• Balladenvorstellung
  • anonym
  • 19.11.2023
  • Deutsch
  • 7
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An­net­te von Droste-​Hülshoff: Der Knabe im Moor

Er­stel­le ein Pla­kat zur Bal­la­de "Der Knabe im Moor" von An­net­te von Droste-​Hülshoff. Gehe dabei auf fol­gen­de Punk­te ein:



  1. All­ge­mein: Wann er­schien die Bal­la­de? Wo er­schien sie (Stadt/Buch/Zei­tung etc.)? Von wem wurde sie ver­fasst (kurze Au­toren­vor­stel­lung: Name, Ge­burt/Tod, Kind­heit, Be­ruf­li­cher Wer­de­gang, an­de­re Werke)? Evtl. wahre Ge­schich­te hin­ter der Bal­la­de?
  2. Auf­bau: Wie ist die Bal­la­de auf­ge­baut (Stro­phen, Verse, Reime)?
  3. In­halt: Worum geht es in der Bal­la­de? Wel­che Bot­schaft möch­te sie ver­mit­teln?



Am Ende stellt ihr eure Ar­beits­er­geb­nis­se in einer Grup­pen­prä­sen­ta­ti­on vor!

O schau­rig ist's übers Moor zu gehn,  

Wenn es wim­melt vom Hei­de­rau­che,  

Sich wie Phan­to­me die Düns­te drehn  

Und die Ranke hä­kelt am Strau­che,  

Unter jedem Trit­te ein Quell­chen springt,  

Wenn aus der Spal­te es zischt und singt! –  

O schau­rig ist's übers Moor zu gehn,  

Wenn das Röh­richt knis­tert im Hau­che!  



Fest hält die Fibel das zit­tern­de Kind  

Und rennt als ob man es jage;  

Hohl über die Flä­che sau­set der Wind –  

Was ra­schelt drü­ben am Hage?  

Das ist der ge­spens­ti­ge Grä­ber­knecht,  

Der dem Meis­ter die bes­ten Torfe ver­zecht;  

Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind!

Hin­du­cket das Knäb­lein zage.  



Vom Ufer star­ret Ge­stumpf her­vor,  

Un­heim­lich ni­cket die Föhre,  

Der Knabe rennt, ge­spannt das Ohr,  

Durch Rie­sen­hal­me wie Spee­re;  

Und wie es rie­selt und knit­tert darin!  

Das ist die un­se­li­ge Spin­ne­rin,  

Das ist die ge­bann­te Spinn­le­nor',  

Die den Has­pel dreht im Ge­röh­re!



Voran, voran, nur immer im Lauf,  

Voran als woll' es ihn holen!

Vor sei­nem Fuße bro­delt es auf,  

Es pfeift ihm unter den Soh­len  

Wie eine ge­spens­ti­ge Me­lo­dei;  

Das ist der Gei­ge­mann un­ge­treu,  

Das ist der die­bi­sche Fied­ler Knauf,  

Der den Hoch­zeit­hel­ler ge­stoh­len!  

O schau­rig ist's übers Moor zu gehn,  

Wenn es wim­melt vom Hei­de­rau­che,  

Sich wie Phan­to­me die Düns­te drehn  

Und die Ranke hä­kelt am Strau­che,  

Unter jedem Trit­te ein Quell­chen springt,  

Wenn aus der Spal­te es zischt und singt! –  

O schau­rig ist's übers Moor zu gehn,  

Wenn das Röh­richt knis­tert im Hau­che!  



Fest hält die Fibel das zit­tern­de Kind  

Und rennt als ob man es jage;  

Hohl über die Flä­che sau­set der Wind –  

Was ra­schelt drü­ben am Hage?  

Das ist der ge­spens­ti­ge Grä­ber­knecht,  

Der dem Meis­ter die bes­ten Torfe ver­zecht;  

Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind!

Hin­du­cket das Knäb­lein zage.  



Vom Ufer star­ret Ge­stumpf her­vor,  

Un­heim­lich ni­cket die Föhre,  

Der Knabe rennt, ge­spannt das Ohr,  

Durch Rie­sen­hal­me wie Spee­re;  

Und wie es rie­selt und knit­tert darin!  

Das ist die un­se­li­ge Spin­ne­rin,  

Das ist die ge­bann­te Spinn­le­nor',  

Die den Has­pel dreht im Ge­röh­re!



Voran, voran, nur immer im Lauf,  

Voran als woll' es ihn holen!

Vor sei­nem Fuße bro­delt es auf,  

Es pfeift ihm unter den Soh­len  

Wie eine ge­spens­ti­ge Me­lo­dei;  

Das ist der Gei­ge­mann un­ge­treu,  

Das ist der die­bi­sche Fied­ler Knauf,  

Der den Hoch­zeit­hel­ler ge­stoh­len!  





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Da birst das Moor, ein Seuf­zer geht  

Her­vor aus der klaf­fen­den Höhle;  

Weh, weh, da ruft die ver­damm­te Mar­gret:

„Ho, ho, meine arme Seele!"

Der Knabe springt wie ein wun­des Reh;  

Wär' nicht Schutz­en­gel in sei­ner Näh',  

Seine blei­chen­den Knö­chel­chen fände spät Ein Grä­ber im Moor­ge­schwe­le.



Da mäh­lich grün­det der Boden sich,  

Und drü­ben, neben der Weide,  

Die Lampe flim­mert so hei­mat­lich,

Der Knabe steht an der Schei­de.  

Tief atmet er auf, um Moor zu­rück  

Noch immer wirft er den scheu­en Blick:  

Ja, im Ge­röh­re war's fürch­ter­lich,  

O schau­rig war's in der Heide!

Da birst das Moor, ein Seuf­zer geht  

Her­vor aus der klaf­fen­den Höhle;  

Weh, weh, da ruft die ver­damm­te Mar­gret:

„Ho, ho, meine arme Seele!"

Der Knabe springt wie ein wun­des Reh;  

Wär' nicht Schutz­en­gel in sei­ner Näh',  

Seine blei­chen­den Knö­chel­chen fände spät Ein Grä­ber im Moor­ge­schwe­le.



Da mäh­lich grün­det der Boden sich,  

Und drü­ben, neben der Weide,  

Die Lampe flim­mert so hei­mat­lich,

Der Knabe steht an der Schei­de.  

Tief atmet er auf, um Moor zu­rück  

Noch immer wirft er den scheu­en Blick:  

Ja, im Ge­röh­re war's fürch­ter­lich,  

O schau­rig war's in der Heide!



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The­o­dor Fon­ta­ne: Die Brück' am Tay

Er­stel­le ein Pla­kat zur Bal­la­de "Die Brück' am Tay" von The­o­dor Fon­ta­ne. Gehe dabei auf fol­gen­de Punk­te ein:

  1. All­ge­mein: Wann er­schien die Bal­la­de? Wo er­schien sie (Stadt/Buch/Zei­tung etc.)? Von wem wurde sie ver­fasst (kurze Au­toren­vor­stel­lung: Name, Ge­burt/Tod, Kind­heit, Be­ruf­li­cher Wer­de­gang, an­de­re Werke)? Evtl. wahre Ge­schich­te hin­ter der Bal­la­de?
  2. Auf­bau: Wie ist die Bal­la­de auf­ge­baut (Stro­phen, Verse, Reime)?
  3. In­halt: Worum geht es in der Bal­la­de? Wel­che Bot­schaft möch­te sie ver­mit­teln?

Am Ende stellt ihr eure Ar­beits­er­geb­nis­se in einer Grup­pen­prä­sen­ta­ti­on vor!

„Wann tref­fen wir drei wie­der zu­samm'?"  

„Um die sie­ben­te Stund', am Brü­cken­damm."

„Am Mit­tel­pfei­ler."  

„Ich lösch die Flamm'."

„Ich mit."  

„Ich komme vom Nor­den her."  

„Und ich vom Süden."

„Und ich vom Meer."  



„Hei, das gibt ein Rin­gel­reihn,  

und die Brü­cke muß in den Grund hin­ein."  

„Und der Zug, der in die Brü­cke tritt  

um die sie­ben­te Stund'?"  

„Ei, der muß mit."

„Muß mit."  

„Tand, Tand  

ist das Ge­bild von Men­schen­hand."  



Auf der Nor­der­sei­te, das Brü­cken­haus -  

alle Fens­ter sehen nach Süden aus,  

und die Brück­ners­leut', ohne Rast und Ruh  

und in Ban­gen sehen nach Süden zu,  

sehen und war­ten, ob nicht ein Licht  

übers Was­ser hin „ich komme" spricht,  

„ich komme, trotz Nacht und Stur­m­es­flug,  

ich, der Edin­bur­ger Zug."  



Und der Brück­ner jetzt: „Ich seh einen Schein  

am an­dern Ufer. Das muß er sein.  

Nun, Mut­ter, weg mit dem ban­gen Traum,  

unser Johnie kommt und will sei­nen Baum,  

und was noch am Baume von Lich­tern ist,  

zünd alles an wie zum hei­li­gen Christ,

der will heuer zwei­mal mit uns sein, -  

und in elf Mi­nu­ten ist er her­ein."  

„Wann tref­fen wir drei wie­der zu­samm'?"  

„Um die sie­ben­te Stund', am Brü­cken­damm."

„Am Mit­tel­pfei­ler."  

„Ich lösch die Flamm'."

„Ich mit."  

„Ich komme vom Nor­den her."  

„Und ich vom Süden."

„Und ich vom Meer."  



„Hei, das gibt ein Rin­gel­reihn,  

und die Brü­cke muß in den Grund hin­ein."  

„Und der Zug, der in die Brü­cke tritt  

um die sie­ben­te Stund'?"  

„Ei, der muß mit."

„Muß mit."  

„Tand, Tand  

ist das Ge­bild von Men­schen­hand."  



Auf der Nor­der­sei­te, das Brü­cken­haus -  

alle Fens­ter sehen nach Süden aus,  

und die Brück­ners­leut', ohne Rast und Ruh  

und in Ban­gen sehen nach Süden zu,  

sehen und war­ten, ob nicht ein Licht  

übers Was­ser hin „ich komme" spricht,  

„ich komme, trotz Nacht und Stur­m­es­flug,  

ich, der Edin­bur­ger Zug."  



Und der Brück­ner jetzt: „Ich seh einen Schein  

am an­dern Ufer. Das muß er sein.  

Nun, Mut­ter, weg mit dem ban­gen Traum,  

unser Johnie kommt und will sei­nen Baum,  

und was noch am Baume von Lich­tern ist,  

zünd alles an wie zum hei­li­gen Christ,

der will heuer zwei­mal mit uns sein, -  

und in elf Mi­nu­ten ist er her­ein."  





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Und es war der Zug. Am Süd­er­turm  

keucht er vor­bei jetzt gegen den Sturm,  

und Johnie spricht: „Die Brü­cke noch!  

Aber was tut es, wir zwin­gen es doch.

Ein fes­ter Kes­sel, ein dop­pel­ter Dampf,  

die blei­ben Sie­ger in sol­chem Kampf,  

und wie's auch rast und ringt und rennt,  

wir krie­gen es unter: das Ele­ment.  



Und unser Stolz ist unsre Brück';  

ich lache, denk ich an frü­her zu­rück,  

an all den Jam­mer und all die Not  

mit dem elend alten Schif­fer­boot;  

wie man­che liebe Christ­fest­nacht  

hab ich im Fähr­haus zu­ge­bracht  

und sah uns­rer Fens­ter lich­ten Schein  

und zähl­te und konn­te nicht drü­ben sein."  



Auf der Nor­der­sei­te, das Brü­cken­haus -

alle Fens­ter sehen nach Süden aus,

und die Brück­ners­leut' ohne Rast und Ruh und in Ban­gen sehen nach Süden zu;

denn wü­ten­der wurde der Winde Spiel,  

und jetzt, als ob Feuer vom Him­mel fiel, er­glüht es in nie­der­schie­ßen­der Pracht überm Was­ser unten...

Und wie­der ist Nacht.



„Wann tref­fen wir drei wie­der zu­samm'?" „Um Mit­ter­nacht, am Ber­ge­skamm."  

„Auf dem hohen Moor, am Er­len­stamm."

„Ich komme."  

„Ich mit."  

„Ich nenn euch die Zahl."

„Und ich die Namen."

„Und ich die Qual."

„Hei!  Wie Split­ter brach das Ge­bälk ent­zwei." „Tand, Tand  ist das Ge­bil­de von Men­schen­hand."

Und es war der Zug. Am Süd­er­turm  

keucht er vor­bei jetzt gegen den Sturm,  

und Johnie spricht: „Die Brü­cke noch!  

Aber was tut es, wir zwin­gen es doch.

Ein fes­ter Kes­sel, ein dop­pel­ter Dampf,  

die blei­ben Sie­ger in sol­chem Kampf,  

und wie's auch rast und ringt und rennt,  

wir krie­gen es unter: das Ele­ment.  



Und unser Stolz ist unsre Brück';  

ich lache, denk ich an frü­her zu­rück,  

an all den Jam­mer und all die Not  

mit dem elend alten Schif­fer­boot;  

wie man­che liebe Christ­fest­nacht  

hab ich im Fähr­haus zu­ge­bracht  

und sah uns­rer Fens­ter lich­ten Schein  

und zähl­te und konn­te nicht drü­ben sein."  



Auf der Nor­der­sei­te, das Brü­cken­haus -

alle Fens­ter sehen nach Süden aus,

und die Brück­ners­leut' ohne Rast und Ruh und in Ban­gen sehen nach Süden zu;

denn wü­ten­der wurde der Winde Spiel,  

und jetzt, als ob Feuer vom Him­mel fiel, er­glüht es in nie­der­schie­ßen­der Pracht überm Was­ser unten...

Und wie­der ist Nacht.



„Wann tref­fen wir drei wie­der zu­samm'?" „Um Mit­ter­nacht, am Ber­ge­skamm."  

„Auf dem hohen Moor, am Er­len­stamm."

„Ich komme."  

„Ich mit."  

„Ich nenn euch die Zahl."

„Und ich die Namen."

„Und ich die Qual."

„Hei!  Wie Split­ter brach das Ge­bälk ent­zwei." „Tand, Tand  ist das Ge­bil­de von Men­schen­hand."



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Jo­hann Wolf­gang Goe­the: Der Fi­scher

Er­stel­le ein Pla­kat zur Bal­la­de "Der Fi­scher" von Jo­hann Wolf­gang Goe­the. Gehe dabei auf fol­gen­de Punk­te ein:



  1. All­ge­mein: Wann er­schien die Bal­la­de? Wo er­schien sie (Stadt/Buch/Zei­tung etc.)? Von wem wurde sie ver­fasst (kurze Au­toren­vor­stel­lung: Name, Ge­burt/Tod, Kind­heit, Be­ruf­li­cher Wer­de­gang, an­de­re Werke)? Evtl. wahre Ge­schich­te hin­ter der Bal­la­de?
  2. Auf­bau: Wie ist die Bal­la­de auf­ge­baut (Stro­phen, Verse, Reime)?
  3. In­halt: Worum geht es in der Bal­la­de? Wel­che Bot­schaft möch­te sie ver­mit­teln?



Am Ende stellt ihr eure Ar­beits­er­geb­nis­se in einer Grup­pen­prä­sen­ta­ti­on vor!

Das Was­ser rauscht’, das Was­ser schwoll,

Ein Fi­scher saß daran,

Sah nach dem Angel ru­he­voll,

Kühl bis ans Herz hinan.

Und wie er sitzt und wie er lauscht,

Teilt sich die Flut empor;

Aus dem be­weg­ten Was­ser rauscht

Ein feuch­tes Weib her­vor.



Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:

„Was lockst du meine Brut

Mit Men­schen­witz und Men­schen­list

Hin­auf in To­des­glut?

Ach, wüss­test du, wie’s Fisch­lein ist

So woh­lig auf dem Grund,

Du stiegst her­un­ter, wie du bist,

Und wür­dest erst ge­sund.



Labt sich die liebe Sonne nicht,

Der Mond sich nicht im Meer?

Kehrt wel­len­at­mend ihr Ge­sicht

Nicht dop­pelt schö­ner her?

Lockt dich der tiefe Him­mel nicht,

Das feucht ver­klär­te Blau?

Lockt dich dein eigen An­ge­sicht

Nicht her in ewgen Tau?“



Das Was­ser rauscht’, das Was­ser schwoll,

Netzt’ ihm den nack­ten Fuß;

Sein Herz wuchs ihm so sehn­suchts­voll,

Wie bei der Liebs­ten Gruß.

Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;

Da war’s um ihn ge­schehn:

Halb zog sie ihn, halb sank er hin,

Und ward nicht mehr ge­sehn.

Das Was­ser rauscht’, das Was­ser schwoll,

Ein Fi­scher saß daran,

Sah nach dem Angel ru­he­voll,

Kühl bis ans Herz hinan.

Und wie er sitzt und wie er lauscht,

Teilt sich die Flut empor;

Aus dem be­weg­ten Was­ser rauscht

Ein feuch­tes Weib her­vor.



Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:

„Was lockst du meine Brut

Mit Men­schen­witz und Men­schen­list

Hin­auf in To­des­glut?

Ach, wüss­test du, wie’s Fisch­lein ist

So woh­lig auf dem Grund,

Du stiegst her­un­ter, wie du bist,

Und wür­dest erst ge­sund.



Labt sich die liebe Sonne nicht,

Der Mond sich nicht im Meer?

Kehrt wel­len­at­mend ihr Ge­sicht

Nicht dop­pelt schö­ner her?

Lockt dich der tiefe Him­mel nicht,

Das feucht ver­klär­te Blau?

Lockt dich dein eigen An­ge­sicht

Nicht her in ewgen Tau?“



Das Was­ser rauscht’, das Was­ser schwoll,

Netzt’ ihm den nack­ten Fuß;

Sein Herz wuchs ihm so sehn­suchts­voll,

Wie bei der Liebs­ten Gruß.

Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;

Da war’s um ihn ge­schehn:

Halb zog sie ihn, halb sank er hin,

Und ward nicht mehr ge­sehn.





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Edu­ard Mö­ri­ke: Der Feu­er­rei­ter

Er­stel­le ein Pla­kat zur Bal­la­de "Der Feu­er­rei­ter" von Edu­ard Mö­ri­ke. Gehe dabei auf fol­gen­de Punk­te ein:



  1. All­ge­mein: Wann er­schien die Bal­la­de? Wo er­schien sie (Stadt/Buch/Zei­tung etc.)? Von wem wurde sie ver­fasst (kurze Au­toren­vor­stel­lung: Name, Ge­burt/Tod, Kind­heit, Be­ruf­li­cher Wer­de­gang, an­de­re Werke)? Evtl. wahre Ge­schich­te hin­ter der Bal­la­de?
  2. Auf­bau: Wie ist die Bal­la­de auf­ge­baut (Stro­phen, Verse, Reime)?
  3. In­halt: Worum geht es in der Bal­la­de? Wel­che Bot­schaft möch­te sie ver­mit­teln?



Am Ende stellt ihr eure Ar­beits­er­geb­nis­se in einer Grup­pen­prä­sen­ta­ti­on vor!

Sehet ihr am Fens­ter­lein

Dort die rothe Mütze wie­der?

Nicht ge­heu­er muß es sein,

Denn er geht schon auf und nie­der.

Und auf ein­mal welch Ge­wüh­le

Bei der Brü­cke, nach dem Feld!

Horch! Das Feu­er­glöck­lein gellt:

Hin­ter’m Berg,

Hin­ter’m Berg

Brennt es in der Mühle!



Schaut! da sprengt er wüthend schier

Durch das Thor, der Feu­er­rei­ter,

Auf dem rip­pen­dür­ren Thier,

Als auf einer Feu­er­lei­ter!

Quer­feld­ein! Durch Qualm und Schwü­le Rennt er schon, und ist am Ort!

Drü­ben schallt es fort und fort:

Hin­ter’m Berg,

Hin­ter’m Berg

Brennt es in der Mühle!



Der so oft den ro­then Hahn

Mei­len­weit von fern ge­ro­chen,

Mit des heil’gen Kreu­zes Spahn

Fre­vent­lich die Gluth be­spro­chen —

Weh! dir grinst vom Dach­ge­stüh­le

Dort der Feind im Höl­len­schein.

Gnade Gott der Seele dein!

Hin­ter’m Berg,

Hin­ter’m Berg

Ras’t er in der Mühle!



Sehet ihr am Fens­ter­lein

Dort die rothe Mütze wie­der?

Nicht ge­heu­er muß es sein,

Denn er geht schon auf und nie­der.

Und auf ein­mal welch Ge­wüh­le

Bei der Brü­cke, nach dem Feld!

Horch! Das Feu­er­glöck­lein gellt:

Hin­ter’m Berg,

Hin­ter’m Berg

Brennt es in der Mühle!



Schaut! da sprengt er wüthend schier

Durch das Thor, der Feu­er­rei­ter,

Auf dem rip­pen­dür­ren Thier,

Als auf einer Feu­er­lei­ter!

Quer­feld­ein! Durch Qualm und Schwü­le Rennt er schon, und ist am Ort!

Drü­ben schallt es fort und fort:

Hin­ter’m Berg,

Hin­ter’m Berg

Brennt es in der Mühle!



Der so oft den ro­then Hahn

Mei­len­weit von fern ge­ro­chen,

Mit des heil’gen Kreu­zes Spahn

Fre­vent­lich die Gluth be­spro­chen —

Weh! dir grinst vom Dach­ge­stüh­le

Dort der Feind im Höl­len­schein.

Gnade Gott der Seele dein!

Hin­ter’m Berg,

Hin­ter’m Berg

Ras’t er in der Mühle!







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Keine Stun­de hielt es an,

Bis die Mühle borst in Trüm­mer;

Doch den ke­cken Rei­ters­mann

Sah man von der Stun­de nim­mer.

Volk und Wagen im Ge­wüh­le

Keh­ren heim von all’ dem Graus;

Auch das Glöck­lein klin­get aus:

Hin­ter’m Berg,

Hin­ter’m Berg

Brennt’s! —



Nach der Zeit ein Mül­ler fand

Ein Ge­rip­pe sammt der Müt­zen

Auf­recht an der Kel­ler­wand

Auf der bei­nern’ Mähre sit­zen:

Feu­er­rei­ter, wie so kühle

Rei­test du in dei­nem Grab!

Husch! da fällt’s in Asche ab.

Ruhe wohl,

Ruhe wohl

Drun­ten in der Mühle!

Keine Stun­de hielt es an,

Bis die Mühle borst in Trüm­mer;

Doch den ke­cken Rei­ters­mann

Sah man von der Stun­de nim­mer.

Volk und Wagen im Ge­wüh­le

Keh­ren heim von all’ dem Graus;

Auch das Glöck­lein klin­get aus:

Hin­ter’m Berg,

Hin­ter’m Berg

Brennt’s! —



Nach der Zeit ein Mül­ler fand

Ein Ge­rip­pe sammt der Müt­zen

Auf­recht an der Kel­ler­wand

Auf der bei­nern’ Mähre sit­zen:

Feu­er­rei­ter, wie so kühle

Rei­test du in dei­nem Grab!

Husch! da fällt’s in Asche ab.

Ruhe wohl,

Ruhe wohl

Drun­ten in der Mühle!





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Otto Ernst: Nis Randers

Er­stel­le ein Pla­kat zur Bal­la­de "Nis Randers" von Otto Ernst. Gehe dabei auf fol­gen­de Punk­te ein:



  1. All­ge­mein: Wann er­schien die Bal­la­de? Wo er­schien sie (Stadt/Buch/Zei­tung etc.)? Von wem wurde sie ver­fasst (kurze Au­toren­vor­stel­lung: Name, Ge­burt/Tod, Kind­heit, Be­ruf­li­cher Wer­de­gang, an­de­re Werke)? Evtl. wahre Ge­schich­te hin­ter der Bal­la­de?
  2. Auf­bau: Wie ist die Bal­la­de auf­ge­baut (Stro­phen, Verse, Reime)?
  3. In­halt: Worum geht es in der Bal­la­de? Wel­che Bot­schaft möch­te sie ver­mit­teln?



Am Ende stellt ihr eure Ar­beits­er­geb­nis­se in einer Grup­pen­prä­sen­ta­ti­on vor!

Kra­chen und Heu­len und bers­ten­de Nacht,

Dun­kel und Flam­men in ra­sen­der Jagd -

Ein Schrei durch die Bran­dung!



Und brennt der Him­mel, so sieht man’s gut:

Ein Wrack auf der Sand­bank! Noch wiegt es die Flut;

Gleich holt sich’s der Ab­grund.



Nis Randers lugt - und ohne Hast

Spricht er: «Da hängt noch ein Mann im Mast;

Wir müs­sen ihn holen.»



Da fasst ihn die Mut­ter: «Du steigst mir nicht ein!

Dich will ich be­hal­ten, du bleibst mir al­lein,

Ich will’s, deine Mut­ter!



Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn,

Drei Jahre ver­schol­len ist Uwe schon,

Mein Uwe, mein Uwe!»



Nis tritt auf die Brü­cke. Die Mut­ter ihm nach!

Er weist nach dem Wrack und spricht ge­mach:

«Und seine Mut­ter?»



Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs:

Hohes, har­tes Frie­sen­ge­wächs;

Schon sau­sen die Ruder.



Boot oben, Boot unten, ein Höl­len­tanz!

Nun muss es zer­schmet­tern...! Nein, es blieb ganz!...

Wie lange, wie lange?



Kra­chen und Heu­len und bers­ten­de Nacht,

Dun­kel und Flam­men in ra­sen­der Jagd -

Ein Schrei durch die Bran­dung!



Und brennt der Him­mel, so sieht man’s gut:

Ein Wrack auf der Sand­bank! Noch wiegt es die Flut;

Gleich holt sich’s der Ab­grund.



Nis Randers lugt - und ohne Hast

Spricht er: «Da hängt noch ein Mann im Mast;

Wir müs­sen ihn holen.»



Da fasst ihn die Mut­ter: «Du steigst mir nicht ein!

Dich will ich be­hal­ten, du bleibst mir al­lein,

Ich will’s, deine Mut­ter!



Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn,

Drei Jahre ver­schol­len ist Uwe schon,

Mein Uwe, mein Uwe!»



Nis tritt auf die Brü­cke. Die Mut­ter ihm nach!

Er weist nach dem Wrack und spricht ge­mach:

«Und seine Mut­ter?»



Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs:

Hohes, har­tes Frie­sen­ge­wächs;

Schon sau­sen die Ruder.



Boot oben, Boot unten, ein Höl­len­tanz!

Nun muss es zer­schmet­tern...! Nein, es blieb ganz!...

Wie lange, wie lange?








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Mit feu­ri­gen Gei­ßeln peitscht das Meer

Die men­schen­fres­sen­den Rosse daher;

Sie schnau­ben und schäu­men.



Wie he­cheln­de Hast sie zu­sam­men­zwingt!

Eins auf den Na­cken des an­dern springt

Mit stamp­fen­den Hufen!



Drei Wet­ter zu­sam­men! Nun brennt die Welt!

Was da? - Ein Boot, das land­wärts hält. -

Sie sind es! Sie kom­men! -



Und Auge und Ohr ins Dun­kel ge­spannt...

Still - ruft da nicht einer? - Er schreit’s durch die Hand:

«Sagt Mut­ter, 's ist Uwe!»

Mit feu­ri­gen Gei­ßeln peitscht das Meer

Die men­schen­fres­sen­den Rosse daher;

Sie schnau­ben und schäu­men.



Wie he­cheln­de Hast sie zu­sam­men­zwingt!

Eins auf den Na­cken des an­dern springt

Mit stamp­fen­den Hufen!



Drei Wet­ter zu­sam­men! Nun brennt die Welt!

Was da? - Ein Boot, das land­wärts hält. -

Sie sind es! Sie kom­men! -



Und Auge und Ohr ins Dun­kel ge­spannt...

Still - ruft da nicht einer? - Er schreit’s durch die Hand:

«Sagt Mut­ter, 's ist Uwe!»





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