Erwartungshorizont: Niveau A
Fake Newsvon damals?
Die 1860er Jahre waren eine prägende Zeit für die Entstehung des Deutschen Kaiserreichs. Was passierte in diesem Zeitraum? Welche Absichten und Hintergründe führten zum Deutsch-Französischen Krieg und was ist die Emser Depesche?
M1 Video - Weg zum Deutschen Kaiserreich
M2 Video - Deutsch-Französischer Krieg
Die Schüler*innen informieren sich selbstständig mit Hilfe der Videos M1 und M2 über die Ereignisse der 1860er Jahre. Sie können verschiedene historische Fakten wie beispielsweise die Entstehung des Kaiserreichs, Geschehnisse dieser Zeit, den Deutsch-Französischen Krieg mit seinen Hintergründen und Absichten und die Emser Depesche in den geschichtlichen Zusammenhang einordnen und verschaffen sich einen Überblick über die 1860er Jahre.
Der Lückentext ist zu schwer?
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M3 Lückentext
Die Schüler*innen nutzen das Schaubild zum besseren Verständnis in Bezug auf das Beziehungsgefüge zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich vor 1870. Das Schaubild dient zur Übersicht und als Hilfestellung für den Lückentext.
Eine Übersicht, zum besseren Verständnis der Beziehungsverhältnisse
Lösungen des Lückentexts:
Die Schüler*innen nutzen die Hilfestellung der Lösungswortvorgabe und füllen den Lückentext selbstständig aus.
Laden Sie zunächst die Tabelle T1 herunter und bearbeiten Sie anschließend die Aufgabe 2.
T1 Tabelle
Q1 - Telegramm des Geheimrats Heinrich Abeken an den Bundeskanzler Graf von Bismarck. Vom 13. Juli 1870.
Ems, den 13. Juli 1870.
Seine Majestät der König schreibt mir:
"Graf Benedetti fing mich auf der Promenade ab, um auf zuletzt sehr zudringliche Art von mir zu verlangen, ich sollte ihn autorisieren, sofort zu telegraphieren, daß ich für alle Zukunft mich verpflichtete, niemals wieder meine Zustimmung zu geben, wenn die Hohenzollern auf ihre Kandidatur zurückkämen. Ich wies ihn, zuletzt etwas ernst, zurück, da man à tout jamais dergleichen Engagement nicht nehmen dürfe, noch könne. – Natürlich sagte ich ihm, daß ich noch nichts erhalten hätte, und da er über Paris und Madrid früher benachrichtigt sei als ich, er wohl einsähe, daß mein Gouvernement wiederum außer Spiel sei."
Seine Majestät hat seitdem ein Schreiben des Fürsten bekommen. Da Seine Majestät dem Grafen Benedetti gesagt, daß er Nachricht vom Fürsten erwarte, hat Allerhöchstderselbe mit Rücksicht auf die obige Zumutung, auf des Grafen Eulenburg und meinen Vortrag beschlossen, den Grafen Benedetti nicht mehr zu empfangen, sondern ihn nur durch einen Adjutanten sagen zu lassen: daß Seine Majestät jetzt vom Fürsten die Bestätigung der Nachricht erhalten, die Benedetti aus Paris schon gehabt, und dem Botschafter nichts weiter zu sagen habe.
Seine Majestät stellt Eurer Exzellenz anheim, ob nicht die neue Forderung Benedettis und ihre Zurückweisung sogleich sowohl unseren Gesandten als in der Presse mitgeteilt werden sollte?
Ems, den 13. Juli 1870.
Seine Majestät der König schreibt mir:
"Graf Benedetti fing mich auf der Promenade ab, um auf zuletzt sehr zudringliche Art von mir zu verlangen, ich sollte ihn autorisieren, sofort zu telegraphieren, daß ich für alle Zukunft mich verpflichtete, niemals wieder meine Zustimmung zu geben, wenn die Hohenzollern auf ihre Kandidatur zurückkämen. Ich wies ihn, zuletzt etwas ernst, zurück, da man à tout jamais dergleichen Engagement nicht nehmen dürfe, noch könne. – Natürlich sagte ich ihm, daß ich noch nichts erhalten hätte, und da er über Paris und Madrid früher benachrichtigt sei als ich, er wohl einsähe, daß mein Gouvernement wiederum außer Spiel sei."
Seine Majestät hat seitdem ein Schreiben des Fürsten bekommen. Da Seine Majestät dem Grafen Benedetti gesagt, daß er Nachricht vom Fürsten erwarte, hat Allerhöchstderselbe mit Rücksicht auf die obige Zumutung, auf des Grafen Eulenburg und meinen Vortrag beschlossen, den Grafen Benedetti nicht mehr zu empfangen, sondern ihn nur durch einen Adjutanten sagen zu lassen: daß Seine Majestät jetzt vom Fürsten die Bestätigung der Nachricht erhalten, die Benedetti aus Paris schon gehabt, und dem Botschafter nichts weiter zu sagen habe.
Seine Majestät stellt Eurer Exzellenz anheim, ob nicht die neue Forderung Benedettis und ihre Zurückweisung sogleich sowohl unseren Gesandten als in der Presse mitgeteilt werden sollte?
Q1 - Telegramm des Geheimrats Heinrich Abeken an den Bundeskanzler Graf von Bismarck. Vom 13. Juli 1870.
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Q2 - Vom Bundeskanzler Graf von Bismarck redigierte Pressefassung des Abekenschen Telegramms aus Ems. Vom 13. Juli 1870.
Berlin, den 13. Juli 1870.
[zur Station: 11.15 nachm.]
Nachdem die Nachrichten von der Entsagung des Erbprinzen von Hohenzollern der Kaiserlich Französischen Regierung von der Königlich Spanischen amtlich mitgeteilt worden sind, hat der französische Botschafter in Ems an Seine Majestät den König noch die Forderung gestellt, ihn zu autorisieren, daß er nach Paris telegraphiere, daß Seine Majestät der König sich für alle Zukunft verpflichte, niemals wieder seine Zustimmung zu geben, wenn die Hohenzollern auf ihre Kandidatur wieder zurückkommen sollten.
Seine Majestät der König hat es darauf abgelehnt, den französischen Botschafter nochmals zu empfangen, und demselben durch den Adjutanten vom Dienst sagen lassen, daß Seine Majestät dem Botschafter nichts weiter mitzuteilen habe.
Berlin, den 13. Juli 1870.
[zur Station: 11.15 nachm.]
Nachdem die Nachrichten von der Entsagung des Erbprinzen von Hohenzollern der Kaiserlich Französischen Regierung von der Königlich Spanischen amtlich mitgeteilt worden sind, hat der französische Botschafter in Ems an Seine Majestät den König noch die Forderung gestellt, ihn zu autorisieren, daß er nach Paris telegraphiere, daß Seine Majestät der König sich für alle Zukunft verpflichte, niemals wieder seine Zustimmung zu geben, wenn die Hohenzollern auf ihre Kandidatur wieder zurückkommen sollten.
Seine Majestät der König hat es darauf abgelehnt, den französischen Botschafter nochmals zu empfangen, und demselben durch den Adjutanten vom Dienst sagen lassen, daß Seine Majestät dem Botschafter nichts weiter mitzuteilen habe.
Q2 - Vom Bundeskanzler Graf von Bismarck redigierte Pressefassung des Abekenschen Telegramms aus Ems. Vom 13. Juli 1870.
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Die Schüler*innen finden sich in Zweier-Gruppen zusammen (digitale Variante per VIdeochat, Telefongespräch bzw. WhatsApp etc.), lesen beide Quellen und laden sich separat die Tabelle T1 herunter. Sie sprechen sich ab, wer welchen Teil der Tabelle ausfüllt, tauschen sich nach der Bearbeitung aus und ergänzen anschließend den Rest ihrer Tabelle.
T1 Quellenvergleich
Die Emser Depesche ist eine simple Aufbereitung eines sehr umfangreichen Telegramms für die allgemeine Presse. Von einer Manipulation oder gar Instrumentalisierung zum Krieg kann keine Rede sein.
M4 These
Die Schüler*innen verfassen eine begründete individuelle Stellungnahme. Hierbei nehmen sie Bezug auf die gegebene These und bereits gelernte Sachverhalte.
Die Kommentare sind individuell, die Schüler*innen werden demnach in ihrer Meinung nicht eingeschränkt.
Es bietet sich an, die Kommentare der Schüler*innen in einem kooperativen EtherPad (https://yopad.eu) zu sammeln. Durch die digitale Vernetzung über ein EtherPad können sich die SchülerInnen untereinander austauschen und Bezug auf die Gedanken von Mitschüler*innen nehmen.
mögliche Ansatzpunkte:
- bewusste Manipulation?
- Provokation Frankreichs
- Verkürzung – Grund dafür?
- ProContra der Tabelle einbeziehen
- Vereinfachung für das Volk? Bessere Verständlichkeit
- Hintergedanken Bismarcks?
- Lage war schon vorher zugespitzt …
Die Schüler*innen spielen das Spiel M5 und werden anhand von individuellen Entscheidungen durch verschiedene Strategien von Fake News geführt. Sie können dieses Spiel beliebig oft spielen und erhalten am Ende eine Art Status, inwieweit sie in der Lage sind, Informationen zu manipulieren, zu täuschen oder zu vertuschen etc.
M5 Spiel
In dieser Übung soll noch einmal das Vorwissen der Schüler*innen in Bezug auf Manipulations-Strategien wiederholt werden. Die Erläuterungen der einzelnen Strategien ergeben sich entsprechend der von der Lehrkraft vorgegeben Definition.
Strategie | Erläuterung |
---|---|
Zuspitzen von Informationen | |
Verruf | |
Ködern von Zuhörern | |
Verkürzung | |
T2 Manipulations-Strategien Emser Depesche
Die Schüler*innen lesen den Online- Artikel M6 und erhalten Informationen über die Vorbereitung der Invasion in den Irak durch die USA im Jahr 2003. Sie gewinnen einen Einblick in die Situation und machen sich ggf. Notizen und erste Gedanken zu diesem Beitrag.
M6 Online Artikel
Die Schüler*innen haben durch die bereits bearbeiteten Aufgaben ein Verständnis in Bezug auf die Emser Depesche und den Kriegsausbruch erhalten. Sie sind in der Lage, den Online-Artikel M6 zu erfassen und die Situation, welche im Artikel geschildert wird, mit dem Beginn des Deutsch-Französischen Kriegs zu vergleichen. Sie erstellen eine Tabelle, in der sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Ereignisse nennen bzw. gegenüberstellen.
Gemeinsamkeiten | Unterschiede | |
---|---|---|
Emser Depesche/ Kriegsausbruch | - der Öffentlichkeit ein falsches Bild machen, einen falschen Eindruck geben ... | -Verkürzung von Informationen ... |
Vorbereitung der Invasion in den Irak | - Provokation und Manipulation ... | - Verbreitung von falschen Informationen ... |
T3 Gegenüberstellung Emser Depesche und Irak-Invasion
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