Fragen und Antworten zur Todesstrafe
Wann wurden in Deutschland die letzten Todesurteile vollstreckt?
Der 24-Jährige Berthold Wehmeyer hatte in Brandenburg eine ältere Frau vergewaltigt und getötet. Das Urteil: Der Tod. Am 11. Mai 1949 wurde Wehmeyer im Zellengefängnis Moabit in West-Berlin per Guillotine hingerichtet - das letzte vollstreckte Todesurteil auf westdeutschem Boden.
Damit ist die Geschichte der Todesstrafe in Deutschland noch lange nicht zu Ende, denn in der DDR galt sie noch fast vier weitere Jahrzehnte. Mindestens 168 Menschen wurden dort hingerichtet. Das letzte Opfer: Der Stasi-Hauptmann Werner Teske. Er wurde am 26. Juni 1981 im Gefängnis in Leipzig von hinten erschossen.
Wann wurde die Todesstrafe in Deutschland abgeschafft?
Am 18. Dezember 1987 bestätigte die Volkskammer der DDR die Abschaffung der Todesstrafe. Staatschef Erich Honecker hatte diese Änderung schon im Juli angekündigt. Möglicherweise als Zeichen der Menschlichkeit in Richtung Bundesrepublik. Denn kurz darauf trat Honecker seinen ersten Besuch beim damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl an.
In der Bundesrepublik gab es das Aus für die Todesstrafe schon deutlich früher. Mit dem Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 war sie in Westdeutschland Geschichte.
Wo gibt es die Todesstrafe heute noch?
Weltweit gilt die Todesstrafe noch in 55 Ländern, also in etwas mehr als jedem vierten Land weltweit. Diese Zahl sinkt stetig. Zuletzt haben unter anderem Kasachstan, Papua-Neuguinea und Sierra Leone die Todesstrafe komplett abgeschafft. Unter den Ländern, die daran weiter festhalten, sind mit Indien, China, rund der Hälfte der Bundesstaaten der USA, Indonesien und Pakistan allerdings die bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Das bedeutet: Zwei Drittel der Menschen weltweit leben in Ländern, in denen die Todesstrafe noch gilt
, sagt Alexander Bojčević, Todesstrafen-Experte bei Amnesty International.
Auch in Europa ist sie nicht komplett abgeschafft. Belarus wendet die Todesstrafe noch an. Bis vor Kurzem als mögliche Strafe für Mord und Terrorismus. Im März 2023 hat Machthaber Lukaschenko sie dann noch ausgeweitet. Auch Hochverrat von Staatsbediensteten und Militärs wird jetzt mit dem Tode bestraft. Immer wieder werden laut Amnesty International in Belarus auch Todesurteile vollstreckt.
Wo wird die Todesstrafe am häufigsten vollstreckt?
In China. Dort gibt es jedes Jahr tausende Hinrichtungen, mehr als im ganzen Rest der Welt
, erklärt Bojčević. Die genaue Zahl ist allerdings unklar, weil China keine Zahlen von Hinrichtungen veröffentlicht - sie gelten als Staatsgeheimnis
. Ebenso verhalten sich Nordkorea und Vietnam. Auch hier geht Amnesty International von Hinrichtungen in großem Ausmaß
aus.
Die von Ländern selbst gemeldeten Zahlen sind also nur bedingt belastbar. Nach der Auswertung von Amnesty International wurden im Jahr 2022 weltweit mindestens 883 Menschen hingerichtet. Mit Abstand die meisten im Iran (576), es folgen Saudi-Arabien (65) und Ägypten (24). Nach Unterbrechungen wurden unter anderem in Afghanistan, Kuwait und Singapur im letzten Jahr wieder Todesurteile vollstreckt.
Wann wurden in Deutschland die letzten Todesurteile vollstreckt?
Der 24-Jährige Berthold Wehmeyer hatte in Brandenburg eine ältere Frau vergewaltigt und getötet. Das Urteil: Der Tod. Am 11. Mai 1949 wurde Wehmeyer im Zellengefängnis Moabit in West-Berlin per Guillotine hingerichtet - das letzte vollstreckte Todesurteil auf westdeutschem Boden.
Damit ist die Geschichte der Todesstrafe in Deutschland noch lange nicht zu Ende, denn in der DDR galt sie noch fast vier weitere Jahrzehnte. Mindestens 168 Menschen wurden dort hingerichtet. Das letzte Opfer: Der Stasi-Hauptmann Werner Teske. Er wurde am 26. Juni 1981 im Gefängnis in Leipzig von hinten erschossen.
Wann wurde die Todesstrafe in Deutschland abgeschafft?
Am 18. Dezember 1987 bestätigte die Volkskammer der DDR die Abschaffung der Todesstrafe. Staatschef Erich Honecker hatte diese Änderung schon im Juli angekündigt. Möglicherweise als Zeichen der Menschlichkeit in Richtung Bundesrepublik. Denn kurz darauf trat Honecker seinen ersten Besuch beim damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl an.
In der Bundesrepublik gab es das Aus für die Todesstrafe schon deutlich früher. Mit dem Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 war sie in Westdeutschland Geschichte.
Wo gibt es die Todesstrafe heute noch?
Weltweit gilt die Todesstrafe noch in 55 Ländern, also in etwas mehr als jedem vierten Land weltweit. Diese Zahl sinkt stetig. Zuletzt haben unter anderem Kasachstan, Papua-Neuguinea und Sierra Leone die Todesstrafe komplett abgeschafft. Unter den Ländern, die daran weiter festhalten, sind mit Indien, China, rund der Hälfte der Bundesstaaten der USA, Indonesien und Pakistan allerdings die bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Das bedeutet: Zwei Drittel der Menschen weltweit leben in Ländern, in denen die Todesstrafe noch gilt
, sagt Alexander Bojčević, Todesstrafen-Experte bei Amnesty International.
Auch in Europa ist sie nicht komplett abgeschafft. Belarus wendet die Todesstrafe noch an. Bis vor Kurzem als mögliche Strafe für Mord und Terrorismus. Im März 2023 hat Machthaber Lukaschenko sie dann noch ausgeweitet. Auch Hochverrat von Staatsbediensteten und Militärs wird jetzt mit dem Tode bestraft. Immer wieder werden laut Amnesty International in Belarus auch Todesurteile vollstreckt.
Wo wird die Todesstrafe am häufigsten vollstreckt?
In China. Dort gibt es jedes Jahr tausende Hinrichtungen, mehr als im ganzen Rest der Welt
, erklärt Bojčević. Die genaue Zahl ist allerdings unklar, weil China keine Zahlen von Hinrichtungen veröffentlicht - sie gelten als Staatsgeheimnis
. Ebenso verhalten sich Nordkorea und Vietnam. Auch hier geht Amnesty International von Hinrichtungen in großem Ausmaß
aus.
Die von Ländern selbst gemeldeten Zahlen sind also nur bedingt belastbar. Nach der Auswertung von Amnesty International wurden im Jahr 2022 weltweit mindestens 883 Menschen hingerichtet. Mit Abstand die meisten im Iran (576), es folgen Saudi-Arabien (65) und Ägypten (24). Nach Unterbrechungen wurden unter anderem in Afghanistan, Kuwait und Singapur im letzten Jahr wieder Todesurteile vollstreckt.
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Für welche Verbrechen werden Menschen zum Tode verurteilt?
In allen Ländern, in denen die Todesstrafe gilt, wird sie für Mord verhängt. Dazu kommen je nach Land eine ganze Reihe weiterer Verbrechen. Vor allem auch Verbrechen, bei denen die Geschädigten nicht unmittelbar zu Tode kommen. In vielen Ländern werden Drogendelikte mit dem Tode bestraft, etwa in Singapur. Zum Beispiel in Pakistan kann Ehebruch zur Todesstrafe führen, in Saudi-Arabien die Prostitution. In Vietnam steht sogar die Weitergabe von Zahlen zur Todesstrafe unter Todesstrafe
, sagt Bojčević.
Unter anderem der Iran setzt die Todesstrafe laut Amnesty International auch als Mittel zur politischen Unterdrückung ein. Zuletzt im Rahmen der landesweiten Proteste gegen das Regime nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Außerdem wurden im Iran auch verstärkt Angehörige ethnischer Minderheiten hingerichtet.
Mit welchen Argumenten halten Länder an der Todesstrafe fest?
Das größte Argument: Die Todesstrafe soll Kriminelle abschrecken und die Gesellschaft vor möglichen weiteren Taten eines Verurteilten schützen. Auch die gerechte Vergeltung ist ein häufig vorgebrachtes Argument der Befürworter: Wer tötet, müsse selbst getötet werden. Den Hinterbliebenen von Mordopfern solle die Todesstrafe außerdem Gerechtigkeit bringen.
In den USA betonen die Befürworter auch, dass die Bevölkerung die Todesstrafe unterstützt. Tatsächlich waren in Umfragen zuletzt noch rund 60 Prozent der Amerikaner für die Todesstrafe, Tendenz fallend. Viele haben aber auch Bedenken: Fast 80 Prozent der Befragten sagen, es bestehe ein gewisses Risiko, dass Unschuldige hingerichtet werden.
Schreckt die Todesstrafe tatsächlich ab?
Die Abschreckungswirkung ist bestenfalls fraglich
, sagt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zur Todesstrafe. Sie fasst damit zusammen, was Studien, Wissenschaftler und weitere Experten seit Jahrzehnten immer wieder anmerken und belegen.
Für welche Verbrechen werden Menschen zum Tode verurteilt?
In allen Ländern, in denen die Todesstrafe gilt, wird sie für Mord verhängt. Dazu kommen je nach Land eine ganze Reihe weiterer Verbrechen. Vor allem auch Verbrechen, bei denen die Geschädigten nicht unmittelbar zu Tode kommen. In vielen Ländern werden Drogendelikte mit dem Tode bestraft, etwa in Singapur. Zum Beispiel in Pakistan kann Ehebruch zur Todesstrafe führen, in Saudi-Arabien die Prostitution. In Vietnam steht sogar die Weitergabe von Zahlen zur Todesstrafe unter Todesstrafe
, sagt Bojčević.
Unter anderem der Iran setzt die Todesstrafe laut Amnesty International auch als Mittel zur politischen Unterdrückung ein. Zuletzt im Rahmen der landesweiten Proteste gegen das Regime nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Außerdem wurden im Iran auch verstärkt Angehörige ethnischer Minderheiten hingerichtet.
Mit welchen Argumenten halten Länder an der Todesstrafe fest?
Das größte Argument: Die Todesstrafe soll Kriminelle abschrecken und die Gesellschaft vor möglichen weiteren Taten eines Verurteilten schützen. Auch die gerechte Vergeltung ist ein häufig vorgebrachtes Argument der Befürworter: Wer tötet, müsse selbst getötet werden. Den Hinterbliebenen von Mordopfern solle die Todesstrafe außerdem Gerechtigkeit bringen.
In den USA betonen die Befürworter auch, dass die Bevölkerung die Todesstrafe unterstützt. Tatsächlich waren in Umfragen zuletzt noch rund 60 Prozent der Amerikaner für die Todesstrafe, Tendenz fallend. Viele haben aber auch Bedenken: Fast 80 Prozent der Befragten sagen, es bestehe ein gewisses Risiko, dass Unschuldige hingerichtet werden.
Schreckt die Todesstrafe tatsächlich ab?
Die Abschreckungswirkung ist bestenfalls fraglich
, sagt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zur Todesstrafe. Sie fasst damit zusammen, was Studien, Wissenschaftler und weitere Experten seit Jahrzehnten immer wieder anmerken und belegen.
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