• Erlebniserzählung
  • anonym
  • 28.04.2025
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Er­leb­nis­er­zäh­lung

Auf­bau einer Er­leb­nis­er­zäh­lung

Eine Er­leb­nis­er­zäh­lung schil­dert ein Er­eig­nis, wel­ches du selbst er­lebt hast. Wich­tig ist, dass sie le­ben­dig und an­schau­lich ge­schrie­ben ist.



Die Er­zäh­lung soll­te einen roten Faden haben. Das be­deu­tet:

  • Keine Ab­schwei­fun­gen

  • Keine un­nö­ti­gen Zeit­sprün­ge

  • Klare Struk­tur mit Ein­lei­tung, Haupt­teil und Schluss



1. Über­schrift

  • Neu­gier­de we­cken, aber nicht zu viel ver­ra­ten

  • Die Über­schrift kann di­rekt zu Be­ginn oder erst am Ende über­legt wer­den



2. Ein­lei­tung

  • Weckt das In­ter­es­se der Le­ser­schaft

  • Be­ant­wor­tet die W-​Fragen: Wer? Wo? Wann? Was?

  • Macht neu­gie­rig auf das, was pas­sie­ren wird

  • Circa 2-3 Sätze lang



3. Haupt­teil

  • Auf Hö­he­punkt hin­füh­ren

  • Ent­hält Hö­he­punkt

  • Nutzt Ge­dan­ken, wört­li­che Rede, Ad­jek­ti­ve/Ei­gen­schafts­wör­ter und Sin­nes­ein­drü­cke (Was hast du ge­se­hen? Was hast du ge­fühlt? Was hast du ge­ro­chen? Was hast du ge­hört?)



4. Schluss

  • Span­nung wie­der auf­lö­sen

  • Zeigt, wie das Er­leb­nis aus­ge­gan­gen ist





Bei­spiel - Er­leb­nis­er­zäh­lung

Ver­lo­ren im Wald



Ein­lei­tung

Es war ein son­ni­ger Herbst­nach­mit­tag, als ich mit mei­nem bes­ten Freund Max eine Wan­de­rung mach­te. Der Wald leuch­te­te in gol­de­nen und roten Far­ben, und die Luft war frisch und klar. Nichts deu­te­te dar­auf hin, dass die­ser Aus­flug zu einem ech­ten Aben­teu­er wer­den würde.



Haupt­teil

„Schau mal, die­ser schma­le Weg da vorne sieht span­nend aus!“, rief Max be­geis­tert. Ich zö­ger­te kurz, doch dann folg­te ich ihm. Der Pfad war kaum er­kenn­bar, und nach ein paar Mi­nu­ten sahen wir weder Weg­wei­ser noch be­kann­te Bäume.

Lang­sam brei­te­te sich ein mul­mi­ges Ge­fühl in mir aus. „Ähm, weißt du, wo wir sind?“ frag­te ich leise. Max run­zel­te die Stirn. „Ich dach­te, du merkst dir den Weg…“ Mein Herz schlug schnel­ler. Die Bäume wirk­ten plötz­lich viel dich­ter, und der Wald wurde immer dunk­ler.

Der Wind rausch­te durch die Blät­ter, und ir­gend­wo knack­te ein Ast. Ich hielt den Atem an. Waren wir nicht ge­ra­de noch si­cher auf dem Haupt­weg ge­we­sen? Ich spür­te, wie Panik in mir auf­stieg.

Hö­he­punkt:

Plötz­lich hör­ten wir ein Ra­scheln im Ge­büsch. Max und ich schau­ten uns er­schro­cken an. Ein Schat­ten be­weg­te sich zwi­schen den Bäu­men. Dann – ein lei­ses Knur­ren. Mein Herz setz­te einen Schlag aus. War es ein Wild­tier? Oder nur der Wind? Ich spür­te, wie mein Puls raste.

„Lauf!“, rief Max, und wir sprin­te­ten los. Die Äste peitsch­ten gegen meine Arme, mein Atem ging schnell. Ich hörte hin­ter mir das Ra­scheln und Kna­cken – als würde uns etwas fol­gen. Mein Blick such­te ver­zwei­felt einen Aus­weg. Dann, plötz­lich – Licht!

Mit letz­ter Kraft stol­per­te ich aus dem Di­ckicht – di­rekt auf einen be­kann­ten Wald­weg! Max kam keu­chend hin­ter mir her. Wir dreh­ten uns um, doch hin­ter uns war nichts als Stil­le.



Schluss

Wir blie­ben kurz ste­hen, um Luft zu holen. Dann be­gan­nen wir zu la­chen – aus Er­leich­te­rung. „Das war knapp!“, sagte Max grin­send. Ich nick­te. „Beim nächs­ten Mal neh­men wir de­fi­ni­tiv eine Karte mit.“



1
W-​Fragen be­ant­wor­ten (Ein­lei­tung)
Lies die Ein­lei­tung noch ein­mal genau durch und be­ant­wor­te die W-​Fragen:
Wer? → ___________________________________

Wo? → ___________________________________

Wann? → ___________________________________

Was? → ___________________________________
2
Un­ter­strei­che die di­rek­ten Reden im Text ROT!
Un­ter­strei­che die Ad­jek­ti­ve in BLAU!
Un­ter­strei­che die Sin­nes­wahr­neh­mun­gen in GRÜN! (Suche alle Stel­len im Text, die be­schrei­ben, was man sehen, hören, füh­len oder rie­chen kann, und un­ter­strei­che sie mit einem grü­nen Stift.)

Check­lis­te für eine ge­lun­ge­ne Er­leb­nis­er­zäh­lung





🔹 All­ge­mei­nes:

☐ Hat die Er­zäh­lung einen kla­ren roten Faden?

☐ Sind keine un­nö­ti­gen Zeit­sprün­ge oder Ab­schwei­fun­gen ent­hal­ten?

☐ Wurde in der Ich-​Form und in der Ver­gan­gen­heit/Prä­ter­itum ge­schrie­ben?



🔹 1. Über­schrift:

☐ Macht die Über­schrift neu­gie­rig, ohne zu viel zu ver­ra­ten?



🔹 2. Ein­lei­tung:

☐ Wer­den die W-​Fragen be­ant­wor­tet? (Wer? Wo? Wann? Was?)

☐ Ist die Ein­lei­tung span­nend for­mu­liert und macht neu­gie­rig auf die Ge­schich­te?

☐ Ist sie nicht zu lang (ca. 2–3 Sätze)?



🔹 3. Haupt­teil:

☐ Wird die Span­nung lang­sam auf­ge­baut und auf einen Hö­he­punkt hin­ge­führt?

☐ Ent­hält der Haupt­teil wört­li­che Reden, um die Ge­schich­te le­ben­di­ger zu ma­chen?

☐ Wur­den Ad­jek­ti­ve und Sin­nes­ein­drü­cke (Was habe ich ge­se­hen, ge­hört, ge­fühlt,

ge­ro­chen?) ver­wen­det?

☐ Sind die Sätze ab­wechs­lungs­reich? (Ver­schie­de­ne Satz­an­fän­ge, nicht nur „Ich…“)

☐ Wurde der Hö­he­punkt span­nend ge­schrie­ben?



🔹 4. Schluss:

☐ Wird die Span­nung auf­ge­löst?

☐ Zeigt der Schluss, wie das Er­leb­nis aus­ge­gan­gen ist?

☐ Gibt es viel­leicht eine Über­ra­schung oder eine Lehre aus dem Er­leb­nis?



🔹 5. Spra­che und Stil:

☐ Sind alle Sätze voll­stän­dig und ver­ständ­lich?

☐ Gibt es Recht­schreib- und Gram­ma­tik­feh­ler? (Über­prü­fen!)

☐ Wurde die Ver­gan­gen­heit/Prä­ter­itum bei­be­hal­ten?



Fer­tig? Lies deine Er­leb­nis­er­zäh­lung noch ein­mal durch und über­prü­fe, ob sie span­nend und le­ben­dig klingt!

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