• Antisemitismus, Judenverfolgung und Holocaust
  • anonym
  • 27.09.2024
  • Ethik
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Er­läu­te­re den Be­griff An­ti­se­mi­tis­mus und seine For­men. Nutze dazu die an­ge­ge­be­nen QR-​Codes.
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Lies dir den Text zur Ju­den­ver­fol­gung und zum Ho­lo­caust durch. Er­klä­re den Be­griff ‚Ho­lo­caust‘ und skiz­zie­re die Ge­schich­te der Juden zwi­schen 1933-1945.

Der Be­griff Ho­lo­caust be­zeich­net die sys­te­ma­ti­sche Ver­fol­gung und Er­mor­dung von etwa sechs Mil­li­o­nen Juden durch das na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ti­sche Re­gime in Deutsch­land und Eu­ro­pa wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs. Der Ho­lo­caust, auch Shoa ge­nannt (ein he­bräi­sches Wort für „Ka­ta­stro­phe“ oder „Zer­stö­rung“), war ein staat­lich ge­plan­ter Völ­ker­mord, der von den Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ten unter der Füh­rung Adolf Hit­lers durch­ge­führt wurde. Neben Juden wur­den auch an­de­re Grup­pen wie Sinti und Roma, po­li­ti­sche Geg­ner, Men­schen mit Be­hin­de­run­gen, Ho­mo­se­xu­el­le und an­de­re Min­der­hei­ten ver­folgt.



Die Ver­fol­gung der Juden be­gann un­mit­tel­bar nach der Macht­er­grei­fung Hit­lers am 30. Ja­nu­ar 1933. Die Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ten ver­brei­te­ten eine Ideo­lo­gie, die Juden als Fein­de des deut­schen Vol­kes dar­stell­te. Be­reits im April 1933 wurde ein lan­des­wei­ter Boy­kott jü­di­scher Ge­schäf­te or­ga­ni­siert. Kurz dar­auf folg­ten die „Ge­set­ze zur Wie­der­her­stel­lung des Be­rufs­be­am­ten­tums“, die Juden aus dem Staats­dienst aus­schlos­sen.

Ein zen­tra­ler Punkt der Ju­den­ver­fol­gung war die Ver­ab­schie­dung der Nürn­ber­ger Ge­set­ze im Jahr 1935. Diese Ge­set­ze ent­zo­gen den Juden ihre bür­ger­li­chen Rech­te. Sie durf­ten zum Bei­spiel keine Ehen mehr mit „Ari­ern“ ein­ge­hen und ver­lo­ren ihre Staats­bür­ger­schaft. Juden wur­den immer wei­ter aus der Ge­sell­schaft aus­ge­schlos­sen.

Am 9. No­vem­ber 1938 kam es zur Reichs­po­grom­nacht, auch be­kannt als Kris­tall­nacht. In die­ser Nacht wur­den in ganz Deutsch­land und Ös­ter­reich hun­der­te Syn­ago­gen nie­der­ge­brannt, jü­di­sche Ge­schäf­te ge­plün­dert und etwa 30.000 Juden in Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger ver­schleppt. Dies war ein ers­ter Hö­he­punkt der Ge­walt gegen die jü­di­sche Be­völ­ke­rung und ein deut­li­ches Zei­chen dafür, dass die Ver­fol­gung immer bru­ta­ler wurde.



Mit dem Be­ginn des Zwei­ten Welt­kriegs 1939 ver­schärf­te sich die Ver­fol­gung der Juden wei­ter. Nach der Er­obe­rung Po­lens und an­de­rer Län­der durch die Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ten wur­den Juden in den be­setz­ten Ge­bie­ten in Ghet­tos ge­zwun­gen. Sie muss­ten unter schlimms­ten Be­din­gun­gen auf engs­tem Raum leben und wur­den oft zur Zwangs­ar­beit her­an­ge­zo­gen.

Im Jahr 1941 be­gan­nen die Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ten mit der Um­set­zung der so­ge­nann­ten „End­lö­sung der Ju­den­fra­ge“. Dies war der Plan zur sys­te­ma­ti­schen Ver­nich­tung der jü­di­schen Be­völ­ke­rung. In den be­setz­ten Ge­bie­ten Ost­eu­ro­pas wur­den Juden in Kon­zen­tra­ti­ons- und Ver­nich­tungs­la­ger wie Ausch­witz, Treb­linka und So­bi­bor de­por­tiert, wo sie in Gas­kam­mern er­mor­det wur­den. Mil­li­o­nen Juden wur­den Opfer die­ses Völ­ker­mords. Al­lein in Ausch­witz, dem größ­ten Ver­nich­tungs­la­ger, star­ben etwa 1,1 Mil­li­o­nen Men­schen, die meis­ten von ihnen Juden.

Die sys­te­ma­ti­sche Tö­tung der Juden dau­er­te bis zur Be­frei­ung der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger durch die Al­li­ier­ten im Jahr 1945 an. Erst mit dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs im Mai 1945 wurde der Ho­lo­caust ge­stoppt.

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