• Niveau A - Leben in einer Stadt des Mittelalters
  • Louis Gängler
  • 09.09.2020
  • Geschichte
  • 6
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Warm-Up

Mach Dich erstmal warm, bevor wir richtig durchstarten.

Beantworte dafür Aufgabe 1 und 2.

1
Löse das Quiz M1 zu Borna im Mittelalter.
Wie du den QR-Code scannen kannst

Öffne die Kamera-App auf deinem iPhone und scanne den Code damit. Für Android suche im Play Store nach QR Code Secuso. Diese App ist kostenlos und datenschutzfreundlich. Viel Erfolg!

2
Wiederhole dein Wissen zur Methode Analyse von Textquellen mit Hilfe des Erklärvideos M2.

Video und Darstellungen: Martin Breiting, CC0

Bearbeite nun folgende Lerntheke. Dafür gibt es zwei Dinge zu beachten:





1. Du kannst die Stationen A bis C in beliebiger Reihenfolge bearbeiten.



2. Beginne erst mit einer neuen Station, wenn du alle Aufgaben der zuvor angefangenen Station bearbeitet hast.

Station A - Der Aufbau einer mittelalterlichen Stadt

Das Mittelalter ist zwar schon lange her, jedoch wurden die Städte bis heute davon stark beeinflusst, was man auf den ersten Blick nicht immer sieht.

Wie diese alten Spuren aussehen und wie du sie auch in deiner Heimatstadt erkennst - das erklärt dir diese Station.

1
Welche Bestandteile hatte eine mittelalterliche Stadt?
  • Informiere dich über die Bestandteile einer mittelalterlichen Stadt. Löse dazu den Lückentext M3.
2
Werde zum Kartografen!
  • Informiere dich im Video M4 über die Stadtstruktur des mittelalterlichen Borna (bis 2:30 Min. schauen).

Station A - Der Aufbau einer mittelalterlichen Stadt

3
Beschrifte die in der Karte Q1mit Buchstaben markierten Bestandteile einer mittelalterlichen Stadt. Fertige dazu eine Legende A-J an. Nutze die hier vorgegebenen Wörter:

Stadtkirche - Stadtmauer - Stadttor (4x) - Marktplatz - Rathaus - Fluss - Brunnen - landwirtschaftliche Flächen

Q1: Historische Karte von Borna um 1680
t1p.de/x9yy
Vergrößerte Ansicht

Um die Bestandteile der mittelalterlichen Stadt Borna besser erkennen zu können, scanne den QR-Code oder nutze den Kurzlink unter dem QR-Code.

Legende zur Karte Q1:

Station A - Der Aufbau einer mittelalterlichen Stadt

Auch heute gibt es noch mittelalterliche Gebäude in

Borna. Zum Beispiel eines der ehemaligen Stadttore.

4
Spurensuche
  • Finde heraus, welches Stadttor Bornas heute noch vorhanden ist!
    Frage dazu deine Eltern, ob sie darüber etwas wissen. Falls nicht, dann könnt ihr gemeinsam im Internet recherchieren.










  • Markiere auf der historischen Karte Q1 das heute noch existierende Stadttor!
Kreuze an!
Altenburger Tor
Pegauer Tor
Rossmarktsches Tor
Reichstor

   Jetzt bist du dran! Begib dich selbst in Borna auf Spurensuche!

Zusatzaufgabe
  • Begib dich auf Spurensuche in Borna. Die historische Karte Q1 gibt dir erste Hinweise. Fotografiere mittelalterliche Spuren. Lade deine Fotos anschließend auf Lernsax hoch.
Hinweis

Der QR-Code dient hier als Beispiel - es gibt nämlich noch viel mehr.

Finde noch mehr interessante Orte in Borna, indem du weitere Orte mit Google StreetView erkundest!

Station B - Zünfte

"Wenn du fleißig in der Schule bist, kannst du alles werden, was du willst!"

Das hast du vielleicht schon mal von deinen Eltern gehört. Ganz so einfach war das im Mittelalter nicht. Warum, das erklärt dir diese Station.

1
Textquelle - Zünfte
  • Lies die Textquelle Q2.

Die Straßburger Tucherzunft erklärt ihre Zunftordnung, 15. Jahrhundert

Wir wählen jährlich [...] einen vertrauenswürdigen Mann aus unserer Zunft in den Großen Rat. Außerdem bestimmen wir einen [...], der in den Kleinen Rat oder in das Gericht [...] abgeordnet wird. Desgleichen bestimmen alle anderen Zünfte, von denen es insgesamt 28 gibt, jeweils einen vertrauenswürdigen Mann für den Großen Rat [...]. [Fünf Meister leiten die Zunft. Weitere fünf übernehmen folgende Aufgaben:] Diese fünf sind dann für ein Jahr unsere Prüfer und Besiegler1 der Tuche, die die Tucher2 und die Weber machen.Diese fünf müssen schwören, alle Tuche zu prüfen, die guten besiegeln, die keine Fehler aufweisen, außerdem diejenigen mit einem besonderen Siegel kennzeichnen, die kleine Fehler haben, und den ganz fehlerhaften Tuchen ein Siegel verwehren[...]. Weiterhin lassen wir auch jede Nacht ein Zunftmitglied mit seinem einfachen Harnisch3 und Gewehr zusammen mit anderen aus den anderen Zünften auf Wache gehen. [...]Weiterhin ist uns zusammen mit zwei anderen Zünften eine Stelle an der Stadtmauer übergeben worden, um [...] zu schließen und zu öffnen. [...] Wenn jemand das Handwerk ausüben will, so muß er die Zunftmitgliedschaft mit dem dafür erforderlichen Betrag [...] erwerben. Dieses Geld wird zum Nutzen der gesamten Zunft verwandt. [...] Wenn [...] einem von uns Freud oder Leid widerfährt, so bewirten wir ihn auf unserer Stube. Begeht jemand den Todesfall eines der Seinigen, so gehen wir mit ihm zum Gottesdienst. [...] Weiterhin [...] sind wir verpflichtet, wenn [...] ein Aufruhr in der Stadt ausbricht, unter unserem Banner4 mit unserem ganzen Harnisch samt unseren Zunftvorstehern auf einen Platz zu den anderen Zünften zu ziehen, [...] um dort auf unsere Herren Bürgermeister und unsere Ratsherren zu warten. Außerdem sind aus allen Zünften etliche Leute dazu bestimmt, bei einem Feuer herbeizueilen, um zu löschen [...].

Wir wählen jährlich [...] einen vertrauenswürdigen Mann aus unserer Zunft in den Großen Rat. Außerdem bestimmen wir einen [...], der in den Kleinen Rat oder in das Gericht [...] abgeordnet wird. Desgleichen bestimmen alle anderen Zünfte, von denen es insgesamt 28 gibt, jeweils einen vertrauenswürdigen Mann für den Großen Rat [...]. [Fünf Meister leiten die Zunft. Weitere fünf übernehmen folgende Aufgaben:] Diese fünf sind dann für ein Jahr unsere Prüfer und Besiegler1 der Tuche, die die Tucher2 und die Weber machen.Diese fünf müssen schwören, alle Tuche zu prüfen, die guten besiegeln, die keine Fehler aufweisen, außerdem diejenigen mit einem besonderen Siegel kennzeichnen, die kleine Fehler haben, und den ganz fehlerhaften Tuchen ein Siegel verwehren[...]. Weiterhin lassen wir auch jede Nacht ein Zunftmitglied mit seinem einfachen Harnisch3 und Gewehr zusammen mit anderen aus den anderen Zünften auf Wache gehen. [...]Weiterhin ist uns zusammen mit zwei anderen Zünften eine Stelle an der Stadtmauer übergeben worden, um [...] zu schließen und zu öffnen. [...] Wenn jemand das Handwerk ausüben will, so muß er die Zunftmitgliedschaft mit dem dafür erforderlichen Betrag [...] erwerben. Dieses Geld wird zum Nutzen der gesamten Zunft verwandt. [...] Wenn [...] einem von uns Freud oder Leid widerfährt, so bewirten wir ihn auf unserer Stube. Begeht jemand den Todesfall eines der Seinigen, so gehen wir mit ihm zum Gottesdienst. [...] Weiterhin [...] sind wir verpflichtet, wenn [...] ein Aufruhr in der Stadt ausbricht, unter unserem Banner4 mit unserem ganzen Harnisch samt unseren Zunftvorstehern auf einen Platz zu den anderen Zünften zu ziehen, [...] um dort auf unsere Herren Bürgermeister und unsere Ratsherren zu warten. Außerdem sind aus allen Zünften etliche Leute dazu bestimmt, bei einem Feuer herbeizueilen, um zu löschen [...].

Die Straßburger Tucherzunft erklärt ihre Zunftordnung, 15. Jahrhundert





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50

1 Vertreter der Zunft, die die Qualität der Ware bewerten

2 Weber, die ein besonderes Verfahren benutzen; auch „Wollweber“ genannt

3 Teil der Rüstung, schützt den Oberkörper

4 besondere Form der Flagge

Station B - Zünfte

Wie war das noch gleich...?

Erinnere dich an das Warm-Up und die darin behandelte Wiederholung zur Quellenanalyse.

Solltest du dir nicht mehr sicher sein, kannst du dir das Erklärvideo M2 erneut ansehen.

2
Analysiere nun die Textquelle Q2 und trage deine Ergebnisse in die Tabelle T2 ein. Lade diese anschließend auf Lernsax hoch.

1) Einleitung







2) Inhalt der Quelle





















3) Einordnung der Quelle in den historischen Kontext





4) (politischer) Standpunkt des Autors



5) Begründete Beurteilung der Aussage der Quelle









T2: Quellenanalyse

Station B - Zünfte

Jede Zunft hatte im Mittelalter ihr eigenes Wappen, damit jeder erkennen konnte, um welchen Beruf es sich handelt.

3
Zuordnung von Zunftzeichen
  • Recherchiere mit Hilfe der Website M9 die zu den Zunftzeichen (M8) gehörenden Berufe.

M8

Station B - Zünfte

4
Köhler, Schriftsetzer und Böttcher - noch nie gehört?
  • Recherchiere die Bedeutung der in T2 enthaltenden Berufe und Zünfte mit Hilfe der Website M9.
  • Äußere zu zwei Berufen Vermutungen, warum diese heute nicht mehr existieren. Halte diese in der Tabelle T3 fest.

Beruf

Bedeutung

Vermutung, warum dieser Beruf in der heutigen Zeit an Bedeutung verloren hat

Buchbinder











Küfer









Kürschner









Schröter









Posamentierer









T3: Zunftberufe und ihre Bedeutung
5
Dein eigenes Zunftzeichen
  • Erstelle ein Zunftzeichen deines Traumberufs. Stelle Dein Zunftzeichen anschließend auf Lernsax.

Falls Du Dich noch ein bisschen Zeit brauchst und dich noch nicht festlegen willst, kannst Du auch das Zunftzeichen für den Beruf deiner Eltern erstellen.

Station C - Die Gesellschaft auf dem Markt im Mittelalter

Das Leben der Menschen im Mittelalter unterschied sich stark von unserem heutigen Leben. Der größte Teil der Bevölkerung konnte nicht tun und lassen, was er wollte. Wer dieser Teil war und warum es Menschen gab, die andere Menschen ihre "Leibeigenen" nannten, das erklärt dir diese Station.

I. Die Ständegesellschaft im Mittelalter

1
Sind alle Menschen gleich?
  • Informiere dich im Erklärvideo M10 über die Ständegesellschaft des Mittelalters. Beschrifte im Anschluss Q3 mit den Ständen und ihren jeweils wichtigsten Merkmalen.
Q3: Pronostacio (Ständeordnung) des Astrologen Johannes Lichtenberger, 1488

Merkmale

Merkmale

Merkmale

Station C - Die Gesellschaft auf dem Markt im Mittelalter

II. Der mittelalterliche Markt

2
Trubel auf dem Markt
  • Informiere dich im Erklärvideo M12 über das Treiben auf einem mittelalterlichen Markt.

  • Erkläre stichpunktartig die in der Tabelle aufgelisteten Begriffe.
Achtung

Es genügt, wenn du folgendes Video aus der Liste schaust:

"Der Mittellpunkt der Stadt: Der Markt"

Begriff

Erklärung

Spezialmärkte













Gerechter Preis



















Marktaufseher













T4: Grundbegriffe des mittelalterlichen Marktes

Station C - Die Gesellschaft auf dem Markt im Mittelalter

3
Partnerarbeit:
Schreibe einen Dialog
  • Denke dir mit einem Partner ein Gespräch zwischen einem Angehörigen des Bauernstandes und einem Angehörigen des Adels zu folgender Situation aus. Stelle den Dialog anschließend auf Lernsax.

Die Jungen Ludwig und Gunter begegnen sich auf dem Markt. Gunter gehört zum Bauernstand, Ludwig gehört dem Adel an. Die beiden wissen nicht, was den Stand des jeweils anderen ausmacht. Formuliere einen Dialog zwischen Ludwig und Gunter. Darin sollen sie über die Pflichten, die Vor- und Nachteile ihres Standes und ihre berufliche Zukunft sprechen. Jeder sollte mindestens 4 Sätze sagen.

Ich bringe Vater den schönsten Apfel auf dem Markt! Geld spielt schließlich keine Rolle. Danach mache ich einen Ausritt mit meinem neuen Pferd.

Ludwig, der seinem Vater Äpfel bringen soll

Hoffentlich verkaufen wir heute genug, damit wir Geld haben, um unseren Lehnsherren zu bezahlen. Ich mache mir Sorgen um unsere Zukunft.

Gunter, der am Marktstand seiner Eltern Äpfel verkauft

Erwartungshorizont Arbeitsblatt leichtes Niveau

Warm-Up

Mach Dich erstmal warm, bevor wir richtig durchstarten.

Beantworte dafür Aufgabe 1 und 2.

1
Löse das Quiz M1 zu Borna im Mittelalter.

Die korrekten Lösungen werden im Quiz angezeigt.

Wie du den QR-Code scannen kannst

Öffne die Kamera-App auf deinem iPhone und scanne den Code damit. Für Android suche im Play Store nach QR Code Secuso. Diese App ist kostenlos und datenschutzfreundlich. Viel Erfolg!

2
Wiederhole dein Wissen zur Methode Analyse von Textquellen mit Hilfe des Erklärvideos M2.

Video und Darstellungen: Breiting, CC0

Bearbeite nun folgende Lerntheke. Dafür gibt es zwei Dinge zu beachten:





1. Du kannst die Stationen A bis C in beliebiger Reihenfolge bearbeiten.



2. Beginne erst mit einer neuen Station, wenn du alle Aufgaben der zuvor angefangenen Station bearbeitet hast.

Station A - Der Aufbau einer mittelalterlichen Stadt

Das Mittelalter ist zwar schon lange her, jedoch wurden die Städte bis heute davon stark beeinflusst, was man auf den ersten Blick nicht immer sieht.

Wie diese alten Spuren aussehen und wie du sie auch in deiner Heimatstadt erkennst - das erklärt dir diese Station.

1
Welche Bestandteile hatte eine mittelalterliche Stadt?
  • Informiere dich über die Bestandteile einer mittelalterlichen Stadt. Löse dazu den Lückentext M3.

Die Lösungsmöglichkeiten werden im Anschluss an die Bearbeitung des Lückentextes offenbart.

2
Werde zum Kartografen!
  • Informiere dich im Video M4 über die Stadtstruktur des
    mittelalterlichen Borna (bis 2:30 Min. schauen).

Station A - Der Aufbau einer mittelalterlichen Stadt

3
Beschrifte die in der Karte Q1mit Buchstaben markierten Bestandteile einer mittelalterlichen Stadt. Fertige dazu eine Legende A-J an. Nutze die hier vorgegebenen Wörter:

Stadtkirche - Stadtmauer - Stadttor (4x) - Marktplatz - Rathaus - Fluss - landwirtschaftliche Flächen

Q1: Historische Karte von Borna um 1680

X

t1p.de/x9yy
Vergrößerte Ansicht

Um die Bestandteile der mittelalterlichen Stadt Borna besser erkennen zu können, scanne den QR-Code oder nutze den Kurzlink unter dem QR-Code.

Legende zur Karte Q1:

A - Stadtkirche

B - Stadtmauer

C - Stadttor

D - Stadttor

E - Stadttor

F - Stadttor

G - Marktplatz

H - Rathaus

I - Fluss

J - landwrt. Flächen

Station A - Der Aufbau einer mittelalterlichen Stadt

Auch heute gibt es noch mittelalterliche Gebäude in

Borna. Zum Beispiel eines der ehemaligen Stadttore.

4
Spurensuche
  • Finde heraus, welches Stadttor Bornas heute noch
    vorhanden ist!
    Frage dazu deine Eltern, ob sie darüber etwas wissen. Falls
    nicht, dann könnt ihr gemeinsam im Internet recherchieren.














  • Markiere auf der historischen Karte Q1 das heute noch
    existierende Stadttor!
Kreuze an!
Altenburger Tor
Pegauer Tor
Rossmarsche Tor
Reichstor

X

Legende:
X - Reichstor

Jetzt bist du dran! Begib dich selbst in Borna auf Spurensuche!

Zusatzaufgabe
  • Begib dich auf Spurensuche in Borna. Die historische Karte Q1
    gibt dir erste Hinweise. Fotografiere mittelalterliche Spuren.
    Lade deine Fotos anschließend auf Lernsax hoch.

Individuelle Lösungsmöglichkeiten.

Hinweis

Der QR-Code dient hier als Beispiel - es gibt nämlich noch viel mehr.

Finde noch mehr interessante Orte in Borna, indem du weitere Orte mit Google StreetView erkundest!

Station B - Zünfte

"Wenn du fleißig in der Schule bist, kannst du alles werden, was du willst!"

Das hast du vielleicht schon mal von deinen Eltern gehört. Ganz so einfach war das im Mittelalter

nicht. Warum, das erklärt dir diese Station.

1
Textquelle - Zünfte
  • Lies die Textquelle Q2.

Die Straßburger Tucherzunft erklärt ihre Zunftordnung, 15. Jahrhundert

Wir wählen jährlich [...] einen vertrauenswürdigen Mann aus unserer Zunft in den Großen Rat. Außerdem bestimmen wir einen [...], der in den Kleinen Rat oder in das Gericht [...] abgeordnet wird. Desgleichen bestimmen alle anderen Zünfte, von denen es insgesamt 28 gibt, jeweils einen vertrauenswürdigen Mann für den Großen Rat [...]. [Fünf Meister leiten die Zunft. Weitere fünf übernehmen folgende Aufgaben:] Diese fünf sind dann für ein Jahr unsere Prüfer und Besiegler1 der Tuche, die die Tucher2 und die Weber machen.Diese fünf müssen schwören, alle Tuche zu prüfen, die guten besiegeln, die keine Fehler aufweisen, außerdem diejenigen mit einem besonderen Siegel kennzeichnen, die kleine Fehler haben, und den ganz fehlerhaften Tuchen ein Siegel verwehren[...]. Weiterhin lassen wir auch jede Nacht ein Zunftmitglied mit seinem einfachen Harnisch3 und Gewehr zusammen mit anderen aus den anderen Zünften auf Wache gehen. [...]Weiterhin ist uns zusammen mit zwei anderen Zünften eine Stelle an der Stadtmauer übergeben worden, um [...] zu schließen und zu öffnen. [...] Wenn jemand das Handwerk ausüben will, so muß er die Zunftmitgliedschaft mit dem dafür erforderlichen Betrag [...] erwerben. Dieses Geld wird zum Nutzen der gesamten Zunft verwandt. [...] Wenn [...] einem von uns Freud oder Leid widerfährt, so bewirten wir ihn auf unserer Stube. Begeht jemand den Todesfall eines der Seinigen, so gehen wir mit ihm zum Gottesdienst. [...] Weiterhin [...] sind wir verpflichtet, wenn [...] ein Aufruhr in der Stadt ausbricht, unter unserem Banner4 mit unserem ganzen Harnisch samt unseren Zunftvorstehern auf einen Platz zu den anderen Zünften zu ziehen, [...] um dort auf unsere Herren Bürgermeister und unsere Ratsherren zu warten. Außerdem sind aus allen Zünften etliche Leute dazu bestimmt, bei einem Feuer herbeizueilen, um zu löschen [...].

Wir wählen jährlich [...] einen vertrauenswürdigen Mann aus unserer Zunft in den Großen Rat. Außerdem bestimmen wir einen [...], der in den Kleinen Rat oder in das Gericht [...] abgeordnet wird. Desgleichen bestimmen alle anderen Zünfte, von denen es insgesamt 28 gibt, jeweils einen vertrauenswürdigen Mann für den Großen Rat [...]. [Fünf Meister leiten die Zunft. Weitere fünf übernehmen folgende Aufgaben:] Diese fünf sind dann für ein Jahr unsere Prüfer und Besiegler1 der Tuche, die die Tucher2 und die Weber machen.Diese fünf müssen schwören, alle Tuche zu prüfen, die guten besiegeln, die keine Fehler aufweisen, außerdem diejenigen mit einem besonderen Siegel kennzeichnen, die kleine Fehler haben, und den ganz fehlerhaften Tuchen ein Siegel verwehren[...]. Weiterhin lassen wir auch jede Nacht ein Zunftmitglied mit seinem einfachen Harnisch3 und Gewehr zusammen mit anderen aus den anderen Zünften auf Wache gehen. [...]Weiterhin ist uns zusammen mit zwei anderen Zünften eine Stelle an der Stadtmauer übergeben worden, um [...] zu schließen und zu öffnen. [...] Wenn jemand das Handwerk ausüben will, so muß er die Zunftmitgliedschaft mit dem dafür erforderlichen Betrag [...] erwerben. Dieses Geld wird zum Nutzen der gesamten Zunft verwandt. [...] Wenn [...] einem von uns Freud oder Leid widerfährt, so bewirten wir ihn auf unserer Stube. Begeht jemand den Todesfall eines der Seinigen, so gehen wir mit ihm zum Gottesdienst. [...] Weiterhin [...] sind wir verpflichtet, wenn [...] ein Aufruhr in der Stadt ausbricht, unter unserem Banner4 mit unserem ganzen Harnisch samt unseren Zunftvorstehern auf einen Platz zu den anderen Zünften zu ziehen, [...] um dort auf unsere Herren Bürgermeister und unsere Ratsherren zu warten. Außerdem sind aus allen Zünften etliche Leute dazu bestimmt, bei einem Feuer herbeizueilen, um zu löschen [...].

Die Straßburger Tucherzunft erklärt ihre Zunftordnung, 15. Jahrhundert





5




10




15




20




25




30




35




40




45




50

1 Vertreter der Zunft, die die Qualität der Ware bewerten

2 Weber, die ein besonderes Verfahren benutzen; auch „Wollweber“ genannt

3 Teil der Rüstung, schützt den Oberkörper

4 besondere Form der Flagge

Station B - Zünfte

Station B - Zünfte

Wie war das noch gleich...?

Erinnere dich an das Warm-Up und die darin behandelte Wiederholung zur Quellenanalyse.

Solltest du dir nicht mehr sicher sein, kannst du dir das Erklärvideo M2 erneut ansehen.

2
Analysiere nun die Textquelle Q2 und trage
deine Ergebnisse in die Tabelle T2 ein. Lade diese
anschließend auf Lernsax hoch.

1) Einleitung



Es handelt sich bei dieser schriftlichen Quelle um eine Zunftordnung, hier von der Staßburger Tucherzunft, aus dem 15. Jahrhundert. Der Verfasser ist unbekannt. Die Zunftordnung diente den Mitgliedern der Zunft als rechtliche Grundlage und enthielt verschiedene Vorschriften.

2) Inhalt der Quelle







In der Zunftordnung wird der Ablauf der Wahl eines Mannes der Zunft in einen großen Rat erläutert (Zeile 1-3). Des Weiteren wird beschrieben, dass ein Mann in den kleinen Rat, sowie ein Mann in das Gericht abgeordnet wird (Z. 4-6). Es wird erwähnt, dass andere Zünfte dasselbe Vorgehen bei der Wahl nutzen (Z. 6-10). Die Quelle besagt, dass 5 Meister die Zunft leiten (Z. 10-11). Weitere 5 haben die Aufgaben als Prüfer und Besiegler der Tuche zu erfüllen und stehen für ein Jahr in diesem Amt (Z. 11-15). Ein weiteres Mitglieder ist nachts als Wache gemeinsam mit Mitgliedern aus anderen Zünften auf Kontrollgängen (Z. 22-26). Gemeinsam mit zwei weiteren Zünften dürfen die Tucher eine Stelle der Stadtmauer schließen und öffnen (Z. 26-30). In der Quelle wird erwähnt, dass ein Geldbetrag gezahlt werden muss, wenn jemand innerhalb der Stadt sein Tucher-Handwerk ausüben will (Z. 30-33). Dieses Geld kommt dann der gesamten Zunft zugute (Z. 34-35). In der Zunftordnung wird kameradschaftliches Verhalten und Beistand im Todesfall von Angehörigen festgeschrieben Z. 35-40). Im Falle eines Aufstandes in der Stadt ist die Zunft, gemeinsam mit allen anderen Zünften der Stadt, dazu verpflichtet, dem Bürgermeister und Ratsherren ergeben zur Seite zu stehen (Z. 41-48). Bei Ausbruch eines Feuers sind die Mitglieder der Zunft dazu verpflichtet dieses zu bekämpfen (Z. 48-51).

3) Einordnung der Quelle in den historischen Kontext

Die Zunftordnung stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde verfasst, um den Mitgliedern der Zunft Orientierung zu bieten und sich von den anderen Zünften der Stadt abzugrenzen. Durch die verfassten Regeln und Vorschriften hatte die Zunft der Straßburger Tucher sich eine überprüfbare Rechtssicherheit geschaffen.

4) (politischer) Standpunkt des Autors

Die Autoren der Quelle sind dem Bürgermeister der Stadt scheinbar ergeben und sehen sich auch in ihren anderen Äußerungen der Stadt verpflichtet. Dementsprechend schreiben sie auch ihre Regeln für die Mitglieder der Zunft fest und wem diese Folge zu leisten haben.

5) Beurteilung der Aussage der Quelle

Bei dieser Zunftordnung der Straßburger Tucherzunft handelt es sich um eine authentische Quelle. Sie diente dem geregelten Ablauf des Handwerks und dessen wirtschaftlichen Interessen in der Stadt.

T2: Quellenanalyse

Station B - Zünfte

Jede Zunft hatte im Mittelalter ihr eigenes Wappen, damit jeder erkennen konnte, um welchen

Beruf es sich handelt.

3
Zuordnung von Zunftzeichen
  • Recherchiere mit Hilfe der Website M9 die zu den Zunftzeichen (M8) gehörenden
    Berufe.

M8

Bäcker

Schuhmacher

Fischer

Schlosser

Fleischer, Metzger, Schlachter

Station B - Zünfte

4
Köhler, Schriftsetzer und Böttcher - noch nie gehört?
  • Recherchiere die Bedeutung der in T2
    enthaltenden Berufe und Zünfte mit
    Hilfe der Website M9.
  • Äußere zu zwei Zünften Vermutungen, warum diese heute nicht mehr existieren. Halte diese in der Tabelle T3 fest.

Beruf

Bedeutung

Vermutung, warum dieser Beruf in der heutigen Zeit an Bedeutung verloren hat

Buchbinder

Ein Buchbinder bindet die Seiten eines Buches zusammen, stellt somit einen Einband her und gibt dem Buch dadurch seine endgültige Form. Seine Tätigkeiten reichen vom Ordnen und Zusammenfügen der Lagen bis hin zur künstlerischen Gestaltung des Einbandes.

Heute führen Maschinen diese Arbeit aus.

Küfer

Ein Küfer stellt Behälter und Gefässe, meist aus Holz her. Der Begriff Küfer stammt von dem Wort Kübel oder Eimer ab, welche dieser Handwerker typischerweise fertigte.

Dieser Beruf existiert noch heute. Die handwerkliche Arbeit wird allerdings durch Maschinen unterstützt.

Kürschner

Ein Kürschner verarbeitete die Felle von Tieren zu Pelzprodukten, beispielsweise zu Pelzbekleidung.

Dieser Beruf existiert noch heute, allerdings ist die Nachfrage nach Pelzen heutzutage geringer, als es im Mittelalter der Fall war.

Schröter

Als Schröter bezeichnet man jemanden, der Fässer (meist Bier oder Wein) über den Land- und Wasserweg transportierte. Der Transport der schweren Fässer ging über lange Strecken und zog sich über Wochen und sogar Monate hin.

Pumpen und Schläuche, mit denen man Wein und Bier von einem Fass ins andere pumpen kann, haben diesen Beruf überflüssig gemacht.

Posamentierer

Der Posamentierer stellte Posamenten her. Das sind schmückende Geflechte wie Zierbänder oder Spitzen. Diese konnten dann zum Ausschmücken von Kleidung oder auch Möbeln verwendet werden.

Der Beruf existiert noch heute, allerdings gibt es nur noch wenige Posamentierer da die Arbeit zumeist von Webstühlen übernommen wird.

T3: Zunftberufe und ihre Bedeutung
5
Dein eigenes Zunftzeichen
  • Erstelle ein Zunftzeichen deines Traumberufs. Stelle Dein Zunftzeichen anschließend auf Lernsax.

Falls Du Dich noch ein bisschen Zeit brauchst und dich noch nicht festlegen willst, kannst Du auch das Zunftzeichen für den Beruf deiner Eltern erstellen.

Zunftzeichenbeispiel zum Beruf einer Krankenschwester/eines Krankenpflegers
Das Zunftzeichen sollte haben:
-charakteristische Schild- bzw. Wappenform
- ein typisches Berufssymbol gut sichtbar in der Mitte

Station C - Die Gesellschaft auf dem Markt im Mittelalter

Das Leben der Menschen im Mittelalter unterschied sich stark von unserem heutigen Leben. Der

größte Teil der Bevölkerung konnte nicht tun und lassen, was er wollte. Wer dieser Teil war und

warum es Menschen gab, die andere Menschen ihre "Leibeigenen" nannten, das erklärt dir diese

Station.

I. Die Ständegesellschaft im Mittelalter

1
Sind alle Menschen gleich?
  • Informiere dich im Erklärvideo M10 über die Ständegesellschaft des Mittelalters. Beschrifte im Anschluss Q3 mit den Ständen und ihren jeweils wichtigsten Merkmalen.
Q3: Pronostacio (Ständeordnung) des Astrologen Johannes Lichtenberger, 1488

Klerus

Merkmale: gibt Menschen vor, wie sie als Christen zu leben haben, Mitglieder sind gebildet

Adel (Kaiser)

Adel (Fürsten)

Merkmale: bietet Schutz, stellen Land zum Bewirtschaften zur Verfügung, Wechsel in den 1. Stand ist möglich

Bauern

Merkmale: arbeiten und leisten Abgaben um Klerus und Adel zu versorgen, Wechsel in höhere Stände ist nicht möglich, (da) Mitglieder meist ungebildet

Station C - Die Gesellschaft auf dem Markt im Mittelalter

II. Der mittelalterliche Markt

2
Trubel auf dem Markt
  • Informiere dich im Erklärvideo M12 über das Treiben auf einem mittelalterlichen Markt.

  • Erkläre stichpunktartig die in der Tabelle T4 aufgelisteten Begriffe.
Achtung

Es genügt, wenn du folgendes Video aus der Liste schaust:

"Der Mittellpunkt der Stadt: Der Markt"

Begriff

Erklärung

Spezialmärkte

Im Mittelalter gab es neben einem allgemeinen Markt Spezialmärkte, auf denen bspw. nur Fisch, nur Vieh oder nur Kräuter verkauft wurden.

Gerechter Preis

Auf dem mittelalterlichen Markt gab es einen, vom städtischen Rat festgelegten Preis für Grundnahrungsmittel wie bspw. Brot. Durch diesen festen Preis sollte die Versorgung der ärmeren Bevölkerungsschichten gewährleistet werden.

Marktaufseher

Der Marktaufseher kontrollierte die Einhaltung der von der Stadt festgeschriebenen Maße der gehandelten Waren, organisierte das ganze Marktgeschehen und kassierte die Standgebühr von den Händlern.

T4: Grundbegriffe des mittelalterlichen Marktes

Station C - Die Gesellschaft auf dem Markt im Mittelalter

3
Partnerarbeit:
Schreibe einen Dialog
  • Denke dir mit einem Partner ein Gespräch zwischen einem Angehörigen des Bauernstandes und einem Angehörigen des Adels zu folgender Situation aus. Stelle den Dialog anschließend auf Lernsax.

Die Jungen Ludwig und Gunter begegnen sich auf dem Markt. Gunter gehört zum Bauernstand, Ludwig gehört dem Adel an. Die beiden wissen nicht, was den Stand des jeweils anderen ausmacht. Formuliere einen Dialog zwischen Ludwig und Gunter. Darin sollen sie über die Pflichten, die Vor- und Nachteile ihres Standes und ihre berufliche Zukunft sprechen. Jeder sollte mindestens 4 Sätze sagen.

Ich bringe Vater den schönsten Apfel auf dem Markt! Geld spielt schließlich keine Rolle. Danach mache ich einen Ausritt mit meinem neuen Pferd.

Ludwig, der seinem Vater Äpfel bringen soll

Hoffentlich verkaufen wir heute genug, damit wir Geld haben, um unseren Lehnsherren zu bezahlen. Ich mache mir Sorgen um unsere Zukunft.

Gunter, der am Marktstand seiner Eltern Äpfel verkauft

Ludwig (L): Guten Tag! Die Äpfel, die du anbietest, sehen sehr gut aus. Wie ist dein Name?
Gunter (G): Hallo, mein Name ist Gunter und du kannst dir die Äpfel sehr gern näher ansehen. Allerdings kosten sie sehr viel, da es unsere beste Sorte ist, die wir auf dem Hof anbauen.
L: Ach Gunter, der Preis spielt für mich keine Rolle. Mein Name ist Ludwig, ich lebe auf der Burg und mache gerade einen Ausritt auf meinem neuen Pferd.
G: Oh man, du hast es gut, um Geld und die Zukunft deiner Familie musst du dir keine Gedanken machen, oder?
L: Da hast du recht, später werde ich die Ländereien meines Vaters erben, so wie dieser es bereits von seinem Vater tat, und ein Lehnsherr sein.
G: Ich wünschte, ich wäre auch als Adliger geboren. Da ich aber niemals einer werden kann, hoffe ich, dass ich später den Bauernhof meiner Eltern übernehmen kann. Allerdings muss dafür jedes Jahr eine gute Ernte herausspringen, sonst haben wir nicht genügend Geld, um unseren Lehnsherren zu bezahlen, dem das Land gehört, auf dem unser Hof steht. Falls das passiert, haben wir keine Arbeit mehr, kein Zuhause und kein Geld.
L: Oh nein, das klingt schrecklich. Aber dafür bietet euer Lehnsherr euch und eurem Eigentum zum Beispiel Schutz vor Diebe, ist es nicht so? Mein Vater tut das als Lehnsherr.
G: Ja, das ist wahr, unser Lehnsherr beschützt uns. Wie viele Äpfel möchtest du nun kaufen Ludwig?
L: Weißt du was? Die Äpfel sehen so gut aus, dass ich sie dir alle abkaufe Gunter. Pack sie mir in die Satteltasche.
G: Vielen Dank Ludwig, meine Eltern werden sich riesig darüber freuen, dass ich so viel verkauft habe!

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