• Cic. de oratore III 54-56
  • anonym
  • 30.06.2020
  • Latein
  • 10
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Hinweis zum Einsatz im Unterricht

Zur Selbstkontrolle an SuS austeilen, nachdem Übersetzungen in Moodle hochgeladen wurden; anschließend können unklare/strittige Punkte im Forum diskutiert werden.

Musterlösung
1
Lies die Musterlösung der Übersetzung und vergleiche mit deiner Übersetzung.
2
Markiere alle Stellen in deinem Text, die du anders übersetzt hast.
3
Schreibe in Moodle im Forum Übersetzungsfragen mindestens zwei Beiträge.

Alles aber muss nämlich vom Redner untersucht, gehört, gelesen, erörtert, behandelt und überlegt worden sein, was es im Leben der Menschen gibt, da eben der Redner sich damit beschäftigt und das ist der ihm zur Verfügung stehende Stoff.

Die Beredsamkeit ist nämlich eine der wichtigsten Tugenden.

Obwohl alle Tugenden gleich und ebenbürtig sind, so ist doch in Bezug auf ihr Äußeres trotzdem die eine mehr als die andere schön und angesehen.

Wie zum Beispiel diese Kraft, die die Gedanken und Beschlüsse so in Worte fasst, dass sie diejenigen, die sie hören, dorthin bewegen kann, wohin auch immer sie neigt, weil sie das Wissen über die Dinge zusammenfasst.

Umso größer diese Kraft ist, desto mehr muss sie mit Rechtschaffenheit und äußerster Klugheit verbunden werden.

Wenn wir die Fähigkeit zu Reden Menschen übergeben würden, die diese Tugenden nicht haben, würden wir sie gewiss nicht zu Rednern machen, sondern wir würden Wahnsinnigen gewisse Waffen geben.

Diese Vernunft des Denkens und Proklamierens, sage ich, und die Macht des Redens nannten die alten Griechen Weisheit.

oratori: Dativus auctoris; gibt in passivischen Sätzen (z.B. etwas muss getan werden) den Täter an (hier: vom Redner)

haec vis: gemeint ist die Rhetorik

quocumque:: wörtl.: in welche Richtung auch immer

Hinweise zur Übersetzung

Quarum virtutum: Relativischer Satzanschluss im Genitiv (wörtl.: dieser Tugenden); bezieht sich auf expertibus (Dat. Pl.): im Deutschen kann man ohne nicht deklinieren oder in den Plural setzen; daher ergänzen wir hominibus: (den) Menschen ohne diese Tugenden; umformuliert: (den) Menschen …, die diese Tugenden nicht haben.

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