• Die Bauernrevolution - "La Grande Peur"
  • anonym
  • 06.03.2025
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Q6) Der 3. Stand „Es darf ge­hofft wer­den, dass das Spiel bald vor­bei ist“. https://t1p.de/k9bjy

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Ließ die Dar­stel­lungs­tex­te D3 und D4 und mache dir No­ti­zen über Ur­sa­chen und Ver­lauf der Bau­ern­re­vo­lu­ti­on.

D3) Die Bau­ern­re­vo­lu­ti­on - La Gran­de Peur

Um 1789 ge­hör­ten ca. 75% aller Fran­zo­sen zur Land­be­völ­ke­rung. Doch ob­wohl der Groß­teil aller Men­schen Bau­ern waren, hat­ten sie po­li­tisch kaum Ein­fluss. Selbst in den Ge­ne­ral­stän­den be­fand sich unter den Ver­tre­tern des 3. Stan­des kein ein­zi­ger Bauer. Die Si­tu­a­ti­on der Bau­ern war schlecht. 40% des Lan­des ge­hör­te dem Adel und Kle­rus, der keine Steu­ern zah­len muss­te. Eben­falls be­sa­ßen sie Rech­te für Jagd und Fi­sche­rei. Land­päch­ter und Klein­bau­ern muss­ten an ihre Grund­her­ren hin­ge­gen Pacht ent­rich­ten und Diens­te und Ab­ga­ben leis­ten. Die Kir­che er­hielt eben­falls ihren Zehnt und der König Steu­ern.

Die schnell wach­sen­de Be­völ­ke­rung mach­te die Le­bens­mit­tel­ver­sor­gung der Men­schen schwie­ri­ger und die Miss­ern­te von 1788 ver­schlim­mer­te die Si­tu­a­ti­on zu­sätz­lich. Im Früh­jahr 1789 tauch­ten vie­ler­orts Bett­ler­ban­den auf, die auf dem Land um­her­zo­gen und For­de­run­gen mach­ten und die Bau­ern be­droh­ten.

Mitte Juli 1789 ver­brei­te­ten sich dann unter den Bau­ern Ge­rüch­te von einem aris­to­kra­ti­schen Kom­plott, dass diese Räu­ber­ban­den an­heu­ern wür­den, um ihr Ei­gen­tum und ihre Ern­ten zu zer­stö­ren, aus Rache gegen die re­vo­lu­ti­o­nä­ren Be­we­gun­gen und um po­li­ti­sche Kon­trol­le zu er­zwin­gen. Aus die­ser gro­ßen Angst (Gran­de Peur) her­aus bra­chen in ver­schie­de­nen Re­gi­o­nen Frank­reichs zwi­schen Juli und Au­gust be­waff­ne­te Bau­ern­auf­stän­de aus. Es wur­den Bur­gen ge­plün­dert und ver­brannt und es wur­den ge­zielt feu­da­le Auf­zeich­nun­gen ver­nich­tet, damit diese ihre feu­da­len Rech­te nicht mehr gel­tend ma­chen könn­ten. Wäh­rend we­ni­ge Ad­li­ge zu Tode kamen, gab es je­doch große Sach­schä­den und die Ad­li­gen, sel­ber in große Angst ver­setzt, flo­hen vie­ler­orts aus dem Land. Erst mit der Er­klä­rung der Menschen-​ und Bür­ger­rech­te vom 26. Au­gust 1789 konn­ten die Bau­ern be­ru­higt wer­den.

D4) Die große Angst https://t1p.de/x5enr

"1. Die große Angst (Gran­de Peur) war eine kurze, aber in­ten­si­ve Welle von Bau­ern­auf­stän­den im Juli und Au­gust, aus­ge­löst durch po­li­ti­sche Un­ru­hen, Ge­rüch­te und Panik.



2. Der Kon­text für diese Panik war das wirt­schaft­li­che Leid Mitte 1789, die po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen in Ver­sailles und die lang­jäh­ri­ge Angst und der Ver­dacht der Bau­ern ge­gen­über Au­ßen­ste­hen­den.



3. Mitte Juli hör­ten die Bau­ern Ge­rüch­te, dass der König und / oder seine Aris­to­kra­ten Söldner-​ oder Räu­ber­ban­den an­ge­heu­ert hät­ten, um ihre Ern­ten oder ihr Ei­gen­tum zu zer­stö­ren, um po­li­ti­sche Kon­trol­le zu er­zwin­gen.



4. Sie grif­fen nach den Waf­fen und mo­bi­li­sier­ten sich, um sich zu ver­tei­di­gen. Ei­ni­ge gin­gen auf lan­gen Mär­schen und grif­fen an Bur­gen von Ad­li­gen plün­dern, bren­nen und zer­stö­ren feu­da­le Auf­zeich­nun­gen.



5. Die Große Angst ent­larv­te nicht nur die Tiefe des Bau­ern­ge­fühls in Bezug auf feu­da­le Ab­ga­ben, son­dern ver­ur­sach­te auch ei­ni­ge Be­stür­zung unter dem Zwei­ten Stand und den Ab­ge­ord­ne­ten der Na­ti­o­na­len Kon­sti­tu­ie­ren­den Ver­samm­lung."

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Ließ den Text Q7 des kö­nig­li­chen Be­am­ten Pe­rigny zu den Bau­ern­auf­stän­den.

Q7) Pe­rigny, ein kö­nig­li­cher Be­am­ter über die Bau­ern­auf­stän­de der Gran­de Peur in Frank­reich, 13. Au­gust 1789.



„Sir, die Flam­men fegen durch Anjou und Maine. Der Comte de Lau­ren­cin hat uns ges­tern die schreck­li­chen Er­eig­nis­se vor­ge­le­sen, die Ma­dame, seine Schwes­ter, in zwei Schlös­sern in Dau­phi­ne er­lit­ten hat: ver­brann­te Pa­pie­re, ge­plün­der­te Schlös­ser und ent­fern­te Dä­cher, wenn sie nicht ver­brannt wur­den. Sie hat­ten nicht ein­mal mehr die Mög­lich­keit, ihre Ernte zu sam­meln und zu si­chern.



Am Ende ihres Brie­fes sagt die Schwes­ter von M. de Lau­ren­cin, dass sie ver­zwei­felt ist, weil sie bei dem ers­ten Schuss, der ihr Zim­mer er­reich­te, nicht ge­tö­tet wurde. Sie wurde durch die bei­den Schlös­ser und dann zum Haus eines Freun­des ver­folgt, und mit ihr war ihre junge und schö­ne un­ver­hei­ra­te­te Toch­ter. Die bei­den wur­den mit ihrem Ehe­mann fünf­und­drei­ßig Stun­den lang ohne Pause ver­folgt. (...)



Im El­sass zer­stör­ten die Ein­woh­ner die herr­li­chen Wäl­der von Bit­che und Ha­gue­neau, die fei­nen Glas­fa­bri­ken in Bac­ca­rat und die präch­ti­gen Ei­sen­wer­ke des Kö­nigs. Sie ar­bei­ten jetzt im Wald von St-​Germain und fäl­len die schöns­ten Bäume.



Es ist un­mög­lich, jetzt und für die un­mit­tel­ba­re Zu­kunft si­cher zu sein, wo man in Frank­reich leben kann oder wer sei­nen Reich­tum be­wah­ren kann. Der König ist ver­zwei­felt und ant­wor­tet auf Be­schwer­den, dass er nichts tun kann. “



Un­ter­zeich­net,

Pe­rigny

13. Au­gust 1789

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