• Komparative Kostenvorteile
  • Marcus Jacobs
  • 30.06.2020
  • Geographie
  • 11, 12, 13
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Liberalismus und Protektionismus

Jeder hat das Eigentum an seinem eigenen Körper, folglich auch an der Arbeit an diesem Körper. Aus dieser Freiheit folgern Vertragsfreiheit, Gewerbefreiheit, Konsumentenfreiheit, Berufsfreiheit und Freihandel.

John Locke sagte, dass der Mensch auch das Recht hätte, Dinge aus dem Naturzustand zu reißen, wenn diese bearbeitet würden. Daraus leitete sich die Praxis der USA her, Land zu verschenken, wenn es bearbeitet wurde. Daraus leitet sich auch die Vertreibung von Urvölkern von ihrem Gebiet ab, da sie oft keine Landwirtschaft betrieben.

Adam Smith geht davon aus, dass es der Gemeinschaft nützt, wenn jeder Einzelne nach einer Gewinnmaximierung für sich selbst strebt. Das Gemeinwohl werde wie von einer ”unsichtbaren Hand“ geleitet.

David Ricardo prägte den Begriff der ”komparativen Kostenvorteile“, welche besagen, dass immer dann Kostenvorteile beim Handel zwischen Staaten auftreten, wenn die Staaten mit den Produkten handeln, die sie besonders effizient herstellen können.

Zustand ohne Handel

England

Portugal

Anzahl der Arbeiter

Ausbringungsmenge

Arbeitspro-duktivität

Anzahl der Arbeiter

Ausbring-ungsmenge

Arbeitspro-duktivität

100

1000 Rollen Tuch

10 Tuch/Arbeiter

90

1000 Rollen Tuch

11,11 Tuch/Arbeiter

120

1000 Fässer Wein

8,33 Fässer/Arbeiter

80

1000 Fässer Weine

12,5 Fässer/Arbeiter

220

2000 Einheiten

Ø 9,09 Einheiten/Arbeiter

170

2000 Einheiten

Ø 11,76 Einheiten/Arbeiter

Das Ricardo-Modell

Zustand mit Handel

1
Ergänzen Sie die Tabelle, so dass gemeinsame Vorteile durch den Handel entstehen.

England

Portugal

Anzahl der Arbeiter

Ausbringungsmenge

Arbeitspro-duktivität

Anzahl der Arbeiter

Ausbring-ungsmenge

Arbeitspro-duktivität

100

1000 Rollen Tuch

10 Tuch/Arbeiter

90

1125 Fässer Wein

12,5 Fässer/Arbeiter

120

80

220

170

Das Ricardo-Modell

Freihandel (liberale Außenwirtschaftspolitik)

Ein vollständig freier internationaler Güteraustausch besteht in der Realität nicht. In irgendeiner Weise greifen alle Staaten in den Außenhandel ein; es geht also nur um einen mehr oder weni­ger freien Handel.

Eine durch Freihandel geprägte Außenwirtschaftspolitik basiert auf der Annahme, dass die Vor­züge internationaler Austauschbeziehungen am größten sind, wenn der grenzüberschreitende Verkehr zwischen den Ländern ungehindert erfolgen kann.

Ein möglichst freier weltweiter Handel ist erklärtes Ziel der Welthandelsorganisation (WTO). Allerdings ist dieser Grundsatz nicht völlig unumstritten. So spricht vieles dafür, dass von einem freien Welthandel starke Länder mehr profitieren als schwache Länder. Nicht zuletzt aus diesem Grunde verlangen die Entwicklungsländer, auch innerhalb der WTO, das Recht, ihren Handel stärker schützen zu dürfen.

Protektionismus (interventionistische Außenwirtschaftspolitik)

Wer ist für Protektionismus?

In den Anfängen der USA waren die Südstaaten für Freihandel, während die Nordstaaten für Protektionismus waren. Die Südstaaten hatten aufgrund der Sklaverei kaum Produktionskosten und waren damit im Preisvorteil aber auch auf den Handel mit anderen Staaten angewiesen. Der Norden kämpfte mit seinen Fabriken vor allem gegen die produktiveren britischen Produzenten und wollten daher einen besseren Schutz vor Importen haben. Protektionismus heutzutage wird, nach Meinung vieler Entwicklungsländer,  vor allem von Industrieländern betrieben, indem diese z.B. besonders hohe Umwelt- und Arbeitsschutzstandards verlangen.

In der Realität wird der internationale Handel durch verschiedene staatliche Maßnahmen reguliert und gesteuert. Hauptargumente für staatliche Eingriffe sind:

  • Schutz der heimischen Wirtschaft vor ausländischer Konkurrenz
  • Schutz von Arbeitsplätzen
  • Verbraucherschutz
  • Sanierung der Zahlungsbilanz
  • Erschließung von Einnahmequellen für den Staat durch Erhebung von Zöllen
  • Vermeidung von Abhängigkeiten
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Überlegen Sie, welche Maßnahmen protektionistisch sind.
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