• Debatte Schule um 9
  • anonym
  • 11.05.2025
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.

De­bat­te: Soll der Un­ter­richt erst um 9 Uhr be­gin­nen?

1
a) Lies dir den Text durch und mar­kie­re die Pro-​Argumente grün und die Contra-​Argumente rot.
b) Er­stel­le eine Pro- und Cont­ra­ta­bel­le in dei­nem Heft und schrei­be die Ar­gu­men­te aus dem Text zur pas­sen­den Po­si­ti­on hinzu.
M1

Be­son­ders Ju­gend­li­che in der Pu­ber­tät sind mor­gens, wenn die Schul­glo­cke um acht oder noch frü­her klin­gelt, oft nur kör­per­lich an­we­send. Des­halb for­dern sie einen spä­te­ren Un­ter­richts­be­ginn. Doch wel­che Ar­gu­men­te spre­chen dafür, wel­che da­ge­gen?

Eine Stu­die von 2012 zeigt, dass sich 62 % der be­frag­ten 16- bis 25-​Jährigen tags­über nicht aus­ge­ruht füh­len. Im Schnitt schla­fen sie etwa sechs­ein­halb Stun­den, und über 20 % kom­men sogar auf we­ni­ger als fünf­ein­halb Stun­den.

Schlaf­ex­per­ten emp­feh­len Teen­agern je­doch acht bis zehn Stun­den Schlaf pro Nacht. Viele ver­pas­sen ihre op­ti­ma­le Schlaf­dau­er also gleich um meh­re­re Stun­den.

Kurz­fris­tig kann der Kör­per das ver­kraf­ten, doch an­dau­ern­der Schlaf­man­gel min­dert die schu­li­sche Leis­tungs­fä­hig­keit und be­ein­träch­tigt das all­ge­mei­ne Wohl­be­fin­den sowie die phy­si­sche und psy­chi­sche Ge­sund­heit.

Vor allem hat die Wis­sen­schaft eine klare Sicht: Chro­no­bio­lo­gen wei­sen dar­auf hin, dass die in­ne­re Uhr Ju­gend­li­cher in der Pu­ber­tät spä­ter tickt. Es fällt ihnen da­durch schwer, frü­her ein­zu­schla­fen. Um Abend­ty­pen nicht zu be­nach­tei­li­gen und dem bio­lo­gi­schen Rhyth­mus der Ju­gend­li­chen ge­recht zu wer­den, emp­feh­len For­scher einen Un­ter­richts­be­ginn ab etwa 9 Uhr und Prü­fun­gen am frü­hen Nach­mit­tag. So spricht Till Roen­ne­berg, einer der be­tei­lig­ten Wis­sen­schaft­ler, in der Süd­deut­schen Zei­tung von einer „bio­lo­gi­schen Dis­kri­mi­nie­rung“ durch den frü­hen Schul­be­ginn.

Die Ju­gend­li­chen lei­den durch ihren ver­scho­be­nen Schlaf-​Wach-​Rhythmus quasi an chro­ni­schem Jet­lag – bio­lo­gisch ge­se­hen be­ginnt der Un­ter­richt für viele mit­ten in der Nacht.

Das Er­geb­nis ist ein ge­rin­ge­rer Lern­erfolg, da das Ge­hör­te im „Schlaf­mo­dus“ schwe­rer ver­an­kert wird, was zu schlech­te­ren schu­li­schen Leis­tun­gen führt.

Eine ak­tu­el­le Stu­die zeigt, dass Schü­ler mit einem spä­ten Chro­no­typ oder Schlaf­man­gel bei Klas­sen­ar­bei­ten am Mor­gen schlech­ter ab­schnei­den als am frü­hen Nach­mit­tag. Mor­gen­ty­pen hin­ge­gen waren durch spä­te­re Prü­fun­gen nicht be­nach­tei­ligt.



Re­gel­mä­ßig lösen Stu­di­en und Ap­pel­le von Chro­no­bio­lo­gen, die spä­te­ren Un­ter­richt for­dern, hit­zi­ge De­bat­ten aus. In Me­di­en und Po­li­tik wird der Schul­be­ginn immer wie­der dis­ku­tiert, und erste Pi­lot­pro­jek­te an Schu­len tes­ten be­reits spä­te­re Start­zei­ten.

Eine um­fas­sen­de Än­de­rung ist den­noch nicht in Sicht – vor allem or­ga­ni­sa­to­ri­sche Grün­de ste­hen da­ge­gen. Für El­tern mit frü­hem Ar­beits­be­ginn könn­te ein spä­te­rer Schul­start ein Be­treu­ungs­pro­blem be­deu­ten. Eine Lö­sung, die in ei­ni­gen Pi­lot­pro­jek­ten zum Ein­satz kommt, ist eine Früh­be­treu­ung für Kin­der be­rufs­tä­ti­ger El­tern.

Ein spä­te­rer Schul­be­ginn hätte auch Aus­wir­kun­gen auf den öf­fent­li­chen Nah­ver­kehr, der ent­spre­chend an­ge­passt wer­den müss­te. Das könn­te in ei­ni­gen Fäl­len Mehr­kos­ten ver­ur­sa­chen, da zu­sätz­li­che Busse be­nö­tigt wer­den könn­ten. An­de­rer­seits könn­te es auch die Stoß­zei­ten im Nah­ver­kehr ent­las­ten.

Auch die Ver­le­gung von Klau­sur­zei­ten ist nicht immer ein­fach. Schon bei der Stun­den­pla­nung müss­te be­dacht wer­den, dass jedes Fach ab etwa 9 Uhr un­ter­rich­tet wer­den kann. Doch die Ein­sicht, dass frühe Prü­fun­gen man­che Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­nach­tei­li­gen, soll­te ge­ra­de bei äl­te­ren Jahr­gän­gen be­rück­sich­tigt wer­den.

Die Mei­nun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler selbst sind ge­teilt, denn ein spä­te­rer Un­ter­richts­be­ginn ab 9 Uhr be­deu­tet oft we­ni­ger Frei­zeit am Nach­mit­tag. Auch bei Lehr­kräf­ten dürf­te die Mei­nung ähn­lich sein, da unter ihnen viele Mor­gen­ty­pen zu fin­den sind.

https://www.betzold.de/blog/debatte-​um-​spaeteren-​unterrichtsbeginn/?srsl­tid=AfmBOo­pro­Q­BeF­wnL­rXTvdUlZ­vX­s­rh90BWTO01jeAj8yB­qREv2x3HS8kC

Eine Stu­die von 2012 zeigt, dass sich 62 % der be­frag­ten 16- bis 25-​Jährigen tags­über nicht aus­ge­ruht füh­len. Im Schnitt schla­fen sie etwa sechs­ein­halb Stun­den, und über 20 % kom­men sogar auf we­ni­ger als fünf­ein­halb Stun­den.

Schlaf­ex­per­ten emp­feh­len Teen­agern je­doch acht bis zehn Stun­den Schlaf pro Nacht. Viele ver­pas­sen ihre op­ti­ma­le Schlaf­dau­er also gleich um meh­re­re Stun­den.

Kurz­fris­tig kann der Kör­per das ver­kraf­ten, doch an­dau­ern­der Schlaf­man­gel min­dert die schu­li­sche Leis­tungs­fä­hig­keit und be­ein­träch­tigt das all­ge­mei­ne Wohl­be­fin­den sowie die phy­si­sche und psy­chi­sche Ge­sund­heit.

Vor allem hat die Wis­sen­schaft eine klare Sicht: Chro­no­bio­lo­gen wei­sen dar­auf hin, dass die in­ne­re Uhr Ju­gend­li­cher in der Pu­ber­tät spä­ter tickt. Es fällt ihnen da­durch schwer, frü­her ein­zu­schla­fen. Um Abend­ty­pen nicht zu be­nach­tei­li­gen und dem bio­lo­gi­schen Rhyth­mus der Ju­gend­li­chen ge­recht zu wer­den, emp­feh­len For­scher einen Un­ter­richts­be­ginn ab etwa 9 Uhr und Prü­fun­gen am frü­hen Nach­mit­tag. So spricht Till Roen­ne­berg, einer der be­tei­lig­ten Wis­sen­schaft­ler, in der Süd­deut­schen Zei­tung von einer „bio­lo­gi­schen Dis­kri­mi­nie­rung“ durch den frü­hen Schul­be­ginn.

Die Ju­gend­li­chen lei­den durch ihren ver­scho­be­nen Schlaf-​Wach-​Rhythmus quasi an chro­ni­schem Jet­lag – bio­lo­gisch ge­se­hen be­ginnt der Un­ter­richt für viele mit­ten in der Nacht.

Das Er­geb­nis ist ein ge­rin­ge­rer Lern­erfolg, da das Ge­hör­te im „Schlaf­mo­dus“ schwe­rer ver­an­kert wird, was zu schlech­te­ren schu­li­schen Leis­tun­gen führt.

Eine ak­tu­el­le Stu­die zeigt, dass Schü­ler mit einem spä­ten Chro­no­typ oder Schlaf­man­gel bei Klas­sen­ar­bei­ten am Mor­gen schlech­ter ab­schnei­den als am frü­hen Nach­mit­tag. Mor­gen­ty­pen hin­ge­gen waren durch spä­te­re Prü­fun­gen nicht be­nach­tei­ligt.



Re­gel­mä­ßig lösen Stu­di­en und Ap­pel­le von Chro­no­bio­lo­gen, die spä­te­ren Un­ter­richt for­dern, hit­zi­ge De­bat­ten aus. In Me­di­en und Po­li­tik wird der Schul­be­ginn immer wie­der dis­ku­tiert, und erste Pi­lot­pro­jek­te an Schu­len tes­ten be­reits spä­te­re Start­zei­ten.

Eine um­fas­sen­de Än­de­rung ist den­noch nicht in Sicht – vor allem or­ga­ni­sa­to­ri­sche Grün­de ste­hen da­ge­gen. Für El­tern mit frü­hem Ar­beits­be­ginn könn­te ein spä­te­rer Schul­start ein Be­treu­ungs­pro­blem be­deu­ten. Eine Lö­sung, die in ei­ni­gen Pi­lot­pro­jek­ten zum Ein­satz kommt, ist eine Früh­be­treu­ung für Kin­der be­rufs­tä­ti­ger El­tern.

Ein spä­te­rer Schul­be­ginn hätte auch Aus­wir­kun­gen auf den öf­fent­li­chen Nah­ver­kehr, der ent­spre­chend an­ge­passt wer­den müss­te. Das könn­te in ei­ni­gen Fäl­len Mehr­kos­ten ver­ur­sa­chen, da zu­sätz­li­che Busse be­nö­tigt wer­den könn­ten. An­de­rer­seits könn­te es auch die Stoß­zei­ten im Nah­ver­kehr ent­las­ten.

Auch die Ver­le­gung von Klau­sur­zei­ten ist nicht immer ein­fach. Schon bei der Stun­den­pla­nung müss­te be­dacht wer­den, dass jedes Fach ab etwa 9 Uhr un­ter­rich­tet wer­den kann. Doch die Ein­sicht, dass frühe Prü­fun­gen man­che Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­nach­tei­li­gen, soll­te ge­ra­de bei äl­te­ren Jahr­gän­gen be­rück­sich­tigt wer­den.

Die Mei­nun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler selbst sind ge­teilt, denn ein spä­te­rer Un­ter­richts­be­ginn ab 9 Uhr be­deu­tet oft we­ni­ger Frei­zeit am Nach­mit­tag. Auch bei Lehr­kräf­ten dürf­te die Mei­nung ähn­lich sein, da unter ihnen viele Mor­gen­ty­pen zu fin­den sind.

M1

Be­son­ders Ju­gend­li­che in der Pu­ber­tät sind mor­gens, wenn die Schul­glo­cke um acht oder noch frü­her klin­gelt, oft nur kör­per­lich an­we­send. Des­halb for­dern sie einen spä­te­ren Un­ter­richts­be­ginn. Doch wel­che Ar­gu­men­te spre­chen dafür, wel­che da­ge­gen?

1
2
3
4
5
6
7
8
9

10
11
12
13
14
15

16
17
18
19
20
21
22
23

24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43

44
45
46
47
48
49
50

51
52
53
54
55
56

57
58
59
60
61
62
63
64
65


66
67
68
69
70
71
72
73
74

75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86

87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97

98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109

110
111
112
113
114
115
116
117
118
119

https://www.betzold.de/blog/debatte-​um-​spaeteren-​unterrichtsbeginn/?srsl­tid=AfmBOo­pro­Q­BeF­wnL­rXTvdUlZ­vX­s­rh90BWTO01jeAj8yB­qREv2x3HS8kC
https://www.betzold.de/blog/debatte-​um-​spaeteren-​unterrichtsbeginn/?srsl­tid=AfmBOo­pro­Q­BeF­wnL­rXTvdUlZ­vX­s­rh90BWTO01jeAj8yB­qREv2x3HS8kC
2
a) Er­gän­ze deine Ta­bel­le durch die In­for­ma­ti­o­nen aus den un­te­ren Kreis­dia­gram­men.
b) Über­le­ge dir ei­ge­ne Ar­gu­men­te und er­gän­ze diese zur Ta­bel­le.

Wel­che Un­ter­richts­zeit wird von Schü­ler*innen aus dem 9. Jahr­gang be­vor­zugt?

Ana­ly­se des For­schungs­zen­trums De­mo­gra­fi­scher Wan­del (FZDW) der Frank­furt Uni­ver­si­ty of Ap­plied Sci­en­ces

x