• Übersicht: Rhetorische Figuren
  • gassenpoetin
  • 30.06.2020
  • Allgemeine Hochschulreife
  • Deutsch
  • 10, 11, 12
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Übersicht Rhetorische Figuren

Rhetorische Figur

Beispiele



Beschreibung

Hinweis

Versuche dir jedes Stilmittel mit einer kleinen Zeichnung oder Skizze zu veranschaulichen.

Allegorie

Gott Amor(für Liebe)

Greis (für Alter)

Justitia (für Gerechtigkeit)



konkrete Darstellung abstrakter Begriffe,

Abstraktes wird veranschaulicht

(oft durch Personifikation)

Alliteration

Milch macht müde Männer munter.

Bei Wind und Wetter.

Titel, Thesen, Temperamente.



Wiederholung der Anfangsbuchstaben bei Wörtern

Anapher

Wenn du zur Arbeit gehst/

wenn du am Bahnhof stehst;

Er schaut nicht die Felsenriffe/

Er schaut nur hinauf



Wiederholung gleicher Wörter am Satz-/Versanfang

Antithese

Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.

Die Armen und die Reichen.



Entgegenstellung

Apostrophe

Herr! Oh, Herr!



Feierliche oder betonte Anrede

Chiasmus

Ich schlafe am Tag, in der Nacht wache ich.



Überkreuzstellung (semantisch/syntaktisch)

Correctio

Sie war von schöner, von außergewöhnlich schöner Gestalt.



Korrektur eines zu schwachen Ausdrucks

Ellipse

Je später der Abend, desto schöner die Gäste.



Unvollständiger Satz, Auslassung eines Satzteils/Wortes, das leicht ergänzbar wäre

Epipher

Ihr überrascht mich nicht,

erschreckt mich nicht.



Wiederholung gleicher Wörter am Satz-/Versende

Euphemismus

einschlafen (statt sterben)

Nullwachstum (statt Stillstand)



Beschönigung

Hyperbel

wie Sand am Meer

ein Meer von Tränen

im Schneckentempo vorankommen



(starke) Übertreibung

Inversion

Schwer war die Aufgabe nicht.

Spät kam er, aber er kam.



Umkehrung der üblichen Wortstellung zur Begriffshervorhebung

Ironie

Das hast du ja mal wieder toll hinbekommen.



Unwahre Behauptung, die erkennen lässt, dass das Gegenteil gemeint ist.

Klimax

Ich kam, sah und siegte.

Dabeisein, mitmachen, gewinnen.



Steigernde Reihung von Wörtern und Wortgruppen (meist dreigliedrig)

Lautmalerei

donnern, nuckeln, rascheln, stampfen

kuckkuch, miau



Wortbedeutung ist hörbar, Nachahmung von Naturlauten oder Klängen

Litotes

Es ist nicht unwahrscheinlich.

Sie ist nicht unattraktiv.

Er hat nicht wenig darunter gelitten.



Bejahung durch doppelte Verneinung.

Metapher

Er hat ein Herz aus Stein.

Das Loch in der Rentenkasse.

Auf Messer's Schneide schwebt das Glück.



Bedeutungsübertragung, bildhafter Ausdruck, der sich auf abgekürzten Vergleich zurückführen lässt

Oxymoron

geliebter Feind

weniger ist mehr



enge Verbindung scheinbar widersprüchlicher Begriffe

Parallelismus

Das Schiffchen schwebt,

der Webstuhl kracht.



Wiederholung gleicher syntaktischer Fügungen

Paronomasie

Lieber arm dran, als Arm ab.



Wortspiel durch Verbindung klangähnlicher Wörter

Paranthese

Wir alle wurden - das sei nicht verschwiegen - von der Situation überrascht.



Einbettung eines selbstständigen Gedankens in einen Satz. Abgrenzung erfolgt i.d.R. durch Gedankenstriche.

Personifikation

Die Sonne lacht.

Das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung.

Vater Staat



Vermenschlichung. Abstrakte oder unbelebte Erscheinungen werden mit Eigenschaften, Gefühlen, Absichten ausgestattet.

Pleonasmus

ein weißer Schimmel,

die breite Masse;

der nasse Regen



Wiederholung eines charakteristischen, semantischen Merkmals

Rhetorische Frage

Wer ist schon perfekt?



Scheinfrage, die keine Antwort verlangt

Symbol

Taube (für Frieden)

Ring (für Treue und Ewigkeit)

Kreuz (für Christentum)



Sinnbild, das über sich hinaus auf etwas Allgemeines verweist; meist ein konkreter Gegenstand , in dem ein allgemeiner Sinnzusammenhang sichtbar wird

Tautologie

nie und nimmer

voll und ganz

in Reih' und Glied



Wiederholung eines Begriffes durch Wörter mit gleicher Bedeutung (Zwillingsformel)

Vergleich

stark wie ein Löwe

langsam wie eine Schnecke



Verknüpfung zweier Bereiche durch Hervorhebung des Gemeinsamen

Wiederholung

Für nichts und wieder nichts.

Er läuft und läuft und läuft.



Häufung gleicher sprachlicher Mittel

Lerntipp

Um rhetorische Mittel zu festigen, müssen diese wieder und wieder (Wiederholung) geübt werden. Dazu kannst du eine Lernkartei anlegen. Übertrage dazu die Begriffe auf Karteikarten (DIN A6 oder A7), schreibe die Definition auf die Rückseite. Innerhalb einer zweiten Kartei kannst du ebenfalls die Begriffe auf die Vorderseite, nun aber Beispiele auf die Rückseite schreiben. Diese kannst du im Deutschunterricht sondern auch in anderen Fächern wie Politik oder Englisch sammeln.

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