• Die Theorie hinter dem Drama
  • anonym
  • 23.09.2025
  • Deutsch
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Ar­beits­blatt: Die The­o­rie hin­ter dem Drama

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Der Schrift­stel­ler Gus­tav Frey­tag (1816-1895) ver­wen­det im Hin­blick auf den Auf­bau des ge­schlos­se­nen Dra­mas das Bild der Py­ra­mi­de.
Stel­len Sie das frey­tag­sche Dra­men­mo­dell auf der Rück­sei­te an­hand der In­for­ma­ti­o­nen aus M1 dar.

Das Drama ist eine li­te­ra­ri­sche Gat­tung, die in Dia­lo­gen ge­stal­tet ist und vor allem dafür ge­dacht wurde, auf einer Bühne auf­ge­führt zu wer­den. Im Mit­tel­punkt ste­hen dabei Kon­flik­te zwi­schen Men­schen, die durch Ge­sprä­che und Hand­lun­gen sicht­bar ge­macht wer­den. Schon im 4. Jahr­hun­dert vor Chris­tus be­schrieb der grie­chi­sche Phi­lo­soph Aris­to­te­les in sei­ner „Po­e­tik“ die Grund­la­gen des Dra­mas. Er legte be­son­de­ren Wert auf die so­ge­nann­te Ein­heit von Zeit, Ort und Hand­lung: Ein Drama soll­te in­ner­halb eines Tages spie­len, an einem ein­zi­gen Schau­platz statt­fin­den und sich auf eine zen­tra­le Hand­lung kon­zen­trie­ren. Diese Vor­stel­lun­gen präg­ten das, was spä­ter als klas­si­sches (ge­schlos­se­nes) Drama be­zeich­net wurde.



Das ge­schlos­se­ne Drama zeich­net sich durch eine stren­ge Ord­nung aus. Es folgt einem kla­ren Auf­bau, bei dem sich die Hand­lung chro­no­lo­gisch ent­wi­ckelt und ab­ge­schlos­sen ist. Die Zahl der Fi­gu­ren ist be­grenzt, und sie sind meist deut­lich in Haupt- und Ne­ben­fi­gu­ren ein­ge­teilt. Alle Sze­nen ar­bei­ten auf einen Hö­he­punkt hin, an dem sich das Schick­sal der Fi­gu­ren ent­schei­det. Diese Form des Dra­mas wurde in der An­ti­ke ent­wi­ckelt und im 18. Jahr­hun­dert von Dich­tern wie Gott­hold Ephra­im Les­sing oder Jo­hann Wolf­gang von Goe­the neu auf­ge­grif­fen.



Im Ge­gen­satz dazu ent­wi­ckel­te sich ab dem 19. Jahr­hun­dert das of­fe­ne Drama, das die star­ren Re­geln des ge­schlos­se­nen Dra­mas be­wusst durch­brach. Hier gibt es oft keine Ein­heit von Zeit, Ort und Hand­lung. Ver­schie­de­ne Hand­lungs­strän­ge ver­lau­fen ne­ben­ein­an­der, und die Schau­plät­ze wech­seln häu­fig. Auch die Zahl der Fi­gu­ren ist grö­ßer, wobei selbst Ne­ben­fi­gu­ren eine wich­ti­ge Rolle spie­len kön­nen. An­stel­le eines ein­zi­gen kla­ren Hö­he­punkts fin­den sich oft meh­re­re klei­ne Span­nungs­mo­men­te, und die Hand­lung wirkt ins­ge­samt of­fe­ner und frag­men­ta­ri­scher.



Eine wich­ti­ge The­o­rie zum Auf­bau von klas­si­schen Dra­men stammt vom Schrift­stel­ler Gus­tav Frey­tag, der im 19. Jahr­hun­dert die Dra­men­struk­tur als Py­ra­mi­de be­schrieb. Am An­fang steht die Ex­po­si­ti­on, in der Fi­gu­ren, Ort, Zeit und Aus­gangs­si­tu­a­ti­on vor­ge­stellt wer­den, der an­bah­nen­de Kon­flikt wird an­ge­deu­tet. Dar­auf folgt die stei­gen­de Hand­lung, in der sich Kon­flik­te zu­spit­zen und die Span­nung wächst. Der Hö­he­punkt oder Pe­ri­pe­tie bil­det die Spit­ze der Py­ra­mi­de und sym­bo­li­siert die Es­ka­la­ti­on des Kon­flikts. Da­nach fällt die Hand­lung, der Kon­flikt wird ver­sucht zu lösen, eine Lö­sung scheint sogar in Sicht (re­tar­die­ren­des Mo­ment). Je­doch schrei­tet die Es­ka­la­ti­on voran bis das Drama schließ­lich in einer Ka­ta­stro­phe oder in einer ver­söhn­li­chen Lö­sung endet.



Das Drama ist eine li­te­ra­ri­sche Gat­tung, die in Dia­lo­gen ge­stal­tet ist und vor allem dafür ge­dacht wurde, auf einer Bühne auf­ge­führt zu wer­den. Im Mit­tel­punkt ste­hen dabei Kon­flik­te zwi­schen Men­schen, die durch Ge­sprä­che und Hand­lun­gen sicht­bar ge­macht wer­den. Schon im 4. Jahr­hun­dert vor Chris­tus be­schrieb der grie­chi­sche Phi­lo­soph Aris­to­te­les in sei­ner „Po­e­tik“ die Grund­la­gen des Dra­mas. Er legte be­son­de­ren Wert auf die so­ge­nann­te Ein­heit von Zeit, Ort und Hand­lung: Ein Drama soll­te in­ner­halb eines Tages spie­len, an einem ein­zi­gen Schau­platz statt­fin­den und sich auf eine zen­tra­le Hand­lung kon­zen­trie­ren. Diese Vor­stel­lun­gen präg­ten das, was spä­ter als klas­si­sches (ge­schlos­se­nes) Drama be­zeich­net wurde.



Das ge­schlos­se­ne Drama zeich­net sich durch eine stren­ge Ord­nung aus. Es folgt einem kla­ren Auf­bau, bei dem sich die Hand­lung chro­no­lo­gisch ent­wi­ckelt und ab­ge­schlos­sen ist. Die Zahl der Fi­gu­ren ist be­grenzt, und sie sind meist deut­lich in Haupt- und Ne­ben­fi­gu­ren ein­ge­teilt. Alle Sze­nen ar­bei­ten auf einen Hö­he­punkt hin, an dem sich das Schick­sal der Fi­gu­ren ent­schei­det. Diese Form des Dra­mas wurde in der An­ti­ke ent­wi­ckelt und im 18. Jahr­hun­dert von Dich­tern wie Gott­hold Ephra­im Les­sing oder Jo­hann Wolf­gang von Goe­the neu auf­ge­grif­fen.



Im Ge­gen­satz dazu ent­wi­ckel­te sich ab dem 19. Jahr­hun­dert das of­fe­ne Drama, das die star­ren Re­geln des ge­schlos­se­nen Dra­mas be­wusst durch­brach. Hier gibt es oft keine Ein­heit von Zeit, Ort und Hand­lung. Ver­schie­de­ne Hand­lungs­strän­ge ver­lau­fen ne­ben­ein­an­der, und die Schau­plät­ze wech­seln häu­fig. Auch die Zahl der Fi­gu­ren ist grö­ßer, wobei selbst Ne­ben­fi­gu­ren eine wich­ti­ge Rolle spie­len kön­nen. An­stel­le eines ein­zi­gen kla­ren Hö­he­punkts fin­den sich oft meh­re­re klei­ne Span­nungs­mo­men­te, und die Hand­lung wirkt ins­ge­samt of­fe­ner und frag­men­ta­ri­scher.



Eine wich­ti­ge The­o­rie zum Auf­bau von klas­si­schen Dra­men stammt vom Schrift­stel­ler Gus­tav Frey­tag, der im 19. Jahr­hun­dert die Dra­men­struk­tur als Py­ra­mi­de be­schrieb. Am An­fang steht die Ex­po­si­ti­on, in der Fi­gu­ren, Ort, Zeit und Aus­gangs­si­tu­a­ti­on vor­ge­stellt wer­den, der an­bah­nen­de Kon­flikt wird an­ge­deu­tet. Dar­auf folgt die stei­gen­de Hand­lung, in der sich Kon­flik­te zu­spit­zen und die Span­nung wächst. Der Hö­he­punkt oder Pe­ri­pe­tie bil­det die Spit­ze der Py­ra­mi­de und sym­bo­li­siert die Es­ka­la­ti­on des Kon­flikts. Da­nach fällt die Hand­lung, der Kon­flikt wird ver­sucht zu lösen, eine Lö­sung scheint sogar in Sicht (re­tar­die­ren­des Mo­ment). Je­doch schrei­tet die Es­ka­la­ti­on voran bis das Drama schließ­lich in einer Ka­ta­stro­phe oder in einer ver­söhn­li­chen Lö­sung endet.



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Nach: Hein­rich Bier­mann und Bernd Schurf (Hrsg.): Texte, The­men und Struk­tu­ren. Deutsch­buch f. d. Ober­stu­fe. Ber­lin 1999, S. 164 f.



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Nach: Hein­rich Bier­mann und Bernd Schurf (Hrsg.): Texte, The­men und Struk­tu­ren. Deutsch­buch f. d. Ober­stu­fe. Ber­lin 1999, S. 164 f.
Nach: Hein­rich Bier­mann und Bernd Schurf (Hrsg.): Texte, The­men und Struk­tu­ren. Deutsch­buch f. d. Ober­stu­fe. Ber­lin 1999, S. 164 f.







Das frey­tag­sche Dra­men­mo­dell





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Über­prü­fen Sie an­hand M1 und dem frey­tag­schen Dra­men­mo­dell, ob es sich beim ers­ten Akt (Ex­po­si­ti­on) von Emi­lia Ga­lot­ti um eine ge­schlos­se­ne oder eine of­fe­ne Dra­men­form han­delt. Be­grün­den Sie ihre Ent­schei­dung.

Merk­ma­le des ers­ten Aktes von Emi­lia Ga­lot­ti die für ein of­fe­nes Drama spre­chen

Merk­ma­le des ers­ten Aktes von Emi­lia Ga­lot­ti die für ein ge­schlos­se­nes Drama spre­chen



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