Migration | Flucht | |
Definition | ||
Unterschiede |
Anreize, in ein neues Land zu wandern
Druck in einem Land, der Menschen zur Auswanderung bewegt
Pull-Faktor | Push-Faktor |
Quellen:
Video 1: https://www.youtube.com/watch?v=HrhJVgP0QUk [Zugriff: 22.5.2020].
Video 2: https://www.youtube.com/watch?v=UL0zIh8eUdM[Zugriff: 22.5.2020].
http://www.demokratiezentrum.org/wissen/wissenslexikon/push-und-pull-faktoren.html [Zugriff: 22.5.2020].
Zuwanderung nach Wien im 19. Jahrhundert
Schon seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zog es Arbeiter aus dem Ausland aufgrund des Wirtschaftswachstums nach Wien. Der Großteil dieser Arbeitsmigranten stammte aus den ländlichen Regionen Böhmens und Mährens, aus dem heutigen Tschechien, Polen oder Niederösterreich. Doch auch viele Frauen zog es nach Wien, sie arbeiteten als Dienst- oder Kindermädchen, aber auch als Arbeiterinnen in den neu entstanden Fabriken.
Durch die Industrialisierung und Entwicklung von Maschinen verloren viele ihre Arbeit in der Landwirtschaft. Aufgrund von Existenzängsten zog es die Arbeiterschaft in die Städte, wo sie sich einen Arbeitsplatz als Lohnarbeiter (bezahlte Arbeit) suchten. Auch hofften sie auf eine Verbesserung des Lebensstandards, auf einen sozialen Aufstieg.
Unterkunft fanden die Migranten in der Nähe der Fabriken in den heutigen Randbezirken und Vororten. Das Bürgertum war im Vergleich dazu in den inneren Bezirken und in den Nobelvierteln angesiedelt, so auch deren Dienstpersonal. Es fand also eine Segregation statt.
Wien hatte mit einer schlechten Wohnsituation zu kämpfen, die veralteten Mietshäuser waren durch die stark anwachsende Fabrikarbeiterschaft überfüllt. Oftmals teilten sich auch mehrere Familien eine Wohnung, so lebten 6-10 Personen in einer Einzimmerwohnung unter unvorstellbar schlechten Hygieneverhältnissen. Durch die starke Nachfrage nach kleinen Wohnungen stieg deren Preis ins Unermessliche. Die Miete verdreifachten sich zwischen 1850 und 1914. Bei Zahlungsunfähigkeit wurden die Bewohner gekündigt. So zwang man die unterste Bevölkerungsschicht immer weiter an den Stadtrand. Die Gesundheitsverhältnisse in den Wohngebieten als auch in den Fabriken waren katastrophal und wirkten sich auch auf die Lebenserwartung aus, bei Industriearbeitern lag diese bei 30 Jahren.
Wirtschaftswachstum:
Industrialisierung:
Segregation:
Soziale Unterstützung durch die Armenversorgung sowie politische Mitbestimmung war an das Heimatrecht gebunden, das nur 38% der Wiener Bevölkerung besaß. Verliehen wurde es nur selten und somit konnten die Arbeiter und Arbeiterinnen ihre Forderungen nur schwer vertreten. Um gemeinsam für bessere Lebensbedingungen einzutreten und dem sozialen Elend zu entfliehen, schlossen sich die Menschen zunehmend zu politischen Organisationen und gesellschaftlichen Vereinen, aber auch in Gewerkschaften zusammen.
Wien galt als Hochburg der Arbeiterbewegung, was auch heute noch erkennbar ist. Da die arbeitende Bevölkerung zahlenmäßig überlegen war, gingen sie für ihre Interessen auf die Straße und veranstalteten große Demonstrationen und Streiks. Sie protestierten gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen und zu niedrigen Löhne. So erkämpften sie sich 1848 den ersten Kollektivvertrag und konnten erreichen, dass die Arbeitswoche von 97 Stunden auf einen 10-Stundentag minimieren wurde.
Quellen:
Abb.1: https://ww1.habsburger.net/de/kapitel/schmelztiegel-grossstadt-i-wien-migration-zu-kaisers-zeiten [Zugriff: 22.5.2020].
Foto: https://www.meinbezirk.at/c-politik/bis-zu-2200-soldaten-sollen-oesterreichs-grenzen-schuetzen_a3975813#gallery=default&pid=23483724 [Zugriff: 22.5.2020].
Websiten:
https://namenskarten.lima-city.at/de/ (Österreich) [Zugriff: 22.5.2020].
https://forebears.io/de/surnames (weltweit) [Zugriff: 22.5.2020].
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