• Arbeitsblatt Löwe
  • anonym
  • 08.12.2020
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.

Löwendenkmal - ein Kriegerdenkmal als Quelle

Das Löwendenkmal der Uni Leipzig war ein Kriegerdenkmal für die gefallenen 1396 Hochschullehrer und Studenten der Universität im Ersten Weltkrieg. Die Enthüllung des Denkmals der beiden Gestalter August Gaul Max Esser fand am 31. Oktober 1924 im Augusteum der Universität statt. Das Denkmal symbolisiert die Treue und Opferbereitschaft der Gefallenen zum Vaterland, sowie die Werte wie Wehrhaftigkeit und Stärke. Der Sockel, welcher heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Form existiert, wurde im Zuge der Sprengung der Universitätskirche 1968 zerstört. Der Erhaltungszustand des Löwen ist eher mäßig, da er viele Umzüge miterleben musste und zudem aus Muschelkalkstein besteht, was ihn in Vergangenheit gegenüber Erosionen sehr anfällig gemacht hat. Die Inschrift des Sockels beinhaltete die Namen der Gefallenen und deren Studienrichtung.

1
Entscheidet, ob das Löwendenkmal ein Überrest oder eine Tradition darstellt?
Begründet eure Entscheidung.

2
Beschreibt das Denkmal mit euren eigenen Worten. Nutzt dazu den Methodenkasten K1.
Überlegt euch Gründe für die Darstellung als Löwe.
Methodenkasten K1: Denkmalbeschreibung. Achte dabei auf die folgenden Punkte:
(1-6)
  • Schriftzüge oder Jahreszahlen
  • Material/Farbe
  • Größe
  • Standort
  • Personen/Objekte
  • Wirkung

"Überrest oder Tradition – wer erzählt die Geschichte besser?" von Universität Leipzig (Hannes Förste, Daniel Schindler, Tom Scholz, Niels Sporbert) ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz

"Überrest oder Tradition – wer erzählt die Geschichte besser?" von Universität Leipzig (Hannes Förste, Daniel Schindler, Tom Scholz, Niels Sporbert) ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz

3
Füllt mit Hilfe von Q1 folgende Tabelle aus.

Fragen an das Denkmal

Leipziger Löwendenkmal

Wann wurde es errichtet?





















Wer waren die Künstler,

die es erschaffen haben?

















Was beinhaltete der

ursprüngliche Sockel des

Denkmals?

















Wann und aus welchem

Anlass wurde der Sockel

zerstört?



















Warum wurde das

Denkmal errichtet/ Woran

soll es gedenken?

















Wo stand das Denkmal ab

den 1970er Jahren und wo

ist der heutige Standort?















T1

"Überrest oder Tradition – wer erzählt die Geschichte besser?" von Universität Leipzig (Hannes Förste, Daniel Schindler, Tom Scholz, Niels Sporbert) ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz

Q1



Kriegerdenkmal für 1370 Studenten, 12 Professoren und 14 Angestellte, die „für Deutschlands Bestand und Ehre im Weltkrieg starben“. Als Grabwächter lagerte der Löwe auf dem Sockel mit den Namen der Opfer. Der Löwe war Teil eines Denkmals, das an die universitätsangehörigen Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnern sollte. Die Kalkstein-Skulptur wurde von dem bekannten Tierbildhauer August Gaul (1869–1921) entworfen und bearbeitet. Sein Schüler Max Esser stellte den Löwen nach Gauls Tod fertig. Aus privater Hand konzipiert und finanziert, konnte das Denkmal 1924 in der Wandelhalle des Augusteums feierlich enthüllt werden. Während der Sockel bei der Sprengung des Augusteums 1968 zerstört wurde, konnte die Löwenskulptur geborgen werden. Danach stand sie für mehrere Jahre auf dem Sachsenplatz, wo Wind und Wetter ihren heutigen schlechten Erhaltungszustand verschuldeten. Die Universität Leipzig führte gewissenhaft Buch über die gefallenen Studenten. Noch im Krieg legte die Universitätsverwaltung eine spezielle Karteikartensammlung an, die militärbiographische Angaben enthält.



Im Jahre 1923 weihte der Rektor Georg Steindorff mit folgenden Worten das Kriegerdenkmal der Universität Leipzig im Augusteum ein:



“Nun ist dieses Denkmal unser, und wir neigen uns in tiefer Trauer vor dem Geiste derer, deren Andenken es geweiht ist. Als Rektor gelobe ich, und ich lege dies feierliche Gelöbnis ab zugleich für alle diejenigen, die nach mir an unserer Universität dieses hohe Amt bekleiden werden, daß wir es immerdar schützen und einen werden. Ein Heiligtum soll es uns sein, eine Erinnerungsstätte, die bis in die fernsten Zeiten der Nachwelt Zeugnis ablege für den heldenmütigen Opfertod, den unsere Kollegen, unsere Kommilitonen, unsere Beamten für das Vaterland im Weltkriege erlitten haben. Wer durch die Pforten in diese Halle kommt, soll sich zu dieser heiligen Stätte wenden, von heißem Dank erfüllt für das, was diejenigen, deren Namen er verzeichnet findet, für das Vaterland und für uns alle hingegeben haben. Das Denkmal sei aber auch eine Mahnung an die Lebenden, es den Toten gleich zu tun. Kommilitonen, zeigen Sie alle, Mann für Mann, daß Sie wert sind der Opferweihe der Gefallenen. Mögen Sie allezeit bereit sein, das gleiche wie sie zu tun. Aber das Opfer, das Sie bringen sollen, möge — das wünschen wir alle — nicht das Leben sein! Dafür wird ein anderes, nicht minder großes von Ihnen verlangt: hingebende Arbeit und strengste Pflichterfüllung. Bringen Sie, unsere akademische Jugend, dieses Opfer, dann werden Sie unserem Volke Ihr Bestes geben, dann werden Sie erreichen helfen, was jene Helden nicht erreichen konnten: eine neue Blüte unseres Vaterlandes zu schaffen. Gelingt Ihnen dies, dann ist auch das Opfer, das unsere Toten gebracht haben, nicht vergeblich gewesen.”

Quelle: Vgl. BLECHER, Jens, (2015/2016). Denkmal mit 1396 Namen der im Ersten Weltkrieg Gefallenen Universitätsangehörigen. Zugriff am 26. August 2019 unter https://www.archiv.unileipzig.de/geschichte/kriegerdenkmal/

"Überrest oder Tradition – wer erzählt die Geschichte besser?" von Universität Leipzig (Hannes Förste, Daniel Schindler, Tom Scholz, Niels Sporbert) ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz

Abb.1 Der Löwe im Neuen Augusteum (2016)
Bild Martin Geisler (CC BY-SA 4.0)

"Überrest oder Tradition – wer erzählt die Geschichte besser?" von Universität Leipzig (Hannes Förste, Daniel Schindler, Tom Scholz, Niels Sporbert) ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz

x