• Erwartungshorizont: Zuckerbrot und Peitsche Niveau B
  • anonym
  • 22.12.2020
  • Geschichte
  • 8
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Die Kirche als Reichsfeind? - Der Kulturkampf

1
Wiederhole dein Wissen zum Kaiserreich mit dem Quiz M1.

Im Quiz ist dir Otto von Bismarck begegnet. In M2 siehst du eine Fotografie von ihm, die 1871 entstand.
In den nächsten Aufgaben erfährst du, wie er die Innenpolitik des Kaiserreichs geprägt hat.

M2: Otto von Bismarck 1871,
Bundesarchiv, Bild 183-R68588, P. Loescher & Petsch, CC-BY-SA 3.0, https://t1p.de/bc78
2
Informiere dich im Erklärvideo M3 über den sogenannten Kulturkampf.
Notiere während des Videos unbekannte Begriffe und schlage diese in einem Lexikon nach. Trage deine Ergebnisse in T1 ein.
Erkläre anschließend die Darstellungen D1 bis D3, indem du eigene Beschriftungen vornimmst.

M3: Video Kulturkampf https://t1p.de/16dm

Begriff

Bedeutung



Liberalismus

politische Strömung, nach der der Mensch in einer Gesellschaft frei sein soll, staatliche Eingriffe sind auf Minimum beschränkt



säkularisiert

Kirche und Staat sind getrennt



protestantisch

Glaubensrichtung, aus der Reformation hervorgegangen, heute evangelische Strömung



T1: Unbekannte Begriffe
3
Benenne die Gründe des Kulturkampfes.

Für viele Menschen war die katholische Kirche und das Wort des Pfarrers wichtiger als das der Politiker. Für Bismarck war diese große Bedeutung der Kirche zu groß.

4
Benenne die Ziele, die Bismarck mit dem Kulturkampf verfolgte. Beachte dazu auch D1.
D1: Ziele des Kulturkampfes
Darstellung: Auerswald, CC0
https://t1p.de/IPBM2

den Einfluss der katholischen Kirche verringern

Loyalität zum Kaiser schaffen

5
Erkläre die Maßnahmen, die ergriffen wurden und die Folgen des Beachte dazu D2.
D2: Maßnahmen des Kulturkampfes
Darstellung: Auerswald, CC0
https://t1p.de/IPBM3

1872: Einführung der staatl. Schulaufsicht

1874: Einführung der Zivilehe

6
Beschreibe die Folgen des Kulturkampfes. Beachte dazu D3.
D3: Folgen des Kulturkampfes
Darstellung: Auerswald, CC0
https://t1p.de/IPBM4

Wählerstimmen für Zentrumspartei stiegen an

1878: Beendigung des Kulturkampfes

Die Sozialdemokratie als Reichsfeind? - Das Sozialistengesetz

Das Wissen zu historischen Ereignissen kann man aus Textquellen erschließen. Wie das im Internet geht, erfährst du auf den nächsten Seiten.

1
Onlinesammlungen bieten gesammelte Quellen an, die für jedermann im Internet zugänglich und einsehbar sind.
Informiere dich über die Onlinesammlung documentarchiv.de (M4). Kreuze die falsche(n) Aussage(n) an und korrigiere sie anschließend.

M4: Onlinesammlung documentarchiv.de

http://www.documentarchiv.de/

Korrektur:

Auf documentarchiv.de sind Quellen ab dem 19. Jahrhundert bis ins Jahr 2003 aufgelistet.

Nicht nur die Kirche sah Bismarck als Feind des Dt. Kaiserreiches. Auch die Sozialdemokraten und deren Partei, die SPD, waren ihm ein Dorn im Auge ...

2
Recherchiere nun selbstständig in M4 das sogenannte Sozialistengesetz Q1 mit Hilfe des Recherchehinweises.
Nenne den vollen Namen des Sozialistengesetzes.
Recherchehinweis

Um zum "Sozialistengesetz" zu kommen, musst du in Dokumentarchiv auf folgende Punkte gehen:

Dt. Kaiserreich->1878->drittes Gesetz von unten

Der volle Name von Q1 lautet:

Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie.

3
Aus Textquellen Informationen über historische Ereignisse entnehmen
  • Informiere dich im Erklärvideo M5 über die Arbeit mit Textquellen am Beispiel des Kulturkampfes.

  • Wende nun die Arbeit mit Textquellen an und analysiere und analysiere in Quelle Q1 NUR Anfang bis §11 und §30 zum sogenannten Sozialistengesetz, indem du...

a) Autor, Erscheinungsjahr und Quellenart von Q1 nennst.

-Autor: Dt. Kaiser, Wilhelm I.

-entstanden: 21.10.1878

-Gattung: Gesetz

b) in eigenen Sätzen kurz den /Inhalt/ nennst (Beantworte dazu die Fragen Wer? Wann? Wo? Was? Wie? Weshalb?).

Das Gesetz enthielt Verbote und Maßnahmen zur Kontrolle von sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Organisationen/Vereinen

c) die Quelle in den historischen Kontext einordnest.

-Entstehungszeit: Dt. Kaiserreich, Industrialisierung

-nach Attentaten auf Dt. Kaiser im Frühjahr 1878

-aktuell: Maßnahmen der Überwachung und Kontrolle verschiedener Institutionen

d) eine Frage an Q1 stellst.

-mgl.: War dieses Gesetz wirksam für die Innenpolitik Bismarks?

e) Q1 aufgrund deiner Antworten in a) - d) beurteilst.

1878 war es notwendig, um den Einfluss der sozialdemokrat., sozialist. und kommunist. Organisationen einzudämmen.Nach heutigen Verständnis würde das Gesetz die Meinungsfreiheit einschränken.

Ein Beitrag zur Lösung der Sozialen Frage? - Die Sozialgesetzgebung Bismarcks

Mit dem Kulturkampf und dem Sozialistengesetz ging Bismarck gegen innenpolitische Gegner vor. Er war aber nicht nur der Unterdrücker seiner Gegner...

1
Informiere dich über die Sozial-gesetzgebung Bismarcks mit Hilfe von Q2. Nutze dafür die digitale Hilfe M6. Löse anschließend den Lückentext.
Q2: Die deutsche Sozialversicherung
Museum Weißenfels-Schloss Neu-Augustusburg, CC BY-NC-SA
https://st.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=6383

M6: Digitale Hilfe:

https://t1p.de/rzp0

  • 1883 erließ Bismarck das erste Sozialgesetz, die Krankenversicherung.
  • Nur wenig später, 1884, half die Unfallversicherung , die Arbeiter abzusichern. 1889 folgen dann noch die Altersversicherung und die Invalidenversicherung. Damit waren die Sozialgesetze im Dt. Kaiserreich vollständig.
2
Notiere eine mögliche Reaktion eines Bürgers des Deutschen Kaiserreiches in die Sprechblase. Überlege dazu, welche Vor- oder Nachteile die Gesetzte für ihn gehabt haben.


Die Gesetz sind Wahnsinn! Jetzt muss ich noch mehr für die Arbeiter bezahlen!
(Fabrikbesitzer)



oder


Die Gesetz haben mir Ängste genommen. Ich fühle mich jetzt sicherer.
(Arbeiter in einer Fabrik)

Wissensüberprüfung und Beurteilung der Innenpolitik Bismarcks

1
Überprüfe dein Wissen zur Innenpolitik Bismarcks mit Hilfe des Quiz M7.
Lies vorher die Erklärung zur Redewendung Zuckerbrot und Peitsche.
Zuckerbrot und Peitsche

Die Redewendung „Zuckerbrot und Peitsche“ wird oft in Verbindung mit der Innenpolitik von Otto von Bismarck verwendet. Dabei bezeichnet Zuckerbrot das „Anlocken“ von Personen und Personengruppen, damit die sich ruhig verhalten und Peitsche harte Strafen gegen diese Personen und Personengruppen.

Es gibt in Deutschland 240 Bismarcktürme ...

2
Recherchiere mit Hilfe von Google Maps folgenden Bismarckturm (M6) in der Nähe Leipzigs.
Ergänze Informationen zum Turm durch Pfeile am Bild (Adresse? Name des Turmes? Wann und von wem wurde der Turm errichtet?).
Recherche mit Google Maps

1) Gehe auf www.google.de/maps/

2) Gib in die Suchzeile "Bismarckturm Lützschena-Stahmeln" ein.

3) Klick auf den Turm. Auf der linken Seite findest du jetzt Bilder und genauere Infos vom Turm.

M8: Bismarckturm Lützschena-Stahmeln
Bild: Marcel Dennhardt, CC BY-SA 3.0
https://t1p.de/6vyq

Architekt: Hermann Kunze

Adresse: Schrägweg 35,
04159 Leipzig

Eingeweiht: 1915

3
Beurteile die Errichtung von Bismarcktürmen mit Blick auf die Innenpolitik. Formuliere hierfür einen Kommentar zum Google-Eintrag des Bismarckturmes von Lützschena-Stahmeln.

Möglicher Beginn:

Ich habe die zahlreichen Bismarcktürme in Deutschland gesehen und finde ...

Inhalte, die du einbringen solltest:

Kulturkampf, Sozialistengesetz, Sozialgesetze

Formulierungshilfen

Meiner Meinung nach ist die Ehrung Bismarcks durch die zahlreichen Türme gerechtfertigt, denn...



Ich finde es nicht richtig, dass Bismarck so verehrt wird, denn...



Einerseits hat Bismarck Positives für das Dt. Kaiserreich gebracht, denn.... Andererseits ...

ein möglicher Eintrag:
Ich habe die zahlreichen Bismarcktürme in Deutschland gesehen und mir nun auch den bei Leipzig stehenden angeschaut. Meiner Meinung nach ist die Errichtung der zahlreichen Bismarcktürme sehr zwiespältig anzusehen. Bismarck kann als Unterdrücker seiner poltischen Feinde gesehen werden. Diese Meinung lässt sich auch mit Hilfe des Kulturkampfes und des Sozialistengesetzes bekräftigen.
Allerdings hat er durch die Sozialgesetzgebung auch einen Grund- und gleichzeitig Meilenstein für die Errichtung eines Dt. Sozialstaates gelegt. Ich finde, man kann die Bismarcktürme und damit die Ehrung Bismarcks verteten, sollte aber dabei nie seine Politik von Zuckerbrot und Peitsche aus den Augen verlieren.

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