• CE 1: Biografiearbeit
  • anonym
  • 14.02.2025
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Biographiearbeit in der Pflege

Das tiefgreifende Wissen rund um das Leben einer pflegebedürftigen Person führt zu Wertschätzung und Verständnis. Das wiederum trägt zu einer individuelleren Pflege bei.

Was ist Biographiearbeit?

Was ist Biographiearbeit?

Gehört zur aktivierenden Pflege

  • Wissen um die Lebensgeschichten der Pflegebedürftigen.

  • Je mehr die Pflegekraft über die einzelnen Bewohner: innen weißt, desto mehr erkennt Sie sie als individuelle Menschen.

  • Nicht-pflegerische Angebote besser auf die einzelnen Personen anpassen.

Gehört zur aktivierenden Pflege

  • Wissen um die Lebensgeschichten der Pflegebedürftigen.

  • Je mehr die Pflegekraft über die einzelnen Bewohner: innen weißt, desto mehr erkennt Sie sie als individuelle Menschen.

  • Nicht-pflegerische Angebote besser auf die einzelnen Personen anpassen.

Lückentext

Lückentext

Was umfasst die Biografiearbeit?

Was umfasst die Biografiearbeit?

Lebenslauf (Eckdaten des Lebens)

  • Geburtsjahr

  • schulische Laufbahn

  • medizinische Unterstützung sie im Alltag

  • Medikamente



Das persönliche und subjektive Erleben umfasst 7 Bereiche.

Lebenslauf (Eckdaten des Lebens)

  • Geburtsjahr

  • schulische Laufbahn

  • medizinische Unterstützung sie im Alltag

  • Medikamente



Das persönliche und subjektive Erleben umfasst 7 Bereiche.

Inwiefern könnte Biografiearbeit hier helfen/ hilfreich sein?





  • Pflege kann dieses Wissen hilfreich sein, da man in diesem Fall beispielsweise

  • Zukunftsangst oder depressive Stimmungslage der Patientin bereits eine mögliche Ursache aus ihrer Biografie kennt

  • An vorhanden Pflegeerfahrungen der Patientin anknüpfen kann

  • Bisherige Gewohnheiten aufrechterhalten

  • Informationen für einen individuellen Pflegeplan

Marmelade im Tee



Frau Jause lebt seit drei Monaten in einem Seniorenheim. Sie leidet an Demenz und wird in einer speziell für diesen Personenkreis eingerichteten Gruppe betreut. Sie fühlt sich nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr wohl in der Gemeinschaft.

Ein festes Ritual in der Gruppe ist das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeiten.

Beim Frühstück schenkt sich Frau Jause jeden Morgen eine Tasse Tee ein. Danach greift sie zur Erdbeermarmelade, nimmt einen Löffel Marmelade und füllt diesen in ihren Tee. Die Pflegekraft versucht ihr klarzumachen, dass der Zucker zum Süßen auch auf dem Tisch steht. Frau Jause tut diesen Einwand mit einem Achselzucken ab. Dieser Vorgang geschieht über 10 Tage jeden Morgen in ähnlicher Abfolge. Im Gespräch mit dem Sohn wird dieses Verhalten thematisiert. Der Sohn berichtet, dass die Mutter auf dem Land aufgewachsen ist. In der Kriegs- und Nachkriegszeit wurde aus Mangel an Zucker mit Marmelade gesüßt. Dies hat die Mutter beibehalten. Es gibt also eine ganz logische, nachvollziehbare Erklärung für das Verhalten von Frau Jause.

Zeitstrahl – Bedeutende Ereignisse des 20. Jhrd

Geschichtliche Auswirkungen

Fallbeispiel: Maria Hoffmann – Ein Leben voller Erinnerungen



• Name: Maria Hoffmann

• Geburtsdatum: 12. März 1942

• Geburtsort: München

• Konfession: Katholisch

• Freundlich, hilfsbereit und humorvoll, immer ein offenes Ohr für andere

• Lebensmotto: „Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune“



Familie & Kindheit:

• Vater: Johann Hoffmann, Tischler

• Mutter: Elisabeth Hoffmann, Hausfrau

• Hatte zwei jüngere Geschwister: Hans (geb. 1945) und Gertrud (geb. 1948)

• Aufgewachsen in einer kleinen Wohnung in München

• Hatte eine enge Beziehung zur Großmutter, die viele Geschichten aus ihrer Jugend erzählte



Schule & Beruf:

• Besuchte die Grundschule in München

• Später auf eine Handelsschule gegangen

• Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht

• Arbeitete 40 Jahre lang in der Verwaltung einer großen Firma

• Mochte ihre Arbeit, weil sie gerne mit Menschen zu tun hatte



Familiengründung:

• Kennenlernen ihres Mannes Karl auf einem Tanzabend in den 1960ern

• Hochzeit im Jahr 1965

• Zwei Kinder: Thomas (geb. 1967) und Andrea (geb. 1970)

• Viele Umzüge wegen der Arbeit ihres Mannes, später sesshaft in Augsburg



Freizeit & Vorlieben:

• War Mitglied im Kirchenchor

• Lieblingshobby: Gartenarbeit

• Mochte traditionelle deutsche Küche (besonders Rouladen und Apfelstrudel)

• Hatte eine Katze namens Minka



Besondere Ereignisse:

• Flucht der Familie ihrer Mutter aus Schlesien nach dem Zweiten Weltkrieg

• Große Freude über die Geburt ihrer Enkelkinder

• Der plötzliche Tod ihres Mannes im Jahr 2005 war ein schwerer Schicksalsschlag



1. „Lebenswege in Bildern“ – Collage als biografisches Ausdrucksmittel



Ziel: Mit ihrer eigenen Biografie oder der einer anderen Person auseinander setzen und reflektieren wichtige Lebensereignisse.



Ablauf:

Erstellen einer Collage mit Zeitschriftenausschnitten, Fotos, Symbolen und Textausschnitten, die wichtige Stationen ihres Lebens (oder eines fiktiven/ historischen Charakters) darstellen.



  • Alternative: Digitale Collage mit Canva oder einer anderen App.

  • Präsentation & Reflexion.

• Jede/r stellt die eigene Collage kurz vor (freiwillig).

• Reflexion im Plenum: „Wie beeinflusst unsere Vergangenheit unsere Gegenwart?“



oder



2. „Mein Leben in fünf Gegenständen“ – Erzählbasierte Biografiearbeit





Ablauf:

Zwei persönliche Gegenstände, die ihre eigene Biografie symbolisieren (z. B. ein Kinderbuch, ein Schlüssel, ein Foto).

• Raten und interpretieren die Bedeutung der Gegenstände.

• Diskussion: „Welche Gegenstände erzählen unsere eigene Geschichte?“



• Wählen oder zeichnen Sie fünf Gegenstände, die für ihre Biografie stehen. Schreiben Sie eine kurze Erklärung zu jedem Gegenstand.

• Partnerarbeit: Gegenseitiges Erzählen der Lebensgeschichte anhand der Gegenstände.



• Reflexionsrunde: „Welche neuen Seiten an meinen Mitschülern habe ich entdeckt?“





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