• Die Geschichte der Juden von der Diaspora bis 1933
  • anonym
  • 27.09.2024
  • Ethik
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Die Ge­schich­te des jü­di­schen Vol­kes ist ge­prägt von Ver­trei­bung und Ver­fol­gung. Ein wich­ti­ger Be­griff in die­ser Ge­schich­te ist die Dia­spo­ra. Die­ser Be­griff be­zeich­net die Zer­streu­ung eines Vol­kes in alle Teile der Welt, das seine Hei­mat ver­las­sen muss­te.



Un­ge­fähr 1000 v. Chr. ent­stand der Staat Is­ra­el als der erste ei­ge­ne Staat der Juden. Im Jahr 586 v. Chr. wurde der erste jü­di­sche Tem­pel in Je­ru­sa­lem, der Haupt­stadt Is­ra­els, durch die Ba­by­lo­ni­er zer­stört. Die Ba­by­lo­ni­er ver­schlepp­ten viele Juden in ihr Reich, wo­durch der Be­ginn der jü­di­schen Dia­spo­ra mar­kiert wurde.



Ein wei­te­rer Wen­de­punkt in der jü­di­schen Ge­schich­te kam im Jahr 70 n. Chr., als die Römer Je­ru­sa­lem er­ober­ten und den zwei­ten Tem­pel zer­stör­ten. Dies führ­te zu einer noch stär­ke­ren Zer­streu­ung der Juden im Rö­mi­schen Reich. Nach dem er­folg­lo­sen Bar-​Kochba-​Aufstand (132-135 n. Chr.) ver­bo­ten die Römer den Juden, in Je­ru­sa­lem zu leben. Von da an war die Dia­spo­ra der Juden end­gül­tig. Auf dem Ge­biet des Staa­tes Is­ra­el ent­stand in den fol­gen­den Jahr­hun­der­ten der Staat Pa­läs­ti­na.



Im Mit­tel­al­ter (ca. 500–1500) waren Juden in Eu­ro­pa oft eine Min­der­heit und leb­ten in so­ge­nann­ten Ghet­tos – ab­ge­trenn­ten Stadt­vier­teln. Ei­ner­seits waren sie in be­stimm­ten Ge­bie­ten Eu­ro­pas wie Spa­ni­en re­la­tiv gut in­te­griert und konn­ten sich als Händ­ler, Geld­ver­lei­her, Ärzte und Ge­lehr­te eta­blie­ren. An­de­rer­seits waren die Juden immer wie­der Opfer von Ver­fol­gung. Be­son­ders im christ­li­chen Eu­ro­pa wuchs der Hass auf die Juden. 1096, wäh­rend des ers­ten Kreuz­zugs, wur­den in Deutsch­land in Städ­ten wie Worms, Mainz und Spey­er tau­sen­de Juden er­mor­det. Diese Po­gro­me setz­ten sich wäh­rend der Pest­epi­de­mie von 1348–1351 fort, als Juden be­schul­digt wur­den, Brun­nen ver­gif­tet zu haben und so die Pest zu ver­brei­ten.



Erst im 18. Jahr­hun­dert, wäh­rend der Auf­klä­rung, be­gann sich die Si­tu­a­ti­on der Juden in Eu­ro­pa zu ver­bes­sern. Be­son­ders in Frank­reich nach der Fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on (1789) und in Deutsch­land durch die Re­for­men Na­po­le­ons (ab 1806) er­hiel­ten Juden mehr Rech­te und durf­ten sich frei­er be­we­gen, Be­ru­fe er­grei­fen und sich an po­li­ti­schen Pro­zes­sen be­tei­li­gen. Dies wird als Jü­di­sche Eman­zi­pa­ti­on be­zeich­net. In Deutsch­land wurde die­ser Pro­zess je­doch erst nach der Grün­dung des Deut­schen Kai­ser­reichs 1871 ab­ge­schlos­sen. Ob­wohl Juden of­fi­zi­ell gleich­be­rech­tigt waren, gab es immer noch Vor­ur­tei­le und so­zi­a­le Aus­gren­zung.



Ende des 19. Jahr­hun­derts ent­stand eine neue, ras­sis­tisch ge­präg­te Form des An­ti­se­mi­tis­mus. An­ders als der tra­di­ti­o­nel­le re­li­gi­ö­se An­ti­ju­da­is­mus, der Juden für ihren Glau­ben ver­ur­teil­te, sah der mo­der­ne An­ti­se­mi­tis­mus Juden als eine „ras­si­sche Be­dro­hung“. Dies führ­te zu an­ti­se­mi­ti­schen Par­tei­en und Be­we­gun­gen in vie­len Tei­len Eu­ro­pas. Daher grün­de­te sich 1897 die Zi­o­nis­ti­sche Welt­or­ga­ni­sa­ti­on, die die er­neu­te Schaf­fung eines ei­ge­nen Staa­tes für die Juden for­der­te. Groß­bri­tan­ni­en si­cher­te den Juden 1917 die­sen ei­ge­nen Staat zu. Dabei han­del­te es sich je­doch um den Staat Pa­läs­ti­na, der zwi­schen­zeit­lich auf dem Ge­biet Is­ra­els ent­stan­den ist und nach dem Un­ter­gang des Os­ma­ni­schen Reichs 1922 an Groß­bri­tan­ni­en über­ge­gan­gen war.



In den 1920er Jah­ren wurde in Deutsch­land die an­ti­se­mi­ti­sche Ideo­lo­gie der Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­ten zu­neh­mend po­pu­lär. Hit­ler und seine An­hän­ger sahen die Juden als „Volks­fein­de“ und mach­ten sie für die Nie­der­la­ge Deutsch­lands im Ers­ten Welt­krieg (1918) und für die wirt­schaft­li­chen Pro­ble­me der Wei­ma­rer Re­pu­blik ver­ant­wort­lich.



Am 30. Ja­nu­ar 1933 wurde Adolf Hit­ler zum Reichs­kanz­ler er­nannt. Von die­sem Zeit­punkt an be­gann die sys­te­ma­ti­sche Aus­gren­zung und Ver­fol­gung der Juden.

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