• Lyrik der Romantik
  • NicaGeese
  • 30.06.2020
  • Allgemeine Hochschulreife
  • Deutsch
  • 11
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Wem Gott will rech­te Gunst er­wei­sen, den schickt er in die weite Welt …

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Ana­ly­sie­ren und in­ter­pre­tie­ren Sie das Ge­dicht von Jo­seph von Ei­chen­dorff. Be­zie­hen Sie Ihr Wis­sen über den Autor und die Epo­che der Ro­man­tik an ge­eig­ne­ter Stel­le ein.
Un­ter­su­chen Sie dazu genau:
  • Form, Auf­bau/Glie­de­rung und ihr Zu­sam­men­spiel
  • die Le­bens­ent­wür­fe der bei­den Ge­sel­len und die Art, wie sie re­a­li­siert wer­den
  • wie der Autor zu die­sen Ent­wür­fen steht
  • wel­che AL­ter­na­ti­ve in der letz­ten Stro­phe durch den Spre­cher an­ge­deu­tet wird.

Die zwei Ge­sel­len (1818)

Es zogen zwei rüst’ge Ge­sel­len

Zum ers­ten­mal von Haus,

So ju­belnd recht in die hel­len,

Klin­gen­den, sin­gen­den Wel­len

Des vol­len Früh­lings hin­aus.



Die streb­ten nach hohen Din­gen,

Die woll­ten, trotz Lust und Schmerz,

Was Rechts in der Welt voll­brin­gen,

Und wem sie vor­über­gin­gen,

Dem lach­ten Sin­nen und Herz. –



Der erste, der fand ein Lieb­chen,

Die Schwie­ger kauft’ Hof und Haus;

Der wieg­te gar bald ein Büb­chen,

Und sah aus heim­li­chem Stüb­chen

Be­hag­lich ins Feld hin­aus.



Dem zwei­ten san­gen und logen

Die tau­send Stim­men im Grund,

Ver­lo­ckend’ Si­re­nen, und zogen

Ihn in der buh­len­den Wogen

Far­big klin­gen­den Schlund.



Und wie er auf­taucht’ vom Schlun­de,

Da war er müde und alt,

Sein Schiff­lein das lag im Grun­de,

So still war’s rings in die Runde,

Und über die Was­ser weht’s kalt.



Es sin­gen und klin­gen die Wel­len

Des Früh­lings wohl über mir;

Und seh ich so kecke Ge­sel­len,

Die Trä­nen im Auge mir schwel­len –

Ach Gott, führ uns lieb­reich zu dir!

Jo­seph von Ei­chen­dorff (1788 - 1857)
Jo­seph von Ei­chen­dorff (1788 - 1857)
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In­ter­pre­tie­ren Sie das fol­gen­de Zitat Gust­ave Flau­berts und set­zen Sie es in Bezug zur Ro­man­tik. Po­si­ti­o­nie­ren Sie sich zu der Aus­sa­ge.

Wenn man Verse schreibt, darf man nicht träu­men, son­dern muss Faust­schlä­ge aus­tei­len.

Gust­ave Flau­bert (1820-1880)
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