Der Minnesang (circa 1100-1300 n. Chr.)

Der Minnesänger zog von Burg zu Burg und sang seine Lieder. Dazu verwendete er meist Instrumente wie die Fiedel oder Laute als Begleitung. Die Lieder handelten von der Liebe zu einer adeligen Dame, von Schönheit und Minneglück.
Die Zeit von 1150 bis 1170 nennt man donauländischer Minnesang, da die meisten Minnesänger zu dieser Zeit im heutigen Bayern und Österreich gelebt und gesungen haben.
Darauf folgt die hohe Minne (1170-1190), der Mann in den Liedern wirbt um eine verheiratete, adelige Frau ("frouwe"), die er aber nie bekommen kann.
Die Texte der Lieder sind in Handschriften überliefert, die wichtigste ist die Heidelberger Liederhandschrift (ca. 1330). Die Melodien wurden leider nicht aufgeschrieben, wir kennen sie also heute leider nicht. Aber es wurden und Informationen der Komponisten aufgeschrieben.
mittelhochdeutsches Wort für "Liebe"
Berühmte Komponisten und Sänger

Walther von der Vogelweide
Er zählt zu den bedeutendsten Minnesänger und wurde um 1170 wahrscheinlich im heutigen Niederösterreich geboren.
Der von Kürenberg
Den Vornamen wissen wir nicht. Es handelte sich aber um einen adeligen Mann, der wahrscheinlich aus dem heutigen Salzburg stammte und im 12. Jahrhundert lebte.
https://www.tutory.de/entdecken/dokument/arbeitsblatt-7-musik-im-mittelalter-2
Die Minnelieder sind auf Mittelhochdeutsch verfasst, eine frühere Form des Deutschen. Rechtschreibung gab es damals nicht und wurde nicht in allen Regionen gleich geschrieben oder gesprochen. Vieles kann man aber auch heute verstehen oder sich zusammenreimen.
Beispiel: Ich zoch mir einen Valken
Ich zoch mir einen Valken
Der Falke wurde im Mittelalter zur Jagd verwendet. Die Falkerei war beim Adel sehr beliebt und galt als Statussymbol.
- Versucht herauszufinden, was im Text berichtet wird. Der Text ist auf mittelhochdeutsch geschrieben.
- Nutzt dazu das abgedruckte Wörterbuch.
Ich zoch mir einen valken
mere danne ein jar.
do ich in gezamete
als ich in wolte han
und ich im sin gevidere
mit golde wol bewant,
er huop sich uf vil hohe
und floug in anderiu lant.

mere donne - länger als
gezahmete - gezähmt
sin gevidere - sein Gefieder (Federn)
wol bewant - schön umwickelt
vil hohe - hoch hinaus
anderiu lant - andere Länder
https://www.tutory.de/entdecken/dokument/arbeitsblatt-7-musik-im-mittelalter-2


