Mehmet ist 24 Jahre alt und im zweiten Jahr seiner Ausbildung zur Pflegefachkraft in einem Altenpflegeheim. Er ist der älteste Sohn in einer Familie mit Migrationshintergrund und der erste in seiner Familie, der sich für einen Beruf im Gesundheitswesen entschieden hat. Seine Eltern leben mit ihm im selben Haushalt und sind stolz auf seinen Bildungsweg, allerdings verstehen sie die Herausforderungen, die mit dem Beruf verbunden sind, nur begrenzt. Mehmet hat eine feste Freundin, die ebenfalls in der Pflegeausbildung tätig ist, und sie unterstützen sich gegenseitig in ihren beruflichen Zielen.
Mehmet arbeitet in einem Altenpflegeheim, das regelmäßig unterbesetzt ist und eine hohe Patientenzahl pro Pflegekraft betreut. Der Alltag ist anspruchsvoll und körperlich belastend, und der Zeitdruck ist hoch. Mehmet liebt den Kontakt zu den Bewohner und legt großen Wert auf die persönliche Pflege, aber oft bleibt wenig Zeit für Gespräche und individuelle Betreuung. Die älteren Kollegen schätzen seine Motivation, dennoch spürt Mehmet gelegentlich Vorurteile besonders von einigen Patient. Seine Familie schätzt seine Arbeit, weiß jedoch wenig über die Belastungen, die damit einhergehen. Sie fragen sich, ob dies die richtige Karriere für Mehmet ist. Dennoch unterstützen sie ihn und sehen den Stolz, den er für seine Tätigkeit empfindet.
In der Berufsschule fällt Mehmet auf, dass einige seiner Mitschüler Schwierigkeiten haben, die theoretischen Inhalte mit der Praxis zu verbinden. Er selbst hat keine Schwierigkeiten damit. Seine Freundin, die ähnliche Erfahrungen in einem anderen Ausbildungsbetrieb macht, hilft ihm, Herausforderungen zu bewältigen. Sie teilen ähnliche Probleme und unterstützen sich emotional in stressigen Situationen.
Gleichzeitig spürt Mehmet auch, dass der gesellschaftliche Druck auf Pflegekräfte in letzter Zeit wächst. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Pflegeberufe sind, und in den Medien wird immer wieder betont, wie belastend die Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen sind. Mehmet macht sich Gedanken, ob er auf lange Sicht in diesem Bereich arbeiten kann, oder ob er sich vielleicht weiterbilden sollte, um in eine weniger belastende Position zu wechseln.
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Mikrosystem – Direkte Interaktionen und Beziehungen
-Arbeitsplatz (Altenheim):
interagiert täglich mit Pflegekräften, Bewohner und älteren Kollegen = prägt seine Erfahrungen.
- Kolleg: innen: hat eine unterstützende Beziehung zu einigen Kolleg, die seine Motivation schätzen. Die Vorurteile, die er gelegentlich spürt, belasten ihn.
- Familie und Partnerin: Familie ist stolz aber hat Vorbehalte. Seine Freundin, die ebenfalls im Gesundheitswesen arbeitet, ist eine wichtige Stütze und gibt ihm Verständnis und emotionale Unterstützung.
Mesosystem – Verbindungen zwischen verschiedenen Mikrosystemen
- Zusammenspiel von Familie und Beruf: mangelndes Verständnis für die Herausforderungen des Berufs können Konflikte verursachen.
-Berufsschule und Altenpflegeheim: Kaum Austausch zwischen den Lehrkräften der Berufsschule und seinem Ausbildungsbetrieb
- Partnerin: Ist eine wichtige Unterstützung und stärkt seine Widerstandsfähigkeit
Exosystem – Indirekte Einflüsse, die nicht direkt von Mehmet beeinflusst werden
-Arbeitsbedingungen im Gesundheitssystem: hohe Arbeitsbelastungen und Zeitdruck. Einflüsse werden vom Gesundheitssystem und der Politik bestimmt und wirken auf ihn, ohne dass er darauf direkt Einfluss hat.
- Soziale und gesellschaftliche Erwartungen: Pflegeberuf wird in der Gesellschaft zunehmend anerkannt, insbesondere nach der Pandemie, was ihm ein Gefühl von Sinnhaftigkeit in seiner Tätigkeit.
Makrosystem – Gesellschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen
-Gesellschaftliches Ansehen des Pflegeberufs: Steigende Wertschätzung der Pflegeberufe hat positiven Einfluss auf Mehmets Motivation, und er fühlt sich in seinem Beruf anerkannt und wertgeschätzt. Die gesellschaftliche Rolle der Pflegekräfte vermittelt ihm das Gefühl, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben.
Chronosystem – Zeitliche Veränderungen und langfristige Einflüsse
Langfristige Entwicklungen im Pflegeberuf: Durch den Fachkräftemangel und die gestiegene Belastung im Gesundheitswesen erfährt Mehmet in seiner Ausbildung eine erhebliche Belastung. Diese Entwicklungen beeinflussen seine Karriereentscheidung langfristig, und er überlegt, sich in der Zukunft weiterzubilden, um vielleicht eine Position mit weniger körperlicher Belastung anzustreben.
Persönliche Entwicklung über die Zeit: Mehr Belastbarkeit und Eigenverantwortung. Durch die Herausforderungen im Alltag wird er widerstandsfähiger und lernt, mit schwierigen Situationen besser umzugehen.
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Persönliches Gespräch, um sich vorzustellen und um Interessen zu erfassen.
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z.B während der Mahlzeiten und in der Gemeinschaftsräume.
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Aufbau von soziale Interaktionen und emotionale Unterstützung.
Mehr Beschäftigungsmöglichkeiten, um Isolation zu verringern.
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„Erinnerungsrunde“ bei der Bewohner Geschichten über ihre Reisen und Erlebnisse teilen können
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Einladung von anderen Bewohnern
Einstieg über Bilderkarten, die sie an etwas erinnert
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Nach gewisser Zeit überprüfen, ob Maßnahme greift. Nachfragen.
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Dokumentieren der Rückmeldungen und die Fortschritte in der Pflegedokumentation. z.B. aktiver an Gesprächen teilnimmt
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Wöchentlich anbieten und Weiterentwicklung der Angebote.
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Regelmäßig Teambesprechungen, um weitere Ideen zur Förderung der sozialen Interaktion und Unterstützung der Bewohner auszutauschen.