Die Schülerinnen und Schüler sollen typische Empfindungen und deren Folgen auf Konzentration und Stimmungbenennen. Erwartbare Punkte sind:
Bei zu warm:
Gefühl von Schwitzen, klebriger Haut
Blasse Haut, Rötung im Gesicht
Müdigkeit, Schläfrigkeit
Verminderte Leistungsfähigkeit, Konzentrations¬schwäche
Gereiztheit, Unruhe oder Gereiztheit
Bei zu kalt:
Frösteln, Zittern
Gänsehaut, kalte Beine/Hände
Fokussierung auf Wärmegefühl, Ablenkung vom Unterricht
Verkrampfung, Unbehagen, schlechte Laune
Auswirkungen (je nach Empfindung):
Konzentrationsprobleme (Gedankensprünge, Fehlerhäufigkeit)
Motivationsverlust („Ich will mich lieber bewegen/aufwärmen“)
Stimmungstiefs oder Gereiztheit gegenüber Mitschülern
Die Schülerinnen und Schüler sollen physikalisch korrekt erklären, dass Metallgriffe sich kälter anfühlen als Holztüren, obwohl beide dieselbe Temperatur haben. Erwartbare Elemente der Begründung:
Gleiche Temperatur – unterschiedliches Wärmeempfinden:
Feststellung: „Objekt und Hand sind gleich warm, aber das Wärmegefühl hängt vom Wärmefluss ab.“
Wärmeleitfähigkeit (thermische Leitfähigkeit):
Metall hat eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit → leitet Wärme schnell von der Hand weg.
Holz hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit → leitet Wärme nur langsam ab.
Wärmefluss und Hauttemperatur:
Am Metallgriff entzieht die Hand schnell viel Wärme → die Haut kühlt lokal ab → Griff fühlt sich „kalt“ an.
Bei der Holztür fließt Wärme nur langsam ab → die Haut bleibt wärmer → Tür fühlt sich „angenehm“ bzw. „wärmer“ an.
Fachbegriffe / Formulierungen:
„Metall hat niedrigen Wärmewiderstand, Holz hohen Wärmewiderstand.“
„Wärmefluss ist proportional zur Temperaturdifferenz und zur Wärmeleitfähigkeit.“ (grundlegende Nennung)
Die Schülerinnen und Schüler sollen an einem konkreten Beispiel zeigen, dass sie zwischen Messwert (20 °C) und dem tatsächlichen Kälteempfinden unterscheiden können und dabei die Fachbegriffe „Strahlungstemperatur“ und „Luftbewegung“ korrekt einsetzen. Erwartbare Punkte:
A) Beispielsituationen:
Man sitzt an einem sonnigen, aber zugigen Fensterplatz: Thermometer zeigt 20 °C, durch den Luftzug (Fensterfalz, offenstehende Tür) fühlt man sich kalt.
Im Klassenraum neben einer großen, unbeheizten Außenwand oder einem kühlen Fenster (Strahlungstemperatur der Fläche deutlich unter 20 °C): Man friert, obwohl die Luft selbst warm genug ist.
Ein Ventilator oder eine Klimaanlage bläst leichte Luftbewegung bei 20 °C → man empfindet den „Windchill“-Effekt.
B) Physikalische Erklärung
Strahlungstemperatur:
Kalte Oberflächen (Fenster, Außenwand) haben eine niedrigere Strahlungstemperatur als die Luft.
Der Körper verliert über Wärmestrahlung mehr Energie an diese kühlen Flächen, als er von ihnen zurück¬erhält → man fühlt sich kalt.
Luftbewegung (Konvektion):
Schon leichte Luftströmungen an der Hautoberfläche beschleunigen den Wärmeabtransport.
Durch den erhöhten konvektiven Wärmefluss sinkt das lokale Hauttemperaturniveau → Kälteempfinden („Windchill“) trotz 20 °C Lufttemperatur.
Zusammenspiel
Kalte Strahlungs¬temperatur sorgt für erhöhte Abstrahlung von Wärme.
Zugluft/Thermische Schichtung im Raum verstärkt den konvektiven Wärmeverlust.
Beide Effekte können einzeln oder gemeinsam auftreten und führen zum Frieren.
1. Definition:
Temperatur: Maß für die durchschnittliche Bewegungsenergie (kinetische Energie) der Teilchen in einem Körper. Ein Thermometer misst diese Energie.
Wärme: Energie, die zwischen zwei Körpern aufgrund eines Temperaturunterschieds fließt (immer von warm nach kalt), bis thermisches Gleichgewicht erreicht ist.
2. Die Wärmewege:
Wärmeleitung:
Energieübertragung durch Teilchenstöße ohne Stofftransport.
Beispiel: Eine Metalltürklinke wird kalt, weil sie die Wärme von Ihrer Hand schnell ableitet.
Konvektion:
Transport von Wärme durch strömende Flüssigkeiten oder Gase (Luft).
Beispiel: Warme Luft über dem Heizkörper steigt auf und verteilt sich unter der Decke.
Wärmestrahlung:
Unsichtbare Infrarotstrahlung transportiert Wärme ohne Medium.
Beispiel: Die Sonne oder eine warme Deckenlampe erwärmt Ihr Gesicht, obwohl die Luft kühl ist.
3. Die gefühlte Temperatur
Operative Temperatur: Mittelwert aus Lufttemperatur und Strahlungstemperatur der Umgebung.
Luftbewegung (Zugluft): Erhöht den Wärmeverlust der Haut (Windchill-Effekt).
Luftfeuchte: Hohe Feuchte verstärkt Wärmegefühl, geringe Feuchte lässt es kälter wirken (Luftfeuchtigkeit hier etwas vernachlässigt, da das Thema ein eigenes Thema darstellt).
Kleidung & Aktivität: Dicke Kleidung hält Wärme, Bewegung erzeugt eigene Körperwärme.
4. Messung: Prinzip eines Temperatursensors
Thermistor: Widerstand ändert sich mit der Temperatur. Die Spannungsänderung wird gemessen und in °C umgerechnet.
(Alternativ) Thermoelement: Zwei Metalle erzeugen einen Spannungsunterschied (Seebeck-Effekt), der proportional zur Temperaturdifferenz ist.