• Der Kampf gegen die "Reichsfeinde"
  • anonym
  • 30.01.2025
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Be­nen­ne und er­läu­te­re die wich­tigs­ten In­for­ma­ti­o­nen zum Kul­tur­kampf und trage die Er­geb­nis­se in die Ta­bel­le ein.

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Informationen

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Ausgangslage der Katholiken im Kaiserreich

Auslöser des Kulturkampfes

Verlauf

Folgen

Was war der Kul­tur­kampf?

In­nen­po­li­tisch sah Bis­marck zwei Fein­de, die er er­bit­tert be­kämpf­te. Das war zum einen die ka­tho­li­sche Kir­che und mit ihr die ka­tho­li­sche Zen­trums­par­tei, zum an­de­ren die So­zi­a­lis­ten. Gegen beide Grup­pen ging er mit all sei­ner ihm zur Ver­fü­gung ste­hen­den Macht vor und er­ließ Ge­set­ze, um Ka­tho­li­ken und So­zi­a­lis­ten mög­lichst po­li­tisch aus­zu­schal­ten.



Der "Kul­tur­kampf" gegen die ka­tho­li­sche Kir­che

1870 hatte Papst Pius IX. er­klärt, dass der Papst un­fehl­bar sei. Man nann­te diese Er­klä­rung das Un­fehl­bar­keits­dog­ma. Alle li­be­ral den­ken­den Men­schen in ganz Eu­ro­pa fan­den dies un­mög­lich. Auch in dem mehr­heit­lich pro­tes­tan­ti­schen Preu­ßen stieß die­ses Dogma auf große Em­pö­rung und vor allem Otto von Bis­marck ver­ur­teil­te dies aufs Hef­tigs­te. Über­haupt war ihm die ka­tho­li­sche Kir­che und ihre Ein­mi­schung in die Po­li­tik ein Dorn im Auge.

Bis­marck woll­te die ka­tho­li­sche Kir­che aus der Po­li­tik her­aus­hal­ten und ihren Ein­fluss vor allem im Bil­dungs­we­sen schwä­chen. Auch die Tren­nung von Kir­che und Staat lag in sei­nem In­ter­es­se.



Bis­marck gegen die Par­tei des Zen­trums

Vor allem die Zen­trums­par­tei, die sich kurz vor der Grün­dung des Deut­schen Rei­ches ge­bil­det hatte, war Ziel von Bis­marcks At­ta­cken. Im Zen­trum saßen vor allem ka­tho­li­sche Po­li­ti­ker. Den Be­griff //"Kul­tur­kampf"// präg­te  Ru­dolf Virch­ow, der sich nicht nur als Me­di­zi­ner her­vor­ge­tan hatte, son­dern auch po­li­tisch bei der li­be­ra­len Deut­schen Fort­schritts­par­tei aktiv war. Die Li­be­ra­len sahen in den Ka­tho­li­ken Fein­de.



Die Kulturkampf-​ Ge­set­ze

So kam es in der Zeit von 1871 bis 1875 zu ver­schie­de­nen Ge­set­zen. 1871 zum so ge­nann­ten "Kan­zel­pa­ra­gra­phen", der Geist­li­chen ver­bot, po­li­ti­sche The­men in ihre Pre­dig­ten auf­zu­neh­men. 1872 wurde der ka­tho­li­sche Je­su­i­ten­or­den ver­bo­ten. 1873 wur­den Ge­set­ze er­las­sen, die Geist­li­chen Vor­ga­ben für die An­stel­lung mach­ten, und 1874 kam ein Ge­setz her­aus, auf des­sen Grund­la­ge un­lieb­sa­me Geist­li­che das Auf­ent­halts­recht ent­zo­gen wer­den konn­te. 1875 wurde dann die Zi­vil­ehe ein­ge­führt. Dies be­deu­te­te, dass Ehen, die auf dem Stan­des­amt ge­schlos­sen wor­den waren, recht­lich ver­bind­lich waren und nicht in der Kir­che ge­schlos­sen wer­den muss­ten.



Ende des Kul­tur­kamp­fes

1878 be­en­de­te Bis­marck die­sen Kul­tur­kampf. Er ver­such­te sich mit dem neuen Papst Leo XIII. aus­zu­söh­nen. Schon kurz zuvor waren ei­ni­ge Ge­set­ze wie­der zu­rück­ge­nom­men wor­den. Übrig blie­ben die Zi­vil­ehe, die staat­li­che Schul­auf­sicht und das Ver­bot des Je­su­i­ten­or­dens (bis 1912). Auch der Kan­zel­pa­ra­graph, der eine Ein­mi­schung der Pries­ter ver­bot, blieb be­stehen.

Bis­marck hatte wohl er­kannt, dass er gegen die Macht der Kir­che auf die Dauer nicht ankam. Auch be­nö­tig­te er die ka­tho­li­sche Zen­trums­par­tei, um im Reichs­tag seine Po­li­tik zu ver­fol­gen. Somit gab er klein bei. Doch Bis­marck hatte keine Pro­ble­me damit, sei­nen po­li­ti­schen Kurs zu än­dern, wenn es ihm für seine lang­fris­ti­gen Ziele Nut­zen brin­gen soll­te.

Was war der Kul­tur­kampf?

In­nen­po­li­tisch sah Bis­marck zwei Fein­de, die er er­bit­tert be­kämpf­te. Das war zum einen die ka­tho­li­sche Kir­che und mit ihr die ka­tho­li­sche Zen­trums­par­tei, zum an­de­ren die So­zi­a­lis­ten. Gegen beide Grup­pen ging er mit all sei­ner ihm zur Ver­fü­gung ste­hen­den Macht vor und er­ließ Ge­set­ze, um Ka­tho­li­ken und So­zi­a­lis­ten mög­lichst po­li­tisch aus­zu­schal­ten.



Der "Kul­tur­kampf" gegen die ka­tho­li­sche Kir­che

1870 hatte Papst Pius IX. er­klärt, dass der Papst un­fehl­bar sei. Man nann­te diese Er­klä­rung das Un­fehl­bar­keits­dog­ma. Alle li­be­ral den­ken­den Men­schen in ganz Eu­ro­pa fan­den dies un­mög­lich. Auch in dem mehr­heit­lich pro­tes­tan­ti­schen Preu­ßen stieß die­ses Dogma auf große Em­pö­rung und vor allem Otto von Bis­marck ver­ur­teil­te dies aufs Hef­tigs­te. Über­haupt war ihm die ka­tho­li­sche Kir­che und ihre Ein­mi­schung in die Po­li­tik ein Dorn im Auge.

Bis­marck woll­te die ka­tho­li­sche Kir­che aus der Po­li­tik her­aus­hal­ten und ihren Ein­fluss vor allem im Bil­dungs­we­sen schwä­chen. Auch die Tren­nung von Kir­che und Staat lag in sei­nem In­ter­es­se.



Bis­marck gegen die Par­tei des Zen­trums

Vor allem die Zen­trums­par­tei, die sich kurz vor der Grün­dung des Deut­schen Rei­ches ge­bil­det hatte, war Ziel von Bis­marcks At­ta­cken. Im Zen­trum saßen vor allem ka­tho­li­sche Po­li­ti­ker. Den Be­griff //"Kul­tur­kampf"// präg­te  Ru­dolf Virch­ow, der sich nicht nur als Me­di­zi­ner her­vor­ge­tan hatte, son­dern auch po­li­tisch bei der li­be­ra­len Deut­schen Fort­schritts­par­tei aktiv war. Die Li­be­ra­len sahen in den Ka­tho­li­ken Fein­de.



Die Kulturkampf-​ Ge­set­ze

So kam es in der Zeit von 1871 bis 1875 zu ver­schie­de­nen Ge­set­zen. 1871 zum so ge­nann­ten "Kan­zel­pa­ra­gra­phen", der Geist­li­chen ver­bot, po­li­ti­sche The­men in ihre Pre­dig­ten auf­zu­neh­men. 1872 wurde der ka­tho­li­sche Je­su­i­ten­or­den ver­bo­ten. 1873 wur­den Ge­set­ze er­las­sen, die Geist­li­chen Vor­ga­ben für die An­stel­lung mach­ten, und 1874 kam ein Ge­setz her­aus, auf des­sen Grund­la­ge un­lieb­sa­me Geist­li­che das Auf­ent­halts­recht ent­zo­gen wer­den konn­te. 1875 wurde dann die Zi­vil­ehe ein­ge­führt. Dies be­deu­te­te, dass Ehen, die auf dem Stan­des­amt ge­schlos­sen wor­den waren, recht­lich ver­bind­lich waren und nicht in der Kir­che ge­schlos­sen wer­den muss­ten.



Ende des Kul­tur­kamp­fes

1878 be­en­de­te Bis­marck die­sen Kul­tur­kampf. Er ver­such­te sich mit dem neuen Papst Leo XIII. aus­zu­söh­nen. Schon kurz zuvor waren ei­ni­ge Ge­set­ze wie­der zu­rück­ge­nom­men wor­den. Übrig blie­ben die Zi­vil­ehe, die staat­li­che Schul­auf­sicht und das Ver­bot des Je­su­i­ten­or­dens (bis 1912). Auch der Kan­zel­pa­ra­graph, der eine Ein­mi­schung der Pries­ter ver­bot, blieb be­stehen.

Bis­marck hatte wohl er­kannt, dass er gegen die Macht der Kir­che auf die Dauer nicht ankam. Auch be­nö­tig­te er die ka­tho­li­sche Zen­trums­par­tei, um im Reichs­tag seine Po­li­tik zu ver­fol­gen. Somit gab er klein bei. Doch Bis­marck hatte keine Pro­ble­me damit, sei­nen po­li­ti­schen Kurs zu än­dern, wenn es ihm für seine lang­fris­ti­gen Ziele Nut­zen brin­gen soll­te.

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Be­ur­tei­le die Wirk­sam­keit der ein­ge­lei­te­ten Maß­nah­men Bis­marcks, um die Reichs­fein­de zu schwä­chen. Nutze neben den In­for­ma­ti­o­nen aus dem Text auch die un­ten­ste­hen­de Ta­bel­le!

1871

1890

1912

Konservative

23,0/94

19,1/23

12,2/57

Nationalliberale

30,1/125

16,3/42

13,6/45

Linksliberale

9,3/47

18,0/76

12,3/42

Zentrum

18,6/63

18,6/106

16,4/91

SPD

3,2/2

19,8/35

34,8/110

Stimmenanteile der Parteien bei Reichstagswahlen (Stimmenanteile in v.H.Mandate):
Nach: M. Epkenhans
A. v. Seggern, Leben im Kaiserreich - Deutschland um 1900, Stuttgart (Theiss) 2007, S. 30)
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