Mainz, um 1450: Der Goldschmied Johannes Gutenberg erfindet den Buchdruck mit einzelnen Metallbuchstaben. Die gedruckten Bücher sorgen dafür, dass immer neue Ideen und Erfindungen bekannt werden.
T1 Gedruckte Bücher in ganz Europa
Johannes Gutenberg hatte die Idee, aus Metall einzelne Buchstaben (Lettern) herzustellen. Die Lettern wurden zu Worten und Texten zusammengesetzt. So konnte eine Textseite gestaltet und immer wieder gedruckt werden. Nach dem Druck wurden die Lettern neu zusammengesetzt und die nächste Seite gedruckt. Im Jahr 1455 wurde so das erste Buch gedruckt, eine Bibel. Sie war gedruckt zehnmal preiswerter als eine handgeschriebene Bibel, weil drucken viel schneller ging als abschreiben.
Menschen in ganz Europa brauchten immer mehr Bücher: Kaufleute und Politiker benötigten Bibeln, Rechenbücher und Rechtsbücher. Die Gelehrten an den Universitäten studierten die Abschriften von Büchern aus der Antike und schrieben selbst Bücher, um ihre Forschungsergebnisse bekannt zu machen. Um 1500 wurden in Europa fast zehn Millionen Bücher gedruckt. Wissen, Ideen und Neuigkeiten verbreiteten sich nun viel schneller.
T2 Schießpulver, Uhren, Brillen
So wurde in Europa auch eine besonders folgenreiche Erfindung schnell bekannt: das Schießpulver. Mit Geschützen konnte man jetzt Öffnungen in Burg- und Stadtmauern schießen. Die mittelalterlichen Kampftechniken waren plötzlich veraltet. Ritter in schweren Rüstungen verloren gegen die Feuerwaffen. Andere Erfindungen nützten im Alltag: Da Sonnenuhren ungenau waren und bei schlechtem Wetter nichts nutzten, entwickelte man um 1300 die Gewichtsräderuhr. Sie verkündete bei jedem Wetter und nachts die Zeit, war aber groß und schwer. Daher dauerte es nicht lange, bis die Taschenuhr gebaut wurde
T1, T2, Q1 und Q2 entnommen aus: Christoffer, Sven u.a.: Zeitreise 2. Differenzierte Ausgabe, Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2021, S. 70-71.
Erfindungen der Frühen Neuzeit
Q1 Der Abt Johannes Trithemius schrieb 1494 über gedruckte Bücher:
Niemand möge denken (...): Wozu muss ich mich noch mit Abschreiben schinden, wo doch die Druckkunst so viele und so große Bücher ans Licht bringt, dass man um billiges Geld eine große Bibliothek einrichten kann? Führwahr, wer so daher redet, der schickt sich an, durch sein Nichtstun Finsternis einreißen zu lassen. Wer wüsste nicht, wie groß der Unterschied zwischen Schrift und Druck ist? Geschriebenes, wenn man es auf Pergament bringt, wird an die tausend Jahre bestand haben; Gedrucktes aber, da es auf Papier steht, wie lange wird es halten? Wenn Gedrucktes in einem Band aus Papier an die zweihundert Jahre Bestand haben wird, wird es hochkommen.
Q1 Der Abt Johannes Trithemius schrieb 1494 über gedruckte Bücher:
Niemand möge denken (...): Wozu muss ich mich noch mit Abschreiben schinden, wo doch die Druckkunst so viele und so große Bücher ans Licht bringt, dass man um billiges Geld eine große Bibliothek einrichten kann? Führwahr, wer so daher redet, der schickt sich an, durch sein Nichtstun Finsternis einreißen zu lassen. Wer wüsste nicht, wie groß der Unterschied zwischen Schrift und Druck ist? Geschriebenes, wenn man es auf Pergament bringt, wird an die tausend Jahre bestand haben; Gedrucktes aber, da es auf Papier steht, wie lange wird es halten? Wenn Gedrucktes in einem Band aus Papier an die zweihundert Jahre Bestand haben wird, wird es hochkommen.
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Q2 Über die Vorteile des Buchdrucks schrieb Bonus Accursius um 1475:
(Der Buchdruck) ist eine wahrhaft nutzbringende und gar schöne Kunst, denn Abschriften von Büchern zu verschaffen, ist wegen der hohen Preise für jedermann nicht gerade leicht. Aber wenn dies Gott sei Dank für dich auch kein Hinderungsgrund ist, so musst doch auch du den Buchdruck wegen seiner künstlerischen Schönheit hochschätzen; und dann acuh deshalb, weil dieser Buchdruck, sobald er einmal richtig feststeht, immer in derselben Weise durch alle Druckbogen fortschreitet, sodass ein Fehler kaun möglich ist, eine Sache, mit der es beim Abschreiben von Büchern ganz anders aussieht.
Q2 Über die Vorteile des Buchdrucks schrieb Bonus Accursius um 1475:
(Der Buchdruck) ist eine wahrhaft nutzbringende und gar schöne Kunst, denn Abschriften von Büchern zu verschaffen, ist wegen der hohen Preise für jedermann nicht gerade leicht. Aber wenn dies Gott sei Dank für dich auch kein Hinderungsgrund ist, so musst doch auch du den Buchdruck wegen seiner künstlerischen Schönheit hochschätzen; und dann acuh deshalb, weil dieser Buchdruck, sobald er einmal richtig feststeht, immer in derselben Weise durch alle Druckbogen fortschreitet, sodass ein Fehler kaun möglich ist, eine Sache, mit der es beim Abschreiben von Büchern ganz anders aussieht.
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Nachteile des Buchdrucks
(laut Abst Johannes Trithemius)
Vorteile des Buchdrucks
(laut Bonus Accursius)