• Frauen im Mittelalter
  • vera.bangerl
  • 30.06.2020
  • Geschichte, Gesellschaftskunde
  • 9
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Hand­lungs­spiel­räu­me von Frau­en

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Schrei­be die rich­ti­gen Wör­ter in die Fel­der!

Im war die recht­li­che Stel­lung einer Frau von des für sie zu­stän­di­gen Man­nes (zb. Ehe­mann, Vater) ab­hän­gig. Die Mög­lich­kei­ten von Frau­en, selbst­be­stimmt und öf­fent­lich zu han­deln, waren dem­nach sehr ein­ge­schränkt. Trotz­dem gab es diese. Vor allem Frau­en aus ade­li­gen Krei­sen, wie etwa , re­gier­ten als für ihre un­mün­di­gen Söhne. Aber auch Frau­en aus den nie­de­ren ge­sell­schaft­li­chen Rän­gen hat­ten Hand­lungs­spiel­räu­me. Diese reich­ten zwar we­ni­ger weit, waren aber für das sehr wich­tig. So war z.B. die Ehe­frau eines Hö­ri­gen zu­sam­men mit ihrem Mann Päch­te­rin. Sie küm­mer­te sich nach dem Tod des Man­nes um den . Frau­en in Städ­ten durf­ten den Hand­werks­be­trieb ihres ver­stor­be­nen Man­nes wei­ter­füh­ren. Wenn eine Frau aus ade­li­gem Hause oder aus dem nicht von einem Mann sein woll­te, konn­te sie ins Klos­ter gehen; Mäg­den und Dienst­frau­en blie­ben diese Mög­lich­kei­ten aber . Die ins­ge­samt ein­ge­schränk­te der Frau wurde noch ver­stärkt adurch, dass fast alles, was an oder über Frau­en über­lie­fert ist, von Schrei­bern der Fürs­ten­hö­fe und von Män­nern der Kir­che und in den Klös­tern stammt, also vom männ­li­chen Blick be­ein­flusst ist.





Kö­nigs­wit­wen - Mit­tel­al­ter - all­täg­li­che Leben - Vor­mün­der - Hof - bild­li­chen Quel­len - Bür­ger­tum - ver­schlos­sen - schrift­li­chen - ab­hän­gig - ge­sell­schaft­li­chen Po­si­ti­o­nen - Si­tu­a­ti­on

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Ziehe zur Un­ter­su­chung der Aus­sa­ge, dass im Mit­tel­al­ter die ge­sell­schaft­li­che Stel­lung der Frau im All­ge­mei­nen vom Mann ab­hän­gig war, die drei Dar­stel­lun­gen der His­to­ri­ker Mor­ti­mer (M1) und Brun­ner (M2) sowie der Hiso­ri­ke­rin Märtl (M3) heran. Bil­det 2-er Grup­pen und wählt eine der drei fol­gen­den Auf­ga­ben:
  • Ar­bei­te die ge­sell­schaft­li­che Stel­lung der Frau­ei im Mit­tel­al­ter an­hand von M1 her­aus.
  • Fasse mit Hilfe von M1 und M3die Ver­än­de­run­gen die sich für eine Frau durch eine Ehe­schlie­ßung er­ge­ben, zu­sam­men.
  • Ver­glei­che die Ein­schät­zung der Hand­lungs­spiel­räu­me von Frau­en an­hand der drei Dar­stel­lun­gen M1, M2 und M3 Skiz­zie­re Über­ein­stim­mun­gen; er­läu­te­re Un­ter­schie­de.
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M1: Der His­to­ri­ker Ian Mor­ti­mer über die recht­li­che Stel­lung von Frau­en im Mit­tel­al­ter

Frau­en wer­den ge­wöhn­lich nicht über ihre Tä­tig­keit de­fi­niert, son­dern über ihren Per­so­nen­stand. Das mit­tel­al­ter­li­che Den­ken ka­te­go­ri­siert (ka­te­go­ri­sie­ren: ein­tei­len, zu­sam­men­fas­sen) sie meist als un­ver­hei­ra­te­te junge Frau­en, Ehe­frau­en, Wit­wen und Non­nen. Der Sta­tus (ge­sell­schaft­li­che Stel­lung, Rang) einer Un­ver­hei­ra­te­ten oder Ehe­frau rich­tet sich nach dem des Man­nes, der sie un­ter­hält. Als Mäd­chen ist dies ihr Vater oder Stief­va­ter, nach der Hoch­zeit ist es ihr Ehe­mann. So­bald sie ver­hei­ra­tet ist, un­ter­steht sie sei­ner Au­to­ri­tät. Sie muss sich sei­nen se­xu­el­len Wün­schen fügen, sie darf ohne seine Zu­stim­mung kein Geld lei­hen und nicht über ihr Ei­gen­tum ver­fü­gen. (...) Wit­wen wer­den oft nach dem Sta­tus ihres letz­ten Man­nes ein­ge­stuft. Diese Si­tu­a­ti­on prägt das Leben der Frau­en. Von ihrer Ge­burt bis über den Tod des Ehe­man­nes hin­aus leben sie unter der Kon­trol­le eines an­de­ren Men­schen, meis­tens eines Man­nes.

Mor­ti­mer, Ian: Im Mit­tel­al­ter. Hand­buch für Zeit­rei­sen­de. Mün­chen, Zü­rich 2014, S. 80.

Frau­en wer­den ge­wöhn­lich nicht über ihre Tä­tig­keit de­fi­niert, son­dern über ihren Per­so­nen­stand. Das mit­tel­al­ter­li­che Den­ken ka­te­go­ri­siert (ka­te­go­ri­sie­ren: ein­tei­len, zu­sam­men­fas­sen) sie meist als un­ver­hei­ra­te­te junge Frau­en, Ehe­frau­en, Wit­wen und Non­nen. Der Sta­tus (ge­sell­schaft­li­che Stel­lung, Rang) einer Un­ver­hei­ra­te­ten oder Ehe­frau rich­tet sich nach dem des Man­nes, der sie un­ter­hält. Als Mäd­chen ist dies ihr Vater oder Stief­va­ter, nach der Hoch­zeit ist es ihr Ehe­mann. So­bald sie ver­hei­ra­tet ist, un­ter­steht sie sei­ner Au­to­ri­tät. Sie muss sich sei­nen se­xu­el­len Wün­schen fügen, sie darf ohne seine Zu­stim­mung kein Geld lei­hen und nicht über ihr Ei­gen­tum ver­fü­gen. (...) Wit­wen wer­den oft nach dem Sta­tus ihres letz­ten Man­nes ein­ge­stuft. Diese Si­tu­a­ti­on prägt das Leben der Frau­en. Von ihrer Ge­burt bis über den Tod des Ehe­man­nes hin­aus leben sie unter der Kon­trol­le eines an­de­ren Men­schen, meis­tens eines Man­nes.

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M1: Der His­to­ri­ker Ian Mor­ti­mer über die recht­li­che Stel­lung von Frau­en im Mit­tel­al­ter





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Mor­ti­mer, Ian: Im Mit­tel­al­ter. Hand­buch für Zeit­rei­sen­de. Mün­chen, Zü­rich 2014, S. 80.
Mor­ti­mer, Ian: Im Mit­tel­al­ter. Hand­buch für Zeit­rei­sen­de. Mün­chen, Zü­rich 2014, S. 80.
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M2: Der His­to­ri­ker Karl Brun­ner über die fi­nan­zi­el­le Ab­si­che­rung von Ehe­frau­en im Mit­tel­al­ter:

Bis zum 12. Jh. wurde der Ehe­frau vom Mann eine "Dos" (Gabe des Bräu­ti­gams) über­schrie­ben, die bis zu einem Drit­tel sei­nes Ver­mö­gens be­tra­gen konn­te (z.B. Geld, Vieh, aber auch Hö­ri­ge). Das brach­te ihr ein Mit­spra­che­recht bei wich­ti­gen öko­no­mi­schen Ent­schei­dun­gen und si­cher­te eine even­tu­el­le Wit­wen­schaft ab. Spä­ter wurde in der Regel ein "Wit­tum", eine Ver­sor­gungs­leis­tung ver­ein­bart, aber die junge Frau hatte eine Mit­gift (Ver­mö­gen in Form von Geld und Gut, das einer Frau bei der Hei­rat mit­ge­ge­ben wird) mit­zu­brin­gen.

Brun­ner, Karl: Klei­ne Kul­tur­ge­schich­te des Mit­tel­al­ters. Mün­chen 2012, S. 41

Bis zum 12. Jh. wurde der Ehe­frau vom Mann eine "Dos" (Gabe des Bräu­ti­gams) über­schrie­ben, die bis zu einem Drit­tel sei­nes Ver­mö­gens be­tra­gen konn­te (z.B. Geld, Vieh, aber auch Hö­ri­ge). Das brach­te ihr ein Mit­spra­che­recht bei wich­ti­gen öko­no­mi­schen Ent­schei­dun­gen und si­cher­te eine even­tu­el­le Wit­wen­schaft ab. Spä­ter wurde in der Regel ein "Wit­tum", eine Ver­sor­gungs­leis­tung ver­ein­bart, aber die junge Frau hatte eine Mit­gift (Ver­mö­gen in Form von Geld und Gut, das einer Frau bei der Hei­rat mit­ge­ge­ben wird) mit­zu­brin­gen.

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M2: Der His­to­ri­ker Karl Brun­ner über die fi­nan­zi­el­le Ab­si­che­rung von Ehe­frau­en im Mit­tel­al­ter:





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Brun­ner, Karl: Klei­ne Kul­tur­ge­schich­te des Mit­tel­al­ters. Mün­chen 2012, S. 41
Brun­ner, Karl: Klei­ne Kul­tur­ge­schich­te des Mit­tel­al­ters. Mün­chen 2012, S. 41
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M3: Die His­to­ri­ke­rin Clau­dia Märtl über die Munt

Je nach Zeit, Ort und so­zi­a­lem Stand las­sen sich er­heb­li­che Un­ter­schie­de in der recht­li­chen Po­si­ti­on von Frau­en fest­stel­len. (...) Die Vor­schrif­ten be­ruh­ten auf Vor­stel­lun­gen von einer na­tür­li­chen Schwä­che und Schüch­tern­heit der Frau. So waren Frau­en von kirch­li­chen und welt­li­chen Äm­tern fast ganz aus­ge­schlos­sen, in ihren recht­li­chen Hand­lungs­mög­lich­kei­ten ein­ge­schränkt und all­ge­mein der Weisungs-​ und Straf­ge­walt männ­li­cher An­ge­hö­ri­ger, der Munt, un­ter­wor­fen. Bei der am wei­tes­ten ver­brei­te­ten Form der Ehe­schlie­ßung nach welt­li­chem Recht über­gab der Ge­walt­ha­ber der Braut die Munt an den künf­ti­gen Ehe­mann.

Märtl, Clau­dia: Die 101 wich­tigs­ten Fra­gen. Mit­tel­al­ter. Mün­chen 2013, S. 13.

Je nach Zeit, Ort und so­zi­a­lem Stand las­sen sich er­heb­li­che Un­ter­schie­de in der recht­li­chen Po­si­ti­on von Frau­en fest­stel­len. (...) Die Vor­schrif­ten be­ruh­ten auf Vor­stel­lun­gen von einer na­tür­li­chen Schwä­che und Schüch­tern­heit der Frau. So waren Frau­en von kirch­li­chen und welt­li­chen Äm­tern fast ganz aus­ge­schlos­sen, in ihren recht­li­chen Hand­lungs­mög­lich­kei­ten ein­ge­schränkt und all­ge­mein der Weisungs-​ und Straf­ge­walt männ­li­cher An­ge­hö­ri­ger, der Munt, un­ter­wor­fen. Bei der am wei­tes­ten ver­brei­te­ten Form der Ehe­schlie­ßung nach welt­li­chem Recht über­gab der Ge­walt­ha­ber der Braut die Munt an den künf­ti­gen Ehe­mann.

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M3: Die His­to­ri­ke­rin Clau­dia Märtl über die Munt





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Märtl, Clau­dia: Die 101 wich­tigs­ten Fra­gen. Mit­tel­al­ter. Mün­chen 2013, S. 13.
Märtl, Clau­dia: Die 101 wich­tigs­ten Fra­gen. Mit­tel­al­ter. Mün­chen 2013, S. 13.
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Ver­glei­che ab­schlie­ßend die Stel­lung der Frau im Mit­tel­al­ter mit der Stel­lung der Frau­en heute. Wie er­ging es Frau­en im Mit­tel­al­ter, und wie geht es ihnen in der heu­ti­gen Zeit? Gehe dabei auf fol­gen­de Aspek­te ein und nenne die wich­tigs­ten Ar­gu­men­te für die je­wei­li­ge Zeit. (No­tie­re links Be­grif­fe für das Mit­tel­al­ter, rechts Be­grif­fe für heute).

Mit­tel­al­ter________________________________________________________________________________________Heute



  • ____________________________________________Ge­sell­schaft______________________________________________


  • ___________________________________Fi­nan­zi­el­le Un­ab­hän­gig­keit________________________________________


  • ______________________________________________Ehe____________________________________________________


  • ______________________________________________Ar­beit__________________________________________________


  • ______________________________________________Kir­che__________________________________________________


  • __________________________________________Vor­mund­schaft_____________________________________________
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