Andreas Gryphius (1616-1664):
Es ist alles eitel (1637)
Du sihst wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden.
Was dieser heute baut reist jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn wird eine Wiesen seyn
Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden.
Was itzund prächtig blüht sol bald zutretten werden.
Was itzt so pocht vnd trotzt ist morgen Asch vnd Bein
Nichts ist das ewig sey kein Ertz kein Marmorstein.
Itzt lacht das Glück vns an bald donnern die Beschwerden.
Der hohen Thaten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles diß was wir vor köstlich achten
Als schlechte Nichtigkeit als Schatten Staub vnd Wind;
Als eine Wiesen-Blum die man nicht wider find’t.
Noch wil was ewig ist kein einig Mensch betrachten!
Du sihst wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden.
Was dieser heute baut reist jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn wird eine Wiesen seyn
Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden.
Was itzund prächtig blüht sol bald zutretten werden.
Was itzt so pocht vnd trotzt ist morgen Asch vnd Bein
Nichts ist das ewig sey kein Ertz kein Marmorstein.
Itzt lacht das Glück vns an bald donnern die Beschwerden.
Der hohen Thaten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles diß was wir vor köstlich achten
Als schlechte Nichtigkeit als Schatten Staub vnd Wind;
Als eine Wiesen-Blum die man nicht wider find’t.
Noch wil was ewig ist kein einig Mensch betrachten!
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