• Die Wichtelmänner
  • anonym
  • 15.02.2024
  • Deutsch
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Lies den Text genau.
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Lies den Text ein zwei­tes Mal und mar­kie­re Merk­ma­le von Mär­chen durch far­bi­ges Un­ter­strei­chen.

Es war ein­mal ein Schus­ter, der ohne seine Schuld so arm ge­wor­den ist, dass er nur noch das Leder für ein ein­zi­ges Paar Schu­he hatte. So schnitt er am Abend das Leder für die Schu­he zu und woll­te sie am nächs­ten Mor­gen nähen. Als er sich mor­gens an die Ar­beit ma­chen woll­te, da waren die Schu­he schon fer­tig. Er war dar­über sehr ver­wun­dert und sah sich die Schu­he ge­nau­er an: sie waren so fein und sau­ber ge­ar­bei­tet, dass kein Stich daran falsch war, ge­ra­de als wären es Meis­ter­stü­cke. Kurz dar­auf trat ein Käu­fer ein, der  mehr als üb­lich für das schö­ne Paar be­zahl­te. Der Schus­ter konn­te von dem Geld genug Leder für zwei neue Paare kau­fen. Wie­der schnitt er das Leder am Abend zu und woll­te am Mor­gen an die Ar­beit gehen. Als er aber auf­stand, waren auch diese bei­den Schuh­paa­re fer­tig. Wie­der kamen schnell die Käu­fer, die ihm genug Geld gaben, um Leder für vier Paar Schu­he zu kau­fen. Er fand auch diese vier Schuh­paa­re am nächs­ten Mor­gen fer­tig ge­ar­bei­tet vor.

Es war ein­mal ein Schus­ter, der ohne seine Schuld so arm ge­wor­den ist, dass er nur noch das Leder für ein ein­zi­ges Paar Schu­he hatte. So schnitt er am Abend das Leder für die Schu­he zu und woll­te sie am nächs­ten Mor­gen nähen. Als er sich mor­gens an die Ar­beit ma­chen woll­te, da waren die Schu­he schon fer­tig. Er war dar­über sehr ver­wun­dert und sah sich die Schu­he ge­nau­er an: sie waren so fein und sau­ber ge­ar­bei­tet, dass kein Stich daran falsch war, ge­ra­de als wären es Meis­ter­stü­cke. Kurz dar­auf trat ein Käu­fer ein, der  mehr als üb­lich für das schö­ne Paar be­zahl­te. Der Schus­ter konn­te von dem Geld genug Leder für zwei neue Paare kau­fen. Wie­der schnitt er das Leder am Abend zu und woll­te am Mor­gen an die Ar­beit gehen. Als er aber auf­stand, waren auch diese bei­den Schuh­paa­re fer­tig. Wie­der kamen schnell die Käu­fer, die ihm genug Geld gaben, um Leder für vier Paar Schu­he zu kau­fen. Er fand auch diese vier Schuh­paa­re am nächs­ten Mor­gen fer­tig ge­ar­bei­tet vor.

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Schus­ter

"Schus­ter" ist eine  an­de­re Be­rufs­be­zeich­nung für einen Schuh­ma­cher, also je­mand,  der mit Leder ar­bei­tet, dar­aus Schu­he her­stellt und diese auch re­pa­riert.

Meis­ter­stück

In hand­werk­li­chen Be­ru­fen müs­sen "Meis­ter­stü­cke" her­ge­stellt wer­den, also be­son­ders hoch­wer­tig und sehr gut ge­ar­bei­te­te Dinge. Diese die­nen als Be­weis des gro­ßen Kön­nens des Hand­wer­kers und hel­fen ihm den Titel "Meis­ter" zu be­kom­men.

Beim Lesen des Mär­chens habt ihr si­cher schon ge­merkt, dass „Die Wich­tel­män­ner“ hier an einer un­ge­wöhn­li­chen Stel­le plötz­lich auf­hört. Es fehlt ein Schluss.

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Über­legt ge­mein­sam, wie das Mär­chen aus­ge­hen könn­te. Be­ant­wor­tet dazu die fol­gen­den Leit­fra­gen mit Stich­punk­ten:
  • Wie könn­ten sich der Schus­ter und seine Frau bei den Wich­tel­män­nern be­dan­ken?









  • Was kön­nen halb­nack­te Männ­lein ge­brau­chen? Wor­über wür­den sie sich freu­en?








  • Wie re­agie­ren die Wich­tel­män­ner auf die­sen Dank?







  • Wie geht es mit den Fi­gu­ren wei­ter?
    Wer­den sie Freun­de? Sehen sie sich nie wie­der?
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Lies den Text genau.
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Lies den Text ein zwei­tes Mal und mar­kie­re Merk­ma­le von Mär­chen durch far­bi­ges Un­ter­strei­chen.

So ging es immer fort: Was er am Abend zu­schnitt, war am nächs­ten Mor­gen fein säu­ber­lich ge­ar­bei­tet, so­dass er bald wie­der ein gutes Aus­kom­men hatte und end­lich ein wohl­ha­ben­der Mann wurde. Nun ge­schah es eines Abends, nicht lange vor Weih­nach­ten, dass er vor dem Schla­fen­ge­hen zu sei­ner Frau sprach: „Wie wäre es, wenn wir diese Nacht auf­blie­ben, um zu sehen, wer uns sol­che Hilfe leis­tet?“  Die Frau war ein­ver­stan­den. Sie ver­steck­ten sich in den Stu­ben­ecken und war­tet bis Mit­ter­nacht. Da kamen zwei klei­ne halb­nack­te Männ­lein, setz­ten sich vor des Schus­ters Tisch, nah­men alle zu­ge­schnit­te­nen Ar­bei­ten zu sich und fin­gen an, so schnell zu ar­bei­ten, dass der Schus­ter vor Ver­wun­de­rung die Augen nicht ab­wen­den konn­te. Sie lie­ßen nicht nach, bis alles fer­tig auf dem Ti­sche stand, dann spran­gen sie schnell fort. Am an­de­ren Mor­gen sagte die Frau: „Die klei­nen Män­ner haben uns reich ge­macht. Wir müss­ten uns dank­bar dafür zei­gen." (...)

So ging es immer fort: Was er am Abend zu­schnitt, war am nächs­ten Mor­gen fein säu­ber­lich ge­ar­bei­tet, so­dass er bald wie­der ein gutes Aus­kom­men hatte und end­lich ein wohl­ha­ben­der Mann wurde. Nun ge­schah es eines Abends, nicht lange vor Weih­nach­ten, dass er vor dem Schla­fen­ge­hen zu sei­ner Frau sprach: „Wie wäre es, wenn wir diese Nacht auf­blie­ben, um zu sehen, wer uns sol­che Hilfe leis­tet?“  Die Frau war ein­ver­stan­den. Sie ver­steck­ten sich in den Stu­ben­ecken und war­tet bis Mit­ter­nacht. Da kamen zwei klei­ne halb­nack­te Männ­lein, setz­ten sich vor des Schus­ters Tisch, nah­men alle zu­ge­schnit­te­nen Ar­bei­ten zu sich und fin­gen an, so schnell zu ar­bei­ten, dass der Schus­ter vor Ver­wun­de­rung die Augen nicht ab­wen­den konn­te. Sie lie­ßen nicht nach, bis alles fer­tig auf dem Ti­sche stand, dann spran­gen sie schnell fort. Am an­de­ren Mor­gen sagte die Frau: „Die klei­nen Män­ner haben uns reich ge­macht. Wir müss­ten uns dank­bar dafür zei­gen." (...)

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Aus­kom­men

Wer ein "gutes Aus­kom­men" hat, muss sich keine Sor­gen um Geld ma­chen.

Stu­ben­ecke

Der Schus­ter und seine Frau ver­steck­ten sich in der Ecke ihres Wohn­zim­mers, von wo sie die Wich­tel­män­ner be­ob­ach­ten konn­ten, die nicht wis­sen soll­ten, dass die bei­den zu­se­hen.

Zwei­ter Teil des Mär­chens mit Schluss

Sie ver­steck­ten sich in den Stu­ben­ecken und war­tet bis Mit­ter­nacht. Da kamen zwei klei­ne halb­nack­te Männ­lein, setz­ten sich vor des Schus­ters Tisch, nah­men alle zu­ge­schnit­te­nen Ar­bei­ten zu sich und fin­gen an, so schnell zu ar­bei­ten, dass der Schus­ter vor Ver­wun­de­rung die Augen nicht ab­wen­den konn­te. Sie lie­ßen nicht nach, bis alles fer­tig auf dem Ti­sche stand, dann spran­gen sie schnell fort. Am an­de­ren Mor­gen sagte die Frau: „Die klei­nen Män­ner haben uns reich ge­macht. Wir müss­ten uns dank­bar dafür zei­gen. Sie lau­fen mit so wenig am Leibe herum und müs­sen frie­ren. Ich will Sa­chen für sie nähen, jedem ein paar Strümp­fe stri­cken und du machst jedem ein Paar klei­ne Schu­he dazu.“ Der Mann war ein­ver­stan­den. Als sie am Abend alles fer­tig hat­ten, leg­ten sie die Ge­schen­ke auf den Tisch und ver­steck­ten sich wie­der, um an­zu­se­hen, wie die Männ­lein dies fin­den wür­den. Sie kamen wie­der um Mit­ter­nacht an­ge­sprun­gen und woll­ten sich gleich an die Ar­beit ma­chen. Als sie die nied­li­chen Klei­dungs­stü­cke an­stel­le der Ar­beit fan­den, wun­der­ten sie sich erst, dann zeig­ten sie eine ge­wal­ti­ge Freu­de. Mit der größ­ten Ge­schwin­dig­keit zogen sie sich an, be­wun­der­ten ihre neuen Klei­der und san­gen: „Sind wir nicht Kna­ben glatt und fein? Was sol­len wir län­ger Schus­ter sein!“ Dann hüpf­ten und tanz­ten sie, spran­gen über Stüh­le und Bänke. End­lich tanz­ten sie zur Türe hin­aus und kamen nicht wie­der. Dem Schus­ter aber glück­te alles, was er von da an un­ter­nahm.

Sie ver­steck­ten sich in den Stu­ben­ecken und war­tet bis Mit­ter­nacht. Da kamen zwei klei­ne halb­nack­te Männ­lein, setz­ten sich vor des Schus­ters Tisch, nah­men alle zu­ge­schnit­te­nen Ar­bei­ten zu sich und fin­gen an, so schnell zu ar­bei­ten, dass der Schus­ter vor Ver­wun­de­rung die Augen nicht ab­wen­den konn­te. Sie lie­ßen nicht nach, bis alles fer­tig auf dem Ti­sche stand, dann spran­gen sie schnell fort. Am an­de­ren Mor­gen sagte die Frau: „Die klei­nen Män­ner haben uns reich ge­macht. Wir müss­ten uns dank­bar dafür zei­gen. Sie lau­fen mit so wenig am Leibe herum und müs­sen frie­ren. Ich will Sa­chen für sie nähen, jedem ein paar Strümp­fe stri­cken und du machst jedem ein Paar klei­ne Schu­he dazu.“ Der Mann war ein­ver­stan­den. Als sie am Abend alles fer­tig hat­ten, leg­ten sie die Ge­schen­ke auf den Tisch und ver­steck­ten sich wie­der, um an­zu­se­hen, wie die Männ­lein dies fin­den wür­den. Sie kamen wie­der um Mit­ter­nacht an­ge­sprun­gen und woll­ten sich gleich an die Ar­beit ma­chen. Als sie die nied­li­chen Klei­dungs­stü­cke an­stel­le der Ar­beit fan­den, wun­der­ten sie sich erst, dann zeig­ten sie eine ge­wal­ti­ge Freu­de. Mit der größ­ten Ge­schwin­dig­keit zogen sie sich an, be­wun­der­ten ihre neuen Klei­der und san­gen: „Sind wir nicht Kna­ben glatt und fein? Was sol­len wir län­ger Schus­ter sein!“ Dann hüpf­ten und tanz­ten sie, spran­gen über Stüh­le und Bänke. End­lich tanz­ten sie zur Türe hin­aus und kamen nicht wie­der. Dem Schus­ter aber glück­te alles, was er von da an un­ter­nahm.

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Il­lus­tra­ti­on zum Mär­chen „Die Wich­tel­män­ner“ von den Ge­brü­dern Grimm
Il­lus­tra­ti­on von Otto Ub­be­loh­de zu „Die Wich­tel­män­ner“
Bild­un­ter­schrift
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