• Der Geldmengenbegriff
  • anonym
  • 10.09.2025
  • Volkswirtschaft
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Der Geld­men­gen­be­griff

In einer mo­der­nen Volks­wirt­schaft kann zwi­schen dem von der Zen­tral­bank und dem von den Ge­schäfts­ban­ken ge­schaf­fe­nen Geld wie folgt un­ter­schie­den wer­den:

Zen­tral­bank­geld

Ge­schäfts­ban­ken­geld (Geld­men­ge)

Von der Zen­tral­bank (No­ten­bank) ge­schaf­fe­nes Geld. Es um­fasst das Bar­geld (Mün­zen und Bank­no­ten) sowie das Gut­ha­ben der Ge­schäfts­ban­ken und öf­fent­li­chen Haus­hal­ten bei der Zen­tral­bank.

Von den Ge­schäfts­ban­ken ge­schaf­fe­nes Geld in Form von Sicht­ein­la­gen der Nicht­ban­ken (priv. Haus­hal­te, Un­ter­neh­men, ...). Diese Gut­ha­ben die­nen dem lau­fen­den Zah­lungs­ver­kehr.

Die Geld­ba­sis M0

Die Zen­tral­bank ist die zen­tra­le geld­po­li­ti­sche In­sti­tu­ti­on einer Volks­wirt­schaft, die für die Er­rei­chung der geld­po­li­ti­schen Ziele (ins­be­son­de­re die Preis­ni­veau­sta­bi­li­tät) ver­ant­wort­lich ist. Um dies zu er­rei­chen hat sie das al­lei­ni­ge Recht zur Aus­ga­be von Bank­no­ten und si­chert zu­sätz­lich den Zah­lungs­ver­kehr.

Ge­schäfts­ban­ken sind Un­ter­neh­men, die Bank­ge­schäf­te (zb. Ein­la­ge von Gel­dern, Kre­dit­ver­ga­be, ...) be­trei­ben.



Die Summe des Bar­geld­be­stands und Gut­ha­bens der Ge­schäfts­ban­ken bei der Zen­tral­bank und dem Bar­geld­be­stand der Nicht­ban­ken (=Bar­geld­um­lauf) wird auch als Geld­ba­sis M0 be­zeich­net.

Die Geld­men­gen M1 - M3

In der Geld­po­li­tik gibt es meh­re­re Ab­gren­zungs­kri­te­ri­en, um die Geld­men­ge zu de­fi­nie­ren. Dies ist u. a. da­durch be­dingt, dass die EZB ver­schie­dens­te An­satz­punk­te hat, um die geld­po­li­ti­schen Ziele zu er­rei­chen. Das Eu­ro­sys­tem un­ter­schei­det die Geld­men­gen be­grif­fe M1, M2 und M3. Zum Ban­ken­sek­tor ge­hö­ren in­ner­halb die­ser Ab­gren­zung die Zen­tral­bank und alle im Euro-​Währungsraum an­säs­si­gen Kre­dit­in­sti­tu­te, Bau­spar­kas­sen, Geld­markt­fonds, etc.

Die Geld­men­gen M1 - M3

Schnell ver­füg­ba­res Geld wird der Geld­men­ge M1 zu­ge­ord­net. Sie um­fasst neben dem Bar­geld aus der Grup­pe M0 auch Geld, wel­ches täg­lich von Kon­ten ab­ge­ho­ben wer­den kann.

Die Geld­men­ge M2 be­inhal­tet die Geld­men­ge M1 plus Ein­la­gen mit ver­ein­bar­ter Lauf­zeit von bis zu zwei Jah­ren (Ter­min­ein­la­gen) sowie Ein­la­gen mit einer ver­ein­bar­ten Kün­di­gungs­frist von bis zu drei Mo­na­ten (Spar­ein­la­gen).

Die Geld­men­ge M3 um­fasst die Geld­men­ge M2 plus An­tei­le an Geld­markt­fonds und Wert­pa­pier­pen­si­ons­ge­schäf­te und Schuld­ver­schrei­bun­gen mit einer Ur­sprungs­lauf­zeit von bis zu zwei Jah­ren.



Der Geld­men­gen­be­griff M1 ent­spricht weit­ge­hend der nach­fra­ge­wirk­sa­men Geld­men­ge. Al­ler­dings be­zieht sich das von der EZB im Rah­men sei­ner geld­po­li­ti­schen Stra­te­gie be­kannt ge­ge­be­ne Geld­men­gen­ziel auf die Geld­men­ge M3.

Be­rech­nungs­bei­spiel:

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Er­mit­teln Sie aus den nach­fol­gen­den Zah­len mit Hilfe des Bei­spiels
  • die Geld­men­ge M1
  • die Geld­men­ge M2
  • die Geld­men­ge M3
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