Die Idee, Höhlenwände, Haut oder Textilien zu färben ist deutlich älter als die Idee von Schrift - in der einfachsten Form braucht man zu ihrer Umsetzung nur passend gefärbte Stoffe aus der Natur: Mineralien, Pflanzen, bestimmte Tiere oder Teile von ihnen.
Es entwickelten sich gleich mehrere Berufe und Sprichwörter oder Redensarten zu diesem Handwerk: Schwarzfärber, Blaufärber, "Blau machen"´, Schönfärberei", ... Daran ist die Bedeutung für die menschliche Kultur bereits erkennbar.
In diesem Projekt sollt ihr selber einen pflanzenbasierten Färbevorgang planen, durchführen und präsentieren. Wir starten diese Woche zunächst mit dem Recherchieren von Grundlagen - es kann aber sinnvoll sein, bereits jetzt auf die Suche nach einigen Zutaten zu gehen.
Ein guter Färber musste (und muss) in der Lage sein, den passenden Farbstoff und das passende Färbeverfahren zu wählen, um das zu färbende Material optisch ansprechend und möglichst dauerhaft zu färben.
...etwas Stoff (ggf. ein altes T-Shirt?) oder dickes Garn (in beiden Fällen: aus Naturfasern!), färbendes Pflanzenmaterial wie Birkenblätter oder Brennesseln (doppelt so viel wie zu färbendes Material, alternativ geht es auch mit Tee und vielen anderen Pflanzenteilen). Wenn die Farbe haltbarer werden soll, benötigst Du außerdem ein Beizmittel - ungesüßte Sojamilch oder Alaun sind hier gute Optionen.
Ebenfalls hilfreich: Ein alter Topf - das ist besser als ein noch für Lebensmittel benutzter, weil dann mehr Färbemittel in Frage kommen.
Jetzt geht es ans Färben - aber natürlich nicht ohne eine Planungsphase vorweg. Ich habe einige Anleitungen verlinkt, die als Inspiration für den eigenen Versuchsaufbau dienen können.
Bitte beachte: keine Experimente mit Gefahrstoffen! Achte auf Allergien!
Beim Färben müssen wir die folgenden Schritte berücksichtigen:
Rekapituliere, was genau bei welchem der Schritte passiert.
Vorweg eine wichtige Unterscheidung: Wenn Du einen alten Kochtopf für das Projekt auftreiben konntest, bist Du in der Wahl Deines Färbematerials freier. Wenn nicht, gibt es jetzt leider eine Beschränkung: Nur Lebensmittelfarben, Ostereierfarben oder Lebensmittel wie Zwiebelschalen oder Rotkohl dürfen verwendet werden, damit der Topf auch weiterhin zum Kochen verwendet werden darf!
Du kannst Teile der Durchführung in die kommende Woche verschieben.
Beachte, dass die meisten der Anleitungen rein auf die Praxis abzielen und dabei einige theoretische Ungenauigkeiten zulassen (beispielsweise ist die Vorbehandlung mit Sojamilch gar keine echte Beize, hat aber ähnliche Auswirkungen). Versuche, bei der Dokumentation einen Mittelweg zu finden: Eine funktionale Beschreibung der Prozesse mit dem passenden Maß an chemischem Hintergrund.
Wichtig ist dabei, was genau getan wurde und wie die Ergebnisse aussahen. Idealerweise könnte dann eine kurze(!) fachbezogene Analyse folgen (warum hat XY gut/nicht gut funktioniert).
Wichtig bei diesem Projekt ist auch Deine persönliche Erfahrung - diese kann, muss aber nicht in die Dokumentation einfließen.
Ganz unabhängig von den Dokumentationen freue ich mich über Rückmeldungen zu dem Projekt:
War es motivierend? Wenn ja, warum, wenn nein, was hätte man besser machen können?
War es zeitlich angemessen als Ersatz für drei Wochenstunden Chemie plus Hausaufgaben?
War es möglich, die theoretischen Kenntnisse aus der Chemie praktisch umzusetzen oder zumindest zu erleben?
Was hätte noch in das Projekt gehört, welche weiteren Hilfen hättest Du Dir gewünscht?
Ich erstelle ein Dokument, das ihr alle anonym bearbeiten könnt - ich vertraue auf euren verantwortungsvollen Umgang damit:
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