Haustür unter Wasser
Biber bauen Erdhöhlen in Uferböschungen oder sogenannte Biberburgen auf Inseln oder am Ufer. Darin können sie sich vor Kälte im Winter, Hitze im Sommer und Feinden schützen. Sie ziehen dort auch ihren Nachwuchs auf.
Dabei wird Sicherheit großgeschrieben: Der Eingang liegt deshalb immer unter Wasser. Dies verhindert ungebetenen Besuch von den wenigen natürlichen Feinden. Denn Fuchs, Dachs, Wolf oder große Greifvögel tauchen nun mal nicht.
Allerdings dauert es manchmal Jahre, bis eine Biberburg gebaut ist. Um sie zu bauen, muss eine Biberfamilie hart arbeiten. Das Bauwerk liegt meistens im aufgestauten Wasser hinter dem Staudamm und besteht aus Hunderten von geschickt ineinander gesteckten Ästen, die einen großen, gewölbten Holzhaufen bilden. Im Inneren der Biberburg gibt es eine Höhle.
Die „Burgmauern“, die die Biberburg umrahmen, werden mit Schlamm und Pflanzenteilen
abgedichtet, damit es innen warm und trocken bleibt. Der geräumige, manchmal sogar über 2 Meter breite Wohnkessel dient als Fress- und Schlafplatz für alle.
Weil die Tiere Luft zum Atmen brauchen, liegt der Wohnkessel immer über der Wasseroberfläche. Er ist mit Holzspänen bedeckt und wird stets trocken gehalten. Deshalb richtet der Biber vor dem Wohnbereich einen Absatz ein, wo er zuerst sein Fell putzt und trocknet.
Über dem Wohnkessel befindet sich ein Lüftungsschacht. Die Zweige liegen hier nicht so dicht und sind nicht mit Schlamm bedeckt, damit die Wohnung belüftet werden kann.
An Frosttagen steigen manchmal sogar „Dampfwölkchen“ auf!
Im Umfeld der Burg legt sich der Biber für den Winter Vorräte an. Dieser Wintervorrat besteht
aus Ästen und Zweigen. Um sie frisch zu halten, steckt er sie in den Grund des Gewässers. In seiner Burg ist der Biber unangreifbar. Nur starkes Hochwasser kann für den Biber gefährlich werden.
Da kann die mühsam errichtete Biberburg weggespült werden, und oft ertrinken dabei junge Biber.
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