1. Vorbemerkungen S. 3-4
2. Notwendigkeit/Bedeutung eines Pegelstandmessgerätes S. 4-5
3. Möglichkeiten der Umsetzung des Projektes im Unterricht S. 6-8
4. Angebotsplanung S. 9-11
5. Benötigte Materialien/Werkzeug S. 12-14
6. Sonstige Voraussetzungen S. 15
7. Bauanleitungen und Erläuterung der Funktionsweise S. 15-21
8. Arbeitsaufträge für die Schüler S. 22-23
9. Mögliche Kriterien zur Bewertung S. 24
10. Evaluationsfragebogen S. 25-26
11. Quellen S. 27
Aufgrund des besseren Leseflusses wird in den folgenden Ausführungen grundsätzlich nur die männliche Variante eines Begriffes verwendet. Selbstverständlich sind aber alle Geschlechter in den Betrachtungen mit eingeschlossen.
Das Projekt bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichem Unterricht:
weiter zunehmen. Die Entwicklung und der Einsatz von Schutzmaßnahmen werden somit
auch immer wichtiger. Durch den Bau eines Pegelstandmessgerätes können die Schüler
vor Ort aktiv zu einer Identifikation von besonders gefährdeten Regionen und zu einer
Prävention von Hochwasserschäden beitragen.
Das Thema Hochwasser bzw. Hochwasserschutz wird zunehmend wichtiger.
Wie die Wetter- und Klimabeobachtungen der vergangenen Jahre zeigen, befindet sich unser Klima im Wandel. Es kommt immer häufiger zu Wetterextremen wie bei- spielsweise Stürmen in Verbindung mit Starkregenfällen. Durch immer längere Hitze- perioden trocknen unsere Böden auch immer weiter aus. Darüber hinaus werden die Böden durch die Tätigkeiten des Menschen auch immer mehr verdichtet und versie- gelt. Dadurch sind sie kaum oder gar nicht mehr in der Lage große Wassermengen, die in kurzen Zeiträumen anfallen, aufzunehmen. Auch von Kanalisationen und Fließ- gewässern können die Wassermassen nur bedingt bewältigt werden.
Es kommt somit auch immer häufiger zu Überflutungen.
Die Folgen solcher Überflutungen für Menschen durch Wasserschäden bzw. durch den im Wasser transportierten Schlamm, Geröll, Hölzern, Abfall und Trümmer sind sehr zahlreich.
Im Folgenden werden daher nur einige davon aufgezählt:
Um in Zukunft möglichst viele hochwasserbedingte Schäden zu vermeiden sind nun mehrere Schritte notwendig.
Zunächst müssen besonders gefährdete Orte (heute und in Zukunft) identifiziert wer- den. Dies ermöglicht es vor Ort passende/geeignete/ wirksame Maßnahmen zum Hochwasserschutz sowohl durch die Gemeinde (z.B. Bau von Dämmen und Deichen, Bau von Entwässerungsgräben, Ausbau der Kanalisation, Anschaffung von Sandsäcken,...) als auch durch Privatpersonen (siehe Gemeindemaßnahmen, Abschließen geeigneter Versicherungen,...) zu entwickeln und umzusetzen. So können die Kosten für Aufräumarbeiten und Sanierungen erheblich reduziert werden und Personenschäden hoffentlich ganz vermieden werden.
In diesem Rahmen ist es auch wichtig ein Frühwarnsystem aufzubauen, damit im Be- darfsfall rechtzeitig alle nötigen Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden können. Sowohl für die Identifikation von besonders gefährdeten Orten als auch für den Aufbau eines Frühwarnsystems spielen nun Pegelstandmessgeräte bzw. Hochwassersensoren eine entscheidende Rolle. Durch sie kann man zum einen herausfinden welche Fließgewässer die vor allen nach (starken) Regenfällen anfallende Wassermassen aufnehmen und wie schnell diese an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Es lässt sich die durchschnittliche Höhe von Hochwassern/Überflutungen ermitteln, was insbesondere für die Planung der Größe/Höhe der Schutzmaßnahmen (z.B. Dämme) wichtig ist. Zum anderen kann man anhand der kontinuierlichen Pegelstandmessung nicht nur erkennen, ob ein Ort von häufigen Überflutungen betroffen ist, sondern auch wann eine Überflutung kurz bevorsteht und anhand der Geschwindigkeit, mit der der Wasserstand steigt, auch in welchem Zeitraum vermutlich mit einer Überflutung zu rechnen ist. (vgl. Frühwarn-System)
Nähere Informationen zum Projekt finden sich auf der Homepage der IoT-Werkstatt des Umweltcampus Birkenfeld:
Die Zuordnung des Projektes zu einem einzelnen speziellen Fach gestaltet sich als sehr schwierig und auch nur bedingt sinnvoll. Die einzelnen Aspekte des Themas berühren sehr viele verschiedenen Fächer. Ein fächerübergreifender Unterricht ist zur Ausschöpfung des Potenzials des Projekts daher dringend anzuraten, wenn nicht sogar erforderlich.
Der tatsächliche Bau des Messgerätes könnte im Rahmen des Arbeitslehreunterrichts erfolgen. Dieser bietet die Möglichkeit das vielfältige Potenzial des Projektes am besten zu integrieren und zu nutzen, da in diesem Fach sowieso zahlreiche Berührungspunkte zu anderen Fächern bestehen. Hier ist auch am ehesten eine arbeitsteilige Herangehensweise möglich, durch die die unterschiedlichen Interessen und Stärken der Schüler bei der Durchführung des Projektes berücksichtigt und bestmöglich genutzt werden können.
In den verschiedenen betroffenen Fächern bieten sich folgende Unterrichtsinhalte an:
Biologie:
Physik:
Erdkunde:
Politik:
Informatik:
Beruf und Wirtschaft (BW):
Die Umsetzung des Projektes ist in verschiedenen Klassenstufen mit unterschiedli- chen Schwerpunkten möglich. Folgende Aspekte könnten beispielsweise in den ein- zelnen Klassenstufen in den Fokus genommen werden, bzw. sind in den jeweiligen Stufen dazu weniger geeignet:
Klassenstufe 5/6:
Klassenstufe 7/8:
::
Klassenstufe 9/10:
::
Klassenstufe 11/12/13 (Oberstufe):
::
Für die Durchführung des Projekts ist am ehesten eine Themenwoche geeignet. Es bietet die Möglichkeit der Kooperation mit zahlreichen außerschulischen Partnern. Diese Möglichkeiten sollten für den Erfolg des Projekts auch unbedingt genutzt werden. Der Besuch der verschiedenen Organisationen ist in den regulären Unterricht nur schwer zu integrieren, da pro Besuch in der Regel ein kompletter Schultag benötigt wird (Hin- und Rückfahrt mit Bus oder Bahn, Programm vor Ort). Der damit verbundenen Unterrichtsausfall in anderen Fächern kann durch den Nutzen des vorliegenden Projektes nicht gerechtfertigt werden.
Der Ablauf der Themenwoche ist variabel. Je nach Klassenstufe, Schwerpunktsetzung, Zeitrahmen, Terminverfügbarkeit, usw. ist ein anderer Zeitplan denkbar und auch sinnvoll. Der folgende Plan ist demnach ein Vorschlag (am ehesten für Klasse 7/8), der jederzeit individuell angepasst werden kann/sollte.
Bei der Planung bietet es sich auch an eine Umfrage unter den Schülern durchzuführen, welche Schüler selbst bzw. wessen Eltern, Verwandten oder Bekannten sich
z.B. beim THW, der (freiwilligen) Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz, usw. engagieren. Gegebenenfalls kann man durch diese Personen einfacher Kontakt zu den jeweiligen Organisationen herstellen und somit auch einfacher ein Angebot für die Schüler organisieren.
Tag 1
Tag 2
Einteilung der Schüler in unterschiedliche Gruppen anhand ihrer Stärken und Interessen und Bau der Pegelstandmessgeräte:
Gruppe 1: Zusammenbau der technischen Komponenten
Gruppe 2: Programmierung
Gruppe 3: Zusammenbau aller Komponenten
Gruppe 4: Dokumentation des Projekts
Tag 3
Besuch Gemeinde, THW, freiwillige Feuerwehr oder Rotes Kreuz:
mögliche Themen bei Besuchen des THW, der (freiwilligen) Feuerwehr oder des Rotes Kreuzes:
Präsentation der Aufgabenbereiche insbesondere Beitrag zum Hochwasserschutz bzw. Aufgaben während und nach Hochwas- sern
mögliche Themen beim Besuch der Gemeinde:
Tag 4
vgl. Tag 3
Tag 5
Präsentation der Ergebnisse durch die Schüler unter Berücksichtigung des geltenden Musterhygieneplans des Ministeriums in der Schule: Mögliche „Gäste“:
Das Anbringung der Sensoren kann zu einem späteren Zeitpunkt durch Experten erfolgen, wenn möglich aber in Anwesenheit der Schüler
Tag 5 oder Nachbesprechung der Themenwoche
Für die Box, in der die technischen Komponenten des Pegelstandmessgerätes ver- baut werden, ist grundsätzlich die Verwendung unterschiedlicher Materialien denkbar.
Variante 1: Holz
Variante 2: Metall
Variante 3: Kunststoff bzw. Plexiglas
Aufgrund der hohen Materialkosten, der teuren benötigten Werkzeuge, die nicht in jeder Schule vorhanden sind und der relativ schwierigen/langwierigen Verarbeitung, bietet sich die Verwendung von Metall am wenigsten an. Dies kommt eher für ein Projekt über einen längeren Zeitraum in Frage.
Holz bietet zwar zahlreiche Vorteile, aufgrund der großen Probleme bei der Dichtig- keit ist es dennoch zum Bau der Pegelstandmessgeräte ungeeignet.
Um eine tatsächliche Einsatzfähigkeit der Messgeräte zu gewährleisten sollte auch im Hinblick auf die Kosten Kunststoff bzw. Plexiglas für die Box gewählt werden.
Werkzeuge:·
Verbrauchsmaterial:
Technische Komponenten:
Energieversorgung:
1. Energieregler
2. Solarpanel
3. Gleichstromadapter
4. 2-Pin-Kabel
5. Thermistor
6. Lithium Polymer Akku
LoRaWAN:
7. SMA Connecter
8. SMA Antenne
9. FeatherWing
Sensor:
10. Ultraschallsensor
Sonstiges:
11. Octopus Board
12. Stiftleiste
Software:
Die benötigte Software zur Programmierung der technischen Komponenten wird vom Umwelt-Campus Birkenfeld zur Verfügung gestellt.
https://seafile.rlp.net/f/bb6bdbfe28034cd4861a/
und
ducts/development- tools/software/usb-to-uart-bridge-vcp-drivers/
Alle technischen Komponenten auf einen Blick (Zahlen entsprechen der vorrangegangenen Auflistung):
Ausstattung der Schule:
Lernvoraussetzungen der Schüler:
Die Anleitungen zum Zusammenbau und zur Programmierung der technischen Kom- ponenten sowie die Erläuterungen zur Funktionsweise des Pegelstandmessgerätes stammen von Fabian Krass und der IoT-Werkstatt des Umwelt-Campus Birkenfeld.
benötigte Hardware (Bauteile) + Software:
vgl. Kap.6
Beispiel für ein zusammengebautes Pegelstandmessgerät:
Hier wurde der Stromanschluss noch per miniUSB-Kabel (schwarzes Kabel unten rechts im Bild) gewährleistet. Im normalen Betrieb würden die Kabel (mit schwarzem Pfeil gekennzeichnet) eingesteckt werden.
In einer fertigen Box verbaut sieht es dann beispielsweise so aus:
Durch die IoT-Werkstatt des Umweltcampus Birkenfeld kann in Zukunft auch folgen- der Bausatz für eine Box aus Plexiglas bezogen werden:
Funktionsprinzip:
Solarpanel, Batterie und Regelungstechnik sorgen für die Stromversorgung. Der Ultraschallsensor sendet kurze gerichtete Schalwellenimpulse (42kHz) aus, diese reflektieren von Oberflächen und werden wieder aufgenommen. Die Zeitspanne zwischen Abgeben des Impulses und Wahrnehmen des Echos ergibt geteilt durch die Geschwindigkeit den Abstand zum Objekt. Der verwendete Sensor hat auch ein Temperaturmesser eingebaut durch den Störfaktoren, wie schwankende Temperatu- ren, in Echtzeit ausgeglichen werden können. Der Sensor gibt nach Messungen einen analogen Wert weiter der zuerst keine Aussagekraft hat. Er muss konvertiert werden. Dafür wurde der Sensor auf verschiedenen Abständen gegenüber einer Wand platziert und der ausgegebene Wert abgelesen. Daraus wurde eine Kalibriergerade erstellt und die Formel zur Umrechnung des interpretierbaren Ergebnisses ermittelt. Die Formel wird anschließend im Software-Teil verwendet.
Der ermittelte Wert wird per LoRaWAN übermittelt, das installierte FeatherShield ist dabei der Sender.
LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network, hierbei werden die zu übermittelnden Daten sehr langsam Übertragen dafür ist die Reichweite aber sehr hoch. Da der Sensor nur sehr geringe Datenmengen überliefern muss, ist das eine sehr gute Option.
Der FeatherWing an unserer Box braucht aber natürlich auch einen Empfänger, hierfür werden sogenannte Gates benutzt. Die Gates bilden den Übergang zwischen unseren Boxen und dem Internet. Ein Gate deckt einen Bereich von 2-40km ab (abhängig von Höhenlage als auch Faktoren wie der umliegenden Topographie oder der Bebauung).
Software:
Arduino-Programm:
Die Software zum Auslesen und Übermitteln der Sensor-Daten ist recht kurz.
Der dunkelblaue Teil mit Keys und Adressen ist nötig damit der FeatherWing weiß wohin er die Daten schicken muss und das Gate erkannt wird.
AnalogRead ist das Auslesen der Messwerte des Sensors
SerialPrint gibt das Messwertergebnis aus (abrufbar über MiniUSB Schnittstelle) und ist theoretisch obsolet, sobald das Gerät installiert ist, ist aber notwendig zur Kalibrierung
Der Warte-Befehl gibt in Millisekunden den Zeitabstand zwischen 2 Messungen an
TTN-Network:
Wurde der Abstand gemessen und als Analog-Wert an das Gate übertragen wird es von diesem über das Internet weitergeleitet.
Erste Station ist hier: https://www.thethingsnetwork.org/
Hier wird das Gate registriert. Kommt ein Messwert des registrierten Gates an wirddieses zuerst dekodiert. Dies ist notwendig, da das Signal als 24Bit Integer (Festkomma) versendet wird. Durch den Decoder wird daraus wieder eine einfacher les-bareFließkommazahl.
Als nächstes muss dieser AnalogWert aber auch noch in eine interpretierbare Größe konvertiert werden. Das heißt in einen Abstand in Metern. Dafür wird auf derselben Plattform ein Konvertierer benutzt der die aus der Kalibriergerade herausgehenden Formel verwendet.
Ab hier können Messwerte für alle weiteren Applikationen weitergeleitet werden. Die Werte können gespeichert, visualisiert oder mit anderen Daten wie Wetterdaten kombiniert werden.
In der Kombination mit Wetter- und Topographiedaten könnten Modelle erstellt wer- den die sehr präzise Aussagen darüber zulassen wie viel Niederschlag an welchen Orten bei welchen Pegelständen der Flüsse zu welchen Auswirkungen führen. Dar- über ließen sich auch Frühwarnsysteme einrichten, die vollautomatisch bei grenzwer- tigen Pegelständen beziehungsweiße bei prognostiziert hohen Ständen Alarm auslö- sen und zum Beispiel, SMS, E-Mails o.ä. versenden.
ThingSpeak:
Die Visualisierung wurde hier beispielhaft gezeigt:
Erstellt durch die Plattform
und genau dies hier zu finden auf
https:\/\/thingspeak.com\/channels\/1288606
(Es handelt sich um Test-Daten innerhalb eines Gebäudes, keine Real-Daten)
Gruppe 1: Zusammenbau der technischen Komponenten:
Arbeitsaufträge:
Bauanleitungen und Anleitungen zur Programmierung:
vgl. Anleitung von Fabian Krass in Kap. 9
Gruppe 2: Programmierung:
Arbeitsaufträge:
Bauanleitungen und Anleitungen zur Programmierung:
vgl. Anleitung von Fabian Krass in Kap. 9
Gruppe 3: Zusammenbau aller Komponenten:
Arbeitsaufträge:
Gruppe 4: Dokumentation des Projekts:
Bereitet eine Abschlusspräsentation für die Präsentation des Projekts vor Vertretern der Schulleitung, des Umwelt-Campus, der Wirtschaftsförderung, ggf. Mitschülern und ggf. Eltern vor. (z. B. PPP + Vortrag, Film, Kombination aus beidem, …)
Gruppe 1 - 3: Zusammenbau der technischen Komponenten + Programmierung+ Zusammenbau aller Komponenten:
Gruppe 4: Dokumentation des Projekts
Name:
Klasse:
Name des Angebots:
Modulfarbe und Modul:
1. Was habe ich mir von dem Angebot erwartet?
2. Meine Erwartungen haben sich:
in besonderem Maße erfüllt
erfüllt
teilweise erfüllt
nicht erfüllt
Begründung:
3. Was ist mir gut gelungen?
4. Was ist mir weniger gut gelungen? Was würde ich in Zukunft besser machen?
5. Was habe ich neu gelernt?
6. Welche Berufe passen zu diesem Angebot?
Ich kann mir vorstellen in einem dieser Berufe zu arbeiten.
Ich kann mir nicht vorstellen in einem dieser Berufe zu arbeiten.
7. Das Angebot war:
sehr
ziemlich
weniger
gar nicht
spannend
interessant
anstrengend
herausfordernd
wichtig für die Zukunft
lehrreich