• Station 3: Die Flüchtlinge und die Einheimischen
  • Elisaisland
  • 30.06.2020
  • Geschichte
  • 8
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.
Ka­pi­tel 3: Die In­te­gra­ti­on der Hu­ge­not­ten
1
Lest den Text über das Ver­hal­ten der ein­hei­mi­schen Be­völ­ke­rung ge­gen­über den Hu­ge­not­ten.
  • Be­schreibt die Schwie­rig­kei­ten, mit denen die Hu­ge­not­ten bei der An­sied­lung zu kämp­fen hat­ten.
  • Nehmt Stel­lung zu den Ver­hal­ten der Mag­de­bur­ger.
Pri­vi­le­gi­en

Das Edikt von Pots­dam ge­währ­te den flüch­te­ten­den Hu­ge­not­ten aus Frank­reich Zu­flucht in Brandenburg-​Preußen. Im Text wer­den be­stimm­te Pri­vi­le­gi­en an­ge­spro­chen, die den Hu­ge­not­ten durch das Edikt ge­währt wurde.

1

Der fran­zö­sisch re­for­mier­te Pfar­rer und His­to­ri­ker Henri Tol­lin geht in sei­ner Ge­schich­te der Mag­de­bur­ger fran­zö­si­schen Ko­li­nie auf das Ver­hal­ten der ein­hei­mi­schen Be­völ­ke­rung ge­gen­über den Flücht­lin­gen ein.



Die Kir­chen­kol­le­gi­en ver­sag­ten, ver­sperr­ten und ver­schlos­sen trotz fürst­li­chem Be­fehl den „Ket­zern“ ihre wüst ste­hen­den Kir­chen und Ka­pel­len. Die Klös­ter, Ka­pi­tel und Stif­te (ver­sag­ten) trotz hoher Pracht ihren un­be­bau­ten Acker. Die Haus­be­sit­zer (ver­sag­ten) trotz dar­ge­bo­te­ner vol­ler Miete ihre leer­ste­hen­den Woh­nun­gen und trotz an­ge­mes­se­ner Be­zah­lung ihre Schutt­hau­fen und Trüm­mer. Die Vor­städ­ter und Land­leu­te (ver­sag­ten) den Kran­ken, Sie­chen und Wöch­ne­rin­nen, Säug­lin­gen und Grei­sen ihre reich ver­gol­te­nen Fuh­ren. Die Lösch­mann­schaf­ten Hilfe bei Feu­er­brüns­ten. Die Kauf­leu­te den Ab­kauf ihrer Fa­bri­ka­te. Alles wurde ver­sagt. Tau­fen, Trau­en, Kom­mu­ni­on und Lei­chen­be­gräb­nis boten Ge­le­gen­heit, um öf­fent­lich Got­tes Fluch und der Mit­bür­ger Schmach und Spott auf die Häup­ter der armen Hei­mat­lo­sen her­ab­zu­ru­fen.

Zi­tiert nach: An­dre­as Rein­ke Man fügt ihnen un­end­lich Schmach zu. Pro­tes­te und Wi­der­stän­de gegen die Hu­ge­not­ten in den deut­schen Staa­ten. In: uwan­de­rungs­land Deutsch­land. Die Hu­ge­not­ten, Ber­lin 2005. S. 65.



Die Kir­chen­kol­le­gi­en ver­sag­ten, ver­sperr­ten und ver­schlos­sen trotz fürst­li­chem Be­fehl den „Ket­zern“ ihre wüst ste­hen­den Kir­chen und Ka­pel­len. Die Klös­ter, Ka­pi­tel und Stif­te (ver­sag­ten) trotz hoher Pracht ihren un­be­bau­ten Acker. Die Haus­be­sit­zer (ver­sag­ten) trotz dar­ge­bo­te­ner vol­ler Miete ihre leer­ste­hen­den Woh­nun­gen und trotz an­ge­mes­se­ner Be­zah­lung ihre Schutt­hau­fen und Trüm­mer. Die Vor­städ­ter und Land­leu­te (ver­sag­ten) den Kran­ken, Sie­chen und Wöch­ne­rin­nen, Säug­lin­gen und Grei­sen ihre reich ver­gol­te­nen Fuh­ren. Die Lösch­mann­schaf­ten Hilfe bei Feu­er­brüns­ten. Die Kauf­leu­te den Ab­kauf ihrer Fa­bri­ka­te. Alles wurde ver­sagt. Tau­fen, Trau­en, Kom­mu­ni­on und Lei­chen­be­gräb­nis boten Ge­le­gen­heit, um öf­fent­lich Got­tes Fluch und der Mit­bür­ger Schmach und Spott auf die Häup­ter der armen Hei­mat­lo­sen her­ab­zu­ru­fen.

1

Der fran­zö­sisch re­for­mier­te Pfar­rer und His­to­ri­ker Henri Tol­lin geht in sei­ner Ge­schich­te der Mag­de­bur­ger fran­zö­si­schen Ko­li­nie auf das Ver­hal­ten der ein­hei­mi­schen Be­völ­ke­rung ge­gen­über den Flücht­lin­gen ein.





5




10




15




20




25

Zi­tiert nach: An­dre­as Rein­ke Man fügt ihnen un­end­lich Schmach zu. Pro­tes­te und Wi­der­stän­de gegen die Hu­ge­not­ten in den deut­schen Staa­ten. In: uwan­de­rungs­land Deutsch­land. Die Hu­ge­not­ten, Ber­lin 2005. S. 65.
Zi­tiert nach: An­dre­as Rein­ke Man fügt ihnen un­end­lich Schmach zu. Pro­tes­te und Wi­der­stän­de gegen die Hu­ge­not­ten in den deut­schen Staa­ten. In: uwan­de­rungs­land Deutsch­land. Die Hu­ge­not­ten, Ber­lin 2005. S. 65.










Schwie­rig­kei­ten:

























Stel­lung­nah­me:

2
In der Zeich­nung sind Dinge zu sehen, die die Hu­ge­not­ten neu nach Deutsch­land brach­ten.
  • Lest den Text zu den zu den Ver­än­de­run­gen durch die Flücht­lin­ge.
  • Fin­det an­schlie­ßend min­des­tens 5 Dinge, die die Hu­ge­not­ten neu nach Deutsch­land brach­ten.
1

Die Ver­än­de­run­gen durch die Flücht­lin­ge.

"Im Laufe der Jahre sind in Bran­den­burg etwa 20.000 Hu­ge­not­ten ein­ge­wan­dert (…).

Wie ganz an­ders denn zuvor sah es ei­ni­ge Jahr­zehn­te nach voll­ende­ter An­sied­lung … aus.(…)  Es waren die Ta­baks­kul­tu­ren die das Land weit er­trag­rei­cher mach­ten als frü­her. Der Anbau des Wei­zens fand eine weite Ver­brei­tung , da den Flücht­lin­gen das schwar­ze Rog­gen­brot schwer und un­ge­wohnt war. (…) Die Mär­ker lern­ten jetzt erst Spar­gel , Ar­ti­scho­cken, Blumen-​ und Ro­sen­kohl, Sa­la­te, und an­de­re Fein­hei­ten der Küche ken­nen. (…) Neben der Her­stel­lung von Tu­chen ist be­son­ders die Spin­ne­rei  zu nen­nen, für die die Mär­ker jetzt auch die Züch­tung der Sei­den­rau­pe und Her­stel­lung der Roh­sei­de ken­nen­lern­ten.  Die­ser Er­werbs­zweig wurde schließ­lich so er­trag­reich, daß König Fried­rich Will­helm I. und Fried­rich II. zur mas­sen­haf­ten An­pflan­zung von Maul­beer­bäu­men,  auf denen die Sei­den­rau­pen leb­ten, an Wegen , an Kir­chen­hö­fen, sowie an allen gro­ßen Ge­höf­ten den Be­fehl gaben.

Aus: Der Pro­vin­zi­al­aus­schuss für In­ne­re Mis­si­on in der Pro­vinz Bran­den­burh (Hrsg.): Hefte zur Mär­ki­schen Kir­chen­ge­schich­te. Band­aus­ga­be (Heft 1-10), Ber­lin (ohne Jah­res­an­ga­be), S. 11 ff.

"Im Laufe der Jahre sind in Bran­den­burg etwa 20.000 Hu­ge­not­ten ein­ge­wan­dert (…).

Wie ganz an­ders denn zuvor sah es ei­ni­ge Jahr­zehn­te nach voll­ende­ter An­sied­lung … aus.(…)  Es waren die Ta­baks­kul­tu­ren die das Land weit er­trag­rei­cher mach­ten als frü­her. Der Anbau des Wei­zens fand eine weite Ver­brei­tung , da den Flücht­lin­gen das schwar­ze Rog­gen­brot schwer und un­ge­wohnt war. (…) Die Mär­ker lern­ten jetzt erst Spar­gel , Ar­ti­scho­cken, Blumen-​ und Ro­sen­kohl, Sa­la­te, und an­de­re Fein­hei­ten der Küche ken­nen. (…) Neben der Her­stel­lung von Tu­chen ist be­son­ders die Spin­ne­rei  zu nen­nen, für die die Mär­ker jetzt auch die Züch­tung der Sei­den­rau­pe und Her­stel­lung der Roh­sei­de ken­nen­lern­ten.  Die­ser Er­werbs­zweig wurde schließ­lich so er­trag­reich, daß König Fried­rich Will­helm I. und Fried­rich II. zur mas­sen­haf­ten An­pflan­zung von Maul­beer­bäu­men,  auf denen die Sei­den­rau­pen leb­ten, an Wegen , an Kir­chen­hö­fen, sowie an allen gro­ßen Ge­höf­ten den Be­fehl gaben.

1

Die Ver­än­de­run­gen durch die Flücht­lin­ge.





5




10




15




20


Aus: Der Pro­vin­zi­al­aus­schuss für In­ne­re Mis­si­on in der Pro­vinz Bran­den­burh (Hrsg.): Hefte zur Mär­ki­schen Kir­chen­ge­schich­te. Band­aus­ga­be (Heft 1-10), Ber­lin (ohne Jah­res­an­ga­be), S. 11 ff.
Aus: Der Pro­vin­zi­al­aus­schuss für In­ne­re Mis­si­on in der Pro­vinz Bran­den­burh (Hrsg.): Hefte zur Mär­ki­schen Kir­chen­ge­schich­te. Band­aus­ga­be (Heft 1-10), Ber­lin (ohne Jah­res­an­ga­be), S. 11 ff.
Hin­weis

Nicht alles wird in der Quel­le er­wähnt. Tipp: Man­che Be­grif­fe haben einen fran­zö­si­schen Ur­sprung.

3
Wo sie­del­ten sich die Hu­ge­not­ten in der Ucker­mark an?
  • Zeich­net in das Ge­biet der Ucker­mark die Orte ein, die in der Ta­bel­le ge­nannt wer­den und in denen sich die Hu­ge­no­ten nie­der­ge­las­sen haben.
  • Ver­gleicht an­schlie­ßend eure Er­geb­nis­se des 3. Ka­pi­tels mit eurem Sitz­nach­bar.

Ort

Schwedt

Prenz­lau

Ham­mel­spring (Doma­ni­al­amt Zeh­de­nick)

Ko­lo­nis­ten­or­te Doma­ni­al­ort Cho­rin

Anger-​münde

Mit­glieds­zah­len der fran­zö­si­schen Ko­lo­nie (Stand 1703)

68

528

55

485

104

Ei­ni­ge Sied­lungs­or­te der Hu­ge­not­ten in der Ucker­mark. Zu­sam­men­ge­stellt aus: Asche, Mat­thi­as. Neu­sied­ler im ver­heer­ten Land: Kriegs­fol­gen­be­wäl­ti­gung, Mi­gra­ti­ons­steu­e­rung und Kon­fes­si­ons­po­li­tik im Zei­chen des Lan­des­wie­der­auf­baus; die Mark Bran­den­burg nach den Krie­gen des 17. Jahr­hun­derts. Müns­ter 2006.
Doma­ni­al­amt

Ver­wal­tungs­glie­de­rung. Ver­schie­de­ne Ort­schaf­ten ge­hör­ten die­sen Doma­ni­al­amt an.

Zu­satz­auf­ga­be

Wenn du mit allen drei Lern­ka­pi­teln schon frü­her fer­tig bist, kannst du dei­nen Mit­schü­lern gerne hel­fen. Setze dich zu einem Mit­schü­ler, der Hilfe bei den Auf­ga­ben braucht oder Fra­gen hat. Du kannst auch mit an­de­ren deine Er­geb­nis­se der Ka­pi­teln ver­glei­chen und dar­über dis­ku­tie­ren.

x