• "Deutsche Christen"
  • anonym
  • 15.09.2025
  • Religion
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Aus einer lo­ka­len, um 1930 in Thü­rin­gen ent­stan­de­nen Grup­pie­rung ging im Jahr 1932 die Glau­bens­be­we­gung Deut­sche Chris­ten her­vor. Die streng nach dem Füh­rer­prin­zip or­ga­ni­sier­te Be­we­gung be­zeich­ne­te sich als SA Jesu Chris­ti und be­kann­te sich zu einem po­si­ti­ven Chris­ten­tum, wie es in Ar­ti­kel 24 des Par­tei­pro­gramms der NA­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ti­schen Deut­schen Ar­beits­par­tei (NSDAP) pro­pa­giert wurde. Die Deut­schen Chris­ten for­der­ten Ras­sen­rein­heit als Be­din­gung für eine Kir­chen­mit­glied­schaft und die Los­lö­sung der evan­ge­li­schen Kir­che von jü­di­schen Wur­zeln. Bei den Kir­chen­wah­len in der Alt­preu­ßi­schen Union, der größ­ten der weit­ge­hend selb­stän­di­gen deut­schen Lan­des­kir­chen, er­hiel­ten die Deut­schen Chris­ten im No­vem­ber 1932 fast ein Drit­tel der Stim­men.



Nach der Macht­über­nah­me der Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ten 1933 än­der­te sich die Si­tu­a­ti­on der Kir­chen in Deutsch­land nach­hal­tig. Als of­fen­sicht­lich wurde, dass Adolf Hit­ler seine kir­chen­po­li­ti­schen Ziele, Gleich­schal­tung und Aus­rich­tung der Kir­chen auf die na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ti­sche Welt­an­schau­ung, mit Un­ter­stüt­zung der Deut­schen Chris­ten er­rei­chen woll­te, hat­ten diese zu­nächst einen Mas­sen­zu­lauf. Bei den Syn­odal­wah­len in allen Lan­des­kir­chen nach der Schaf­fung einer Evan­ge­li­schen Reichs­kir­che am 23. Juli 1933 er­lang­ten die Deut­schen Chris­ten die Zwei­drit­tel­mehr­heit. Sie be­setz­ten nun die meis­ten wich­ti­gen Ämter. Ende Sep­tem­ber 1933 wurde der Deut­sche Christ und Hit­lers bis­he­ri­ge Be­voll­mäch­tig­te für die An­ge­le­gen­hei­ten der Evan­ge­li­schen Kir­che, Lud­wig Mül­ler (1883-1945), als Reichs­bi­schof höchs­ter pro­tes­tan­ti­scher Wür­den­trä­ger im Deut­schen Reich.



Als die von Deut­schen Chris­ten ge­lei­te­te Alt­preu­ßi­sche Syn­ode am 6. und 7. Sep­tem­ber 1933 den für Be­am­te gel­ten­den Ari­er­pa­ra­graph auch für Kir­chen­äm­ter ein­führ­te, rief der Dah­le­mer Pfar­rer Mar­tin Niemöl­ler den Pfar­rer­not­bund ins Leben, aus dem wenig spä­ter die Be­ken­nen­de Kir­che her­vor­ging. Ihre Ge­hor­sams­auf­kün­di­gung ge­gen­über der Reichs­kir­che ver­hin­der­te maß­geb­lich die Gleich­schal­tung der evan­ge­li­schen Kir­che. For­de­run­gen von Deut­schen Chris­ten nach Über­nah­me des Ari­er­pa­ra­gra­phen für die Reichs­kir­che und nach Ver­wer­fung des als jü­disch an­ge­se­he­nen Alten Tes­ta­ments führ­ten im No­vem­ber 1933 zu Mas­sen­aus­trit­ten und zur Spal­tung der Deut­schen Chris­ten. Nach­fol­ger der Glau­bens­be­we­gung Deut­sche Chris­ten waren die Kir­chen­be­we­gung Deut­sche Chris­ten und die Reichs­be­we­gung Deut­sche Chris­ten. Pläne, die nicht deutsch­christ­li­chen Lan­des­kir­chen Würt­tem­berg und Bay­ern in die Reichs­kir­che ein­zu­glie­dern, schei­ter­ten Ende 1934 am Wi­der­stand der Kir­chen­mit­glie­der. Die Ver­su­che, den Ein­fluss der Deut­schen Chris­ten in den Ge­mein­den zu ver­grö­ßern, blie­ben in den nächs­ten Jah­ren er­folg­los, auch wenn die Mehr­zahl der Lan­des­kir­chen bis 1945 in der Hand der Deut­schen Chris­ten war. Den rund 7.000 Pfar­rern der Be­ken­nen­den Kir­che stan­den le­dig­lich etwa 2.000 Deut­sche Chris­ten ge­gen­über.



Q.: Clau­dia Prinz

© Deut­sches His­to­ri­sches Mu­se­um, Ber­lin

Stand: 15. Juli 2015



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Nutze die fol­gen­de Ta­bel­le für den Ver­gleich zwi­schen Be­ken­nen­der Kir­che und den Deut­schen Chris­ten.
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