• Der Berufsausbildungsvertrag
  • HerrSchenk
  • 10.09.2025
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1. Be­tei­lig­te Per­so­nen im Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis

Jähr­lich be­gin­nen in Deutsch­land viele junge Er­wach­se­ne eine duale Aus­bil­dung – so auch im Beruf der Zahn­me­di­zi­ni­schen Fach­an­ge­stell­ten (ZFA). Die duale Aus­bil­dung ist eine Be­rufs­aus­bil­dung, in der sich Zahn­arzt­pra­xis und Be­rufs­schu­le die Auf­ga­ben tei­len. Die Zahn­arzt­pra­xen sind in der Aus­wahl der Be­wer­ber frei, aber auch die die Be­wer­ber selbst. Der Staat greift nicht ein, das nennt man den Grund­satz der Ver­trags­frei­heit.



1
Nen­nen Sie drei Grün­de, wes­halb Sie sich für Ihre Zahn­arzt­pra­xis ent­schie­den haben.

#1



#2



#3



Ein Aus­bil­dungs­ver­trag wird zwi­schen dem Aus­zu­bil­den­den und dem Aus­bil­dungs­be­trieb (of­fi­zi­el­le Be­zeich­nung: Aus­bil­den­der) ge­schlos­sen. Manch­mal ist auch der Aus­bil­der im Ver­trag er­wähnt. Das ist die Per­son, die im Un­ter­neh­men für die Aus­bil­dung ver­ant­wort­lich ist. In klei­nen Be­trie­ben ist der Aus­bil­den­de oft zu­gleich der Aus­bil­der. In Groß­be­trie­ben gibt es häu­fig Mit­ar­bei­ter, die haupt­be­ruf­lich für die Lehr­lings­aus­bil­dung zu­stän­dig sind (z. B. Meis­ter oder Tech­ni­ker im Hand­werk oder in der In­dus­trie). Aus­bil­den darf eine Per­son nur, wenn Sie per­sön­lich und fach­lich ge­eig­net und min­des­tens 24 Jahre alt ist. Es ist wich­tig, dass der Aus­bil­der alle er­for­der­li­chen Fer­tig­kei­ten und Kennt­nis­se des Be­rufs gut be­herrscht.





Mein Aus­bil­der:

Mein Aus­bil­den­der:

Ich, der / die Aus­zu­bil­den­de

Übungs­auf­ga­ben

Quel­le: Wirt­schaft Kom­pe­tent 2024, Ar­beits­buch, S. 5; Schul­buch S. 11 ff., Klett Ver­lag

2. Die recht­li­chen Grund­la­gen der Be­rufs­aus­bil­dung

2.1 Das Be­rufs­bil­dungs­ge­setz

Das Be­rufs­bil­dungs­ge­setz (= BBiG) ist eins der wich­tigs­ten Ge­set­ze in der be­ruf­li­chen Bil­dung. Es re­gelt die Be­rufs­aus­bil­dung im du­a­len Sys­tem, die Vor­be­rei­tung auf die Be­rufs­aus­bil­dung, die Fort­bil­dung und die be­ruf­li­che Um­schu­lung.

Fach­be­griff

Er­klä­rung

die For­til­dung

Er­wei­te­rung oder Ver­tie­fung von Wis­sen im be­reits er­lern­ten Beruf.

die Um­schu­lung

Aus­bil­dung in einem neuen Beruf, meist nach Be­rufs­wech­sel oder -​verlust.

2
Aus­schnitt aus dem Be­rufs­bil­dungs­ge­setz: „Die Be­rufs­aus­bil­dung hat (...) in einer sich wan­deln­den Ar­beits­welt not­wen­di­gen be­ruf­li­chen Fer­tig­kei­ten, Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten (...) zu ver­mit­teln.“ (§1 Abs. 3 BBiG)

a) Er­klä­ren Sie mit ei­ge­nen Wor­ten, was die­ser Satz be­deu­tet.

Die Aus­bil­dung zur ZFA soll nicht nur zei­gen, wie man heute ar­bei­tet, son­dern auch auf Ver­än­de­run­gen in der Zahn­arzt­pra­xis vor­be­rei­ten – z. B. neue Tech­nik oder an­de­re Ar­beits­ab­läu­fe.

b) Nen­nen Sie zwei Bei­spie­le, wie sich die Ar­beits­welt in einer Zahn­arzt­pra­xis ver­än­dert hat oder ver­än­dern kann.

- Neue di­gi­ta­le Pro­gram­me zur Ter­min­ver­ga­be, Ab­rech­nung oder Pa­ti­en­ten­ver­wal­tung

- Ein­satz von mo­der­nen Ge­rä­ten wie di­gi­ta­len Rönt­gen­ge­rä­ten oder In­tra­o­ral­scan­nern

(wei­te­re mög­li­che Bei­spie­le: stren­ge­re Hy­gie­ne­vor­ga­ben, Online-​Kommunikation mit Pa­ti­en­ten, pa­pier­lo­se Do­ku­men­ta­ti­on)

c) Er­klä­ren Sie, warum es wich­tig ist, dass man in der Aus­bil­dung auch auf neue Ent­wick­lun­gen in der Ar­beits­welt vor­be­rei­tet wird.

Damit eine ZFA mit neuen Ge­rä­ten oder Me­tho­den um­ge­hen kön­nen

  1. Weil sich die Ar­beit in Pra­xen stän­dig wei­ter­ent­wi­ckelt

  2. Damit sie auch in Zu­kunft gute Chan­cen auf dem Ar­beits­markt haben

  3. Um fle­xi­bel und si­cher im Beruf zu blei­ben

2.2 Aus­bil­dungs­ord­nung

Für jede Aus­bil­dung – auch die zur ZFA – legt eine bun­des­wei­te Aus­bil­dungs­ord­nung (= AO) genau fest, was die Aus­zu­bil­den­den ler­nen müs­sen. Was genau in der AO steht, ist im BBiG (§5 (1)) fest­ge­legt. Dort wird unter an­de­rem die Be­zeich­nung des Aus­bil­dungs­be­ruf, die Aus­bil­dungs­dau­er, aber auch die be­ruf­li­chen Fer­tig­kei­ten, Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten fest­ge­legt, die ein Aus­zu­bil­den­der min­des­tens in der Aus­bil­dung er­lernt.



Die Aus­bil­dungs­ord­nung für ZFA wurde zu­letzt we­sent­lich im Au­gust 2022 über­ar­bei­tet.

Merk­kar­te: Än­de­run­gen der AO für ZFA
3
Wel­che Än­de­rung in der neuen Aus­bil­dungs­ord­nung für ZFA hal­ten Sie per­sön­lich für be­son­ders wich­tig für Ihr ei­ge­nes be­ruf­li­ches Wei­ter­kom­men – und warum?

2.3 be­trieb­li­cher Aus­bil­dungs­plan

Der Aus­bil­dungs­be­trieb ist für den prak­ti­schen Teil der Aus­bil­dung zu­stän­dig. Was die Aus­zu­bil­den­den ler­nen sol­len, ist in der Aus­bil­dungs­ord­nung fest­ge­legt. Damit klar ist, wann und wie diese In­hal­te im Be­trieb ver­mit­telt wer­den, wird ein be­trieb­li­cher Aus­bil­dungs­plan er­stellt. Darin steht zum Bei­spiel, in wel­cher Rei­hen­fol­ge be­stimm­te Auf­ga­ben ge­lernt wer­den, wie viel Zeit dafür vor­ge­se­hen ist und wo (z. B. in der Pra­xis oder in Kur­sen) das statt­fin­det. Er ist ein Be­stand­teil des Aus­bil­dungs­ver­trags und muss den Aus­zu­bil­den­den spä­tes­tens zu Be­ginn der Aus­bil­dung aus­ge­hän­digt wer­den. Der be­trieb­li­che Aus­bil­dungs­plan kann über die Aus­bil­dungs­ord­nung und den Aus­bil­dungs­rah­men­plan hin­aus­ge­hen; we­ni­ger ent­hal­ten darf der be­trieb­li­che Aus­bil­dungs­plan nicht.

Übungs­auf­ga­be

3. Der Ab­schluss eines Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trags

Vor Be­ginn einer Be­rufs­aus­bil­dung ist zwi­schen der Aus­bil­den­den und der Aus­zu­bil­den­den ein Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag gemäß § 10 Abs. 1 BBiG ab­zu­schlie­ßen. Die­ser Ver­trag muss der zu­stän­di­gen Stel­le – bei­spiels­wei­se der Zahn­ärz­te­kam­mer Ber­lin – zur Ge­neh­mi­gung und Ein­tra­gung in das Ver­zeich­nis der Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis­se vor­ge­legt wer­den (§ 36 BBiG).



Eine Ein­tra­gung in das Ver­zeich­nis der Zahn­ärz­te­kam­mer er­folgt nur, wenn der Ver­trag den Vor­ga­ben des Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes (BBiG) und der für Ber­lin gül­ti­gen Aus­bil­dungs­ord­nung ent­spricht. Au­ßer­dem müs­sen so­wohl das Aus­bil­dungs­per­so­nal als auch die Aus­bil­dungs­stät­te per­sön­lich und fach­lich ge­eig­net sein.



Spä­tes­tens vor Be­ginn der Aus­bil­dung müs­sen die we­sent­li­chen In­hal­te des Aus­bil­dungs­ver­trags schrift­lich fest­ge­hal­ten wer­den (§ 11 Abs. 1 BBiG). Dazu ge­hö­ren min­des­tens fol­gen­de Punk­te:



  • Art, sach­li­che und zeit­li­che Glie­de­rung sowie Ziel der Be­rufs­aus­bil­dung

  • Be­ginn und Dauer der Aus­bil­dung

  • Aus­bil­dungs­maß­nah­men au­ßer­halb der Aus­bil­dungs­stät­te, so­fern vor­ge­se­hen

  • Dauer der re­gel­mä­ßi­gen täg­li­chen Aus­bil­dungs­zeit

  • Dauer des Ur­laubs

  • Zah­lung und Höhe der Aus­bil­dungs­ver­gü­tung

  • Hin­weis auf das Be­stehen einer Pro­be­zeit



Der Ver­trag ist von der Aus­bil­den­den, der Aus­zu­bil­den­den sowie – bei Min­der­jäh­rig­keit – von den ge­setz­li­chen Ver­tre­tern zu un­ter­zeich­nen. Eine Aus­fer­ti­gung des Ver­trags ist den Ver­trags­par­tei­en un­ver­züg­lich aus­zu­hän­di­gen (§ 11 Abs. 3 BBiG).

Übungs­auf­ga­ben

4
Be­stim­men Sie die eine rich­ti­ge Aus­sa­ge.
5
Be­stim­men was min­des­tens im Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag ge­re­gelt sein muss.
6
Stel­len Sie in einer Gra­fik die ein­zel­nen Schrit­te dar, die not­wen­dig sind, bis ein Aus­bil­dungs­ver­trag im Ver­zeich­nis der Zahn­ärz­te­kam­mer ein­ge­tra­gen wird.
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Er­klä­ren Sie, warum es wich­tig ist, dass der Aus­bil­dungs­ver­trag schrift­lich vor Be­ginn der Aus­bil­dung fest­ge­legt wird.
8
Be­grün­den Sie, warum fol­gen­de Min­dest­in­hal­te im Aus­bil­dungs­ver­trag fest­ge­hal­ten wer­den müs­sen:
- Art, sach­li­che und zeit­li­che Glie­de­rung
- Ziel der Be­rufs­aus­bil­dung
- Dauer der re­gel­mä­ßi­gen täg­li­chen - Aus­bil­dungs­zeit
- Zah­lung und Höhe der Aus­bil­dungs­ver­gü­tung

4. Rech­te und Pflich­ten von Aus­zu­bil­den­den

Aus­zu­bil­den­de und Aus­bil­den­de haben be­stimm­te Pflich­ten und Rech­te, damit die Aus­bil­dung gut funk­ti­o­niert.



Aus­zu­bil­den­de haben zum Bei­spiel eine Be­fol­gungs­pflicht. Das be­deu­tet: Sie müs­sen die An­wei­sun­gen des Aus­bil­den­den be­fol­gen, wenn sie zur Aus­bil­dung ge­hö­ren. Au­ßer­dem gilt die Be­rufs­schul­pflicht. Das heißt, der Un­ter­richt in der Be­rufs­schu­le muss re­gel­mä­ßig be­sucht wer­den. Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist die Lern­pflicht. Aus­zu­bil­den­de müs­sen sich be­mü­hen, alle Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten zu ler­nen, die sie für die Ab­schluss­prü­fung brau­chen.

Auch die Schwei­ge­pflicht ge­hört dazu: In­for­ma­ti­o­nen über den Be­trieb oder über Kun­den dür­fen nicht wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Wenn ein Aus­zu­bil­den­der etwas ab­sicht­lich oder grob fahr­läs­sig be­schä­digt – zum Bei­spiel Ma­schi­nen oder Ge­rä­te –, kann er oder sie dafür haft­pflich­tig ge­macht wer­den.



Auch der Aus­bil­den­de hat Pflich­ten. Die wich­tigs­te ist die Aus­bil­dungs­pflicht. Der Be­trieb muss alle In­hal­te ver­mit­teln, die zum Er­rei­chen des Aus­bil­dungs­ziels not­wen­dig sind. Dazu ge­hö­ren prak­ti­sche Auf­ga­ben und the­o­re­ti­sches Wis­sen. Der Be­trieb muss au­ßer­dem alle Aus­bil­dungs­mit­tel – zum Bei­spiel Bü­cher, Werk­zeu­ge oder Schutz­klei­dung – kos­ten­los zur Ver­fü­gung stel­len. Durch die Für­sor­ge­pflicht ist der Aus­bil­den­de ver­pflich­tet, dafür zu sor­gen, dass der Aus­zu­bil­den­de nicht kör­per­lich oder see­lisch ge­schä­digt wird. Auch die An­mel­dung zur So­zi­al- und Un­fall­ver­si­che­rung ge­hört dazu.

Ein wei­te­rer Punkt ist die Frei­stel­lungs­pflicht. Der Aus­zu­bil­den­de muss für den Be­such der Be­rufs­schu­le frei­ge­stellt wer­den – er darf also wäh­rend der Schul­zeit nicht im Be­trieb ar­bei­ten müs­sen. Eben­so wich­tig ist die An­mel­de­pflicht zu Prü­fun­gen. Der Be­trieb muss dafür sor­gen, dass die Aus­zu­bil­den­den recht­zei­tig zu Zwi­schen- und Ab­schluss­prü­fun­gen an­ge­mel­det und frei­ge­stellt wer­den.



Die Aus­zu­bil­den­den müs­sen be­reit sein zu ler­nen und Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Die Aus­bil­den­den müs­sen dafür sor­gen, dass die Aus­bil­dung fair, si­cher und fach­lich kor­rekt ab­läuft.

9
Fül­len Sie die Lü­cken mit Wör­tern aus dem Text aus.

In einer Aus­bil­dung haben beide Sei­ten be­stimm­te und  .

Der Aus­zu­bil­den­de hat die Ver­pflich­tung, die   des Aus­bil­den­den zu be­fol­gen. Diese Pflicht nennt man  .

Auch die   muss re­gel­mä­ßig be­sucht wer­den.

Die   be­deu­tet, dass der Aus­zu­bil­den­de sich be­mü­hen muss, gut zu ler­nen.

Wich­ti­ge In­for­ma­ti­o­nen aus dem Be­trieb dür­fen nicht wei­ter­erzählt wer­den. Das nennt man  .

Wenn man etwas ab­sicht­lich ka­putt macht, muss man viel­leicht dafür be­zah­len. Das ge­hört zur  .



Der Aus­bil­den­de muss eine gute Aus­bil­dung er­tei­len. Das nennt man  .

Alle nö­ti­gen   wie Bü­cher und Werk­zeu­ge müs­sen kos­ten­los sein.

Durch die   muss der Be­trieb auf die Ge­sund­heit der Aus­zu­bil­den­den ach­ten.

Für die Schu­le gibt es eine  : Der Be­trieb muss die Aus­zu­bil­den­den für den Un­ter­richt frei­stel­len.

Der Be­trieb muss die Aus­zu­bil­den­den auch zur  an­mel­den.



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Nen­nen Sie alle Pflich­ten des Aus­zu­bil­den­den und des Aus­bil­den­den aus dem Text.
Er­klä­ren Sie jede Pflicht mit einem Satz.

Pflich­ten des Aus­zu­bil­den­den

(= Rech­te des Aus­bil­den­den)

Pflich­ten des Aus­bil­den­den

(= Rech­te des Aus­zu­bil­den­den)

Be­fol­gungs­pflicht: Wei­sun­gen des Aus­bil­den­den im Rah­men der Be­rufs­aus­bil­dungs­ind sorg­fäl­tig zu be­fol­gen.

Aus­bil­dungs­pflicht: Ver­mitt­lung der Fertig-​

kei­ten und Kennt­nis­se, die zur Er­rei­chung

des Aus­bil­dungs­ziels er­for­der­lich sind.

Be­rufs­schul­pflicht

Aus­bil­dungs­mit­tel: Müs­sen kos­ten­los zur

Ver­fü­gung ge­stellt wer­den

Lern­pflicht: Aus­zu­bil­den­de(r) muss sich

be­mü­hen, so zu ler­nen, dass die Ab­schluss­prü­fung be­stan­den wird.

Für­sor­ge­pflicht: Ver­mei­dung sitt­li­cher

und kör­per­li­cher Schä­den; An­mel­dung zur

So­zi­al- und Un­fall­ver­si­che­rung.

Schwei­ge­pflicht über Ge­schäfts­da­ten

Frei­stel­lungs­pflicht: Aus­bil­den­de(r) muss

die/den Aus­zu­bil­den­de(n) zum Be­such der

Be­rufs­schu­le an­hal­ten und frei­stel­len.

Haft­pflicht: Bei grob fahr­läs­sig oder vor-

sätz­lich ver­ur­sach­ten Schä­den an Maschi-​

nen, Bü­ro­ein­rich­tun­gen usw. haf­tet der Aus­zu­bil­den­de.

An­mel­de­pflicht zu Prü­fun­gen: Auszubil-​

dende(r) muss recht­zei­tig zu Prü­fun­gen an­ge­mel­det und frei­ge­stellt wer­den.

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Was be­deu­tet die Be­fol­gungs­pflicht für Aus­zu­bil­den­de?
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Was ge­hört zur Für­sor­ge­pflicht des Aus­bil­den­den?
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Was ist die Schwei­ge­pflicht?

5. Be­en­di­gung des Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­ses

Jeder Aus­bil­dungs­ver­trag ent­hält eine Pro­be­zeit (min­des­tens 1 Monat, höchs­tens 4 Mo­na­te). In die­ser Zeit kann der Aus­zu­bil­den­de fest­stel­len, ob ihm die Aus­bil­dung ge­fällt, und der Be­trieb kann prü­fen, ob er mit den Leis­tun­gen und dem Ver­hal­ten des Aus­zu­bil­den­den zu­frie­den ist (siehe Bild). In­ner­halb der Pro­be­zeit kann das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis von bei­den Sei­ten je­der­zeit und ohne An­ga­ben von Grün­den ge­kün­digt wer­den.



Nach Ende der Pro­be­zeit kann der Aus­zu­bil­den­de mit einer Frist von vier Wo­chen kün­di­gen, wenn er den Beruf wech­seln oder die Aus­bil­dung auf­ge­ben will. Au­ßer­dem kann er frist­los kün­di­gen, wenn der Aus­bil­den­de seine Pflich­ten grob ver­letzt. Der Aus­bil­den­de da­ge­gen kann nur frist­los aus wich­ti­gem Grund kün­di­gen (z. B. bei Dieb­stahl oder Be­lei­di­gung). Kün­di­gun­gen müs­sen schrift­lich er­fol­gen. Mit be­stan­de­ner Ab­schluss­prü­fung endet das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis.

Jeder Aus­bil­dungs­ver­trag ent­hält eine Pro­be­zeit (min­des­tens 1 Monat, höchs­tens 4 Mo­na­te). In die­ser Zeit kann der Aus­zu­bil­den­de fest­stel­len, ob ihm die Aus­bil­dung ge­fällt, und der Be­trieb kann prü­fen, ob er mit den Leis­tun­gen und dem Ver­hal­ten des Aus­zu­bil­den­den zu­frie­den ist (siehe Bild). In­ner­halb der Pro­be­zeit kann das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis von bei­den Sei­ten je­der­zeit und ohne An­ga­ben von Grün­den ge­kün­digt wer­den.



Nach Ende der Pro­be­zeit kann der Aus­zu­bil­den­de mit einer Frist von vier Wo­chen kün­di­gen, wenn er den Beruf wech­seln oder die Aus­bil­dung auf­ge­ben will. Au­ßer­dem kann er frist­los kün­di­gen, wenn der Aus­bil­den­de seine Pflich­ten grob ver­letzt. Der Aus­bil­den­de da­ge­gen kann nur frist­los aus wich­ti­gem Grund kün­di­gen (z. B. bei Dieb­stahl oder Be­lei­di­gung). Kün­di­gun­gen müs­sen schrift­lich er­fol­gen. Mit be­stan­de­ner Ab­schluss­prü­fung endet das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis.

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wich­ti­ge Be­grif­fe

die Pro­be­zeit

An­fangs­zeit der Aus­bil­dung (mind. 1 Monat, max. 4 Mo­na­te), in der beide Sei­ten das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis je­der­zeit kün­di­gen kön­nen.

die Aus­bil­dungs­zeit

Zeit­raum, in dem die Aus­bil­dung of­fi­zi­ell dau­ert – vom Be­ginn bis zum Ende, z. B. bei be­stan­de­ner Ab­schluss­prü­fung. Für ZFAs be­trägt die Aus­bil­dungs­zeit 3 Jahre.

das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis

Recht­li­che Ver­bin­dung zwi­schen Aus­zu­bil­den­dem und Aus­bil­den­dem, in der beide Sei­ten Rech­te und Pflich­ten haben.

die frist­lo­se Kün­di­gung

Kün­di­gung ohne Ein­hal­tung einer Frist, die nur aus wich­ti­gem Grund (z. B. Dieb­stahl, grobe Pflicht­ver­let­zung) mög­lich ist.

Übungs­auf­ga­ben zu Thema 5: Be­en­di­gung des Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­ses

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Nen­nen Sie die ma­xi­ma­le Dauer der Pro­be­zeit.
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Nen­nen Sie die Kün­di­gungs­frist nach der Pro­be­zeit.
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Be­stim­men Sie, in wel­chem Fall ein Aus­bil­dungs­ver­hält­nis auch nach der Pro­be­zeit be­en­det wer­den kann. (A:2)
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Er­klä­ren Sie den recht­li­chen Un­ter­schied zwi­schen einer Kün­di­gung wäh­rend der Pro­be­zeit und einer Kün­di­gung nach der Pro­be­zeit für Aus­zu­bil­den­de.

Kün­di­gung wäh­rend der Pro­be­zeit

Wäh­rend der Pro­be­zeit kann das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis je­der­zeit und ohne An­ga­be von Grün­den von bei­den Sei­ten (Aus­zu­bil­den­der und Aus­bil­den­der) frist­los ge­kün­digt wer­den.

Kün­di­gung nach der Pro­be­zeit

Nach der Pro­be­zeit gilt eine Kün­di­gungs­frist von vier Wo­chen für Aus­zu­bil­den­de, wenn sie die Aus­bil­dung auf­ge­ben oder den Beruf wech­seln möch­ten. Eine frist­lo­se Kün­di­gung ist nur mög­lich, wenn ein wich­ti­ger Grund vor­liegt (z. B. grobe Pflicht­ver­let­zung des Aus­bil­den­den).

6. Übungs­auf­ga­ben zum Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag

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Fül­len Sie die Lü­cken aus.

Der­zeit kön­nen Be­rufs­an­fän­ger unter 327 staat­lich an­er­kann­ten wäh­len. Da­ne­ben un­ter­schei­det man mehr als 20.000 ver­schie­de­ne . Der Aus­bil­dungs­be­ruf der ZFA ist eine davon. Be­ginn einer ist zwi­schen dem und der ein auf Grund­la­ge des ab­zu­schlie­ßen. Die­ser Ver­trag muss der zu­stän­di­gen Stel­le – bei­spiels­wei­se der – zur Ge­neh­mi­gung und Ein­tra­gung in das Ver­zeich­nis der vor­ge­legt wer­den.

Ver­wen­den Sie diese Wör­ter, aber Ach­tung zwei Wör­ter sind falsch!



Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag , Be­rufs­tä­tig­kei­ten, Aus­bil­dungs­ver­gü­tung, Aus­bil­den­den, Zahn­ärz­te­kam­mer Ber­lin, Aus­bil­dungs­be­ru­fen, Be­rufs­aus­bil­dung, Aus­zu­bil­den­den, Be­rufs­schu­le, Be­rufs­bil­dungs­ge­setz, Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis­se

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Be­ant­wor­ten Sie die fol­gen­den Fra­gen.

Frage

Ant­wort

Auf­ga­be 1:
Wie hei­ßen die bei­den Ver­trags­par­tei­en, die am Ab­schluss eines Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trags be­tei­ligt sind?

Aus­zu­bil­den­der und Aus­bil­den­der

Auf­ga­be 2:
Wie heißt das Ge­setz, das die Be­rufs­aus­bil­dung in Deutsch­land re­gelt?

Be­rufs­bil­dungs­ge­setz

Auf­ga­be 3:
Wel­che Stel­le muss den Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag einer ZFA in Ber­lin ge­neh­mi­gen und in das Ver­zeich­nis ein­tra­gen?

Die Zahn­ärz­te­kam­mer Ber­lin

Auf­ga­be 4:
Was ver­steht man unter einem Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis?

Recht­li­che Ver­bin­dung zwi­schen Aus­zu­bil­den­dem und Aus­bil­den­dem, in der beide Sei­ten Rech­te und Pflich­ten haben.

Auf­ga­be 5:
Was ge­schieht mit dem Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag nach der Un­ter­zeich­nung durch beide Par­tei­en?



Die Zahn­ärz­te­kam­mer Ber­lin muss den BAV ge­neh­mi­gen und in das Ver­zeich­nis ein­tra­gen.

Auf­ga­be 6:

Wann endet ein Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis au­to­ma­tisch?

Nach be­stan­de­ner (münd­li­cher) Ab­schluss­prü­fung.

Auf­ga­be 7:

Wie lange dau­ert die Pro­be­zeit in einem Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag min­des­tens und höchs­tens?

Die Pro­be­zeit dau­ert min­des­tens 1 Monat und höchs­tens 4 Mo­na­te.

Auf­ga­be 8:
Was ist eine duale Aus­bil­dung?

Eine duale Aus­bil­dung ist ein Aus­bil­dungs­sys­tem, bei dem die Aus­bil­dung so­wohl im Be­trieb als auch in der Be­rufs­schu­le statt­fin­det.

Auf­ga­be 9:
Wel­che Pflich­ten hat der Aus­zu­bil­den­de laut Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag?

Der Aus­zu­bil­den­de hat die Pflicht, lern­be­reit zu sein, Wei­sun­gen zu be­fol­gen, die Aus­bil­dung sorg­fäl­tig durch­zu­füh­ren und an Aus­bil­dungs­maß­nah­men teil­zu­neh­men.

Frage

Ant­wort

Auf­ga­be 11:

Was ver­steht man unter dem Be­griff „Aus­bil­dungs­rah­men­plan“?

Der Aus­bil­dungs­rah­men­plan ist ein zeit­lich und in­halt­lich ge­glie­der­ter Plan, der vor­gibt, wel­che Kennt­nis­se und Fer­tig­kei­ten in der Aus­bil­dung ver­mit­telt wer­den müs­sen.



Auf­ga­be 12:
Wer kon­trol­liert die Ein­hal­tung der ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten im Aus­bil­dungs­ver­hält­nis??

Die zu­stän­di­ge Kam­mer, also für die ZFAs die Zahn­ärz­te­kam­mer Ber­lin

Auf­ga­be 13:

Was be­deu­tet „Be­rufs­schul­pflicht“ in der du­a­len Aus­bil­dung?

Aus­zu­bil­den­de sind ver­pflich­tet, re­gel­mä­ßig am Un­ter­richt der Be­rufs­schu­le teil­zu­neh­men, so­lan­ge sie be­rufs­schul­pflich­tig sind.

Auf­ga­be 15:

Was ist ein wich­ti­ger Grund für eine frist­lo­se Kün­di­gung des Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­ses?

Ein wich­ti­ger Grund ist z. B. Dieb­stahl, Be­lei­di­gung, wie­der­hol­tes un­ent­schul­dig­tes Feh­len oder grobe Pflicht­ver­let­zun­gen.

Auf­ga­be 16:

Wel­che An­ga­ben müs­sen im Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag min­des­tens ent­hal­ten sein?



Art, sach­li­che und zeit­li­che Glie­de­rung sowie Ziel der Aus­bil­dung, Be­ginn und Dauer, Pro­be­zeit, täg­li­che Aus­bil­dungs­zeit, Zah­lung und Höhe der Ver­gü­tung, Dauer des Ur­laubs, Vor­aus­set­zun­gen zur Kün­di­gung

Auf­ga­be 17:

Wie wird das Ende eines Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis­ses ge­setz­lich ge­re­gelt?

Das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis endet au­to­ma­tisch mit dem Be­stehen der Ab­schluss­prü­fung, spä­tes­tens aber zum ver­ein­bar­ten Aus­bil­dungs­en­de.

Auf­ga­be 18:

Darf ein Aus­bil­dungs­ver­trag münd­lich ab­ge­schlos­sen wer­den?

Nein, der Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag muss schrift­lich ab­ge­schlos­sen wer­den, bevor die Aus­bil­dung be­ginnt. Das ist ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben (§ 11 BBiG).

20
Er­klä­ren Sie, warum die Pro­be­zeit in der Aus­bil­dung für beide Ver­trags­par­tei­en wich­tig ist.
21
Er­klä­ren Sie je­weils eine Pflicht eines Aus­zu­bil­den­den und Aus­bil­den­den.
22
Ord­nen Sie den Ab­lauf vom Ver­trags­ab­schluss bis zum Aus­bil­dungs­be­ginn zeit­lich rich­tig und be­schrei­be die ein­zel­nen Schrit­te kurz.
23
Er­klä­ren Sie den Zu­sam­men­hang zwi­schen dem Aus­bil­dungs­rah­men­plan und dem be­trieb­li­chen Aus­bil­dungs­plan.
24
Er­klä­ren Sie den Un­ter­schied zwi­schen einer or­dent­li­chen Kün­di­gung und einer frist­lo­sen Kün­di­gung nach der Pro­be­zeit.
25
Ein Aus­zu­bil­den­der er­scheint mehr­fach un­ent­schul­digt nicht zur Ar­beit und be­lei­digt sei­nen Aus­bil­der. Be­ur­tei­len Sie, ob in die­sem Fall eine frist­lo­se Kün­di­gung ge­recht­fer­tigt wäre. Be­grün­den Sie Ihre Ein­schät­zung.
26
Stel­len Sie sich vor, Sie möch­ten eine Aus­bil­dung be­gin­nen. Er­klä­ren Sie, wor­auf Sie beim Lesen und Un­ter­schrei­ben Ihres Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trags be­son­ders ach­ten wür­den – und warum das wich­tig ist.
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