Extremismus ist zunächst ein Sammelbegriff für verschiedene antidemokratische Ideologien und Bewegungen und kann grob in politisch motivierten, religiös motivierten und sozial- bzw. rassistisch motivierten Extremismus unterteilt werden. Die Unterteilungen können allerdings oft nicht grenzsicher eingehalten werden, da extreme Meinungen mit einem gemeinsamen Feindbild einhergehen. Soziale Ungerechtigkeit, wirtschaftliche Unsicherheit und politische Instabilität können Menschen dazu treiben, nach einfachen Lösungen und klaren Feindbildern zu suchen, die der Extremismus bietet.
Politischer Extremismus äußert sich in extremen politischen Überzeugungen, die oft mit dem Ziel einhergehen, die bestehende politische Ordnung zu stürzen. Hierbei können autoritäre Denkmuster, undemokratische Praktiken und die Ablehnung von Pluralismus dominieren. Religiöser Extremismus hingegen basiert auf einer extremen Auslegung religiöser Überzeugungen. Sozialer Extremismus konzentriert sich auf extreme Überzeugungen bezüglich sozialer Ungleichheit, Rassismus oder anderen gesellschaftlichen Themen.
Auf einer allgemeinen Ebene und im deutschen Kontext versteht man darunter die Ablehnung von Pluralismus, der deutschen Verfassung, ihrer Grundwerte und Verfahrensregeln. Diese Ablehnung geht einher mit „Bestrebungen zur Systemüberwindung (…) auch unter Anwendung von Gewalt“ (Jesse, E. 2018). Ziel ist die Errichtung eines autoritären Staates im Sinne der jeweiligen Ideologie oder die vollständige Überwindung staatlicher Strukturen im Sinne einer Anarchie. Es muss jedoch an dieser Stelle angemerkt werden, dass der Begriff „Extremismus“ und seine konkrete Definition nicht unumstritten sind (siehe dazu auch die Debatte um die Extremismustheorie bei der bpb).
Quelle: Landesmedienzentrum BW. URL: https://www.lmz-bw.demedienbildungthemen-von-a-bis-fextremismusextremismus-in-deutschland-gestern-und-heute, Zugriff am 07.01.24.
Hintergrund: Rechtsextreme Gruppen machen in sozialen Medien Stimmung gegen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), die Wut entlädt sich am Fähranleger - genau das sei das Ziel der radikalen Rechten, meinen Extremismus-Experten.
Ich weigere mich im Moment noch zu glauben, dass dies repräsentativ ist für die Stimmung in der Landwirtschaft und bei den Bauern
, sagt Wilhelm Knelangen, Politikwissenschaftler und Professor an der Uni Kiel. Trotzdem müsse man die aufgeheizte Stimmung ernst nehmen. Wirtschaftsminister Habeck kommt aus Schleswig-Holstein, kennt sich hier aus und die Leute wussten ganz offensichtlich, wo er sich aufhält.
Für viele sei Habeck ein Feindbild für Klimapolitik und Energiekosten geworden, so Knelangen weiter. Das nutzen Rechtsaußen-Parteien wie die AfD für sich, sie versuchen ganz offensichtlich, die Bauern und Bäuerinnen zu instrumentalisieren.
Journalist: Rechte Gruppierungen machen gezielt Stimmung
Die, die zur Gewalt aufrufen, haben kein Interesse daran, den Landwirten zu helfen. Im Gegenteil, die Bauern und Bäuerinnen werden benutzt
, sagt Julian Feldmann, NDR Journalist und Experte für Rechtsextremismus. Aktionen wie am Fähranleger sollen seiner Meinung nach gezielt Angst verbreiten, so wie Fackelmärsche vor Häusern von Politikerinnen und Politikern. Da wird in Telegramm-Kanälen von rechten Gruppen Stimmung gemacht, wie wir es schon aus der Querdenken-Szene kennen
, meint Feldmann. Dort würden gezielt Aufrufe von Reichsbürgern und Rechtsextremen gestreut, die keine
Video über die Proteste.
Landwirte seien. Die wollen das ganze Land lahmlegen. Es kann sein, dass da ein paar Bauern dabei sind, aber ganz sicher nicht die Mehrheit
, ist sich Feldmann sicher. Solche Aufrufe führten dann häufig zu Gruppendynamiken wie bei der Blockade gegen Vizekanzler Robert Habeck - genau das sei das Ziel der radikalen Rechten und anderer Verfassungsfeinde.
Schleswig-Holsteins Bauernpräsident Klaus-Peter Lucht distanzierte sich von der Aktion und sagte, dass sei keine gute Form des Protestes, er lehne Gewalt ab. Auch Bauer Dirk Andresen aus Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg) spricht sich gegen diese Art von Protesten aus, die Landwirte dürften sich nicht instrumentalisieren lassen. Wir sind alle ein bisschen entsetzt über die Blockade-Aktion, weil sie sich natürlich nicht im demokratischen Miteinander wiederfindet, sondern dass letztendlich eine schlechte Laune ausgelebt wird
, sagt der Landwirt. Es werde von rechtsextremen Gruppen versucht, den Protest der Landwirte zu vereinnahmen.
Quelle: Halvorsen, Elin (06.01.2024): Habeck-Blockade: Rechte Szene nutzt offenbar Bauernproteste für sich. Verfügbar unter ndr.de, Zugriff am 07.01.24.
Extremismus
Fundamentalismus
Fanatismus
Definition
Merkmale/
Formen
Beispiele
Gefahren für die Gesellschaft
Extremismus.
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