Erinnerungskultur an Carl Schurz in Deutschland
Von reformerischen Ideen und Seitenhieben auf die gewalttätigsten Auswüchse von weißem Rassismus hat Schurz‘ zeitlebens nie völlig abgelassen. Unter Hinweis auf solche späteren Zeugnisse hat sich eine deutsche und deutsch-amerikanische biographische Literatur ausgebildet, die sein Wirken in der Nachbürgerkriegszeit als direkte Fortsetzung des Freiheitskampfes von 1848 darstellt. Carl Schurz gilt ihr als demokratisches Vorbild, da er Zeit seines Lebens Werte nicht nur proklamiert, sondern wenn nötig sogar unter Einsatz des eigenen Lebens durchgesetzt habe. Im Wesentlichen prägt dieses Bild noch immer die deutsche Erinnerung.
Von reformerischen Ideen und Seitenhieben auf die gewalttätigsten Auswüchse von weißem Rassismus hat Schurz‘ zeitlebens nie völlig abgelassen. Unter Hinweis auf solche späteren Zeugnisse hat sich eine deutsche und deutsch-amerikanische biographische Literatur ausgebildet, die sein Wirken in der Nachbürgerkriegszeit als direkte Fortsetzung des Freiheitskampfes von 1848 darstellt. Carl Schurz gilt ihr als demokratisches Vorbild, da er Zeit seines Lebens Werte nicht nur proklamiert, sondern wenn nötig sogar unter Einsatz des eigenen Lebens durchgesetzt habe. Im Wesentlichen prägt dieses Bild noch immer die deutsche Erinnerung.
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Schurz' Umgang mit Indigenen und Afroamerikanern
Als Schurz 1877 sein Ministeramt antrat, waren fast alle indigenen Völker und Nationen, wie sie sich selbst nannten, bereits unter erzwungenen Verträgen in Reservate verbracht worden. Er erteilte Fördermaßnahmen eine Absage, die indigenen Gemeinschaften soweit gewünscht und in selbstbestimmtem Ausmaß ermöglichen sollten, innerhalb der Mehrheitsgesellschaft Erfolg zu finden. Stattdessen setzte Schurz auf Schritte, die eine Assimilation erzwingen sollten: Die Aufteilung der Reservate in Privatparzellen, der Verkauf des nicht verteilten Landes an weiße Siedler, die Verschickung indigener Kinder zur Umerziehung in Internate sowie die Auflösung aller indigenen Organisationen.
Während des US-amerikanischen Bürgerkriegs und unmittelbar danach trat Schurz als energischer Vertreter einer robusten //Reconstruction// der besiegten Südstaaten auf: Bundestruppen sollten die politische Teilhabe und Freiheit der eben befreiten ehemaligen Versklavten sicherstellen. Bereits 1871 vollzog Schurz jedoch als Senator eine Kehrtwende. Er warb offensiv für den Rückzug der Bundestruppen und die Wiederherstellung der „politischen Selbstbestimmung“ der Südstaaten. Ein Gesetz zur Verfolgung des Ku-Klux-Klans lehnte er ab. Die Intervention des Bundes im Süden [...] verhindere die ungerechte politische Ausgrenzung der südlichen Eliten, dass sich ein gedeihliches Miteinander von Schwarzen und Weißen einstellen könne.
An die Stelle der Kritik an Versklavung und rassistischer Unterdrückung trat hier die Verharmlosung des Systems der Rassentrennung, das bis in die 1960er-Jahre Afroamerikaner:innen gewaltsam in Armut und Rechtlosigkeit niederhielt und dem Schurz selbst politisch den Weg bereitet hatte.
Als Schurz 1877 sein Ministeramt antrat, waren fast alle indigenen Völker und Nationen, wie sie sich selbst nannten, bereits unter erzwungenen Verträgen in Reservate verbracht worden. Er erteilte Fördermaßnahmen eine Absage, die indigenen Gemeinschaften soweit gewünscht und in selbstbestimmtem Ausmaß ermöglichen sollten, innerhalb der Mehrheitsgesellschaft Erfolg zu finden. Stattdessen setzte Schurz auf Schritte, die eine Assimilation erzwingen sollten: Die Aufteilung der Reservate in Privatparzellen, der Verkauf des nicht verteilten Landes an weiße Siedler, die Verschickung indigener Kinder zur Umerziehung in Internate sowie die Auflösung aller indigenen Organisationen.
Während des US-amerikanischen Bürgerkriegs und unmittelbar danach trat Schurz als energischer Vertreter einer robusten //Reconstruction// der besiegten Südstaaten auf: Bundestruppen sollten die politische Teilhabe und Freiheit der eben befreiten ehemaligen Versklavten sicherstellen. Bereits 1871 vollzog Schurz jedoch als Senator eine Kehrtwende. Er warb offensiv für den Rückzug der Bundestruppen und die Wiederherstellung der „politischen Selbstbestimmung“ der Südstaaten. Ein Gesetz zur Verfolgung des Ku-Klux-Klans lehnte er ab. Die Intervention des Bundes im Süden [...] verhindere die ungerechte politische Ausgrenzung der südlichen Eliten, dass sich ein gedeihliches Miteinander von Schwarzen und Weißen einstellen könne.
An die Stelle der Kritik an Versklavung und rassistischer Unterdrückung trat hier die Verharmlosung des Systems der Rassentrennung, das bis in die 1960er-Jahre Afroamerikaner:innen gewaltsam in Armut und Rechtlosigkeit niederhielt und dem Schurz selbst politisch den Weg bereitet hatte.
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https://geschichtedergegenwart.ch/jenseits-der-legende-vom-guten-deutschen-carl-schurz-in-den-usa/
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