Standpunkt
Voraussetzung
Kritik
Liberalismus
Grundrechte/-freiheiten dank Chancengleichheit für alle gleich zugänglich
Differenzprinzip (am schlechtesten Gestellte profitiert am meisten)
Grundlage = wohlüberlegte Urteile in Gerechtigkeitsfragen
Schleier des Nichtwissens
Individuum verfolgt nicht ausschließlich individuelle Interessen
Mehrheitsgesellschaft zur Unterdrückung der Minderheiten
Kommunitarismus
Gemeinschaft ist Pflege & Opfer
‘gemeinsames Gutes’
Gerechtigkeit basiert auf kollektiver Einigung
Kunst der Grenzziehung
Verteilung von Gütern innerhalb der Sphären
Chancengleichheit innerhalb Sphären
Distanzierung eigene Ziele und Werte unplausibel
verkraftet keine Verschiebung von Bedeutungen
Multikulturalismus
Gerechtigkeit im Verhältnis zwischen Gruppen
Schutz vor Diskriminierung & Ausnahmen in Ausübung Religion/Kultur
universelle Normen = Unterdrückung derer, die sich nicht anpassen
Gleichheit ist nicht gleich Gleichsein
Unterschiede innerhalb Minderheiten unbeachtet
einzelne Praktiken innerhalb Gruppen problematisch
unterschiedliche Chancen von Kulturen ignoriert
Libertäre Theorien
Ablehnung jeglicher Umverteilung durch Staat
Ungleichheiten sind durch Eigentumsrechte erklärbar/legitimierbar
Grundpfeiler = Glaube an Recht auf Eigentum
Freiheit = höchstes Gut
Schutz des Individuums vor staatlichen Eingriffen
Eigentumsverhältnisse durch ungerechte Aneignung
Unterschätzung systematischen Ungleichheit und Wirkung auf Chancen & Gerechtigkeit
Egalitarismus
Gleichheit im Zugang zu Grundgütern, Chancen, Wohlergehen
Chancengleichheit vs. tatsächliche Gleichheit
Glaube an Gleichheit aller Menschen
Prinzip der Legitimation sozialer Ungleichheit
Gefahr Stigmatisierung bzw. Benachteiligung individueller Unterschiede
Schwierigkeit, konkrete Kriterien festzulegen
Nonegalitarismus
Unterstützung basierend auf Bedürfnissen
Reduktion von Leid
Fokus auf individuelle Bedürfnisse
Anerkennung Vielfalt und Lebenssituationen
evtl. soziale Ungleichheit ignoriert
Bestimmung/Vergleichbarkeit Bedürfnisse
Auswahl von geeigneten Gerechtigkeiten als Grundstruktur durch Repräsentant:innen der Gesellschaft
Unkenntnis über eigenen Charakteristika, religiösen & politischen Überzeugungen, und Konzeptionen des Guten
Kenntnis um Einfluss dieser auf gutes Leben
Parteien = frei und gleich, denken rational und risikoavers - können dadurch nur unparteilich verallgemeinern
Entscheidung für Prinzipien, die
- bestmögliche Entfaltung ihrer potenzielle Fähigkeiten ermöglichen
- die dem Schlechtgestelltesten ebenso ein lebenswertes Leben erlauben
Zwei Prinzipien:
1. gleicher unabdingbarer Anspruch auf völlig adäquates System gleicher Grundfreiheiten die für alle vereinbar sind
2. soziale/ökonomische Ungleichheiten gebunden an Ämter die allen offen stehen (Chancengleichheit) & bringen den am wenigsten begünstigten Individuen den größten Vorteil (Differenzprinzip)
1. ist vorrangig, Chancengleichheit > Differenzprinzip
Grundfreiheiten werden nicht sozialen/ökonomischen Vorteilen geopfert
Gesellschaft steht damit im “Überlegungsgleichgewicht” - gerechtfertigt und wohlgeordnet; “übergreifender Konsens”