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Fort­füh­rungs­stun­de zur Wir­kung von Etha­nol auf den Kör­per

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Ver­voll­stän­di­ge die Mind­map aus der letz­ten Stun­de und er­gän­ze Ge­fah­ren, die durch den Miss­brauch von Al­ko­hol im Stra­ßen­ver­kehr ent­ste­hen.
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Zu­satz­auf­ga­be Ex­pe­ri­ment: Ein­fluss von Al­ko­hol auf Ei­wei­ße
  • Ma­te­ri­al:
    Du be­nö­tigst ein Ei, Al­ko­hol (1/4 Schnaps­glas, mög­lichst farb­los z.B. Weiß­wein) und ein Glas­ge­fäß (z.B. Trink­glas)
  • Durch­füh­rung:
    1. Tren­ne das Ei­klar vom Ei­gelb
    2. Gib einen Teil des Ei­klars in das Glas­ge­fäß. Der Rest vom Ei­klar und das Ei­gelb kannst du an­der­wei­tig nut­zen.
    3. Füge an­schlie­ßend den Al­ko­hol hinzu, warte ei­ni­ge Mi­nu­ten und be­schrei­be deine Be­ob­ach­tun­gen in Stich­punk­ten.


Al­ko­hol hat die Ei­gen­schaft, das Ei­weiß zu de­na­tu­rie­ren. Das be­deu­tet ver­ein­facht, dass die Struk­tur des Ei­wei­ßes un­wi­der­ruf­lich ver­än­dert wird. Das Ei lässt sich also nicht mehr in sei­nen Ur­sprungs­zu­stand zu­rück­ver­set­zen. Al­ko­hol eig­net sich daher, um ei­weiß­hal­ti­ge Stof­fe nach­wei­sen zu kön­nen.
Wenn ein Ei ge­bra­ten wird, kann der­sel­be Ef­fekt be­ob­ach­tet wer­den. In die­sem Fall ist die Hitze für die De­na­tu­rie­rung des Ei­wei­ßes ver­ant­wort­lich.
Hin­wei­se

Er­klä­re dei­nen El­tern den Ar­beits­auf­trag, damit sie sich nicht wun­dern, dass du mit Al­ko­hol han­tierst. Ver­wen­de nur Al­ko­hol, der ver­füg­bar ist - keine neue Fla­sche auf­ma­chen! Al­ter­na­tiv kannst du auch Essig ver­wen­den.

Falls nach ei­ni­gen Mi­nu­ten noch kein Ef­fekt zu er­ken­nen ist, kannst du vor­sich­tig um­rüh­ren, damit sich der Al­ko­hol bes­ser ver­teilt, oder ein wenig mehr Al­ko­hol ver­wen­den.

QR-​Code zur Er­klä­rung

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Das mensch­li­che Ge­hirn be­steht haupt­säch­lich aus Ei­weiß und Fett, die Mus­keln haupt­säch­lich aus Ei­weiß.
Be­ur­tei­le, den Ein­fluss von Al­ko­hol auf unser Ge­hirn, den Auf­bau von Mus­keln und, dass ge­ra­de Kin­der und Ju­gend­li­che ge­fähr­det sind.
Wie geht es jetzt wei­ter?

In den fol­gen­den Stun­den wer­den wir uns wei­ter mit den Ei­gen­schaf­ten von

Al­ko­ho­len aus­ein­an­der­set­zen. Damit wir das al­ler­dings ma­chen kön­nen, müs­sen wir zu­nächst einen Ex­kurs zu Bin­dungs­ar­ten ma­chen, weil viele der Ei­gen­schaf­ten von

Al­ko­ho­len auf ihrer Struk­tur ba­sie­ren und damit auf der Art, wie sie Bin­dun­gen

ein­ge­hen.

Auf den fol­gen­den Sei­ten be­fin­den sich eine Wie­der­ho­lung zum Atom­bau, zur Ok­tett­re­gel und zur Lewis-​Schreibweise. Die Auf­ga­ben sind zur Selbst­kon­trol­le.

Fer­ti­ge einen Screen­shot oder ein Foto von dei­nen Lö­sun­gen an, bevor du sie mit der Mus­ter­lö­sung ver­gleichst und füge es dei­ner E-​Mail an mich hinzu. No­tie­re auch gerne Fra­gen und Un­klar­hei­ten.

Wie­der­ho­lung Atom­bau (1)

Im Pe­ri­oden­sys­tem ste­hen Ele­men­te mit glei­cher An­zahl an Au­ßen­elek­tro­nen (Va­lenz­elek­tro­nen) und damit ähn­li­chem Re­ak­ti­ons­ver­hal­ten un­ter­ein­an­der z.B. Al­ka­li­me­tal­le, Erd­al­ka­li­me­tal­le, Ha­lo­ge­ne oder Edel­ga­se. Die Haupt­grup­pen­num­mer gibt an, wie viele Va­lenz­elek­tro­nen die Ele­men­te der Grup­pe be­sit­zen. Na­tri­um steht bei­spiels­wei­se in der I. Haupt­grup­pe und be­sitzt daher ein Va­lenz­elek­tron.

Die Atom­hül­le ist in Scha­len ein­ge­teilt und alle Ele­men­te, die die­sel­be An­zahl an Scha­len auf­wei­sen, bil­den eine Pe­ri­ode - d.h. sie ste­hen in der­sel­ben Zeile im Pe­ri­oden­sys­tem.

In der ers­ten Pe­ri­ode kön­nen sich ma­xi­mal zwei Elek­tro­nen be­fin­den, wes­halb die Pe­ri­ode auch nur zwei Ele­men­te be­sitzt (H und He). Ab der zwei­ten Pe­ri­ode kön­nen die Scha­len der Haupt­grup­pen­ele­men­te von ma­xi­mal acht Elek­tro­nen be­setzt wer­den - in der zwei­ten Pe­ri­ode ste­hen folg­lich acht Ele­men­te (von Li bis Ne).

Ist eine Scha­le voll be­setzt, be­ginnt die Be­set­zung der nächs­ten Scha­le. Für das Re­ak­ti­ons­ver­hal­ten sind haupt­säch­lich die Au­ßen­elek­tro­nen (Va­lenz­elek­tro­nen) ent­schei­dend.

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Be­schrei­be in ei­ge­nen Wor­ten die Ge­mein­sam­kei­ten, die Atome
a) der­sel­ben Haupt­grup­pe und
b) der­sel­ben Pe­ri­ode auf­wei­sen.
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Zeich­ne das Scha­len­mo­dell eines Lithium-​, Fluor-​ und Magnesium-​Atoms.

Scha­len der ers­ten drei Pe­ri­oden

Die Ok­tett­re­gel

In der Lewis-​Schreibweise (Elek­tro­nen­schreib­wei­se) wer­den die Haupt­grup­pen­ele­men­te nicht mehr mit ihren gan­zen Scha­len, son­dern nur noch mit ihren Au­ßen­elek­tro­nen ge­schrie­ben. Der Atom­rumpf, also der Atom­kern und die in­ne­ren Scha­len, wer­den durch das Ele­ment­sym­bol ab­ge­kürzt. Die Au­ßen­elek­tro­nen wer­den mit Punk­ten um das Ele­ment­sym­bol herum ge­schrie­ben. Ab fünf Au­ßen­elek­tro­nen wer­den die Nicht-​bindenden Au­ßen­elek­tro­nen zu Elek­tro­nen­paa­ren zu­sam­men­ge­fasst, indem sie mit einem Strich ver­bun­den wer­den (siehe Video zur Lewis-​Schreibweise).

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Schau dir das Video zur Ok­tett­re­gel an und über­prü­fe, ob du das Thema ver­stan­den hast, indem du fol­gen­de Auf­ga­ben löst (auf­stei­gen­de Schwie­rig­keit):

a) Gib die Ok­tett­re­gel an und be­grün­de, dass Ele­men­te die Edel­gas­kon­fi­gu­ra­ti­on
an­stre­ben.
b) Zeich­ne er­neut ein Lithium-​, Fluor-​ und Magnesium-​Atom, aber dies­mal in Elek­tro­nen­schreib­wei­se.
c) Schrei­be die Lewis-​Formel von den Mo­le­kü­len Was­ser­stoff (H2), Sau­er­stoff (O2), Stick­stoff (N2), Flu­or­was­ser­stoff (HF), Salz­säu­re (HCl), Me­than, Was­ser und Me­tha­nol. Wie viele freie Elek­tro­nen­paa­re und wie viele Elek­tro­nen­paar­bin­dun­gen be­sit­zen die Mo­le­kü­le je­weils?
Oktettregel und Edelgase I musstewissen Chemie
YouTube-Video
1) Die Ele­men­te der VIII. Haupt­grup­pe wer­den als Edel­ga­se be­zeich­net, weil sie die Ok­tett­re­gel er­fül­len, ohne eine Bin­dung ein­ge­hen zu müs­sen. Sie sind be­reits edel, was be­deu­tet, dass ihre äu­ße­re Scha­le be­reits voll­stän­dig ge­füllt ist und sie daher frei­wil­lig weder Elek­tro­nen auf­neh­men, noch ab­ge­ben wür­den. Alle Ele­men­te der VIII. Haupt­grup­pe sind Edel­ga­se. He­li­um zählt eben­falls zu den Edel­ga­sen, ob­wohl es nur zwei Au­ßen­elek­tro­nen hat. Das liegt daran, dass die kleins­te Elek­tro­nen­scha­le (die K-​Schale) ma­xi­mal zwei Elek­tro­nen fas­sen kann. Was­ser­stoff be­nö­tigt aus die­sem Grund auch nur ein Elek­tron, um die Ok­tett­re­gel zu er­fül­len.

3) Schaue zur Über­prü­fung das Video zu den Struk­tur­for­meln an oder re­cher­chie­re die Struk­tur­for­mel im In­ter­net. Lö­sun­gen für die An­zahl an Elek­tro­nen­paar­bin­dun­gen und frei­en Elek­tro­nen­paa­ren:

Das Wasserstoff-​Molekül be­steht aus zwei Wasserstoff-​Atomen, die über eine Elek­tro­nen­paar­bin­dung ver­bun­den sind. Was­ser­stoff be­sitzt nur je­weils die­ses eine Va­lenz­elek­tron, da es in der ers­ten Haupt­grup­pe steht.

Das Sauerstoff-​Molekül be­steht aus zwei Sauerstoff-​Atomen, die über eine Dop­pel­bin­dung mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Jedes Sauerstoff-​Atom be­nö­tigt zwei Elek­tro­nen, um die Edel­gas­kon­fi­gu­ra­ti­on zu er­rei­chen. Dies ist nur mög­lich, wenn es zwei Elek­tro­nen­paar­bin­dun­gen ein­geht. Jedes Sauerstoff-​Atom ver­fügt zudem über zwei freie Elek­tro­nen­paa­re.

Das Stickstoff-​Molekül be­steht aus zwei Stickstoff-​Atomen. Stick­stoff steht in der drit­ten Haupt­grup­pe, wes­halb es fünf Va­lenz­elek­tro­nen be­sitzt und drei Elek­tro­nen be­nö­tigt, um die Edel­gas­kon­fi­gu­ra­ti­on zu er­rei­chen. Diese drei Elek­tro­nen kann es durch drei Elek­tro­nen­bin­dun­gen er­hal­ten - die Stickstoff-​Atome sind daher mit einer Drei­fach­bin­dung mit­ein­an­der ver­bun­den. Jedes Stickstoff-​Atom ver­fügt zudem über ein frei­es Elek­tro­nen­paar.

Flu­or­was­ser­stoff hat eine ein­fa­che Elek­tro­nen­paar­bin­dung zwi­schen Was­ser­stoff, wel­ches nur ein Va­lenz­elek­tron be­sitzt, und Fluor, wel­ches sie­ben Va­lenz­elek­tro­nen be­sitzt und nur noch eines be­nö­tigt. Eines der Elek­tro­nen des Flu­ors ist daher bin­dend und sechs sind nicht-​bindend bzw. frei und kön­nen zu drei frei­en Elek­tro­nen­paa­ren zu­sam­men­ge­fasst wer­den.

Chlor­was­ser­stoff, oder auch Salz­säu­re, be­steht aus einem Chlor-​Atom und einem Wasserstoff-​Atom. Die Struk­tur ist wie bei Flu­or­was­ser­stoff, nur dass das Ele­ment­sym­bol F durch Cl er­setzt wird. Merke: In der Lewis-​Schreibweise wer­den die Atom­rümp­fe durch die Ele­ment­sym­bo­le ab­ge­kürzt, wo­durch die An­zahl der Au­ßen­elek­tro­nen und damit die Art, wie Stof­fe re­agie­ren, bei Ele­men­ten der­sel­ben Haupt­grup­pe iden­tisch sind.

Koh­len­stoff hat vier Au­ßen­elek­tro­nen, weil es in der vier­ten Haupt­grup­pe steht. Die Ele­men­te der vier­ten Haupt­grup­pe gehen gerne vier Elek­tro­nen­paar­bin­dun­gen ein, weil sie da­durch Edel­gas­kon­fi­gu­ra­ti­on er­rei­chen. Vier Was­ser­stoff­ato­me gehen mit den vier Va­lenz­elek­tro­nen des Koh­len­stof­fes je­weils eine Bin­dung ein. Me­than hat daher vier bin­den­de Elek­tro­nen­paa­re und kein frei­es.

Was­ser hat zwei Elek­tro­nen­paar­bin­dun­gen, näm­lich zwi­schen Sau­er­stoff und den bei­den Was­ser­stoff­teil­chen und zwei freie Elek­tro­nen­paa­re am Sau­er­stoff, die über die­sem ein­ge­zeich­net wer­den. Beide Freie Elek­tro­nen­paa­re brau­chen mehr Platz als ein­fa­che Elek­tro­nen­paar­bin­dun­gen, wes­halb das Wasser-​Molekül eine ge­win­kel­te Struk­tur hat.

Beim Me­tha­nol gehen wir wie­der vom Koh­len­stoff aus, wel­ches im Zen­trum liegt. Koh­len­stoff be­sitzt vier VE und geht mit drei­en von ihnen je­weils eine Elek­tro­nen­paar­bin­dung zu einem Wasserstoff-​Atom ein. Die vier­te Bin­dung geht Koh­len­stoff mit dem Sauerstoff-​Atom ein. Das Koh­len­stoff­atom hat damit seine Edel­gas­kon­fi­gu­ra­ti­on er­reicht. Das Sauerstoff-​Atom geht zu­sätz­lich zum Kohlenstoff-​Atom noch eine Elek­tro­nen­paar­bin­dung mit einem Was­ser­stoff­atom ein und er­reicht, zu­sam­men mit sei­nen bei­den frei­en Elek­tro­nen­paa­ren, die Edel­gas­kon­fi­gu­ra­ti­on.

Lö­sun­gen

Hin­weis

Falls du noch Pro­ble­me mit dem Auf­schrei­ben von Struk­tur­for­meln hast, oder nicht weißt, was mit Lewis-​Schreibweise ge­meint ist, kann dir die­ses Video hel­fen:

Strukturformeln einfach erklärt I musstewissen Chemie
YouTube-Video

(1) Irmer, E.; Gietz, P. u.a. (2017): Ele­men­te Che­mie 9/10, Nie­der­sach­sen. Ernst Klett Ver­lag, Stutt­gart, 1. Auf­la­ge, S.216f.;254f.

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