Hinführung zum Thema
In jeder Gemäldegalerie gibt es Bildnisse von Männern und Frauen, in denen Farben, Körpersprache, Auswahl der beigefügten Gegenstände und Umgebungen etwas über die Personen verraten.
Die folgende sprachliche Aktivität soll auf diese Bildelemente aufmerksam machen und die Neugier auf die Bilder im Museum wecken.
Dabei werden den Teilnehmenden zunächst die eigenen Vorstellungen über das, was für sie typisch männlich und typisch weiblich ist, deutlich.
Die Teilnehmenden brauchen
Papier und Bleistift.
Wählen Sie für diese Aktivität unbedingt einen Ort im Museum, wo noch keine Bilder zu sehen sind.
mfür männlich und über die rechte
wfür weiblich.
Aufgabe für die Lehrenden
Bitten Sie nun Ihre Teilnehmenden, in der Tabelle zu notieren
Anschließend werden die einzelnen Einträge vorgetragen. Das führt zu intensiven Gesprächen über Vorstellungen und Normen der Teilnehmenden.
Die Farben blau für männlich und rot für weiblich sind relativ stereotyp und werden auch in multikulturellen Gruppen meistens genannt. Auch bei anderen Farbnennungen scheinen helle Farben für weiblich und dunkle für männlich zu gelten. Sogar dort, wo Frauen im öffentlichen Raum eher schwarz tragen.
Bei Tieren, Pflanzen und Möbelstücken ist die Zuordnung nicht so eindeutig.
Nach dem Gespräch über männliche und weibliche Farben, Tiere, Pflanzen und Möbelstücke ist die Neugier geweckt, sich im Museum daraufhin Porträts anzusehen. Ihr Blick ist geschärft für Farben und Gegenstände auf Bildern. Bei gemeinsamer Betrachtung ausgewählter Beispiele erkunden die Teilnehmenden dann auch andere Bildelemente, die etwas über die dargestellten Personen verraten - wie Haltung, Mimik, Gestik, Interaktion usw.
Die fünf Personen dieses Familienbildnisses sind um einen Tisch und einen Brief angeordnet. 2 Personen schauen aus dem Bild auf die Betrachter, die anderen auf den Brief. Die Frau - in weiß und rot gekleidet - sitzt in aufrechter Haltung auf einem Stuhl. Ihre linke Hand liegt in ihrem Schoß und unterstützt eine Kinderhand, die einen Apfel hält. Ihr zur Seite das Kind, das auf diesen Apfel zeigt. Es trägt ein Kleid, ist aber ein Junge, was Frisur und die dunkle Farbe des Kleides verrät. (Kindermode 19.Jh)
Der Mann (Vater) hat eine lockere Haltung und wirkt nachdenklich. Beide, Mann und Frau, geben der Familie einen Rahmen, die Frau repräsentiert mit ihrer formellen Haltung die Familie nach Außen, während der Mann die Privatheit der Familie zeigt.
Erst der Blick auf die Beschriftung, verrät, dass dieses Bildnis keine Frau zeigt. Zu sehen ist hier der Tänzer Alexej Sacharov in der Rolle einer Frau.
Kleid, rote Farbe, Frisur, Schminke und Rose signalisieren "Frau", genauso wie die geschrägte Haltung. Auf "Mann" verweist eher das spitze Kinn, die große Nase und der Gesichtsausdruck, der als verführerisch und ironisch empfunden wird.
Kontraste prägen das Bild (weiß - schwarz; rot - grün; hell - dunkel) und kann auf die Rollen von Mann und Frau verweisen, die um die Jahrhundertwende durch die Emanzipation der Frau diskutiert wurde.
Das Paar ist an den linken Bildrand gerückt und gibt den Blick frei auf einen einfachen Holztisch mit Resten eines einfachen Mahls: Teller, Besteck, Bierflasche, Tasse, Brot und Käse. Die Frau in weißem Kleid sitzt frontal zum Betrachter, hat ihren linken Arm auf den Tisch gelegt, die Hand hängt lose herunter. Die rechte Hand ruht in ihrem Schoß. Der Mann in dunkler Kleidung ist in Rückenansicht zu sehen. In der linken Hand hält er eine Pfeife, die rechte liegt schwer auf dem Oberschenkel der Frau. Der Blick der Frau richtet sich auf den Mann und wirkt fragend und leicht skeptisch.
Blick- und Körperkontakt verweisen auf eine private und intime Situation.
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