• ABL 3
  • anonym
  • 21.08.2025
  • Allgemeine Hochschulreife
  • Geschichte
  • 11
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Q2: Zeit­zeu­gen­in­ter­view mit Achim Beyer, Säch­si­cher Lan­des­be­auf­trag­ter zur Auf­ar­bei­tung der SED-​Diktatur, am 11. Ok­to­ber 1998

Q3: Pro­test­brief gegen das To­des­ur­teil gegen Her­mann Jo­seph Flade, 22.01.1951

1
Schaue dir das Bild von Her­mann Flade an. Stel­le Ver­mu­tun­gen über seine Ver­ur­tei­lung an. Was könn­te er ver­bro­chen haben?
2
Ar­bei­te mit dei­nem Nach­barn zu­sam­men. Teilt Q2 und Q3 zwi­schen euch auf. Gebt für eure Quel­le wie­der, wel­che Grün­de je­weils für Flades Ver­ur­tei­lung an­ge­führt und wie diese be­wer­tet wer­den.

Q1: Foto aus der Haftak­te Her­mann Flades im Zucht­haus Wald­heim um 1959

Das Ge­richt setz­te sich aus fol­gen­den Per­so­nen zu­sam­men:
Vor­sit­zen­der: Ober­rich­ter Hart­lich - SED
Bei­sit­zer: Land­rich­te­rin Tau­ber - SED
An­kla­ge­ver­tre­ter: Ober­staats­an­walt: We­lich
Im Saal waren ca. 1200 Zu­schau­er an­we­send. In den Gast­räu­men und vor dem Haus, wo eben­falls die Ver­hand­lung über­tra­gen wurde, be­fan­den sich noch­mals ca. 600 Per­so­nen.
Die An­kla­ge warf dem An­ge­klag­ten Ver­bre­chen nach Ar­ti­kel 6 der Ver­fas­sung der Deut­schen De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik [...] vor. Die Ver­hand­lung wurde von Ober­rich­ter Hart­lich flüs­sig und zügig durch­ge­führt. Man merk­te, dass sich das Ge­richt aus­ser­or­dent­lich gut vor­be­rei­tet hatte. Die Er­ar­bei­tung des sub­jek­ti­ven Tat­be­stan­des und der po­li­ti­schen Tat­mo­ti­ve, die dem Flade zu sei­nem Ver­bre­chen ge­führt hat­ten, wur­den klar vor dem Auge der Zu­schau­er ent­rollt. Der An­ge­klag­te Flade legte wäh­rend der Ver­hand­lung ein zy­ni­sches und lä­cheln­des Wesen an den Tag, blieb haar­ge­nau bei sei­nem Ge­ständ­nis, wel­ches er vor dem Un­ter­su­chungs­or­gan ab­ge­legt hatte und zeig­te in kei­nem Punkt Reue. Er blieb auch bei sei­nen An­ga­ben, die er hier ge­macht hatte, daß, wenn er heute wie­der in die­sel­be Si­tu­a­ti­on ver­setzt würde, er die Tat noch­mals ge­nau­so be­ge­hen würde. Die Zeu­gen blie­ben eben­falls bei ihren Aus­sa­gen, die sie in der Vor­un­ter­su­chung ge­macht hat­ten [...]. In einem gut po­li­tisch fun­da­men­tier­ten Plä­doy­er riss Ober­staats­an­walt We­lich die Schuld und die Ver­bre­chen des Flade auf und be­an­trag­te die höchst zu­läs­si­ge Stra­fe, näm­lich die To­des­stra­fe.

Q4: Aus­schnitt aus dem Ge­richt über die Ver­hand­lung Her­mann Jo­seph Flades am 10.01.1951 in Dres­den

Her­mann Jo­seph Flade

Nach­dem er ei­ni­ge Zeit in ver­schie­de­nen Zucht­häu­sern un­ter­ge­bracht war, wurde Flade 1960 be­gna­digt und ging nach West­deutsch­land, wo er Po­li­tik­wis­sen­schaf­ten stu­dier­te

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Ordne Her­mann Flades Ver­ur­tei­lung in den Kon­text der Volks­kam­mer­wah­len vom 15. Ok­to­ber 1950 ein.
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Lese Q4 und nimm dir Ar­ti­kel 6 der DDR-​Verfassung zur Hand (ABL 1). Er­klä­re vor die­sem Hin­ter­grund, ob seine Ver­ur­tei­lung recht­mä­ßig war. Be­zie­he dabei auch Q2 und Q3 mit ein.
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Be­wer­te Her­mann Flades Han­deln und seine Ver­ur­tei­lung aus de­mo­kra­ti­scher Sicht.
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