Der Großteil (>90%) der Bevölkerung im Mittelalter lebte als Lücke. Der Grund und Boden gehörte ihnen aber oft nicht selbst, sondern wurde ihnen als Lehen (von „leihen“) zur Bearbeitung gegeben. Doch wer Land besaß, musste in den Lücke ziehen, wenn der König ihn dazu aufforderte. Mit der Zeit kam es immer öfter zu Kriegen und die Bauern konnten ihre Lücke nicht mehr ausreichend bearbeiten, weil sie stattdessen Kriegsdienst leisten mussten. Ernten fielen aus und es kam zu Hungersnöten. Anfang des 10. Jahrhunderts entstand daher ein eigner (Wehr)Stand: professionelle Reiterkrieger, die Lücke. Die Ritter gehörten zum niederen Lücke und hatten die Aufgabe anstelle der Bauern für den König zu kämpfen. Im Gegenzug erhielten die Ritter vom König Land als Lehen. Ein Ritter konnte das Land dann zur Bearbeitung weiter an Bauern verleihen, die keinen Kriegsdienst mehr leisten wollten. Sie gaben ihre Lücke auf und wurden Leibeigene (Eigentum) des Ritters, der nun ihr Grundherr war. Die unfreien Bauern mussten für ihn Lücke (Ackerbau und Viehzucht, Bau von Gebäuden, Straßen und Brücken) leisten und Zehent (Abgaben) zahlen.
Frondienst/Robot; Krieg; Freiheit; Bauern; Adel; Felder; Ritter