispiellosen Weise ihren Niederschlag

im Grundgesetz gefunden. Im zeitlichen Kontext

der Debatte um die sogenannten Notstandsgesetze

[1969] und der damit verbundenen Besorgnis erneuter

staatlicher Bedrohung unentziehbarer Grundrechte ist

im Art. 20, Abs. 4, nun das Recht auf Widerstand verankert

(…).

Man mag darüber streiten, ob sich ein Recht auf Widerstand

überhaupt kodifizieren lässt. Dass unsere Verfassung,

solchen Bedenken zum Trotz, ausdrücklich

ein Recht auf Widerstand in die Verfassung integriert,

um diese Verfassung gegen ihre mutwillige Zerstörung

zu schützen, zeigt die Nachwirkung des im Scheitern

erfolgreichen deutschen Widerstandes.“

Norbert Lammert zum Recht auf Widerstand

Auszug aus einer Rede des ehemaligen Präsidenten des

Deutschen Bundestages, Norbert Lammert, in der er anlässlich

des 60. Jahrestages den Widerstand vom 20. Juli 1944

würdigt.





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Quelle: www.norbert-lammert.de
Quelle: www.norbert-lammert.de

Inwiefern geht das Recht auf Widerstand auf den Widerstand gegen das NS-Regime zurück?

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