• Preisbildung auf dem Markt (Zusammenfassung)
  • eule.neunmalklug
  • 30.06.2020
  • Berufsschulabschluss, Fachhochschulreife
  • Beruf und Wirtschaft, Volkswirtschaft, Wirtschaft
  • 11, 2. Ausbildungsjahr
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1
Grundlagen

Markt

= Ort des Zusammentreffens von Angebot & Nachfrage

= Ort der Preisbildung

Marktarten:

a) nach Art der gehandelten Güter

  • Gütermärkte (Produktions- /Investitionsgütermarkt; Konsumgütermarkt)
  • Faktormärkte (Arbeitsmarkt; Immobilienmarkt; Kapitalmarkt)



b) nach Anzahl der Marktteilnehmer

  • Monopol (1 Anbieter, viele Nachfrager)
  • Oligopol (wenige Anbieter, viele Nachfrager)
  • Polypol (viele Anbieter, viele Nachfrager)
Schema der Marktarten

c) nach staatlicher Beeinflussung

  • freie Märkte
  • regulierte Märkte



d) nach dem Marktzutritt

  • offene Märkte
  • geschlossene Märkte (Börse)



e) nach Raum und Zeit

  • zentralisierter Markt
  • dezentralisierter Markt

Marktformen:



vollkommene Markt (Marktmodell)

Bedingungen:

  1. Homogenität der Güter (alle Güter sind gleich)
  2. Kunde hat keine Präferenzen (Vorlieben)
  3. vollständige Markttransparenz
  4. unendlich schnelle Reaktionsgeschwindigkeit

-> Folge: Einheitspreise auf dem Markt



unvollkommene Markt (Realität)

  • mind. 1 Bedingung des vollkommenen Marktes ist nicht erfüllt

1
Bestimmungsfaktoren der Nachfrage

Ziel: Nutzungsmaximierung

1
Dringlichkeit der Bedürfnisbefriedigung
Je dringender ein Bedürfnis befriedigt werden soll, desto höher ist der Preis,
den man zu zahlen bereit ist.
1. Gossensche Gesetz (=Sättigungsgesetz)

Der Nutzen eines Gutes nimmt mit zunehmender Befriedigung ab, bis die Sättigung erreicht ist.

2
Höhe des verfügbaren Einkommens
Einkommen nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungen
3
Preis des Gutes
Je höher der Preis des Gutes, desto niedriger die nachgefragte Menge!

Nachfrage N

Messung der Reaktion von N auf Preisänderungen

-> Elastizität der Nachfrage

= proportional elastische Nachfrage (isoelastisch)

= unelastische Nachfrage

= elastische Nachfrage

= vollkommen elastische N (unendlich)

= vollkommen unelastische N (starr)

4
Preis anderer Güter
  • Komplementärgüter
    steigt der Preis von Gut A, sinkt die Menge vom Komplementärgut B
    Kreuzpreiselastizität ist negativ

  • Substitutionsgüter
    steigt der Preis von Gut A, steigt die Menge vom Substitutionsgut B
    Kreuzpreiselastizität ist positiv

  • Indifferente Güte
    ändert sich der Preis von Gut A, bleibt die Menge vom Indifferenten Gut B konstant
    Kreuzpreiselastizität beträgt Null

1
Bestimmungsfaktoren des Angebots

Ziel: Gewinnmaximierung

1
Kostenfaktor (der Produktionsfaktoren)

  • variable Kosten (Kvar)
  • fixe Kosten (Kfix)
  • Kgesamt = Kfix + Kvariabel
  • An Produktionskapazitätsgrenze
    wird Gewinnmaximum erreicht
    -> Gesetz der Massenproduktion
2
auf dem Markt erzielbare Preis für ein Gut
Je höher der Preis auf dem Markt, desto größer die angebotene Menge!

Elastizität des Angebots

= proportional elastisches Angebot

= unelastisches Angebot

= elastisches Angebot

3
Preis anderer Güter
  • Komplementärgüter
    steigt der Preis für Gut A, so sinkt das Angebot des Komplementärgutes B
    Kreuzpreiselastizität negativ

  • Substitutionsgüter
    steigt der Preis für Gut A, so steigt das Angebot für das Substitutionsgut B
    Kreuzpreiselastizität positiv
4
Marktpostition des Anbieters
  • Monopol
  • Oligopol
  • Polypol

1
Preisbildung beim vollkommenen Markt

Angebot A und Nachfrage N treffen beim vollkommenen Markt aufeinander und überschneiden sich:

A > N: Käufermarkt = Angebotsüberhang, Nachfragelücke

A < N: Verkäufermarkt = Nachfrageüberhang, Angebotslücke

A = N: Gleichgewichtspunkt mit Gleichgewichtsmenge m0 und Gleichgewichtspreis p0

-> Menge und Preis, welche am Markt umgesetzt werden



blau schraffiert: Grenznachfrager

rot schraffiert: Grenzanbieter

1
Preismechanismus

Preis fällt:

  • bei sinkender Nachfrage
  • bei steigendem Angebot
  • bei sinkenden Herstellungskosten
  • bei Verderblichkeit, Modeerscheinung
  • bei (starker) Konkurrenz

Preis steigt:

  • bei steigender Nachfrage
  • bei sinkendem Angebot
  • bei staatlichen Einflüssen (Steuern)
  • bei steigenden Herstellungskosten
  • bei fehlender/ schwacher Konkurrenz

sinkende Nachfrage



N verschiebt sich nach links



Preis sinkt, Menge sinkt



Umsätze fallen

steigende Nachfrage



N verschiebt sich nach rechts



Preis steigt, Menge steigt



Umsätze erhöhen sich

steigendes Angebot



A verschiebt sich nach rechts



Preis sinkt, Menge steigt



Umsätze ändern sich je nach Verhältnis

sinkendes Angebot



A verschiebt sich nach links



Preis steigt, Menge sinkt



Umsätze ändern sich je nach Verhältnis

1
Preisbildung beim unvollkommenen Markt

1
Polypol
Anbieter versucht durch Ansprechen der persönlichen Präferenzen und durch Produkdifferenzierung sich einen Absatzbereich zu schaffen, in dem er sich fast wie ein Monopolist verhalten kann.

m > p = elastische Nachfrage

m < p = unelastische Nachfrage, innerhalb bestimmter Preisgrenze (=Bereich geringer Elastizität)

2
Oligopol
nur begrenzte Anzahl an Mitbewerbern
Oligopolist muss nicht nur seine Preise entsprechen Angebot und Nachfrage bilden, sondern auch im Hinblick auf das Verhalten der Konkurrenz:
  • passive Preispolitik (Unternehmer reagiert -> Marktfolger)

  • aktive Preispolitik (Unternehmer agiert -> Marktführer)

    - Marktverdrängungspolitik: Versuch durch Verzicht auf Gewinn die Mitbewerber vom Markt zu drängen. Gefahr: eigener Ruin!
    -> ruinöser Wettbewerb -> Wettbewerbsrecht beachten!

    - Parallelverhalten: Schlafmützenkonkurrenz
    Preisabsprachen (!Verbot von Kartellen!); Wettbewerbsrecht beachten;
    relative Preisstarrheit
3
Monopol
Monopolist kann Preis oder angebotene Menge frei festlegen
Probleme:
  • Aufkommen von Substitutionskonkurrenz
  • Kartellbehörde/ staatliche Eingriffe
  • Zwang des Monopolisten zur Kapazitätsauslastung verhindert künstliche Verknappung der angebotenen Menge
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