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  • 17.04.2025
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M1: Fuß­ball

Der Fuß­ball in Deutsch­land hat eine lange Ge­schich­te, die bis ins 19. Jahr­hun­dert zu­rück­reicht. Nach der Grün­dung des DFB 1900 ge­wann der Sport an Po­pu­la­ri­tät. Im Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­mus (1933–1945) wurde Fuß­ball als Pro­pa­gan­da­in­stru­ment ge­nutzt, und viele jü­di­sche Spie­ler wur­den ver­folgt. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg spiel­te Fuß­ball eine zen­tra­le Rolle im Wie­der­auf­bau der BRD. Der „Wun­der von Bern“-​Erfolg 1954 stärk­te das na­ti­o­na­le Selbst­be­wusst­sein. Die Bun­des­li­ga wurde 1963 ge­grün­det, und deut­sche Ver­ei­ne wie Bay­ern Mün­chen do­mi­nier­ten auch in­ter­na­ti­o­nal. Der Fuß­ball blieb auch po­li­tisch re­le­vant, be­son­ders zwi­schen der BRD und DDR. Heute ist Fuß­ball eine der be­lieb­tes­ten Sport­ar­ten in Deutsch­land, mit einer der bes­ten Ligen welt­weit und einer er­folg­rei­chen Na­ti­o­nal­mann­schaft, die das Land auch in­ter­na­ti­o­nal re­prä­sen­tiert.

Q1: Na­ti­o­na­les Sym­bol, Spie­gel 15.10.2011.
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Lesen Sie den Text M1 zu­nächst gründ­lich. Fer­ti­gen Sie an­schlie­ßend eine Ta­bel­le an. Nen­nen Sie darin Jahr und Er­eig­nis.
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Be­schrei­ben Sie die Gra­fik von Q1. Be­ur­tei­len Sie, ob sich ein Fuß­ball­sta­di­on als Zei­chen der Na­ti­o­na­len Iden­ti­tät (nicht) eig­net und be­grün­den Sie Ihre Ant­wort.
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Be­grün­den Sie, warum Er­fol­ge in sport­li­chen Groß­e­vents das na­ti­o­na­le Selbst­be­wusst­sein stär­ken kön­nen.

Spiegel-​Redaktion: Na­ti­o­na­les Sym­bol, in: Der Spie­gel, Aus­ga­be 42/2011, ver­öf­fent­licht am 16. Ok­to­ber 2011, ab­ruf­bar unter: https://www.spiegel.de/politik/nationales-symbol-a-f01b5d72-0002-0001-0000-000081015434 [zu­letzt ab­ge­ru­fen am 01.01.2025].



Wolf­gang Pyta (Hrsg.): Ge­schich­te des Fuß­balls in Deutsch­land und Eu­ro­pa seit 1954, Stutt­gart: Kohl­ham­mer Ver­lag, 2013.

1900 Grün­dung des Deut­schen Fußball-​Bundes (DFB)

1933–1945 Fuß­ball als Pro­pa­gan­da­in­stru­ment im Na­ti­o­nal­so­zi­a­lis­mus

1954 „Wun­der von Bern“ – Deutsch­land wird Fußball-​Weltmeister

1963 Grün­dung der Bun­des­li­ga

DDR/BRD Kon­kur­renz

heute wei­ter­hin po­li­tisch re­le­vant

Die Gra­fik zeigt eine Com­pu­ter­vi­su­a­li­sie­rung des Sta­di­ons in Basra, Irak. Das Sta­di­on ver­fügt über ein mo­der­nes De­sign mit groß­zü­gi­gen Tri­bü­nen, die eine hohe Zu­schau­er­zahl fas­sen kön­nen. Die Ar­chi­tek­tur weist ge­schwun­ge­ne Li­ni­en und eine über­dach­te Dach­kon­struk­ti­on auf, die so­wohl äs­the­tisch an­spre­chend als auch funk­ti­o­nal ist. Das Spiel­feld ist von einer Lauf­bahn um­ge­ben, was auf eine mul­ti­funk­ti­o­na­le Nut­zung hin­deu­tet. Die Farb­ge­bung und Ge­stal­tungs­ele­men­te könn­ten lo­ka­le kul­tu­rel­le Aspek­te wi­der­spie­geln, um die na­ti­o­na­le Iden­ti­tät zu be­to­nen.

Eig­nung eines Fuß­ball­sta­di­ons als Zei­chen der na­ti­o­na­len Iden­ti­tät:

Pro-​Argumente:

  1. Sym­bol der Ein­heit: In einem Land wie dem Irak, das durch eth­ni­sche und kon­fes­si­o­nel­le Viel­falt ge­prägt ist, kann ein na­ti­o­na­les Sta­di­on als ge­mein­sa­mer Treff­punkt die­nen und den Zu­sam­men­halt för­dern. Es bie­tet einen neu­tra­len Raum, in dem Men­schen un­ter­schied­li­cher Hin­ter­grün­de zu­sam­men­kom­men, um ihre ge­mein­sa­me Lei­den­schaft für den Sport zu tei­len.

  2. För­de­rung des Na­ti­o­nal­stol­zes: Er­fol­ge der Na­ti­o­nal­mann­schaft in einem sol­chen Sta­di­on kön­nen das na­ti­o­na­le Selbst­be­wusst­sein stär­ken und ein Ge­fühl des Stol­zes her­vor­ru­fen. Sport­li­che Ver­an­stal­tun­gen bie­ten die Mög­lich­keit, po­si­ti­ve na­ti­o­na­le Nar­ra­ti­ve zu ent­wi­ckeln und das in­ter­na­ti­o­na­le An­se­hen des Lan­des zu ver­bes­sern.

  3. Wirt­schaft­li­che und in­fra­struk­tu­rel­le Ent­wick­lung: Der Bau und Be­trieb eines mo­der­nen Sta­di­ons kann wirt­schaft­li­che Im­pul­se set­zen, Ar­beits­plät­ze schaf­fen und die In­fra­struk­tur ver­bes­sern, was wie­der­um das na­ti­o­na­le Pres­ti­ge hebt. Sol­che Pro­jek­te kön­nen als Zei­chen des Fort­schritts und der Mo­der­ni­sie­rung wahr­ge­nom­men wer­den.

Contra-​Argumente:

  1. Be­grenz­te kul­tu­rel­le Tiefe: Ein Fuß­ball­sta­di­on re­prä­sen­tiert pri­mär den Sport und spie­gelt mög­li­cher­wei­se nicht die ge­sam­te kul­tu­rel­le und his­to­ri­sche Viel­falt einer Na­ti­on wider. Es könn­te als ober­fläch­li­ches Sym­bol an­ge­se­hen wer­den, das tie­fe­re kul­tu­rel­le Iden­ti­tä­ten nicht voll­stän­dig er­fasst.

  2. Kurz­le­big­keit des Sym­bols: Wäh­rend sport­li­che Er­fol­ge tem­po­rär sind, haben tra­di­ti­o­nel­le Sym­bo­le wie Denk­mä­ler oder his­to­ri­sche Stät­ten eine dau­er­haf­te­re Be­deu­tung für die na­ti­o­na­le Iden­ti­tät. Ein Sta­di­on könn­te daher als we­ni­ger be­stän­di­ges Sym­bol be­trach­tet wer­den.

  3. Po­ten­zi­al für so­zi­a­le Span­nun­gen: Sport­li­che Ri­va­li­tä­ten kön­nen auch zu Span­nun­gen füh­ren, ins­be­son­de­re wenn ver­schie­de­ne Grup­pen un­ter­schied­li­che Teams un­ter­stüt­zen. Dies könn­te be­stehen­de ge­sell­schaft­li­che Spal­tun­gen eher ver­stär­ken als über­win­den.

Fazit:

Ein Fuß­ball­sta­di­on wie das in Basra kann durch­aus als Zei­chen na­ti­o­na­ler Iden­ti­tät fun­gie­ren, ins­be­son­de­re in Bezug auf die För­de­rung von Ein­heit und Na­ti­o­nal­stolz durch ge­mein­sa­me sport­li­che Er­leb­nis­se. Al­ler­dings soll­te es als Er­gän­zung zu tra­di­ti­o­nel­len kul­tu­rel­len und his­to­ri­schen Sym­bo­len be­trach­tet wer­den, um eine um­fas­sen­de und tief ver­wur­zel­te na­ti­o­na­le Iden­ti­tät zu re­prä­sen­tie­ren. Die Be­deu­tung eines sol­chen Sta­di­ons hängt maß­geb­lich davon ab, wie es von der Be­völ­ke­rung an­ge­nom­men und in den na­ti­o­na­len Kon­text in­te­griert wird.

Er­fol­ge in sport­li­chen Groß­e­vents kön­nen das na­ti­o­na­le Selbst­be­wusst­sein aus meh­re­ren Grün­den stär­ken:

  1. Ge­mein­schafts­ge­fühl und Iden­ti­fi­ka­ti­on:

Sport­li­che Er­fol­ge schaf­fen kol­lek­ti­ve Emo­ti­o­nen, die Men­schen un­ab­hän­gig von so­zi­a­len, eth­ni­schen oder po­li­ti­schen Un­ter­schie­den zu­sam­men­brin­gen. Die Un­ter­stüt­zung einer Na­ti­o­nal­mann­schaft oder eines Sport­lers ver­mit­telt ein Ge­fühl der Zu­ge­hö­rig­keit und Ein­heit.

  1. Po­si­ti­ve Dar­stel­lung des Lan­des:

Siege bei in­ter­na­ti­o­na­len Wett­be­wer­ben rü­cken das Land ins Ram­pen­licht und för­dern ein po­si­ti­ves Bild im Aus­land. Dies kann den Stolz der Be­völ­ke­rung auf ihre Na­ti­on stär­ken und ein Ge­fühl der An­er­ken­nung her­vor­ru­fen.

  1. Sym­bol für Leis­tungs­fä­hig­keit:

Sport­li­che Er­fol­ge ste­hen oft sym­bo­lisch für die Stär­ke, Aus­dau­er und den Wil­len einer Na­ti­on. Sie ver­mit­teln das Bild, dass das Land fähig ist, auch in an­de­ren Be­rei­chen er­folg­reich zu sein, sei es wirt­schaft­lich, kul­tu­rell oder tech­no­lo­gisch.

  1. In­spi­ra­ti­ons­quel­le:

Ath­le­ten und Teams, die in Groß­e­vents er­folg­reich sind, die­nen als Vor­bil­der und in­spi­rie­ren die Be­völ­ke­rung, ins­be­son­de­re die Ju­gend. Dies kann Op­ti­mis­mus und ein Wir kön­nen es schaf­fen-​Mentalität för­dern.

  1. Ab­wechs­lung und po­si­ti­ve Ab­len­kung:

In Zei­ten von Kri­sen oder Schwie­rig­kei­ten bie­ten sport­li­che Er­fol­ge eine will­kom­me­ne Ab­len­kung und schaf­fen Mo­men­te der Freu­de und Hoff­nung, die das Selbst­be­wusst­sein einer Ge­sell­schaft stär­ken kön­nen.

  1. Wirt­schaft­li­che und in­fra­struk­tu­rel­le Ef­fek­te:

Groß­e­vents und deren Er­fol­ge kön­nen den Tou­ris­mus an­kur­beln, in­ter­na­ti­o­na­le In­ves­ti­ti­o­nen för­dern und die In­fra­struk­tur ver­bes­sern, was zu­sätz­lich das Ge­fühl na­ti­o­na­ler Stär­ke un­ter­stützt.

Ins­ge­samt kön­nen sport­li­che Er­fol­ge ein star­kes Sym­bol für na­ti­o­na­le Ein­heit und Fort­schritt sein, die das Selbst­be­wusst­sein einer Be­völ­ke­rung er­heb­lich för­dern.

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