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Absolutismus in Frankreich
- Als Geburtsstätte des Absolutismus gilt das Frankreich des 17. Jahrhunderts unter der Herrschaft von König Ludwig XIV. – dem Sonnenkönig. Ludwig XIV. wurde 1638 geboren und wurde nach dem Tod seines Vorgängers bereits im Alter von vier Jahren König. Zunächst leiteten seine Mutter und der oberste Minister Jules Mazarin den Staat. Doch 1761, nach dem Tod des Ministers, übernahm der nun 22-jährige Ludwig selbst die Regierungsgeschäfte und weigerte sich, das leere Amt Mazarins erneut zu besetzten – Ludwig allein würde Frankreich von nun an regieren.
- Im Laufe der nächsten Jahre gestaltete Ludwig XIV. das Staatswesen Frankreichs vollständig um, sodass schlussendlich er selbst alle Fäden in der Hand hielt. Mit dem Ausspruch "Der Staat bin ich!" brachte Ludwig XIV. die herrschenden Verhältnisse in Frankreich klar zum Ausdruck. Ludwig XIV. war der Kopf der Regierung und der Verwaltung, er war der oberste Richter, und zugleich war er niemandem außer Gott Rechenschaft schuldig – noch nicht einmal dem Gesetz. Damit war Ludwig der Alleinherrscher und nur sein Wille zählte. Als Zentrum des Absolutismus in Frankreich galt das königliche Schloss Versailles. Der prachtvolle und luxuriöse Bau war ein Symbol und eine Demonstration von Ludwigs XIV. uneingeschränkter Macht.
- Versailles und sein König war dabei nicht nur der Mittelpunkt des politischen, sondern auch des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Alles und jeder drehte sich ausschließlich um Ludwig XIV., so wie sich die Planeten des Sonnensystems stets um die Sonne drehten – deshalb erhielt er auch den Beinamen "Sonnenkönig".