• Erfindungen der Frühen Neuzeit verändern das Leben? - Buchdruck, Schießpulver und Co.
  • anonym
  • 23.10.2025
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Mainz, um 1450: Der Gold­schmied Jo­han­nes Gu­ten­berg er­fin­det den Buch­druck mit ein­zel­nen Me­tall­buch­sta­ben. Die ge­druck­ten Bü­cher sor­gen dafür, dass immer neue Ideen und Er­fin­dun­gen be­kannt wer­den.

T1 Ge­druck­te Bü­cher in ganz Eu­ro­pa

Jo­han­nes Gu­ten­berg hatte die Idee, aus Me­tall ein­zel­ne Buch­sta­ben (Let­tern) her­zu­stel­len. Die Let­tern wur­den zu Wor­ten und Tex­ten zu­sam­men­ge­setzt. So konn­te eine Text­sei­te ge­stal­tet und immer wie­der ge­druckt wer­den. Nach dem Druck wur­den die Let­tern neu zu­sam­men­ge­setzt und die nächs­te Seite ge­druckt. Im Jahr 1455 wurde so das erste Buch ge­druckt, eine Bibel. Sie war ge­druckt zehn­mal preis­wer­ter als eine hand­ge­schrie­be­ne Bibel, weil dru­cken viel schnel­ler ging als ab­schrei­ben.

Men­schen in ganz Eu­ro­pa brauch­ten immer mehr Bü­cher: Kauf­leu­te und Po­li­ti­ker be­nö­tig­ten Bi­beln, Re­chen­bü­cher und Rechts­bü­cher. Die Ge­lehr­ten an den Uni­ver­si­tä­ten stu­dier­ten die Ab­schrif­ten von Bü­chern aus der An­ti­ke und schrie­ben selbst Bü­cher, um ihre For­schungs­er­geb­nis­se be­kannt zu ma­chen. Um 1500 wur­den in Eu­ro­pa fast zehn Mil­li­o­nen Bü­cher ge­druckt. Wis­sen, Ideen und Neu­ig­kei­ten ver­brei­te­ten sich nun viel schnel­ler.

T2 Schieß­pul­ver, Uhren, Bril­len

So wurde in Eu­ro­pa auch eine be­son­ders fol­gen­rei­che Er­fin­dung schnell be­kannt: das Schieß­pul­ver. Mit Ge­schüt­zen konn­te man jetzt Öff­nun­gen in Burg- und Stadt­mau­ern schie­ßen. Die mit­tel­al­ter­li­chen Kampf­tech­ni­ken waren plötz­lich ver­al­tet. Rit­ter in schwe­ren Rüs­tun­gen ver­lo­ren gegen die Feu­er­waf­fen. An­de­re Er­fin­dun­gen nütz­ten im All­tag: Da Son­nen­uh­ren un­ge­nau waren und bei schlech­tem Wet­ter nichts nutz­ten, ent­wi­ckel­te man um 1300 die Ge­wichts­rä­der­uhr. Sie ver­kün­de­te bei jedem Wet­ter und nachts die Zeit, war aber groß und schwer. Daher dau­er­te es nicht lange, bis die Ta­schen­uhr ge­baut wurde

T1, T2, Q1 und Q2 ent­nom­men aus: Chris­tof­fer, Sven u.a.: Zeit­rei­se 2. Dif­fe­ren­zier­te Aus­ga­be, Ernst Klett Ver­lag GmbH, Stutt­gart 2021, S. 70-71.

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Wel­che Er­fin­dun­gen wur­den am Be­ginn der Neu­zeit ge­macht und worfür wur­den sie be­nutzt? Schrei­be die Be­grif­fe in die Mind­map.

Er­fin­dun­gen der Frü­hen Neu­zeit

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Warum ver­än­der­ten Er­fin­dun­gen wie Buch­druck, Schieß­pul­ver und Ta­schen­uhr das Leben grund­le­gend? Be­grün­de!
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Stel­le mit­hil­fe von Q1 + Q2 Vor- und Nach­tei­le des Buch­drucks ge­gen­über. Wel­che Ar­gu­men­te über­zeu­gen dich? Fülle dafür die Ta­bel­le aus.

Q1 Der Abt Jo­han­nes Tri­t­he­mi­us schrieb 1494 über ge­druck­te Bü­cher:

Nie­mand möge den­ken (...): Wozu muss ich mich noch mit Ab­schrei­ben schin­den, wo doch die Druck­kunst so viele und so große Bü­cher ans Licht bringt, dass man um bil­li­ges Geld eine große Bi­blio­thek ein­rich­ten kann? Führ­wahr, wer so daher redet, der schickt sich an, durch sein Nichts­tun Fins­ter­nis ein­rei­ßen zu las­sen. Wer wüss­te nicht, wie groß der Un­ter­schied zwi­schen Schrift und Druck ist? Ge­schrie­be­nes, wenn man es auf Per­ga­ment bringt, wird an die tau­send Jahre be­stand haben; Ge­druck­tes aber, da es auf Pa­pier steht, wie lange wird es hal­ten? Wenn Ge­druck­tes in einem Band aus Pa­pier an die zwei­hun­dert Jahre Be­stand haben wird, wird es hoch­kom­men.

Q1 Der Abt Jo­han­nes Tri­t­he­mi­us schrieb 1494 über ge­druck­te Bü­cher:

Nie­mand möge den­ken (...): Wozu muss ich mich noch mit Ab­schrei­ben schin­den, wo doch die Druck­kunst so viele und so große Bü­cher ans Licht bringt, dass man um bil­li­ges Geld eine große Bi­blio­thek ein­rich­ten kann? Führ­wahr, wer so daher redet, der schickt sich an, durch sein Nichts­tun Fins­ter­nis ein­rei­ßen zu las­sen. Wer wüss­te nicht, wie groß der Un­ter­schied zwi­schen Schrift und Druck ist? Ge­schrie­be­nes, wenn man es auf Per­ga­ment bringt, wird an die tau­send Jahre be­stand haben; Ge­druck­tes aber, da es auf Pa­pier steht, wie lange wird es hal­ten? Wenn Ge­druck­tes in einem Band aus Pa­pier an die zwei­hun­dert Jahre Be­stand haben wird, wird es hoch­kom­men.

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Q2 Über die Vor­tei­le des Buch­drucks schrieb Bonus Ac­cur­si­us um 1475:

(Der Buch­druck) ist eine wahr­haft nutz­brin­gen­de und gar schö­ne Kunst, denn Ab­schrif­ten von Bü­chern zu ver­schaf­fen, ist wegen der hohen Prei­se für je­der­mann nicht ge­ra­de leicht. Aber wenn dies Gott sei Dank für dich auch kein Hin­de­rungs­grund ist, so musst doch auch du den Buch­druck wegen sei­ner künst­le­ri­schen Schön­heit hoch­schät­zen; und dann acuh des­halb, weil die­ser Buch­druck, so­bald er ein­mal rich­tig fest­steht, immer in der­sel­ben Weise durch alle Druck­bo­gen fort­schrei­tet, so­dass ein Feh­ler kaun mög­lich ist, eine Sache, mit der es beim Ab­schrei­ben von Bü­chern ganz an­ders aus­sieht.

Q2 Über die Vor­tei­le des Buch­drucks schrieb Bonus Ac­cur­si­us um 1475:

(Der Buch­druck) ist eine wahr­haft nutz­brin­gen­de und gar schö­ne Kunst, denn Ab­schrif­ten von Bü­chern zu ver­schaf­fen, ist wegen der hohen Prei­se für je­der­mann nicht ge­ra­de leicht. Aber wenn dies Gott sei Dank für dich auch kein Hin­de­rungs­grund ist, so musst doch auch du den Buch­druck wegen sei­ner künst­le­ri­schen Schön­heit hoch­schät­zen; und dann acuh des­halb, weil die­ser Buch­druck, so­bald er ein­mal rich­tig fest­steht, immer in der­sel­ben Weise durch alle Druck­bo­gen fort­schrei­tet, so­dass ein Feh­ler kaun mög­lich ist, eine Sache, mit der es beim Ab­schrei­ben von Bü­chern ganz an­ders aus­sieht.

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Nach­tei­le des Buch­drucks

(laut Abst Jo­han­nes Tri­t­he­mi­us)

Vor­tei­le des Buch­drucks

(laut Bonus Ac­cur­si­us)

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