• Der Merkantilismus im Absolutismus
  • anonym
  • 23.03.2023
  • Geschichte
  • 7
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  • No­tie­re dir in einer Ta­bel­le Ur­sa­chen und Fol­gen des Mer­kan­ti­lis­mus!

M1: Der Mer­kan­ti­lis­mus im ab­so­lu­tis­ti­schen Frank­reich







Sein aus­schwei­fen­des Hof­le­ben und der Umbau des Mi­li­tärs in ein ste­hen­des Heer kos­te­ten Lud­wig XIV. viel Geld. So wuch­sen die Schul­den des Staa­tes an. Der neue Ge­ne­ral­kon­trol­leur der Fi­nan­zen, Jean-​Baptiste Col­bert, such­te des­halb nach Wegen, um die staat­li­chen Ein­nah­men zu er­hö­hen. Unter an­de­rem woll­te er die Wirt­schaft an­kur­beln, denn wenn viel ge­kauft und ver­kauft wird, nimmt der Staat Steu­ern ein.



Als Ers­tes wur­den daher neue Stra­ßen, Brü­cken und Ka­nä­le ge­baut, um den Aus­tausch von Waren in­ner­halb Frank­reichs zu er­leich­tern. Au­ßer­dem wur­den die in­län­di­schen Zoll­gren­zen ab­ge­schafft und die Maß- und Ge­wichts­ein­hei­ten ver­ein­heit­licht. Auch das soll­te zu einer Er­leich­te­rung des Han­dels bei­tra­gen.



Ei­ge­ne Roh­stof­fe soll­ten das Land mög­lichst nicht ver­las­sen, son­dern für die ei­ge­ne Pro­duk­ti­on von Waren zur Ver­fü­gung ste­hen. Aus den Ko­lo­nien wur­den zu­sätz­lich Roh­stof­fe güns­tig nach Frank­reich ge­holt. Eine die­ser Ko­lo­nien war Lou­i­si­a­na, der Name des heu­ti­gen US-​Bundesstaats er­in­nert noch immer an König Lud­wig XIV. Für aus­län­di­sche Fer­tig­wa­ren wur­den hohe Zölle bei der Ein­fuhr er­ho­ben, so­dass diese grund­sätz­lich teu­rer als ver­gleich­ba­re in­län­di­sche Pro­duk­te waren. Damit soll­te er­reicht wer­den, dass die Men­schen Waren von Un­ter­neh­men und Kauf­leu­ten kauf­ten, die Steu­ern in Frank­reich zahl­ten.



Au­ßer­dem wur­den im Aus­land spe­zi­a­li­sier­te Ar­beits­kräf­te an­ge­wor­ben, um mit deren Wis­sen und Hilfe be­gehr­te Waren, die bis­lang im Aus­land ein­ge­kauft wer­den muss­ten, selbst her­stel­len zu kön­nen.



Ein wich­ti­ges Ziel Col­berts war es, im Han­del mit dem Aus­land Über­schüs­se zu er­zie­len, ins Aus­land zu ver­kau­fen, als dort ein­zu­kau­fen. Mit den er­ziel­ten Über­schüs­sen soll­te ein mög­lichst gro­ßer Vor­rat an Gold und Edel­me­tal­len an­ge­legt wer­den. Diese Form der Wirt­schafts­po­li­tik be­zeich­net man als mer­kan­ti­lis­tisch.



Zum Wachs­tum der fran­zö­si­schen Wirt­schaft soll­ten auch so­ge­nann­te Ma­nu­fak­tu­ren bei­tra­gen. An­ders als in einem üb­li­chen Hand­werks­be­trieb stell­ten die Ar­beits­kräf­te in einer Ma­nu­fak­tur nicht das ge­sam­te Pro­dukt her, son­dern jede Per­son über­nahm nur einen Ar­beits­schritt. In einer Ma­nu­fak­tur fand somit eine Form der Ar­beits­tei­lung statt. Diese Spe­zi­a­li­sie­rung führ­te zu einer Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­ons­men­ge sowie zu einer Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät. Ma­nu­fak­tu­ren gel­ten damit als Vor­läu­fer von Fa­bri­ken. Die ers­ten Ma­nu­fak­tu­ren stell­ten im Auf­trag des Kö­nigs Lu­xus­wa­ren wie Tep­pi­che, Spie­gel, Kut­schen und Uni­for­men her. Doch schon bald über­nah­men auch bür­ger­li­che Un­ter­neh­men diese Pro­duk­ti­ons­wei­se für die Her­stel­lung an­de­rer Waren. Sol­che Be­trie­be be­schäf­tig­ten dann nicht sel­ten meh­re­re hun­dert Ar­beits­kräf­te.



Col­berts Po­li­tik führ­te zwar zu einem An­wach­sen der Ein­nah­men, konn­te aber die hohen Aus­ga­ben Lud­wig XIV., ins­be­son­de­re für seine Krie­ge, nicht aus­glei­chen. Als der König 1715 starb, war Frank­reich hoch ver­schul­det und na­he­zu bank­rott.

M1: Der Mer­kan­ti­lis­mus im ab­so­lu­tis­ti­schen Frank­reich







Sein aus­schwei­fen­des Hof­le­ben und der Umbau des Mi­li­tärs in ein ste­hen­des Heer kos­te­ten Lud­wig XIV. viel Geld. So wuch­sen die Schul­den des Staa­tes an. Der neue Ge­ne­ral­kon­trol­leur der Fi­nan­zen, Jean-​Baptiste Col­bert, such­te des­halb nach Wegen, um die staat­li­chen Ein­nah­men zu er­hö­hen. Unter an­de­rem woll­te er die Wirt­schaft an­kur­beln, denn wenn viel ge­kauft und ver­kauft wird, nimmt der Staat Steu­ern ein.



Als Ers­tes wur­den daher neue Stra­ßen, Brü­cken und Ka­nä­le ge­baut, um den Aus­tausch von Waren in­ner­halb Frank­reichs zu er­leich­tern. Au­ßer­dem wur­den die in­län­di­schen Zoll­gren­zen ab­ge­schafft und die Maß- und Ge­wichts­ein­hei­ten ver­ein­heit­licht. Auch das soll­te zu einer Er­leich­te­rung des Han­dels bei­tra­gen.



Ei­ge­ne Roh­stof­fe soll­ten das Land mög­lichst nicht ver­las­sen, son­dern für die ei­ge­ne Pro­duk­ti­on von Waren zur Ver­fü­gung ste­hen. Aus den Ko­lo­nien wur­den zu­sätz­lich Roh­stof­fe güns­tig nach Frank­reich ge­holt. Eine die­ser Ko­lo­nien war Lou­i­si­a­na, der Name des heu­ti­gen US-​Bundesstaats er­in­nert noch immer an König Lud­wig XIV. Für aus­län­di­sche Fer­tig­wa­ren wur­den hohe Zölle bei der Ein­fuhr er­ho­ben, so­dass diese grund­sätz­lich teu­rer als ver­gleich­ba­re in­län­di­sche Pro­duk­te waren. Damit soll­te er­reicht wer­den, dass die Men­schen Waren von Un­ter­neh­men und Kauf­leu­ten kauf­ten, die Steu­ern in Frank­reich zahl­ten.



Au­ßer­dem wur­den im Aus­land spe­zi­a­li­sier­te Ar­beits­kräf­te an­ge­wor­ben, um mit deren Wis­sen und Hilfe be­gehr­te Waren, die bis­lang im Aus­land ein­ge­kauft wer­den muss­ten, selbst her­stel­len zu kön­nen.



Ein wich­ti­ges Ziel Col­berts war es, im Han­del mit dem Aus­land Über­schüs­se zu er­zie­len, ins Aus­land zu ver­kau­fen, als dort ein­zu­kau­fen. Mit den er­ziel­ten Über­schüs­sen soll­te ein mög­lichst gro­ßer Vor­rat an Gold und Edel­me­tal­len an­ge­legt wer­den. Diese Form der Wirt­schafts­po­li­tik be­zeich­net man als mer­kan­ti­lis­tisch.



Zum Wachs­tum der fran­zö­si­schen Wirt­schaft soll­ten auch so­ge­nann­te Ma­nu­fak­tu­ren bei­tra­gen. An­ders als in einem üb­li­chen Hand­werks­be­trieb stell­ten die Ar­beits­kräf­te in einer Ma­nu­fak­tur nicht das ge­sam­te Pro­dukt her, son­dern jede Per­son über­nahm nur einen Ar­beits­schritt. In einer Ma­nu­fak­tur fand somit eine Form der Ar­beits­tei­lung statt. Diese Spe­zi­a­li­sie­rung führ­te zu einer Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­ons­men­ge sowie zu einer Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät. Ma­nu­fak­tu­ren gel­ten damit als Vor­läu­fer von Fa­bri­ken. Die ers­ten Ma­nu­fak­tu­ren stell­ten im Auf­trag des Kö­nigs Lu­xus­wa­ren wie Tep­pi­che, Spie­gel, Kut­schen und Uni­for­men her. Doch schon bald über­nah­men auch bür­ger­li­che Un­ter­neh­men diese Pro­duk­ti­ons­wei­se für die Her­stel­lung an­de­rer Waren. Sol­che Be­trie­be be­schäf­tig­ten dann nicht sel­ten meh­re­re hun­dert Ar­beits­kräf­te.



Col­berts Po­li­tik führ­te zwar zu einem An­wach­sen der Ein­nah­men, konn­te aber die hohen Aus­ga­ben Lud­wig XIV., ins­be­son­de­re für seine Krie­ge, nicht aus­glei­chen. Als der König 1715 starb, war Frank­reich hoch ver­schul­det und na­he­zu bank­rott.





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Ver­su­che mit dei­nem Bank­nach­barn her­aus­zu­fin­den, wer von wem durch den Mer­kan­ti­lis­mus pro­fi­tier­te! Warum könn­te der Mer­kan­ti­lis­mus den König ge­stärkt haben?
  • Ent­wirf mit dei­nem Bank­nach­barn/dei­ner Bank­nach­ba­rin auf der Grund­la­ge dei­ner ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­se ein Schau­bild, wel­ches so­wohl die Maß­nah­men des Mer­kan­ti­lis­mus, als auch seine Be­güns­tig­ten & Be­nach­tei­lig­ten auf­führt.

M2: Der His­to­ri­ker Ilja Mieck be­schrieb 1993 die kurz­fris­ti­gen und lang­fris­ti­gen Wir­kun­gen des mer­kan­ti­lis­ti­schen Sys­tems:

An­ge­sichts der hohen In­ves­ti­ti­o­nen [durch den König und die Kauf­leu­te] ... ist es nicht über­ra­schend, dass sich Er­fol­ge ein­stell­ten.

Ganze Ge­werbs­zwei­ge oder auch ein­zel­ne, von den Fürs­ten be­son­ders ge­schätz­te Un­ter­neh­men er­leb­ten re­gel­rech­te Blü­te­zei­ten, aber fast immer waren es Schein­blü­ten, die aus dem Sumpf des Sub­ven­ti­ons­bee­tes em­por­wuch­sen und beim lei­ses­ten Wind­hauch einer frei­en Kon­kur­renz rasch ver­dorr­ten.

Au­ßer­dem funk­ti­o­nier­te der mer­kan­ti­lis­ti­sche Au­ßen­han­del nur, so­lan­ge die da­hin­ter­ste­hen­de Idee neu war: Woll­ten erst ein­mal alle Staa­ten nur noch wert­vol­le Fer­tig­wa­ren ex­por­tie­ren und le­dig­lich Roh­stof­fe ein­füh­ren, muss­te der Welt­han­del the­o­re­tisch zu­sam­men­bre­chen

An­ge­sichts der hohen In­ves­ti­ti­o­nen [durch den König und die Kauf­leu­te] ... ist es nicht über­ra­schend, dass sich Er­fol­ge ein­stell­ten.

Ganze Ge­werbs­zwei­ge oder auch ein­zel­ne, von den Fürs­ten be­son­ders ge­schätz­te Un­ter­neh­men er­leb­ten re­gel­rech­te Blü­te­zei­ten, aber fast immer waren es Schein­blü­ten, die aus dem Sumpf des Sub­ven­ti­ons­bee­tes em­por­wuch­sen und beim lei­ses­ten Wind­hauch einer frei­en Kon­kur­renz rasch ver­dorr­ten.

Au­ßer­dem funk­ti­o­nier­te der mer­kan­ti­lis­ti­sche Au­ßen­han­del nur, so­lan­ge die da­hin­ter­ste­hen­de Idee neu war: Woll­ten erst ein­mal alle Staa­ten nur noch wert­vol­le Fer­tig­wa­ren ex­por­tie­ren und le­dig­lich Roh­stof­fe ein­füh­ren, muss­te der Welt­han­del the­o­re­tisch zu­sam­men­bre­chen





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